Persönliche Metal-Sternstunde

Mhm... bei mir ging das erstmal relativ schleichend. Früher war ich oft auf Motorradtreffen wo ja eher Hardrock gespielt wurde. Ich kaufte mir dann alle Scheiben von AC/DC. Das war das Grösste für mich. Dann lernte ich den Labelboss einer Plattenfirma kennen, der u.a. Tankard unter Vertrag hatte. Er schenkte mir CD´s von Tankard, Squealer, Masterplan usw. Ziemlich zeitgleich bekam ich von einem Arbeitskollegen eine CD mit zig Bands bzw. deren Klassikern drauf. Dort waren alle Genres vertreten. Ich bekam durch diese CD einen Einblick in die verschiedenen Sparten. Das hat mich total umgehauen und ich war mittendrin... Tankard waren von Anfang an meine Schätzchen (und sie werden es immer bleiben). Allerdings habe ich festgestellt, dass damals Tankard die härteste Band war die ich gehört habe. Heute ist es das Softeste :D

Ich hatte allerdings eine längere Metal-Pause. Wieder völlig infiziert wurde ich dann durch Day Of Decay, als ich die zufällig beim Aye Carramba gesehen hab. Das war der Hammer!
 
Man war 15.
Der Vater hat einen in die Schule gefahren.
Es lief HammerFall.
Ich kannte davor nicht viel Musik.
Es hat gefallen.
Und seitdem hab ich tausend bessere Sachen kennengelernt.
 
Ich weiss gar nich mehr genau, was die Zünding war. Auch eher schleichend. Hatte eigentlich keine Metaller-Freunde oder Verwandte damals. Irgendwie aber durch Alternative Bands und dies und das ganz bei klassisch bei Maiden gelandet, weiss schon gar nich mehr wie. Und dann die Brave New World geholt. Hat mich weggehauen! Fand ich unfassbar, was Leute doch so anstellen können mit Stimme und Instrument! Dann gings gierig in alle möglichen Richtungen weiter... :D
 
Mein "Klick" kam 1989 über das Warhammer RPG und dem damit verbundenen Album von BOLT THROWER "Realm Of Chaos". Allerdings bin ich direkt zu CANNIBAL CORPSE übergegangen und eigentlich bin ich erst durch die Band so richtig zum Metal-Fan geworden.
 
Habe am Anfang der 90er "Beherit - The Oath Of Black Blood", "Assassin - The Upcoming Terror" und Samael "Worship Him" auf dem Walkman gehört. Und dann war alles klar ! :D
 
eine Metal Sternstunde war 2000 auf dem With Full Force: Dismember hatten gerade einen absolut genialen Gig abgeliefert - zu dem Zeitpunkt war sie meine Lieblings Death Metal Band - und danach spielte so eine DM Band aus UK mit Namen Bolt Thrower, das änderte dann in meiner Metalwelt einiges grundlegend . BT toppten sogar Dismembers Gig.
 
Ohhh, nicht einfach, nicht einfach. Na schön, ich denke, da gab es bei mir sicher verschiedene Zündungen zu verschiedenen Zeiten. Eine der frühen war wahrscheinlich Anfang der 90er, obwohl/oder gerade weil ich selbst in einer Punkband den Bass bediente, wurde ich dem Punk, Melodycore usw. aufgrund der ihnen eigenen Limitierungen vorübergehend überdrüssig. Der genaue Ablauf ist mir nicht mehr so im Gedächtnis, aber es kam dazu, dass ich mir von Iron Maiden zwei CDs zulegte, nämlich Seventh Son und Live After Death. Das war völlig neue Musik für mich und beeindruckte mich derart, dass ich in dieser Richtung weiter forschte.
Nichts jedoch hat eine solch wuchtige Wirkung wie ein Live-Konzert. Und da gibt es ein Erlebnis, was mir sofort beim Lesen des Threads eingefallen ist: 1994 Running Wild in Stuttgart (wahrscheinlich Longhorn, aber ich bin mir nicht sicher). Ein Kumpel und ich, beide 17, mit dem Zug nach Stuggi geeiert, Running Wild waren gerade mit der "Black Hand Inn" unterwegs und hatten als Support Grave Digger dabei, d3eren aktuelles Album derzeit "The Reaper" war. Grave Digger war dann schon eine echt tolle Metal Show, mit Kutte tragendem Reaper auf eder Bühne und jede Menge Spaß. Running Wild haben mir dann allerdings völlig das Hirn rausgepustet. Alles stimmte. Wahnsinns-Sound eine Hammershow mit Kanonen und Kostümen und Songs, die mich einfach nur fertig machten damals. Ich konnte das alles einfach gar nicht fassen. Vor allem auch nicht, wie tatsächlcih Menschen live so eine wuchtige Atmosphäre kreieren konnten. Ey, das spielen die da grad alles in echt!!! Ich muss ausflippen! Dazu kam noch folgender Aspekt: durch meine eigene Bassspielerei neigte ich bei Konzerten immer wieder dazu, den Bassisten wie irre auf die Finger zu starren. Herr Smuszynski, der ziemlich abging und für mich aussah wie ein langhaariger verrückter Terence Hill, bemerkte dies wohl und grinste mir immer wieder zu und rollte wild mit den Augen... und in meinem Kopf war nur ein riesiges "YEEEEAAAAAAAAAAAHHHHHH!!!" Ab da war alles klar, noch klarer als vorher, und ich war vom Metal komplett verzaubert. Am Morgen nach dem Konzert gab es noch eine lustige Einkaufsgeschichte, aber die erzähl ich dann im Besenthread, weil sie mit dem Album zusammenhängt, das ich dort als nächstes besprechen will. :)
 
Als ich Tompa von At The Gates im AJZ Bielefeld nen Disfear Patch abgekauft habe! :D

Nee, im Ernst, mein "Metal-Leben" lief irgendwie ohne definitiven "Klick-Punkt" ab. Es gibt zwar durchaus wichtige Lebensereignisse, die ich mit Musik/Metal in Verbindung bringe, aber irgendwie fällt mir kein Ereignis der Kategorie "*jetzt* bin ich Metaller" ein, das hat sich irgendwie alles recht organisch entwickelt.
Mir sind allerdings 3 Schlüsselergebnisse im Kopf geblieben, was mein generelles Musik-Interesse angeht:
Ich erinner mich noch, dass mich als Kind das Bonnie & Clyde-Video von den Hosen total geflasht hat. Ich hab es irgendwann zufällig im Fernsehen gesehen - übrigens war ich selbst zu der Zeit musikalisch noch eher Richtung Backstreet Boys unterwegs (und hielt mich für nen elitären Musikexperten, weil ich nen anderen Lieblings-Backstreet-Boy als die allgemeine Mehrheit hatte!) - und hab auch garnicht wirklich verstanden, was da in dem Video überhaupt passiert ist. Ich hab auch erst Jahre später rausgefunden, welches Video/welche Band das überhaupt war, weil ich mittendrin eingeschaltet hab und das einer dieser Sender war, die nur am Anfang und nicht am Ende des Videos Künstler und Titel eingeblendet haben. Irgendwie hab ich das Video auch danach ewig nicht mehr gesehen, obwohl ich stundenlang vorm Fernseher saß und gehofft hab, dass es nochmal kommt. Ich war da auch irgendwie noch in dem Alter, wo ich Video und Realität nicht wirklich von einander trennen konnte und dachte, die sind jetzt wirklich alle tot :D Jedenfalls hat sich dieses Schluss-Bild mit dem brennenden Auto und dem wegrollenden Ball fest in den Schädel eingebrannt.

Das nächste Schlüsselereignis war bei meiner ersten Pfadfinder-Sommerfahrt: Wir waren 2 Wochen in Frankreich unterwegs und bei einem der Leiter im Auto lief immer das gleiche Mixtape rauf und runter: Onkelz, Status Quo, J.B.O., Die Schnitter (kennt die wer? Klasse Folk-Punk!), hastenichgesehen. Wir sind jedenfalls schwer drauf abgegangen und allein wegen der Musik wollten immer alle in *dem* Auto mitfahren. Generell lehnte sich der Freundeskreis damals schon in die punkige Richtung, aber im großen und ganzen wurde halt in der Freizeit meist immer noch das gehört, was auch immer grade auf der aktuellen Bravo Hits o.Ä. war. Seit der Sommerfahrt waren dann plötzlich alle auf die Bands von der Kassette oder zumindest Ähnliche scharf. Wobei wir allerdings eben auch noch rausfinden mussten, wer das überhaupt war :D So sehr ich also die Onkelz, J.B.O. und Konsorten mittlerweile eher mittelgut find, so haben sie allein "musikentwicklungshistorisch" (vor allem Terpentin von den Onkelz!) immernoch nen Platz in meinem Herzen! *kitsch*

Das dritte Initialereignis, das dann auch letztlich zu meiner ersten "richtigen" eigenen CD geführt hat, war ein ̶K̶̶i̶̶n̶̶d̶̶e̶̶r̶Teenagergeburtstag! :D Wir waren im Kino und haben uns American Pie 2 im Kino angesehen und in einer Szene war "Fat Lip" von Sum 41 der Soundtrack. Das fand ich *dermaßen* großartig (Ich mag Sum 41 übrigens immernoch sehr!), dass ich im Anschluss wiedermal stundenlang mit Zettel und Stift vor MTV campiert habe, um den dazugehörigen Clip abzufangen und rauszufinden, wer das ist. Hat dann auch irgendwann geklappt, die CD wurde sich zu Weihnachten gewünscht und der Grundstein für die Sammlung war gelegt! :D

Wobei, ich glaube ich erinnere mich grade auch an meinen Erstkontakt mit "richtigem" Metal: Ich hatte mir ne Kassette von nem Kumpel eines Freundes ausgeliehen, auf der jede Menge Punkzeug a la NoFX, The Offspring, Terrorgruppe, etc drauf war. Und eben ein paar Livetracks von Maiden. Ich glaub mein erster Eindruck dazu war (ohne zu wissen, wer das überhaupt ist), dass Maiden einfach irgendwie "alt" klangen. War zwar schon irgendwie ganz cool, aber ich hatte mir das Tape nunmal eher wegen den anderen Sachen ausgeliehen. Allerdings war ich auch zu faul zum spulen, also wurden die Maidensachen trotzdem mitgehört. Und irgendwann fand ich's dann fast besser als den Rest! :D
 
Hatte es schon mal im Motörhead Topic geschrieben:

"2003, ich war 14/15: "Dead men tell no tales" war der erste Song den ich von den Jungs richtig bewusst gehört habe. Vorher gab es nur möglichst viel Bier, kombiniert mit Onkelz, St. Anger und anderen Sachen, die mit Gitarre waren. DANN wurde dead men tell no tales in unserer Party Hütte im Moor aufgelegt. Das war es dann. Voll auf die Fresse. Waren dann auch die erste Band die ich Live gesehen habe. Das war dann ebenfalls 2003. Zum zweiten Mal war es dann 2004 auf dem Wacken."

Recht am Anfang haben mich auch Sodom mit Nuclear Winter (Insbesondere der Song, aber auch das Album Persecution Mania) extrem geflasht. Ist auch heute noch meine Lieblingsplatte von Sodom.
Und ich muss gestehen, dass ich die Live in San Diego '92 von Metallica monatelang gefeiert habe, sowie alle Metallica Alben vor dem schwarzen Album.
 
Und ich muss gestehen, dass ich die Live in San Diego '92 von Metallica monatelang gefeiert habe, sowie alle Metallica Alben vor dem schwarzen Album.

Das gemacht zu haben macht dich in einem normalen Wertesystem nicht gerade zu einem schlechten Menschen, darfst du also ruhig zugeben. :top:
 
Geiler Thread!

Meine (erste) Taufe war irgendwann 1984, ich war (u.a. durch Nena - ich gebs ja zu - und durch "Nelly The Elephant" von den Toy Dolls) auf Rockmusik aufmerksam geworden und hörte eifrig den neuen Radiosender DRS3. Die spielten dann irgendwann einen Song, der mich mit dem ersten Gitarrenriff komplett hypnotisiert hat. panisch suchte ich nach einem leeren Tape, fand keines und drückte dann einfach "REC" weil ich nicht noch mehr verpassen wollte. Den Song (respektive die drei Viertel, die ich aufnehmen konnte) hörte ich ich gefühlte tausend mal an und versuchte dann über die Mitschüler rauszufinden, was das denn genau war - und tatsächlich, einer konnte mich aufklären: Die Band war Iron Maiden und der Song hiess "two minutes to midnight". Ich war Metal-Jünger.

Meine zweite Taufe war 1986 wenn ich das recht im Kopf habe. Über meine Metal-Mitschüler lernte ich laufend neue Bands kennen, eine davon war Sinner - etwas soft, aber man konnte auch dazu die Rübe schütteln - und mein Kollege schaffte es, beim oben genannten Sender Tickets für ein Heavy Metal Festival mit eben jenen Sinner zu gewinnen. Also ab ins grosse Zürich. Für einen 15 jährigen vom Land war das eine Weltreise. Wir fanden die Halle (das Volkshaus) recht schnell und begaben uns in die Höhle des Löwen. Da es ein "Festival" war, spielten noch andere Bands, unter denen waren die ebenfalls deutschen EXUMER und NASTY SAVAGE aus A-me-ri-ka!!! Von beiden hatte ich noch nie gehört. EXUMER haben uns dann erstmal die Gehörgänge durchgepustet. Ich hatte noch nie sowas schnelles gehört. Und dann die Amis. Ich wusste nicht, was geschah. Der Typ sprang wie ein wilder auf der Bühne rum, schmiss Zeug und sich selbst über die Bühne und die Musik war ein pausenloses Stakkato brachialster Riffs - es gab keine Pause, voll auf die Glocke RAMPAMPAMPAM. Von da an wusste ich, wo das Mana wächst, schneller - härter - lauter war die Devise und die eben explodierende Speed/Thrash Szene kam genau im richtigen Moment!
 
DIO
Beim BANG YOUR HEAD FESTIVAL morgens um 9:30 Uhr in der Balinger Fußgängerzone von Ihm ein Autogramm auf die Kutte bekommen (direkt neben den "Last In Line Patch").

RITCHI BLACKMORE
Während eines DEEP PURPLE Konzertes in der Kölner Sporthalle (ich stand in Reihe 1) von Ihm persönlich ein Bier überreicht bekommen.
Denke es war der Lohn für permanentes und textsicheres "Mitgrölen".
Nach dem Konzert war ich jedenfalls heftig heiser .
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab als Jüngling von 13/14 Jahren damls im örtlichen CD-Laden, sowas gabs damals noch, die Maxi von "Hallowed be Thy Name" entdeckt und nach einem langen Blick auf das Cover erstmal angewidert weggestellt. Ein paar Minuten später noch mal rausgeholt, man war ja doch irgendwie fasziniert und... wieder weggestellt und mim Zug nach Hause gefahren... Eine Nacht und ein Schulaufenthalt später bin ich dann wieder in den Laden und hab se mir dann schlussendlich geholt, bei der Musik gabs dann keinerlei Zweifel, die hat mir auf Anhieb und für immer gefallen...
 
Initialzündung war bei mir Appetite For Destruction von GN'R, die mir eine Tante 1989 zu Weihnachten geschenkt hatte. Konzerte waren für mich einige Sternstunden:

1999 Deep Purple in Gießen
2000 Dream Theater in Düsseldorf
2001 Deep Purple und Alice Cooper in Wetzlar
Saviour Machine in Ennepetal
2002 Yngwie in Aschaffenburg - danach wollte ich nie mehr Gitarre spielen
Und viele mehr...
 
An den Moment der Initialzündung (sofern es die überhaupt in einem einzigen Moment gab) kann ich mich nicht wirklich erinnern. Es war allerings irgendwann Anfang 1981, dass mich das Hören der "Back In Black" angefixt hat.

Der prägenste Moment, um mich als Heavy Metal Fan zu versklaven, war allerdings der erste Durchlauf der "Fire Down Under" von RIOT, irgendwann Anfang 1982. Spätestens nach "Altar Of The King" gab es kein zurück mehr. Live waren meine ersten beiden Konzerte Anfang 1983 initial zündend - SAXON (mit der verzichtbaren Vorband No Bros) und DEF LEPPARD (mit der arschtretenden Vorband ROCK GODDESS), beides in den altehrwürdigen Sartory Sälen zu Kölle.
 
Geht es um die Initialzündung oder um Sternstunden? Anyway.

Meine Initialzündung war die Musikkassetet von "Back In Black", die Ostern 1981 von meiner erzkonservativen Tante geschenkt bekam. Davor hatte ich mich quasi gar nicht für Musik interessiert. Etwas später folgte dann mit "Killers" der Kulturschock und die Liebe zum Heavy Metal.

Sternstunden? Das Psychotic Waltz Konzert im Cult zu Werl mit Sieges Even im Vorprogramm. Ich war vorher schon Fan der Band, aber an diesem Abend spielte sich die Band in einen Rausch. Das war nicht von dieser Welt. Obendrein hingen die Musiker die ganze Zeit vorher mit den Fans herum und ich konnte mich lange mit Dan unterhalten. Obwohl ich nie der fanboy war, was Unterschriften anging, habe ich mir da tatsächlich ein Shirt von allen Fünfen signieren lassen. Das habe ich natürlich noch, obwohl es ein Wasserschaden in meiner alten Wohnung etwas angegriffen hat. Egal, habe die Band danach noch unzählige Male gesehen und es war jedes Mal etwas ganz Besonderes. Keine andere Band wird jemals in der Lage sein, mich live derartig abzuholen, wie diese fünf Jungs in ihren Sternstunden. Unvergessen auch das Konzert auf der Bleeding-Tour, welches erst weit nach Mitternacht anfing und bis in die frühen Morgenstunden ging. Unvergängliche Momente für die Ewigkeit.
 
Ne Initialzündung gab es bei mir nicht. Ich komme aus einem Haushalt der immer viel Musik gehört hat. Und da ich auch keinen großen Grund sah mit meiner Musik zu rebellieren, konnte ich mit DEEP PURPLE, JETHRO TULL, YES, ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA,KARAT, PUHDYS, LUDWIG HIRSCH usw. wunderbar leben.
Ich hatte sogar eine extra mit einem Loch in der Wand vom Wohnzimmerplattenspieler zu mir ins Kinderzimmer gelegte Box, damit ich auch ja zum Einschlafen Musik hören konnte (REINHARD LAKOMY, GERHARD SCHÖNE usw.).
Von daher war der Weg vorgegeben: DEEP PURPLE -> BON JOVI -> EDGUY -> IN FLAMES -> HYPOCRISY -> NEVERMORE
Die großen Helden der Mittachziger habe ich aber umschifft. Kein MAIDEN, kein METALLICA, kein PRIEST. Die geben mir bis heute nix.

Meinen bisher größten Konzertmoment hatte ich 2003 auf meinem letzten Wacken. Abends zum Headliner IN FLAMES. Mein Paps (ja, ich war oft mit Paps auf Festivals) und ich waren gut positioniert etwa in Reihe 5 mittig vor der Bühne. Konzert geht los, gefühlte 80 000 Menschen drücken, quetschen und pogen zur Bühne hin. War mir too much. Hab mich also von Paps nach oben hieven lassen damit ich nach vorn in den Bühnengraben kann um zur Seite raus zu gehen. Die Band fing grad mit "Episode 666", einem meiner Lieblingsongs, an.
Ich also hoch, denke so "oh geil kannst ja noch nen bissl tanzen am Rand". Denkste - die Reise über den Köpfen des Publikums ging erst mal nach hinten, zur Seite, wieder nach vorn, wieder nach hinten ....
GANZE 2 Songs lang haben die mich rücklinks durch die Gegend geschoben, ich den Blick am klaren Sternenhimmel, die Mukke aufm Ohr ... das war wie Fliegen.

Irgendwann bin ich dann doch nach vorn Raus in die Arme eines Securities gefallen und konnt euphorisiert den Rest vom Konzert abtanzen. Mein Paps hat sich durch die Mengen zu mir durchgeschlagen, im wahrsten Sinne des Wortes, er kam mit ner gebrochenen Nase an.
Ja das war geil.
 
In Frage kämen:
  • die Deep-Purple-Scheiben meines (etwas älteren) Nachbarsjungen (insbesondere Made in Japan)
  • das heimliche Anhören von AC/DC-Scheiben aus der Sammlung des Bruders meines Kumpels
  • AC/DC-Highway-To-Hell-Tour 1978 in der Essener Gruga
  • Rockpop in Concert 1983 in Dortmund
  • nach längerer Pause ab Ende der 80'er mit wenig Musik das Anhören eines der Death is just the beginning-Sampler, danach ging's wieder ab.
Da ich mich entscheiden muss, nehme ich mal AC/DC mit Bon Scott live 1978. Hammershow, Whitesnake und Judas Priest im Vorprogrammm und der Auftakt zu einer riesigen Anzahl an Konzis bis heute (zuletzt Dark Fortress & Secrets of the Moon, tbc.).
 
Der erste entscheidende Moment war im Jahr 1978, als ich in unserem örtlichen Plattenladen über zwei Platten von "Uriah Heep" gestolpert bin, deren Cover mich kleinen Steppke magisch anzogen: Innocent Victim und Fallen Angel. Sie waren der Grund, warum ich mich in den Folgejahren immer stärker mit härterer Mucke auseinander gesetzt habe, nachdem ich zuvor eher so Sachen wie "The Police" gehört hatte. Zwar beschränkte sich meine neue Leidenschaft in diesen Jahren nur auf (Hard) Rock wie "Kiss", "Van Halen" & Co., aber der Anfang war gemacht.

Mit Beginn der NDW trat Rock/Metal wieder etwas in den Hintergrund und wurde erst wieder Anfang der 90er zu neuem Leben erweckt ... dann aber endgültig. Durch nen neuen Job rutschte ich in eine Clique mit Langhaarzotteln, die allesamt auch noch in lokalen Bands spielten (die bekannteste Band dürfte "Soul Cages" gewesen sein). Lange Proberaumnächte und noch längere Disco- und Saufabende waren die Folge. Metal-Urlaube in Lloret de Mar rundeten die Sache ab, wo ich in der Zeit die beste Mucke meines Lebens hörte, waren damals doch so geniale Scheiben wie das "Black Album", "Ten", "Slave to the Grind", "The Crimson Idol" usw stets mit am Start. Außerdem gab es in Lloret damals noch so geniale Kneipen wie das "Village Inn", an deren Wänden sich u.a. die Jungs von "Sepultura" verewigt hatten.

1993 war dann auch endlich der Zeitpunkt gekommen, um Metal-Konzerte zu besuchen. Auch hier eine Sternstunde: Zwei Tage vor Heiligabend 1993 schleppte mich ein Kumpel zum Konzert der Doors-Coverband "The Soft Parade". Als Intro kam ein ca. einstündiger Doku-Film, danach spielte "The Soft Parade" gute 2 1/2 Stunden ... Location und Atmosphäre waren der Musik entsprechend: Man brauchte keinen eigenen Joint, man musste einfach nur tief einatmen. Ziemlich genau 10 Jahre später sollte ich in Paris einen ähnlich berauschenden Abend erleben, als "The Doors" (mit Ian Astbury am Mikro) anlässlich von Jim Morrisons 60. Geburtstag im Zenith auftraten. Ein Moment für die Ewigkeit.

Konzert-Sternstunden gab es in den über 20 Jahren so einige, aber nur wenige haben es in die persönliche 'Hall of Fame' geschafft: Pearl Jam 2000 in Hamburg, The Gathering 2000 in Krefeld, wie oben schon erwähnt The Doors 2003 in Paris, Metallica 2004 auf Schalke, Death Angel 2004 in Eindhoven und 2008 in Köln. Prägende Erlebnisse waren dann auch noch Konzerte, wo ich wegen meinen Lieblingsbands den weiten Weg vom Pott nach London unternommen habe: Death Angel (2009 / Underground) und Metallica (2007 / Wembley Stadium).

Alles in allem bin ich durch "meine" Musik schon gut rumgekommen und habe einiges erlebt. Die Summe des Erlebten dürfte mich in vielen Bereichen zu dem Menschen gemacht haben, der ich heute bin. Auch wenn Metal heutzutage nicht mehr so viel Raum einnimmt wie früher - ganz ohne könnte ich nicht.
 
Zurück
Oben Unten