Teaching History - Heavy Metal und der Erste Weltkrieg

Blooddawn1942

Till Deaf Do Us Part
Mir kam just die Idee zu einem Special, welches ich gerne für ein Webzine verfassen möchte. Marduk und der Zweite Weltkrieg sind so ausgelutscht wie totbehandelt. Vor drei Jahren habe ich das Schlachtfeld in Verdun besucht, welches wie kaum ein anderes für die Europäische Urkatastrophe steht. Das Thema, welches die Welt so nachhaltig veränderte, verfolgt mich bereits seit über 25 Jahren und ich möchte ihm Tribut in Form eines Artikels zollen. Hierfür möchte ich verschiedene Interpreten begleiten, welche sich dem Thema angemessen angenommen haben. Das fängt bei IRON MAIDENs Paschendale und Death Or Glory an, geht über BOLT THROWER, 1914, MACBETH und GOD DETHROND bis hin zu den kryptischen Texten von HORN..
In diesem Thread würde ich gerne noch Inspiration und Informationen sammeln und hoffe auf ein wenig Input von Euch.

Und Sabaton wird maximal als Randnote erwähnt, damit wir uns da gleich richtig verstehen. :D

Also, haut es raus. Welche Bands haben sich noch mit diesem Thema befasst?
 
Ok, auch kein Metal, aber die knapp halbstündige High Wood Suite auf Fishs A Feast Of Consequences Album (2013) beschäftigt sich mit den Grausamkeiten und der Sinnlosigkeit des Ersten Weltkriegs (in dem beide Großväter des Sängers gekämpft haben). Musik, Stimmung, Lyrics, Message - alles da, alles top, alles berührend.
 
Ok, auch kein Metal, aber die knapp halbstündige High Wood Suite auf Fishs A Feast Of Consequences Album (2013) beschäftigt sich mit den Grausamkeiten und der Sinnlosigkeit des Ersten Weltkriegs (in dem beide Großväter des Sängers gekämpft haben). Musik, Stimmung, Lyrics, Message - alles da, alles top, alles berührend.
Danke für deinen Beitrag. Das ist mir nicht bekannt. Ich werde mich damit mal beschäftigen. Ich nehme an, der Mann ist Brite? Im UK und Commonwealth pflegt man ja bis heute einen sehr ausgeprägten Gedenkkult um die Flandernschlachten oder das Disaster bei den Dardanellen. Hoch interessant.
 
Weil im Eingangspost God Dethroned schon erwähnt wurde.... Für mich hat "Under the Sign of the Iron Cross" immer einen bitteren Beigeschmack. Henri Sattler hat sich ja teilweise von Ernst Jünger's "In Stahlgewittern" textlich inspirieren lassen. Ich will ihm hier auf keinen Fall irgendwas politisch unterstellen, aber wenn man den Hintergrund Jüngers als Teil der Jungkonservativen respektive Nationalrevolutionäre kennt und welchen Sinn seine Schriften hatten, dann fragt man sich schon, ob nicht eine andere Inspirationsquelle vorteilhafter gewesen wäre.
 
Weil im Eingangspost God Dethroned schon erwähnt wurde.... Für mich hat "Under the Sign of the Iron Cross" immer einen bitteren Beigeschmack. Henri Sattler hat sich ja teilweise von Ernst Jünger's "In Stahlgewittern" textlich inspirieren lassen. Ich will ihm hier auf keinen Fall irgendwas politisch unterstellen, aber wenn man den Hintergrund Jüngers als Teil der Jungkonservativen respektive Nationalrevolutionäre kennt und welchen Sinn seine Schriften hatten, dann fragt man sich schon, ob nicht eine andere Inspirationsquelle vorteilhafter gewesen wäre.
Ich kann Deinen Punkt zu 100% nachvollziehen. Das Problem ist, was Ernst Jünger nach dem Krieg getan hat und wie er sich von den Nationalsozialisten hat instrumentalisieren lassen. Sein Roman und seine Kriegstagebücher sind jedoch als Primärquelle unverzichtbar. Remarque ist da natürlich wertender unterwegs, aus diesem Grund wurde er ja auch von den Nazis verachtet. Man wollte keine kriegskritische Literatur. Man wollte eine neue Generation von Soldaten begeistern, "Das Werk der Väter" zu vollenden. Jünger entzieht sich in seiner Literatur schlicht einer Wertung und bleibt sachlich. Die Brutalität und der Schrecken des Geschilderten sprechen für sich und überlassen dem mündigen Leser das abschließende Urteil, was man nun von Krieg zu halten hat.

Edit: Aber ich danke Dir für den Hinweis. Mir war das so nicht bekannt und ich würde das in jedem Fall anmerken. So kann das dann jeder für sich selbst entscheiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Panzerfaust aus Kanada haben gleich mehrere Alben zu WKI.

Und wenn es maritim werden darf: Torchbearer mit Warnaments.
Die Torchbearer ist auch ein interessanter Tip. Gerade beim Fluss Marktplatz für kleines Geld mal eingesackt.

Sollte es zu dem Artikel kommen, werde ich meine Tipgeber selbstverständlich erwähnen. :)
 
Jünger entzieht sich in seiner Literatur schlicht einer Wertung und bleibt sachlich. Die Brutalität und der Schrecken des Geschilderten sprechen für sich und überlassen dem mündigen Leser das abschließende Urteil, was man nun von Krieg zu halten hat.

Genau hier scheiden sich ja die Geister in der Wissenschaft. Stellt man Jüngers Schriften in den Kontext seiner Weltanschauung, so verflüchtigt sich die Neutralität der Kriegsbeschreibungen auch mal ganz schnell. Denn die Verehrung des Heroischen, Soldatischen und Mannhaften samt Opfererbringung verbunden mit einer Mystifizierung und die Darstellung des Krieges als Naturereignis, als Schicksal weisen schon auf sein Staatsverständnis samt Verehrung des Soldatischen hin.
Auch wird Jünger immer wieder gerne von Vertretern der Neuen Rechten herangezogen, zB Kubitschek et al. Aber das würde wohl jetzt zu weit führen, soll hier ja kein Geschichtsseminar werden.:D
Musikalisch ist "Under the Sign...." natürlich gut, weniger melodisch als seine Vorgänger.
 
Genau hier scheiden sich ja die Geister in der Wissenschaft. Stellt man Jüngers Schriften in den Kontext seiner Weltanschauung, so verflüchtigt sich die Neutralität der Kriegsbeschreibungen auch mal ganz schnell. Denn die Verehrung des Heroischen, Soldatischen und Mannhaften samt Opfererbringung verbunden mit einer Mystifizierung und die Darstellung des Krieges als Naturereignis, als Schicksal weisen schon auf sein Staatsverständnis samt Verehrung des Soldatischen hin.
Auch wird Jünger immer wieder gerne von Vertretern der Neuen Rechten herangezogen, zB Kubitschek et al. Aber das würde wohl jetzt zu weit führen, soll hier ja kein Geschichtsseminar werden.:D
Musikalisch ist "Under the Sign...." natürlich gut, weniger melodisch als seine Vorgänger.
Ja, ich stimme Dir zu, das Jünger problematisch ist und nicht jeder seine Bücher mit rein technisch/sachlichem Interesse gelesen hat, wie ich. Aber diesen anregenden Dialog finde ich wirklich spannend. Ist auch natürlich dem Zeitgeist geschuldet, in den wir uns aus heutiger Sicht gar nicht mehr reinversetzen können, was auch gut ist. Diese soldatische Tugendhaftigkeit und der Männlichkeitskult findet sich auch in anderer zeitgenössischer Literatur über den "Großen Krieg", wie etwa von Paul Ettighoffer. Andereseits liest man das auch in Büchern über die US Marineinfanteristen, die im Pazifik gegen Japan gekämpft haben, nur wurden deren "First Hand Accounts" nicht durch ein kriminelles System missbraucht.
 
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