SAVATAGE - Listenwahn und mehr...

Über den Gesang kann man natürlich diskutieren, aber der allein macht ja noch kein Gesamtwerk aus und wenn es um Power Metal geht, ist das Savatage Frühwerk im Vergleich zu den Debüts von z. B. Omen, Metal Church oder Vicious Rumors für mich halt nur ein laues Lüftchen und im Vergleich zu den eigenen Meisterwerken Hall/Gutter/Edge wirken sie gleich noch schwächer.

Auch wenn ich die oben gelisteten auch super bis genial finde, kann ich trotzdem deine Meinung nicht teilen. Auch die Songs finde ich super und um Längen besser, als zum Beispiel Jag Panzer, deren Frühwerke zwar den geilen Gesang vom Tyrant haben, mich aber musikalisch sehr langweilen.

Aber das ist halt die Sache mit den Geschmäckern halt. :D:feierei:
 
Nicht zu vergessen Criss Gitarrenarbeit, die schon auf den ersten beiden Alben sowas von eigenständig und talentiert war.

Jeder Gitarrist träumt davon, blind anhand eines Riffs oder Solos erkannt zu werden.

Bei Criss war das schon ganz am Anfang so.
Prof. Glogauer würde sagen: Lead @ChrisChaos Lead! :verehr::verehr::verehr:

Du hast sowas von Recht! :top:
 
Da mein Handy ständig für ähnlichen Kauderwelsch in meinen Beiträgen sorgt und ich eine gänzlich andere Meinung zu dem Album habe, konnte ich mir den einfach nicht verkneifen. ;)
So lustig. Das Nicht statt der Nacht ist mir gar nicht aufgefallen. Hab gemeint, du beziehst dich nur auf den Song, aber nicht/ night auf's Album...:D:D:D

So können Kriege entstehen. Aber nicht hier! ;)
 
Bin jetzt mal auf den Seziertisch gespannt. Erwarte da aber keine großen Überraschungen, wobei man hier ja schon sieht dass die Einordnung der Frühwerke die Geister scheidet (wobei ich das DF-Team da on the right side of history vermute). Ich hoffe da eher noch auf eine Abstrafung der mageren Proto-TSO Scheiben.
 
Wie bitte? o_O


Zu Savatage, bin ja froh dass hier mal ein paar kritische Stimmen zur Power kommen. Klar sind die ersten 2,5 Scheiben guter Power Metal, aber das überragende habe ich da bis heute nicht rausgehört. Erst ab dem Bergkönig sollte sich das in meinen Ohren ändern.
Es ist halt "in" in Metal-Kreisen, sich bei Bands, die in ihrer Karriere eine gewisse Entwicklung durchlaufen haben, gerne auf das absolute Frühwerk zu kaprizieren. Damit hebt man sich vom Mainstream ab. Man signalisiert Ahnung und eine gewisse Nähe zu den Wurzeln, wenn man z.B. "Sirens" höher schätzt als "Streets". Da die meisten damit aber nicht behaupten, das Debut sei objektiv besser (was immer das heissen sollte) als das von der Musikpresse belobigte "Hauptwerk", ist doch alles in Ordnung.

Is ja auch ganz cool, wenn man Zeuch bevorzugt, das eher den Eingeweihten etwas sagt. Bei Savatage bewertet man damit aber im Grunde die Rolle, die O´Neill für die Band gespielt hat. Man hat dann Sava I bis POTN, den Unfall FFTR und Sava II ab "Hall" und ganz besonders deutlich ab "Gutter Ballet". Allerdings sollte man dann auch so fair sein zuzugestehen, daß die Oliva-Brüder die Vermusicalisierung für eine ziemlich exzellente Idee gehalten haben und vor allem, daß die meisten Sava-Trademarks genau daher rühren, von der Mischung ihres rel. reinen Metal-Ansatzes aus der Frühzeit mit der Power-Theatralik, die dann dazu kam.

Ich selbst bin wieder mal der totale Freak innerhalb der Sava-Fanbase, weil ich das extrem gern übersehene "Wake Of Magellan" als den Kulminationspunkt ALLER ihrer Entwicklungsstufen sehe und es total abfeiere, wie geil sich hier Härte, Riffing, Komplexität und Melodiensligkeit mit einem Konzept verbinden, das für mich auf "Gutter Ballet" und "Streets" noch an der Halbherzigkeit und prinzipiellen Unverbundenheit der Ansätze (entweder Rocker oder Schmalz) gekränkelt hatte.

Außerdem hat "Wake" die geilsten Vokalfugen-Kanons, sogar noch etwas besser als bei "Chance". Mir ist dagegen "Dead Winter Dead" ein Graus, das aber außerhalb der engeren Metal-Welt ziemlich gemocht wird, wie mir scheint, und das wohl der eigentliche Startpunkt fürs unselige TSO gewesen ist. Der Erfolg dieser Weihnachtswichse damals war das Schlimmste, das der Band passieren konnte. Aus Fansicht gesprochen.

Ich finde es prima, daß es so viele verschiedene Sichtweisen auf diese Band und ihr Oeuvre gibt. Ein recht sicheres Zeichen für Qualität, wenn fast jedes Album seine Fans und Fürsprecher hat.
 
Mir sind grundsätzlich die frühen Sava Alben lieber, als die späten. Streets allerdings ist eine Göttergabe, Fight for the rock ist das nicht :D. Bei späterem Bombast, Epik, anerkennend vielschichtiger Gestaltung ist es immer eine Frage des momentanen Hörwollens. Alle gut bis sehr gut, aber das kann ich nicht immer hören.
 
Ich kann da jetzt nur für mich sprechen, aber das Besserfinden der frühen Phase hat rein gar nichts mit "cool" sein zu tun. Es ist halt einfach eine Frage der geschmacklichen Ausrichtung un der Sozialisation. Ich habe Savatage mit dem Song 'The Whip' kennen gelernt und war völlig begeistert von dieser melodischen Urgewalt. "Sirens" und vor allem "The Dungeons Are Calling" liefen bei mir bis zum tragischen Bandsalattod im Sony-Walkman. Diese Alben bedeuten mir auch heute noch unglaublich viel. In meiner Gunst kommt danach aber mit "Streets" schon eine Scheibe mit komplett anderer Ausrichtung. Ich glaube, dass es vielen älteren Semestren so geht, dass sie eben beides gut finden, aber eben mehr Herzblut im ganz alten Zeug hören. Da hat die Band etwas ganz Besonderes geschafft, denn vielen Truppen aus den 90ern, die ihren Sound relativ deutlich modifiziert haben, sind die alten Fans irgendwann weggebrochen, weil die vermeintlich Anbiederung an ein Mainstream-Publikum nicht ertragbar war oder weil dei Musik einfach kagge klang.
Die Rolle eines Paul O'Neil finde ich übrigens nicht ausschließlich positiv im Bandkontext. Von daher darf man ihn auch gern mal außen vor lassen als Freund der urgewaltigen US-Metal-Klänge.
 
Ich kann da jetzt nur für mich sprechen, aber das Besserfinden der frühen Phase hat rein gar nichts mit "cool" sein zu tun. Es ist halt einfach eine Frage der geschmacklichen Ausrichtung un der Sozialisation. Ich habe Savatage mit dem Song 'The Whip' kennen gelernt und war völlig begeistert von dieser melodischen Urgewalt. "Sirens" und vor allem "The Dungeons Are Calling" liefen bei mir bis zum tragischen Bandsalattod im Sony-Walkman. Diese Alben bedeuten mir auch heute noch unglaublich viel. In meiner Gunst kommt danach aber mit "Streets" schon eine Scheibe mit komplett anderer Ausrichtung. Ich glaube, dass es vielen älteren Semestren so geht, dass sie eben beides gut finden, aber eben mehr Herzblut im ganz alten Zeug hören. Da hat die Band etwas ganz Besonderes geschafft, denn vielen Truppen aus den 90ern, die ihren Sound relativ deutlich modifiziert haben, sind die alten Fans irgendwann weggebrochen, weil die vermeintlich Anbiederung an ein Mainstream-Publikum nicht ertragbar war oder weil dei Musik einfach kagge klang.
Die Rolle eines Paul O'Neil finde ich übrigens nicht ausschließlich positiv im Bandkontext. Von daher darf man ihn auch gern mal außen vor lassen als Freund der urgewaltigen US-Metal-Klänge.
vollste Zustimmung :top:
 
Ich kann da jetzt nur für mich sprechen, aber das Besserfinden der frühen Phase hat rein gar nichts mit "cool" sein zu tun. Es ist halt einfach eine Frage der geschmacklichen Ausrichtung un der Sozialisation. Ich habe Savatage mit dem Song 'The Whip' kennen gelernt und war völlig begeistert von dieser melodischen Urgewalt. "Sirens" und vor allem "The Dungeons Are Calling" liefen bei mir bis zum tragischen Bandsalattod im Sony-Walkman. Diese Alben bedeuten mir auch heute noch unglaublich viel. In meiner Gunst kommt danach aber mit "Streets" schon eine Scheibe mit komplett anderer Ausrichtung. Ich glaube, dass es vielen älteren Semestren so geht, dass sie eben beides gut finden, aber eben mehr Herzblut im ganz alten Zeug hören. Da hat die Band etwas ganz Besonderes geschafft, denn vielen Truppen aus den 90ern, die ihren Sound relativ deutlich modifiziert haben, sind die alten Fans irgendwann weggebrochen, weil die vermeintlich Anbiederung an ein Mainstream-Publikum nicht ertragbar war oder weil dei Musik einfach kagge klang.
Die Rolle eines Paul O'Neil finde ich übrigens nicht ausschließlich positiv im Bandkontext. Von daher darf man ihn auch gern mal außen vor lassen als Freund der urgewaltigen US-Metal-Klänge.
Danke.
"Gutter Ballet" ist sogar inzwischen das letzte Savatage-Album, dass ich mir ohne zu skippen am Stück anhören kann. Ab "Streets" fing es nach meinem Empfinden schon damit an, dass Musicalbombast und die ganzen Pianoballaden immer mehr Überhand nahmen. Früher mochte ich die späteren Alben tatsächlich, aber inzwischen kann ich mir die nicht mehr wirklich geben. Ein klassischer Fall von "schlecht gealtert". Da ziehe ich inzwischen sogar manche Songs der "Fight for the Rock" vor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist halt "in" in Metal-Kreisen, sich bei Bands, die in ihrer Karriere eine gewisse Entwicklung durchlaufen haben, gerne auf das absolute Frühwerk zu kaprizieren. Damit hebt man sich vom Mainstream ab. Man signalisiert Ahnung und eine gewisse Nähe zu den Wurzeln, wenn man z.B. "Sirens" höher schätzt als "Streets". Da die meisten damit aber nicht behaupten, das Debut sei objektiv besser (was immer das heissen sollte) als das von der Musikpresse belobigte "Hauptwerk", ist doch alles in Ordnung.

Is ja auch ganz cool, wenn man Zeuch bevorzugt, das eher den Eingeweihten etwas sagt.

Sorry, aber das ist ziemlicher Bullshit, den man aber andauernd, in jeweils leicht abgewandelter Form immer wieder liest. Dabei kann man auch, man höre und staune, das Frühwerk einer Band besser finden, weil es einem, Trommelwirbel, einfach besser gefällt. Ich muss mich deswegen nicht gleich truer fühlen, oder Bonuspunkte für meine Underground-Credibility-Bonuskarte sammeln. Unglaublich eigentlich, dass man sich dafür gefühlt alle 50 Posts rechtfertigen muss. Wobei dein Post lieber Graf im Gegensatz zu manch anderen noch sehr wohlwollend formuliert ist. Trotzdem geht mir dieses "man kann die Frühwerke nur gut finden, wenn man die sich aus Trueness-Gründen schön-hört" mindestens genauso auf den Zeiger, wie Argumentationen in die genau entgegengesetzte Richtung.
 
Ich kann da jetzt nur für mich sprechen, aber das Besserfinden der frühen Phase hat rein gar nichts mit "cool" sein zu tun. Es ist halt einfach eine Frage der geschmacklichen Ausrichtung un der Sozialisation. Ich habe Savatage mit dem Song 'The Whip' kennen gelernt und war völlig begeistert von dieser melodischen Urgewalt. "Sirens" und vor allem "The Dungeons Are Calling" liefen bei mir bis zum tragischen Bandsalattod im Sony-Walkman. Diese Alben bedeuten mir auch heute noch unglaublich viel. In meiner Gunst kommt danach aber mit "Streets" schon eine Scheibe mit komplett anderer Ausrichtung. Ich glaube, dass es vielen älteren Semestren so geht, dass sie eben beides gut finden, aber eben mehr Herzblut im ganz alten Zeug hören. Da hat die Band etwas ganz Besonderes geschafft, denn vielen Truppen aus den 90ern, die ihren Sound relativ deutlich modifiziert haben, sind die alten Fans irgendwann weggebrochen, weil die vermeintlich Anbiederung an ein Mainstream-Publikum nicht ertragbar war oder weil dei Musik einfach kagge klang.
Die Rolle eines Paul O'Neil finde ich übrigens nicht ausschließlich positiv im Bandkontext. Von daher darf man ihn auch gern mal außen vor lassen als Freund der urgewaltigen US-Metal-Klänge.
Ahhh, sowas in der Art wollte ich lesen. :top:
 
Sorry, aber das ist ziemlicher Bullshit, den man aber andauernd, in jeweils leicht abgewandelter Form immer wieder liest. Dabei kann man auch, man höre und staune, das Frühwerk einer Band besser finden, weil es einem, Trommelwirbel, einfach besser gefällt. Ich muss mich deswegen nicht gleich truer fühlen, oder Bonuspunkte für meine Underground-Credibility-Bonuskarte sammeln. Unglaublich eigentlich, dass man sich dafür gefühlt alle 50 Posts rechtfertigen muss. Wobei dein Post lieber Graf im Gegensatz zu manch anderen noch sehr wohlwollend formuliert ist. Trotzdem geht mir dieses "man kann die Frühwerke nur gut finden, wenn man die sich aus Trueness-Gründen schön-hört" mindestens genauso auf den Zeiger, wie Argumentationen in die genau entgegengesetzte Richtung.
Das kann sehr gern ziemlicher Bullshit sein, es ist ja nicht meine eigene Meinung. Bin selbst ein großer Freund von vielen Frühwerken (z.B. Queensryche, King´s X, Waltz, DT, It Bites...). Ich kenne die unseligen Gefechte um das Thema, wollte das nicht befeuern, finde es aber relativ interessant, wenn man undogmatisch und unaggressiv darüber spricht.

War es nicht in Hofstadters "Gödel Escher Bach"-Buch, wo die These aufgestellt wird, daß viele Genies ihre besten Leistungen in sehr jungen Jahren erbringen? Das ist ja fast schon Allgemeingut geworden, zumindest innerhalb der Naturwissenschaften scheint mir das so. Bei Musikern ist es seltsam, Rockmusiker haben wirklich oft zu Beginn ihrer Laufbahn eine Leichtigkeit, eine Entdeckerfreude und einen Ideenreichtum, den man später bei ihnen so kaum wiederfindet. Bei klassischen Komponisten hingegen wird sehr häufig besonders das Spätwerk geschätzt.

Und bei Savatage - um mal zum Thema zurückzukommen - finde zumindest ich fast zwei bzw. drei getrennte Werkphasen. Wie die meisten hier liebe ich die ersten drei Alben (inkl. "Dungeons"). Habe eher Schwierigkeiten mit Teilen von "Gutter Ballet" und "Streets" (zweite Phase). Bin dann aber wieder total angetan von dem meisten auf "Edge Of Thorns", "Handful Of Rain" und "Wake Of Magellan". Ich glaube, bei "Dead Winter Dead" hat einfach ein "Of" im Albumtitel gefehlt, dann wäre das auch besser geworden.

Was ist eigentlich am Härtegrad und Riffing von "Wake" nicht so geil wie bei "Power Of The Night"? Ich sag´s mal aus meiner Sicht so: Savatage waren bei "Wake" nochmal richtig jung. Geil und hungrig. Und dazu noch deutlich tief-/abgründiger.
 
Ich gehe mit dem Seziertisch, oder wie auch immer das im DF heißt, nicht konform.

Für mich sind Edge of Thorns und besonders Streets nicht unverzichtbar. Gerade auf EoT sind zwar einige Highlights der Diskographie, über Albumlänge bin ich aber nicht immer begeistert.
Power of the Night hingegen ist in meiner Savatage Welt unverzichtbar. Aber da ist ja auch mit "Foutain of Youth" ein Song drauf, der mein Liebster sein könnte.

Ach man, bevor ich mir mal beim Eisenwahn die Stimme komplett verhunzt habe, inklusive 2 Wochen kein Wort rauszubekommen, konnte ich den sogar mal singen...
 
Ich gehe mit dem Seziertisch, oder wie auch immer das im DF heißt, nicht konform.

Für mich sind Edge of Thorns und besonders Streets nicht unverzichtbar. Gerade auf EoT sind zwar einige Highlights der Diskographie, über Albumlänge bin ich aber nicht immer begeistert.
Power of the Night hingegen ist in meiner Savatage Welt unverzichtbar. Aber da ist ja auch mit "Foutain of Youth" ein Song drauf, der mein Liebster sein könnte.

Ach man, bevor ich mir mal beim Eisenwahn die Stimme komplett verhunzt habe, inklusive 2 Wochen kein Wort rauszubekommen, konnte ich den sogar mal singen...

sehe ich ähnlich, bis einschliesslich Gutter Ballet waren Savatage für mich unantastbar. dann kam die Musical Phase mit Streets, ziemlich geiler Stoff...aber mir fehlte die epische Metal Komponente. obwohl ich zugeben muss das sich das ja schon auf Gutter angedeutet hat...da fand ich es aber noch okay. den Sängerwechsel habe ich dann schon nicht mehr richtig mitverfolgt, weil mir die Stimme von Jon doch untrennbar mit Savatage verbunden war (bei Doctor Butcher hat er ja auch gezeigt das er es noch konnte). allen Alben nach Streets fehlt mir also die Komponente Stimme und der orchestrale Anteil wurde mir auch zu hoch.

wenn ich also von Savatage schwärme bezieht sich das fast ausschliesslich auf Siren/Dungeons, Power und vor allem auf Hall...in guten Momenten auch auf Gutter/Streets. den Rest höre ich manchmal um mich zu vergewissern das ich die nicht unbedingt brauche.
 
Zurück
Oben Unten