Neulich lief in meinem Lieblingsplattenladen im Hintergrund, die sofort mein Interesse weckte. Die zu Vernehmenden Klänge klangen morbide, manchmal zuweilen episch und doch anmutig bis Geborgenheit vermittelnd, boten kammermusikartige Versatzstücke, Einschläge elektronischer Musik, teils gar industriell, inszeniert in einem dichten, differenzierten Breitwand-Sound. Über all dem schwebte ein mal entrückter, mal theatralischer, mal emotionaler, mal kämpferischer Gesang einer Dame. Vollkommen in den Bann der Musik gezogen frug ich die Dame hinter der Theke, was denn gerade für Musik liefe. Die Antwort lautete:
Das war dann doch eine ordentliche Überraschung für mich, denn ich hatte vor Ewigkeiten mal einen Song von ihr gehört und fand den damals so schrecklich, dass ich mich nie weiter damit beschäftigt hatte und auch nie vor hatte, mir jemals freiwillig ein Album der Dame anzuhören.
Natürlich brachte mich dieses Erlebnis zum Nachdenken und ich schloss daraus, dass ich damals (das ist locker über 10 Jahre her) wohl schlicht noch nicht bereit für derartige Musik war oder dicke Scheuklappen aufhatte (vermutlich beides). Und dass es sich immer lohnt, mit offenen Ohren durch die musikalische Welt zu gehen. Solche Momente der Erkenntnis sind oft was unglaublich Tolles.