Roger Waters - Is This the Life We Really Want?

Nur leider mit der ganz falschen Begründung. Sehr schwach vom WDR. Man sollte die Finger von Dingen lassen, von denen man offensichtlich keine Ahnung hat.

Ich mag gerade die Innenpolitik in Israel auch überhaupt nicht und finde deren Führungsriege zum kotzen, seit ich mich für Politik interessiere. Macht mich aber noch nicht einmal zu einem Israelhasser.
 
Nur leider mit der ganz falschen Begründung. Sehr schwach vom WDR. Man sollte die Finger von Dingen lassen, von denen man offensichtlich keine Ahnung hat.

Ich mag gerade die Innenpolitik in Israel auch überhaupt nicht und finde deren Führungsriege zum kotzen, seit ich mich für Politik interessiere. Macht mich aber noch nicht einmal zu einem Israelhasser.
Was wäre denn die richtige Begründung und von was haben sie keine Ahnung?
 
Ich schlage vor: Man lese nochmals die Album-Kritik bei SPON.
Darin heißt es:

"In "Déjà Vu" singt der Mann, dem immer wieder Antisemitismus vorgeworfen wird: "Wenn ich Gott gewesen wäre, ich hätte viele Söhne gezeugt - und den Römern nicht erlaubt, auch nur einen einzigen von ihnen zu töten". Den Römern wohlgemerkt - nicht den Juden.
Hier waltet eine aggressive Dringlichkeit und poetische Deutlichkeit, die Zeitgenossen gerne mit Zynismus oder Nihilismus verwechseln. Tatsächlich steht Waters 2017, wofür er schon seit spätestens 1977 unverändert steht: einen Humanismus, der sich warm angezogen hat. Ganz in Schwarz, wie es sich gehört. Agitprog."


PS.: @uviol du weißt doch selber aus eigener Erfahrung, was überhastete und nicht zutreffende Kritik anrichten kann ;)
 
Tatsächlich steht Waters 2017, wofür er schon seit spätestens 1977 unverändert steht: einen Humanismus, der sich warm angezogen hat.

Dessen (-> Water's Humanismus) musikalische Ausdruckskraft leider seit "Animals" nie mehr mit seinen unbestritten überragenden textlichen Fähigkeiten auch nur annähernd Schritt halten konnten. Umgekehrt verhält es sich bei David Gilmour. U.a. deswegen waren sie vielleicht bei Pink Floyd auch so ein sich kongenial ergänzendes Führungsduo, das dem jeweils anderen seine besondere Stärke neidete?
 
Dessen (-> Water's Humanismus) musikalische Ausdruckskraft leider seit "Animals" nie mehr mit seinen unbestritten überragenden textlichen Fähigkeiten auch nur annähernd Schritt halten konnten. Umgekehrt verhält es sich bei David Gilmour. U.a. deswegen waren sie vielleicht bei Pink Floyd auch so ein sich kongenial ergänzendes Führungsduo, das dem jeweils anderen seine besondere Stärke neidete?

Schon mal in die neue Scheibe reingehört?
 
Dann kannst du die ja so schlecht nicht finden, oder haben die Durchläufe alle gegen deinen eigentlichen Willen stattgefunden? :D

Wo schrieb ich, dass mir das Album nicht gefällt? Ich liebe PF, sowie das Soloschaffen ihrer ehemaligen Protagonisten. Ich habe lediglich festgestellt, dass Roger Water's überirdisches Textniveau nicht in gleichem Maß von seiner (trotzdem immer noch mindestens "guten" ) Musik begleitet wird.
Und wenn Dir das neue Album auch so gut gefällt, ist doch alles tutti:feierei:
 
Wo schrieb ich, dass mir das Album nicht gefällt?

Hast Du nicht geschrieben. Du hast das je eher auf die Glimour/Waters Werke bezogen oder?
ANIMALS erreicht er Solo ja nicht wirklich, auch wenn es gut ist.

Gilmour genauso. Mir gefällt Rattle that Lock sehr gut. Reicht aber nicht an frühe FLOYD Werke heran...
 
Wo schrieb ich, dass mir das Album nicht gefällt? Ich liebe PF, sowie das Soloschaffen ihrer ehemaligen Protagonisten. Ich habe lediglich festgestellt, dass Roger Water's überirdisches Textniveau nicht in gleichem Maß von seiner (trotzdem immer noch mindestens "guten" ) Musik begleitet wird.
Und wenn Dir das neue Album auch so gut gefällt, ist doch alles tutti:feierei:

Ok, dann hatte ich dich wohl tatsächlich falsch verstanden. Es ist Montag, und der Tag war lang...:feierei:
 
ANIMALS erreicht er Solo ja nicht wirklich, auch wenn es gut ist.

Hmm...auch wenn 'Animals' ein Brett von Album ist und gleichzeitig meine Liebste von PF, wird das einzig und allein die Zeit zeigen. Ich bin mir da nicht wirklich sicher, ob die Neue da irgendwann irgendwie nicht auf einer Stufe stehen wird, allein der Schatten, den 'Animals' wirft, ist halt übermächtig...
 
Hmm...auch wenn 'Animals' ein Brett von Album ist und gleichzeitig meine Liebste von PF, wird das einzig und allein die Zeit zeigen. Ich bin mir da nicht wirklich sicher, ob die Neue da irgendwann irgendwie nicht auf einer Stufe stehen wird, allein der Schatten, den 'Animals' wirft, ist halt übermächtig...

Roger Waters' Werke wachsen im Laufe der Zeit bei mir immer weiter. Mal schauen, ob sie irgendwann mal in obere PF-Sphären vordringen. Wer weiß?
 
Was wäre denn die richtige Begründung und von was haben sie keine Ahnung?
Es gibt überhaupt keine richtige Begründung. Die Entscheidung des WDR beruht darauf, dass Israelkritik mit Antisemitismus gleichgestellt wird. Und das wiederum lässt auf keine Ahnung vom Thema schließen.

Wenn ich überlege, seit wann im PF-Umfeld die fliegenden Schweine genutzt worden (reichen da 40 Jahre?), dann wird die Sache immer dünner.
 
Ich schlage vor: Man lese nochmals die Album-Kritik bei SPON.
Darin heißt es:

"In "Déjà Vu" singt der Mann, dem immer wieder Antisemitismus vorgeworfen wird: "Wenn ich Gott gewesen wäre, ich hätte viele Söhne gezeugt - und den Römern nicht erlaubt, auch nur einen einzigen von ihnen zu töten". Den Römern wohlgemerkt - nicht den Juden.
Hier waltet eine aggressive Dringlichkeit und poetische Deutlichkeit, die Zeitgenossen gerne mit Zynismus oder Nihilismus verwechseln. Tatsächlich steht Waters 2017, wofür er schon seit spätestens 1977 unverändert steht: einen Humanismus, der sich warm angezogen hat. Ganz in Schwarz, wie es sich gehört. Agitprog."


PS.: @uviol du weißt doch selber aus eigener Erfahrung, was überhastete und nicht zutreffende Kritik anrichten kann ;)


Ich weiß ja nicht; wenn man sich Waters' Replik an Nick Cave anschaut, und sich mal den Wikipedia-Artikel über die Boykott-Organisation durchliest (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Boycott,_Divestment_and_Sanctions), finde ich es schwierig einem Antisemitismus-Vorwurf aus dem Weg zu gehen.
Ich will jetzt den Thread auch nicht mit dieser Thematik zweckentfremden (Kneifzangenthema, deutet sich ja nun schon an) - bloß ein simples Darüberhinweggehen halte ich auch nicht für richtig, bzw. will das nicht unwidersprochen stehen lassen. Muss man ja nicht seitenweise und mit gespitzten Krallen nun hier durchexerzieren, bloß: das Thema ist kein einfaches, und für alle Seiten gibt's genügend Fallgruben.
 
Was die Reaktion von Waters (und nicht nur von ihm) auf Cave's Konzerte in Israel betrifft:
https://www.musikexpress.de/konzert...-thurston-moore-kritisieren-nick-cave-960117/

Meiner Ansicht nach wird hier ausschließlich die Regime-Kritik deutlich - und das ist etwas grundlegend anderes als Antisemitismus. Ich denke auch, dass jeder halbwegs informierte Mensch mitbekommen hat, dass die derzeitige israelische Regierung im Vgl. zu etlichen Vorgängerregierungen eine sehr aggressive Außen- und Innnenpolitik verfolgt. Stichwort: forcierter Siedlungsneubau etc.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was die Reaktion von Waters (und nicht nur von ihm) auf Cave's Konzerte in Israel betrifft:
https://www.musikexpress.de/konzert...-thurston-moore-kritisieren-nick-cave-960117/

Meiner Ansicht nach wird hier ausschließlich die Regime-Kritik deutlich - und das ist etwas grundlegend anderes als Antisemitismus. Ich denke auch, dass jeder halbwegs informierte Mensch mitbekommen hat, dass die derzeitige israelische Regierung im Vgl. zu etlichen Vorgängerregierungen eine sehr aggressive Außen- und Innnenpolitik verfolgt. Stichwort: forcerierter Siedlungsneubau etc.

...aber gerade hier wird doch mehr deutlich, finde ich: "Apartheid", "Ethnic Cleansing" (dies in seiner vorherigen Replik an Nick Cave)...?
Der Davidstern auf schweinsförmigen Luftballons? Soll das lustig sein? Oder "nur antizionistisch" wirken, aber nicht "judenfeindlich"? Zumal er es ja in Beziehung setzt zu nationalbolschewistischen und "raubtierkapitalistischen" Symbolen, das macht's halt für mich nicht besser. Fehlt bloß noch das Hakenkreuz, für das beliebte "heute sind die Juden ja die Nazis!!1" ;) Allerdings bin ich auch kein großer Fan von zu stark linkslastigen Positionen (und dem hier oft wieder stattfindenden Zirkelschluss mit Antisemitismus *hint*).
Forcierter Siedlungsbau: definitiv ein Streitthema, das sehe ich auch sehr kritisch. Und das kann man, wie so einiges mehr, auch angehen und kritisieren, ohne wegen "Regime"(?)kritik-Gleichsetzung mit Antisemitismus angefeindet zu werden.
Ich halte mich da halt eher an die 3-D-Definition von Antisemitismus (https://de.wikipedia.org/wiki/3-D-Test_für_Antisemitismus) - vielleicht wird dann einiges klarer. Böse ausgedrückt: meinem Eindruck nach müssen sich Leute normalerweise dann von ihrer "Israelkritik" distanzieren, wenn sie klare antisemitische Züge hat, also z.B. einen israelischen Staat nur dann anerkennt, wenn dieser seinen wehrhaften und jüdischen Charakter beidermaßen aufgibt (was, wenn man das weiterdenkt, recht bald zur "Auflösung" führen dürfte), und die Aspekte "Rassismus", "Apartheid" "Ethnische Säuberung" etc. der anderen Staaten und Halbstaaten drumherum und zwischendrin ausblendet. Ansonsten kocht das auch nicht so hoch - denn wie gesagt, an einer Regierung unter Netanjahu kann man so einiges kritisieren, nicht zuletzt passt dazu, dass er einen engen Schulterschluss mit Trump sucht.

Sorry dass ich hier nochmal das Fass aufziehe, wie gesagt - muss man ja nicht unbedingt als Threadkaperung hier fortführen. Wenn Du magst, gern auch per PM. Und mir ist bewusst, dass das ein schwieriges Thema ist, wie gesagt - Fallgruben für jedermann, bei einem so polarisierenden Thema. Da gilt's einen Mittelweg zu finden zwischen getarntem Judenhass, der sich als Menschenfreundlichkeit und Kampf gegen Unterdrückung tarnt, und Muslimhass, der sich als unverbrüchliche Freundschaft mit Israel und Demokratieliebe tarnt, wie dies in neurechten Kreisen ja auch gern zelebriert wird.

Spoiler für die, die keinen Bock auf den Kram hier haben. ;)
 
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