Hades
Till Deaf Do Us Part
Mein 666. Post in diesem Forum - gäbe es eine bessere Gelegenheit, Bilanz zu ziehen...?
Vorweg: Es war ein gutes, aber kein herausragendes Thrash-Jahr. Mir fehlte das eine Hit-Album, an das man sich in Jahren erinnern wird, das man immer wieder gerne auflegt, weil es Dich schlicht weg blässt. 2022 zeigte sich erneut, dass "die alte" Garde längst abgelöst wurde. Obwohl einige meiner All-Time-Faves wie Kreator neue Alben an den Start gebracht haben, zeigen sich die jungen Thrasher viel hungriger, zupackender, konseqenter, energischer. Außerdem läuft mir "Black Thrash" nicht mehr wirklich gut rein. Bis auf die Cruel Force-Single habe ich mir nix gekauft.
Hier nun meine Liste, ohne Wertung. Dazu ein, zwei Anmerkungen.
Korrosive - Toxic Apokalypse: Tolles Album, bei dem alles passt. Es fehlt (bislang) nur der eine Hit.
Chemicide - Common Sense: Buntes Cover. Aber bretthart. Defintiv ne deutliche Steigerung zu den bereits nicht schlechten Vorgängeralben. Zusammen mit Korrosive vielleicht doch meine favorisierte Thrash-Veröffentlichung 2022. Finde auch die bunten Shirts cool. Bislang bin ich aber das Risiko einer Bestellung in Costa Rica noch nicht eingegangen.
Critical Defiance - No life forms: Fetzt, wenn auch nicht ganz so gut wie das Debüt. Freue mich, dass @Dying Victims Prod das Teil auf Vinyl bringt und hoffe, dass das erste Album folgt. Ohnehin werden die NWOTH-Geschichten zu selten auf Wax gepackt.
Municipal Waste - Electrified Brain: Bislang hatte ich die Band immer unter "ganz ok" abgespeichert. Mir war das eine Spur zuviel Party. Das aktuelle Album ist aber ganz schön "Nuclear Assault". Mag ich.
Tymo - The Art Of A Maniac: Krasser Scheiß. Kanandier, wie Korrosive. Das Land hat tolle Thrash Bands zu bieten, z.B. auch Terrifier. Jedenfalls liefert Tymo einen echten Arschtritt ab. Kaum zu glauben, dass es sich um ein Debüt handelt.
Torn Fabriks - Impera: Die Portugiesen habe ich wenigen Best off-Listen gesehen. Dabei haben wir es hier mit einem tollen, klassischen Thrash-Album zu tun.
Höwler - Descendants of Evil: Bay Area-Thrash mit feinem Genre-Cover und eher melodischem Gesang. Nicht mein bevorzugtes Subgenre. Höwler kann ich mir aber gut geben.
Battlegrave - Cavernous Depths: Oft schon einen Schritt im Death Metal, gerade beim Gesang. Demolition Hammer-Fans sollten indes reinhören.
Was war sonst noch:
The Troops of Doom - Antchrist Reborn: Die EP fand ich besser. Das war early Sepultura, hin und wieder dachte ich, einen verschollenen Beneath/Arise-Song vor mir zu haben. Auf dem Album will die Band aber zuviel. Besinnt Euch auf Eure Stärken, Jungs!
Amorphia - Lethal Dose: Nicht mehr ganz so Sodom-lastig, sondern eigenständiger. Dadurch haben für mich die Inder leider etwas Magie verloren. Vom Album bleibt wenig hängen.
Schizophrenia - Recollections of the Insane. Zuviel Death Metal, zuviel Morbid Angel. Davon abgesehen - gutes Album.
Detherous - Unrelenting... - Verdammt viel Energie. Demolition Hammer-Thrash. Wenn die Band noch etwas mehr "catchy" wird, hat sie mich endgültig. Gut, aber (noch) nicht herausragend.
High Command & Forseen habe ich zu wenig gehört, um sie zu bewerten.
Bonus-EPs:
Annihilation Process - Sickening Madness: Saustark. Da freue ich mich sehr aufs Album.
Fugitive - Maniac: Power Trip leben! Fast, jedenfalls.
Außer Konkurenz:
Evil Invaders - Shettering Reflections. Sehr vielseitiges Album, das sich längst aus dem Thrash-Korsett befreit hat. Hier stimmt wirklich alles. Die Songs sind bis ins Detail ausgearbeitet. Vielleicht etwas zu perfekt für meinen Geschmack. Mal sehen, wohin der Weg noch führt.
Wow, das deckt sich ziemlich mit meiner Bestandsaufnahme 22! Ein paar Sachen wurden noch notiert. Nur der Foreseen solltest du noch ein paar Spins gönnen. Die spielt für mich dieses Jahr ganz vorne mit!
Gibt es die Fugitive EP mittlerweile physisch? Hab nix gefunden.