Playback, Drum Computer und Ghostsänger - mit wieviel Trickserei könnt ihr leben?

WASP auf der KFD-Tour war ein Erlebnis, aber die stumme Gitarre von Chris Holmes war noch geiler, als er so richtig losgeposed hat...
Bei Quo bin ich mal mitten im Konzert gegangen, weil ich keinen Bock mehr auf die Solis vom Band hatte, die Francis Underw.. ähh Rossi mehr schlecht als recht auf seiner Tele imitiert hatte.
 
Hab mir heute seit Ewigkeiten mal die

MORGOTH - Odium
angehört:

Also ich bin der Meinung, das ist entweder ein Drumcomputer oder es wurde viel gesampelt/E-Drum!
Vielleicht auch eine Mischung aus allem...

Macht aber sonst schon noch Spass!


Weiß da vielleicht jemand was konkretes?
Im Rockhard Interview damals haben die gesagt, sie würden drauf achten, das das Album auch auf kleinen bzw. schlechten Anlagen gut klingen würde...
an mehr kann ich mich da jetzt nicht erinnern.
 
Was mich stört ist, wenn ich höre, das geschummelt und getrickst wird. Das ist heutzutage nicht mehr nötig.
Egal ob es nun Schlagzeug, Keys, ganze Orchester oder sonstwas ist, selbst bei ganzen Chören bekommt man, den nötigen Programmierwillen vorrausgetzt, Ergebnisse, die sich vor echten Aufnahmen nicht verstecken brauchen, zuweilen sogar echter klingen, als es einem lieb ist.

Was ich manchmal ganz cool finde ist, wenn technische Tricksereien als bewusst als Stilmittel eingesetzt werden, und sodann auch hörbar werden.
Sollte es aus mangelnder Zeit, Lust oder Fähigkeit kritisch werden beim Einsatz der technischen Hilfsmittel sieht das schon anders aus.
Schludrig programmierte Instrumente, kann ich mir in ner Demo erlauben, wenn es darum geht einfach nur ne Idee vorzustellen, aber nicht auf ner richtigen Platte...
 
Ich gebe dir soweit recht. Und ich finde man sollte die kreative Arbeit mit Studiotechnik auch nicht "tricksen" nennen. Das kann man - wie du es schon gut geschildert hast - sehr kunstvoll machen, oder diletantisch. Das ist nicht viel anders als beim spielen eines Instrumentes.
 
Ich gebe dir soweit recht. Und ich finde man sollte die kreative Arbeit mit Studiotechnik auch nicht "tricksen" nennen. Das kann man - wie du es schon gut geschildert hast - sehr kunstvoll machen, oder diletantisch. Das ist nicht viel anders als beim spielen eines Instrumentes.
Da gebe dir vollkommen recht. Mit "Trickserei" meinte ich beim Erstellen des Threads alles, was eigentlich gelogen ist, zum Beispiel, wenn Musiker im Line-Up aufgelistet sind, aber bei den Aufnahmen durch Technik oder unerwähnte Gastmusiker ersetzt (!) wurden. Wenn also falsche Tatsachen vorgegaukelt werden.
 
Ich kann nur damit leben wenn Instrumente vom Band gespielt werden die nicht da sind, wie Orchestrale Untermalungen oder so etwas, oder auch wenn ein gewisser Song ein Intro, welches vom Band abgespielt wird.

Sobald aber bei den aktiven Bandmembern getrickst wird, bin ich raus.
 
Mir ist das Egebnis wichtig, wenn etwas authentisch klingt, bin ich zufrieden. Eine Band, die sich live nicht verspielt oder exakt so klingt wie auf Platte ist mir nicht geheuer, ich erfreue mich oft sogar an Verspielern und der Dynamik, die daraus entsteht.
 
Da es oft irgendwie toleriert wird: Ich finde es mies, wenn sich heraustellt, das die Musiker auf dem Backcover, es nicht auf die Kette bekommen haben die Sachen einzuspielen. Auch wenn es nur zeitliche Gründe sind (gelle Gene!!) . Schlimmer noch wenn es technische Gründe sind. Ihr kriegt das und das nicht hin?? Dann lasst es sein und spielt das was ihr könnt.
 
Sehr einfach eigentlich: jeder Künstler darf in Bezug auf seine Kunst alles. Mir muss das nicht gefallen (und tut es auch nicht immer), aber woher sollte ich mir das Recht nehmen, ihm diesbezüglich irgendwas vorzuschreiben?
 
Sehr einfach eigentlich: jeder Künstler darf in Bezug auf seine Kunst alles. Mir muss das nicht gefallen (und tut es auch nicht immer), aber woher sollte ich mir das Recht nehmen, ihm diesbezüglich irgendwas vorzuschreiben?
Findest du aber nicht, dass es ein Unterschied macht ob er das ganz offen oder versteckt tut ?
Wenn er das offen tut ist es i.O., sonst gaukelt er mir aber was vor.
Milli Vanilli :D Zustände will ich in meinem metallischen Universum eher nicht...
 
Findest du aber nicht, dass es ein Unterschied macht ob er das ganz offen oder versteckt tut ?
Wenn er das offen tut ist es i.O., sonst gaukelt er mir aber was vor.
Milli Vanilli :D Zustände will ich in meinem metallischen Universum eher nicht...

Kommt drauf an, was du mit "versteckt" meinst. Milli Vanilli haben das ja nicht einfach nur versteckt, sondern sie haben ganz klar betrogen und so getan als ob. Das finde ich dann auch eher albern. Aber mit versteckt im Sinne davon, dass man einfach nicht drüber spricht, wie etwas zustande kommt, damit hab ich kein Problem.
 
Da es oft irgendwie toleriert wird: Ich finde es mies, wenn sich heraustellt, das die Musiker auf dem Backcover, es nicht auf die Kette bekommen haben die Sachen einzuspielen. Auch wenn es nur zeitliche Gründe sind (gelle Gene!!) . Schlimmer noch wenn es technische Gründe sind. Ihr kriegt das und das nicht hin?? Dann lasst es sein und spielt das was ihr könnt.
Remember: Cinderella, mit ihrem Drummer ;)
 
Kommt drauf an, was du mit "versteckt" meinst. Milli Vanilli haben das ja nicht einfach nur versteckt, sondern sie haben ganz klar betrogen und so getan als ob. Das finde ich dann auch eher albern. Aber mit versteckt im Sinne davon, dass man einfach nicht drüber spricht, wie etwas zustande kommt, damit hab ich kein Problem.


Echt jetzt?
Wenn Glenn Tipton bei Judas Priest nicht die Soli eingespielt hat, oder Dave Mustaine nicht bei Megadeth, oder Joey Tafolla nicht beim Jagdpanzer, oder Alex Lifeson nicht bei Rush, sondern allesamt waren durch einen Studiogitarristen eingespielt worden, damit hättest Du kein Problem?
Oder was wäre, wenn sich herausstellt, daß Angelo Sasso nicht nur Gastdrummer bei Gary Moore´s Wild Frontier und jüngeren Alben von Running Wild war,
sondern auch bei Rush, Dream Theater, Queensryche, Motörhead, AC/DC oder Threshold den Großteil der Drums eingespielt hat?
Oder wenn Ozzy gar nicht auf 13 und The End gesungen hat, sondern Dan Fondelius oder jemand mit sehr, sehr ähnlicher Klangfarbe in der Stimme?
Technische Hilfsmittel ja, auch Hilfe von Studiomusikern bei schwierigen Passagen, aber nur, wenn das auch vom jeweiligen Musiker später selber auch auf der Bühne reproduzierbar ist.
Aber ganze Alben / Songs von einer anderen Mannschaft als der eigentlichen Band einzuspielen, sei es aus Kostengründen oder Inkompetenz am Instrument, das geht nicht.
Wenn Band X und Y überambitioniert ist und die geschriebene Musik nicht spielen kann, dann kann sie´s halt (im Moment) nicht.
Bedeutet üben, üben, üben, um das angedachte Konzept / die ausgedachten Klänge beim nächsten oder übernächsten Album einspielen zu können, oder es geht eben nicht.
Dann müssen sich der / die Songschreiber notfalls neue Bandmitglieder suchen, die das können, oder besser halt, eine andere Band gründen mit Musikern,
die das draufhaben, was gefordert ist.
Oder, oder, oder.
Also, ist würde abkotzen wie sonstwas.
Damit wären "wir" kein Stück besser als all die "Künstler" aus der Popbranche, auf die "wir" ja so gerne mit dem Finger zeigen und das als "Bäh" bezeichnen.
 
Echt jetzt?
Wenn Glenn Tipton bei Judas Priest nicht die Soli eingespielt hat, oder Dave Mustaine nicht bei Megadeth, oder Joey Tafolla nicht beim Jagdpanzer, oder Alex Lifeson nicht bei Rush, sondern allesamt waren durch einen Studiogitarristen eingespielt worden, damit hättest Du kein Problem?
Oder was wäre, wenn sich herausstellt, daß Angelo Sasso nicht nur Gastdrummer bei Gary Moore´s Wild Frontier und jüngeren Alben von Running Wild war,
sondern auch bei Rush, Dream Theater, Queensryche, Motörhead, AC/DC oder Threshold den Großteil der Drums eingespielt hat?
Oder wenn Ozzy gar nicht auf 13 und The End gesungen hat, sondern Dan Fondelius oder jemand mit sehr, sehr ähnlicher Klangfarbe in der Stimme?
Technische Hilfsmittel ja, auch Hilfe von Studiomusikern bei schwierigen Passagen, aber nur, wenn das auch vom jeweiligen Musiker später selber auch auf der Bühne reproduzierbar ist.
Aber ganze Alben / Songs von einer anderen Mannschaft als der eigentlichen Band einzuspielen, sei es aus Kostengründen oder Inkompetenz am Instrument, das geht nicht.
Wenn Band X und Y überambitioniert ist und die geschriebene Musik nicht spielen kann, dann kann sie´s halt (im Moment) nicht.
Bedeutet üben, üben, üben, um das angedachte Konzept / die ausgedachten Klänge beim nächsten oder übernächsten Album einspielen zu können, oder es geht eben nicht.
Dann müssen sich der / die Songschreiber notfalls neue Bandmitglieder suchen, die das können, oder besser halt, eine andere Band gründen mit Musikern,
die das draufhaben, was gefordert ist.
Oder, oder, oder.
Also, ist würde abkotzen wie sonstwas.
Damit wären "wir" kein Stück besser als all die "Künstler" aus der Popbranche, auf die "wir" ja so gerne mit dem Finger zeigen und das als "Bäh" bezeichnen.

Nein, mir wäre das tatsächlich komplett egal. Eine Studioaufnahme ist immer ein Kunstprodukt und nie "echt". Da zählt für mich auch nur das Ergebnis und nicht der Weg da hin. Wenn ich echt haben will, schau ich mir eine Band live an.
 
Nein, mir wäre das tatsächlich komplett egal. Eine Studioaufnahme ist immer ein Kunstprodukt und nie "echt". Da zählt für mich auch nur das Ergebnis und nicht der Weg da hin. Wenn ich echt haben will, schau ich mir eine Band live an.

Ich bin da fast bei dir. Nur, dass mich es sehr wohl interessiert, wie ein Album zustande kam. S. bspw. "Starless And Bible Black", das zu großen Teilen live aufgenommen wurde und auf Impros basiert und dann im Studio zu einem Album geformt wurde. Das macht für das Ergebnis schon einen Unterschied, vor allem, wenn man den Prozess etwas anhand veröffentlichter Live-Dokumente verfolgen kann. Aber dann hast Du wieder recht, denn meist ist genau das eben nicht der Fall. (Was nicht geht, ist natürlich Betrug in der oben genannten Form, dass X als Künstler angegeben ist, aber selbst nicht gekünstelt hat.)

Ich mag Drum-Computer nicht unbedingt. Das liegt eher dann aber an der Produktion (steriler, künstlicher Sound) oder an den Machern, die ihn ungewollt nicht gut oder "echt" programmierten (und dass das auch gut geht, dafür gibt es genug Bsps.). Andererseits gibt es Künstler, die ihn bewusst auch als Stilmittel einsetzen. Da kommt es dann auf den Einzelfall an (Agoraphobic Nosebleed als positives Beispiel, Mortician weitestgehend als negatives).
 
Ich hab´ ja schon bei der Konzertentwicklung diesbezüglich ein bisschen meinen Senf dazu gegeben, der da schon ein wenig schärfer ist.


Andererseits fiel mir gerade ein, dass vor einem Jahr Mark Stanway, mitten in der Magnum-Tour in den Sack gehauen hatte. Die Konzerte konnten dennoch stattfinden, weil man seine Keyboard-Parts weitgehend "einspielen" konnte. Nicht wirklich schön, aber sicherlich besser als Konzerte oder gar eine ganze Tour zu canceln.

Vor 35 Jahren sah ich Lizzy mit nur einem einzigen Gitarristen (Snowy White), weil Scott Gorham danieder lag. Da hätte ich damals schon gerne die zweiten Stimmen, u.s.w. gehört....
 
Live zu tricksen finde ich definitiv schlimmer!

Nicht dazu stehen, wie der Papa von Angelo Sasso - auch schlimm!

Mir ist natürlicher Sound auf Alben auch lieber - bloß sind die Zeiten, in den So oft gespielt wurde bis dieser oder jener Part richtig sitzt (oder halt am Stück)
halt größtenteils vorbei.
Es kommt ja auch auf die Studiozeit oder das Budget an.
Da merkt man generell den älteren Alben die noch vorhandene SEELE (muß ja nicht perfekt sein! Aber gut!) an!
Im Studio hab ich in meinem Musikerdasein schon die ganze Bandbreite erlebt. Von eher minimal gehaltenen, möglichst ehrlichen Produktionen (bei der Indie-rockband oder auch jetzt bei Ultha) bis hin zu totalem Produktionswahnsinn, vor allem bei meiner früheren Techgrindband. Teilweise weil es dem musikalischen Ausdruck geschuldet war und mit allerhand Gesangseffekten und elektronischen Einschüben gearbeitet wurde. Ich hatte dahingehend früher eigentlich immer eine Art Reinheitsgebot: Was nicht live umgesetzt werden kann, darf auch im Studio nicht stattfinden. Für besagte Gesangseffekte und andere Soundspielereien hab ich das Gebot längst über Bord geworfen. Was mein Drumming angeht natürlich nicht. Beim letzten Atkasong verdiente sich unser Gitarrist, der alles aufgenommen hat, den Spitznamen "Tapferes Schneiderlein" weil alleine schon in der ersten Minute meine Drums um die 20 Schnitte hatte.. später im Stück wurde auch viel zusammengebaut. Manchmal haben wir halt alle möglichen Takes gemacht aus denen sich die beiden Kreativköpfe den Song arrangiert haben. ABER wir haben die Songs auch live gespielt. Nach den Aufnahmen oft daran angepasst und nur in sehr wenigen (unspielbaren) Fällen vereinfacht oder offen gehalten / improvisiert.
Generell denke ich, dass die meisten meiner Thrash/Death/Black-Heroen um 90 herum bessere Musiker waren als ich/wir das heute sind. Zumindest waren sie vor ihren Sessions besser vorbereitet, haben mehr geprobt. Wenn ich in Interviews lese, dass Metallica, jüngst aber auch Cannibal Corpse vor ihren jeweils dritten Alben über längere Zeiten oft 6 mal die Woche geprobt haben, bekomme ich feuchte Augen. Das ist der Traum!

Als Sportmetalschlagzeuger bin ich Doublebasstriggern bei Liveshows immer sehr skeptisch gegenüber eingestellt. Erstens klingen die Sounds vom Rechner doch oft zu künstlich. Zweitens unterstelle ich den Drummern gerne, dass sie mit programmierter Verdoppelung cheaten... Ich gebe zu: ich konnte den Beweis noch nie vollständig führen. Aber manchmal sieht die Knie/Fuss-Bewegung echt aus als würde er eigentlich nur Halftime spielen.

Ansonsten komme ich mit Sachen vom Band mal mehr mal weniger zurecht. Intro/Interludes vor/zwischen Songs sind völlig ok, machen wir mit Ultha ja auch. Wenn aber komplette Instrumente ersetzt werden bricht es mir meistens das Musikerherz. Wenn zum Beispiel bei der Avantgarde-Blackmetalband Lychgate, deren Mastermind die Orgeln auf den Alben an einer richtigen Kirchenorgel eingespielt hat, diese dann live vom Band kommen weil er selbst ja auch noch an Gitarre und Gesang steht finde ich das megabefremdlich. Warum man da keinen fähigen Keyboarder aufgetrieben hat, der den geilen Scheiss zum Besten geben konnte versteh ich nicht.
Bei der Darkwave/Postpunk-Band Fotocrime neulich störte mich der Drumcomputer (und dessen Stadionsound im kleinen Laden) zunächst auch. Nach 2-3 Songs hats mich aber dennoch mitgerissen weil es einfach perfekt funktioniert hat. Trotzdem würde ich das wahnsinnig gerne lieber selbst spielen. Wegen mir auch gerne an einem E-Drumset und den (genre-)entsprechenden Sounds.

meine 3 Cent zum Thema...
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten