Post Metal und Post Hardcore

Daskeks

Till Deaf Do Us Part
Ich habe noch keinen entsprechenden Thrad gefunden.... Es wird ja viel von Hype gereded, im Prinzip was alle Post-irgendwas bezeichneten Musikspielarten angeht. Wenn ich auf Konzerte gehe, sind es aber ofmals die kleineren Läden. The Ocean auf der Pelagial-Tour in der Matrix Bochum in einer Art Besenkammer spricht da Bände, Inter Arma und Mantar im Sonic Ballroom auch, auch wenn da im Vergleich jede Sardine in ihrer Büchse mehr Freiheit hat.
Auf jeden Fall sehe ich keinen Hype (und wenn, mich würde es nicht stören), ich würde den Thread gerne für Diskussionen, Bandempfpfehlungen und gerne auch Konzertempfehlungen nutzen. Bitte nicht nur stumpf Youtube-Videos posten, gerne auch ein bisschen Background.
Hoffe, Ihr findet Spaß an dem Thema.
 
Ich fange direkt mal an mit meinem Highlight aus dem Jahr 2013 an: Cult Of Luna mit Vertikal! Für mich ein Meilenstein der modernen Musik, eine dermaßen dichte Atmosphäre und perfekte Verknüpfung von Musik und Visualität gibt es für mich kein zweites Mal. Man kann das Album (mit Vertikal II als Bonus) als lockere visuelle Umsetzung von Fritz Langs Stummfilm "Metropolis" betrachten. Die Band selbst will das Thema wohl nicht zu hoch hängen, hat aber entsprechende Videos auf der Tour auch selbst verwendet.
Ich konnte sie auf der Tour zweimal sehen, einmal auf dem Pelagic Fest in Berlin und einmal mit den genialen Blueneck als Vorband im Turock in Essen. Gerade in Essen war es ein packendes Erlebnis, ich konnte die Musik fast körperlich spüren. Vorerst scheint die Band wohl leider nichts zu veröffentlichen, aber ich bin gespannt, was da noch kommt.
Ich möchte noch Wolf-Rüdiger danken, durch sein Rock Hard Review zum Vorgänger "Eternal Kingdom" habe ich die Band entdeckt(10 Punkte, wenn ich micht irre..)

 
Mein zweites Highlight 2013 und wohl meine Lieblingsband sind The Ocean. Nicht so kalt wie Cult Of Luna, vielleicht etwas filigraner und technischer, aber mit ebenso hohem Suchtpotential und perfekter visueller Verknüpfung zur Musik. Die veröffentlichen auch nicht im Jahresrhythmus, dafür aber immer qualitativ hochwertige Monumente. Live sollte man sie nicht verpassen, allen, die das Vergnügen noch nicht hatten, sein die DVD-Box "Collective Obliveon" ans Herz gelegt, meiner Meinung nach für schlappe 25 Euro die beste Musik-DVD-Box, die es gibt.
Das erste Mal live habe ich sie zur 2008er Tour als Vorband von Rotten Sound gesehen, da haben alles weggeschrotet, mittlerweile sind sie vielschichtiger geworden. Ich mag jede Phase der Band.
Auch hier habe die Entdeckung dem guten Wolf-Rüdiger zu verdanken, der der "Precambrian" damals auch mindestens eine 9,5 gegeben hat. Zu Recht!

 
Mein am meisten erwartetes für 2015 ist das neue Album von Callisto, habe es schon auf Svart auf Vinyl vorbestellt. Es wird "Secret Youth" heißen und es wird auch wenige Konzerte in Deutschland geben. Freue mich, da ich die Band erst entdeckt habe, als es vor dem aktuellen Album lange ruhig um sie war, zumindest habe ich nicht viel mitbekommen.
Ich liebe die Atmosphäre, die die Band erzeugen kann....

 
Als zwotes Album 2015, dem ich entgegen fiebere, möchte ich Light Bearer nennen. Die nehmen laut Facebook derzeit was neues auf. Deren erste Alben mag ich sehr. Würde mich auch hier über Konzerte in Deutschland 2015 freuen, stelle ich mir unglaublich intensiv vor.
Der Song ist für mich unglaublich:

 
Manchmal werfe ich auch gerne mal mit Post-Begriffen um mich. Aber worüber möchtest Du wirklich reden?

Post Metal bekomme ich noch einigermaßen hin, denke ich. Wir reden über Neurosis, Isis, Burst, Pelican,...? Oder eben das, was u.a. in der deutschen und englischen Wikipedia steht (http://de.wikipedia.org/wiki/Post-Metal bzw. http://en.wikipedia.org/wiki/Post-metal).

Bei Post Hardcore wird es m.E. aber schwieriger. Wo sind die Abgrenzungen zu Indie- oder Alternativrock oder gar Post Rock, wenn dort teilweise eine Band wie Slint gelistet wird (s. http://de.wikipedia.org/wiki/Post-Rock)? Zu Emo oder Screamo (und wenn man aus dem HC der 80er und frühen 90er kommt, sind das ohnehin nur HC Spielarten, die aber teilweise der heutigen Verwendung der Begriffe entgegen laufen)? Auch hier einmal die deutsche und englische Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Post-Hardcore bzw. http://en.wikipedia.org/wiki/Post-hardcore

Post ist geil, aber schwierig. ;)
 
Das stimmt. Ich habe es absichtlich etwas offener gelassen und einfach mal ein paar Beispiele gepostet.
Post Hardcore ist tatsächlich etwas schwieriger, für mich ist das so was wie Fall Of Efrafa oder Light Bearer, also recht metallisch. Touche Amore oder Thursday oder Thrice, die da oft genannt werden, höre ich aber auch gerne.
Daher halt der offene Thread-Titel.
Mit Deiner Post-Metal Einstufung kann ich gut leben :top:
Bin mal gespannt, wie der Thread sich entwickelt
 
Sehe ich genauso: Kontainerbegriffe mittlerweile, in die viel zu viel gepackt wird. Selbiges gilt für Post Rock. Ziemlich müßig, denn zu vielen Spielarten gibt es bereits Themen (Doom, Sludge, Hardcore, Progressive, "Post" Black Metal...) in diesem Forum. Aber: Neurosis und Post Metal? Ich weiß nicht. Naja... es gibt vieles unter dem Post-Vorzeichen zu entdecken, ist klar. Altes wie auch (seltener, weil meist ziemlich gähn) Neues. Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass der Post-Begriff zu inflationär verwendet wird. Die letzten paar Jahre zumindest. Ob das nun ein Hype ist oder ein musikalischer Trend (neutral gemein, bevor geflennt wird!), ist mir egal. Dass bestimmte unter Post subsummierte Spielarten gerade aber ziemlich populär sind, lässt sich ja wohl kaum leugnen.

Ich persönlich bevorzuge es eh, einzelne Bands vorzustellen, wenn ich nicht gerade jemanden mit einem Genrethread ärgern will. Finde ich angenehmer, da der Zumüllfaktor wesentlich geringer ist.

Naja, Posthardcore der ersten Stunde:

Dabei finde ich ja, dass vieles, was heute als Post-HC bezeichnet wird, nichts anderes als Screamo mit Postrockelementen ist. Und Posthardcore eigentlich was ganz anderes... ach egal, denn das ließe sich beliebig ausweiten: The Ocean - Post-was? Ach ja, progressiver Sludge. Schon klar. Meckerprinzip klar?

@ Callisto: Neue Scheibe ist leider nicht ganz so gelungen.
@ Light Bearer: Haben mich ziemlich enttäuscht nach dem FOE Split, konnten sich aber von Release zum nächsten und von gesehener Show zur nächsten erfreulicherweise immer steigern.
@COL: Mit dem aktuellen Album grad nochmal die Kurve bekommen, finde ich. Die beiden Frühwerke haben mich damals ordentlich weggeblasen. Waren für mich eine Zeit lange tendenziell würdige Nachfolger für Breach. Und live immer toll gewesen.
 
Breach ist eh eine Gottband, der man nicht oft genug huldigen kann. Gleiches gilt IMO auch für Cult of Luna, da kann ich auch jedem Album etwas abgewinnen und jedes hat für mich ein gewisse Bedeutung, auch wenn Salvation und The Beyond doch noch ein Stück weit die anderen Alben überragen. Ebenso war das Live jedes mal ein Erlebnis gewesen, insbesondere aber letztes Jahr der Abschiedsauftritt auf dem Beyond The redshift in London.
Und dann muss in dem Zusammenhang auch Burst genannt werden; die drei Bands sind für mich persönlich einfach miteinander verbunden und müssen ansich immer und überall zusammen genannt werden *g*. Gottband, die kein einziges schlechtes Album oder einen schlechten Auftritt hingelegt hatte. Anfangs ja auch eher noch recht stark von Breach beeinflusst, wurde man ja mit jedem Album immer progressiver ohne sich einer bestimmten Schublade zuordnen zu lassen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Aber: Neurosis und Post Metal?
Siehste, da geht es schon los. :)
Naja, Posthardcore der ersten Stunde:
[Fugazi]
Da bin ich bei Dir. Was auf Dischord seit Ende der 80er erschienen ist, kommt meinem Verständnis von Post HC sehr nahe. Irgendwie noch im HC verwurzelt (ideell, möchte jetzt nicht ideologisch schreiben), aber insgesamt rockiger, jedoch nicht Auswüchse wie Soli,...

Ich werde mal Drive Like Jehu in die Runde, wenn es um Post HC geht:

Grundsätzlich irritierend finde ich, dass Post Metal und Post HC in einem Thread abgehandelt werden soll. Naja, je nachdem wie weit man die Genres jeweils fasst, ist vielleicht eine Band wie Neurosis so etwas wie eine Schnittstelle. Aber OK, ich möchte nicht meckern und das soll auch nicht unbedingt ein Vorwurf sein. :)
 
Ja. Burst! Prey On Life bis zum Lazarus Vogel einfach hinreißend und groß! So auch live jedes Mal gewesen, wobei ich sie mich 2005 als Vorband zu Opeth so geflasht hatten, dass ich mir Opeth erst gar nimmer angeschaut hab. Das war pure Liebe.
 
Ja. Burst! Prey On Life bis zum Lazarus Vogel einfach hinreißend und groß! So auch live jedes Mal gewesen, wobei ich sie mich 2005 als Vorband zu Opeth so geflasht hatten, dass ich mir Opeth erst gar nimmer angeschaut hab. Das war pure Liebe.
So ging es mir bei ihrem Konzert in Trier auf der Tour zur Prey on Life mit Textures zusammen. Nicht gekannt, nicht wirklich gewusst was ich zu erwarten hatte und ansich auch nur wegen dem Nasum Namedropping hin und dann vollkommen weggeblasen worden. Definitiv einer der intensivsten Auftritte, die ich gesehen habe.
 
So ging es mir bei ihrem Konzert in Trier auf der Tour zur Prey on Life mit Textures zusammen. Nicht gekannt, nicht wirklich gewusst was ich zu erwarten hatte und ansich auch nur wegen dem Nasum Namedropping hin und dann vollkommen weggeblasen worden. Definitiv einer der intensivsten Auftritte, die ich gesehen habe.

War das mit Alchemist und Tephra? Irgendwie Relapse Label Fest oder so getauft? Herbst 04? Da wollten wir hin, aber Trier war damals immer für uns doof zu erreichen. Die Conquest Writhe war die erste Burst, die ich kannte, weil halt Prank Rec.. Aber Prey On Life auf Relapse hat mich dann gefesselt. Allerdins da auch nun wieder wegen der Nasum-Verbindung nochmal reingehört. :D

@cpoetter Ich empfinde Neurosis nicht als metallisch. Sicher haben sie Elemente adaptiert, aber alleine schon das Drumming grenzt die Band ziemlich ab. Aber ich vermeide es generell, Neurosis zu kategorisieren, da da viel zu viel drinsteckt.
 
War das mit Alchemist und Tephra? Irgendwie Relapse Label Fest oder so getauft? Herbst 04? Da wollten wir hin, aber Trier war damals immer für uns doof zu erreichen. Die Conquest Writhe war die erste Burst, die ich kannte, weil halt Prank Rec.. Aber Prey On Life auf Relapse hat mich dann gefesselt. Allerdins da auch nun wieder wegen der Nasum-Verbindung nochmal reingehört. :D
Ja, das war das, Alchemist und Tephra waren da auch dabei gewesen, wegen dem Namen müsste ich schauen, irgendwo habe ich davon noch alte Flyer herumliegen. Wobei ich bei dem Konzert nur Textures wirklich kannte, von Alchemist zu der zeit ganz true nur ihr Jar of Kingdom Demo hatte und von tephra auch nur wusste "gehen so Richtung Cult of Luna/Isis" *g* Die Burst CDs hatte ich mir dann direkt alle beim Konzert gekauft und die folgenden Monate rauf und runter gehört.
Zu der Zeit hatten sie in Trier eh einige recht gute Sachen gebucht, wie zum Beispiel Cult of Luna als Headliner kurz vor erscheinen der Salvation auf dem October blast wo dann u.a. Heaven Shall burn und Mörser als Vorband ran mussten. Und der Auftritt ist bis heute für mich der Goldstandard in Sachen Cult of Luna live. Das komplette Equipment für diesen einen Auftritt eingeflogen, 2 Schlagzeuger auf die kleine Bühne gequetscht, nahezu die komplette Salvation gespielt und dann noch einiges von den ersten beiden Alben mit perfektem Sound.
 
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