[Top of the Progs - 100 Meisterwerke] Die Liste von Prodigal Son

Die erste Blackfield ist natürlich essentiell, genau wie die zweite. Mein Favorit wechselt, je nach Tagesform. Danach wurden sie auch für mich verzichtbar.
Riverside hab ich ja erst letztes Jahr für mich entdeckt, die Scheibe lief auch schon diverse Male, ich kann sie für mich in der Discographie aber noch nicht einordnen. Das wird sich aber noch ändern!
King Crimson hab ich mir vor einigen Jahren mal live angeschaut in der Liederhalle hier in Stuttgart, eben weil großer Name im Prog und halt Gavin Harrison. :D
Ja, war sicher musikalisch beeindruckend, hab mir das Album dann auch mal angehört, aber kann mich nur noch an die Refrains vom Titeltrack sowie "21st Century Schizoid Man" erinnern... Fazid: Nicht so meins.
 
Mir gefällt Blackfield sehr gut. Werde mich mit der Band näher beschäftigen.
Die Nr. 82 hat für mich viele Attribute der Prog-Klassiker der 70er, verpackt in modernem Sound.
Ist das nachvollziehbar?
Danke für einen weiteren tollen Tipp in dieser Top 100 Challenge :)
 
Blackfield: Habe ich mir nie angehört, werde ich beizeiten mal ändern. Diese Wilson-Side-Projekte haben zwar nie das Ausmaß wie die eines Neal Morse angenommen, aber dennoch war da bisweilen einfach eine gewisse Sättigung meinerseits.

Riverside: Ich liebe das Album (manche behaupten, es sei eine EP). "ADHS" zeigt die Band von ihrer bislang experimentiellsten und härtesten Seite, "Egoist/Hedonist" ist ein absoluter Oberkracher, Emotion pur über die gesamte Spieldauer.

King Crimson: @Pavlos wird es freuen: dieses Album wird (soviel sei gespoilert) in meiner Liste weiter oben auftauchen. Sicherlich bin ich nicht der klassische King-Crimson-Jünger, aber hier geht es speziell um dieses eine Werk - und das ist, völlig losgelöst davon - ein hervorragendes Stück Musik.

Zur allgemeinen Bedeutung der gemeinhin als "Klassiker" benannten Alben sei gesagt, dass sie dies zumeist zurecht sind. Ob man persönlich aber geschmacklich den Zugang grundsätzlich dazu findet, das ist eine andere Geschichte (und soll ein anders Mal erzählt werden). Des Weiteren bin ich ziemlich überzeugt davon, dass es auch eine gewaltige Rolle spielt, ob man selbst auch mit diesen Alben aufgewachsen ist, ob nun als erstes Highlight aus des Eltern Plattenschrank oder man ist gar selbst in der glücklichen Lage gewesen, die "Golden late 60's and 70's" live miterlebt zu haben.
 
Zur allgemeinen Bedeutung der gemeinhin als "Klassiker" benannten Alben sei gesagt, dass sie dies zumeist zurecht sind. Ob man persönlich aber geschmacklich den Zugang grundsätzlich dazu findet, das ist eine andere Geschichte (und soll ein anders Mal erzählt werden).
Yep, exakt so höre ich das auch, wobei mir natürlich bewusst ist, dass die Anmerkung meines liebsten Pinselschwingers (aka @Acrylator ) nicht ganz ernst gemeint war. Gerade bei King Crimson werde ich aber mein Glück noch mal versuchen.
 
Blackfield hatten ja auch eine wirklich tolle Liveband am Start, die ich mehrfach erleben durfte, deshalb würde ich auch unbedingt noch die DVD "Blackfield Live In New York City" von 2007 empfehlen!
 
Blackfield hatten ja auch eine wirklich tolle Liveband am Start, die ich mehrfach erleben durfte, deshalb würde ich auch unbedingt noch die DVD "Blackfield Live In New York City" von 2007 empfehlen!
Stimmt, die DVD ist auch hübsch.

Wer total von der Band angefixt ist, könnte auch auf die just erschienene Box "An Accident of Stars" sichern, die alle fünf Alben, das NYC-Konzert und noch eine weiteres Konzert beinhaltet (plus etwas Boni). Aber wie gesagt, eigentlich sind die ersten beiden Alben und die DVD völlig ausreichend.
 
Des Weiteren bin ich ziemlich überzeugt davon, dass es auch eine gewaltige Rolle spielt, ob man selbst auch mit diesen Alben aufgewachsen ist, ob nun als erstes Highlight aus des Eltern Plattenschrank oder man ist gar selbst in der glücklichen Lage gewesen, die "Golden late 60's and 70's" live miterlebt zu haben.
Für viele mag das so stimmen, bei mir ist es aber anders. Vielleicht ist mein Musikempfinden stärker durch Entdeckerdrang und weniger durch Nostalgie geprägt, als es bei den meisten der Fall ist.
Wahrscheinlich hab ich zwar in meiner frühen Kindheit durch meine Eltern auch mal JIMI HENDRIX, SUPTERTRAMP und vielleicht auch Jazz Rock gehört (ohne bewusste Erinnerungen daran zu haben), aber bis auf den einen oder anderen Song von SUPTERTRAMP ("School"!) hat mich davon als Jugendlicher/junger Erwachsener nichts wirklich begeistert (abgesehen von einer ganz kurzen HENDRIX-Phase mit 13 oder 14, als ich mit IRON MAIDEN gerade den Metal für mich entdeckt hatte - das kam aber mehr durch einen Schulfreund und so großartig wie MAIDEN fand ich Hendrix da bei weitem nicht).
Mit dem ganzen 70er-/Spät-60er Progrock bin ich aber erst ziemlich spät in Kontakt gekommen, da war ich 28/29 Jahre alt (glaube, KING CRIMSON kamen bei mir auch noch etwas später, es fing mit YES, JETHRO TULL, NEKTAR und GENESIS an, die ich - bis auf GENESIS - dann beim Durchforsten der Plattensammlung meines Vaters für mich entdeckt hab).
Alle paar Jahre mal hab ich den Drang, mal ein ganz neues Genre für mich zu entdecken und manchmal berühren mich dann einige Sachen davon sogar mehr, als manches, was ich in meiner Jugend geliebt habe. Wobei das allermeiste, was ich so höre, schon grob in den weit gefassten Rock-Kosmos gehört (neben Soundtracks, etwas Jazz und etwas Klassik), oder zumindest ein paar Elemente von Rock enthält.
Und auch später entstandene Musik kann mich manchmal abholen. So ca. mit 30 oder etwas vorher hab ich z.B. Post Rock für mich entdeckt - diese Musik gab es in meiner frühen Jugend, als ich mit Metal in Kontakt kam, ja noch gar nicht.
 
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Für viele mag das so stimmen, bei mir ist es aber anders. Vielleicht ist mein Musikempfinden stärker durch Entdeckerdrang und weniger durch Nostalgie geprägt, als es bei den meisten der Fall ist.

Ich glaube, Entdeckerdrang hat man speziell als Fan von progressiven Klängen automatisch. In anderen Fäden liest man schon mal, dass nach einem Gitarrensolo (oder bis zu einem Gitarrensolo) geskippt wird - innerhalb eines Titels! Käme für mich nie infrage. Das Entdecken aber schließt in meinem Fall auch (oder gerade) die 70er mit ein, da habe ich viele Standards noch gar nicht wirklich verinnerlicht, manche kenne ich auch noch gar nicht. Liegt einfach daran, dass meine Entdeckungsreise erst so um 1992 begann und sich die Tiefe der zu entdeckenden Musik erst später eröffnet hat. Dafür sauge ich heutzutage so viel wie möglich auf wie ein Schwamm.

Gerade deshalb kann es aber auch vorkommen, dass mir ein gemeinhin als "Klassiker" geltendes Album gar nicht oder erst nach geraumer Zeit gefällt bzw. für mich einfach nie den Stellenwert erreichen kann, den ein neueres Werk hat - auch, wenn der "Oldie" letzten Endes die Elemente erst etabliert hat. Schwer in Worte zu fassen, ich hoffe, es kommt rüber, was ich sagen möchte, denn es ist der eigentliche Faktor, den ich ansprechen wollte (neben der emotionalen Nostalgie natürlich, von der sich streng genommen womöglich Niemand wirklich frei sprechen kann).
 
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Gerade deshalb kann es aber auch vorkommen, dass mir ein gemeinhin als "Klassiker" geltendes Album gar nicht oder erst nach geraumer Zeit gefällt bzw. für mich einfach nie den Stellenwert erreichen kann, den ein neueres Werk hat - auch, wenn der "Oldie" letzten Endes die Elemente erst etabliert hat. Schwer in Worte zu fassen, ich hoffe, es kommt rüber, was ich sagen möchte, denn es ist der eigentliche Faktor, den ich ansprechen wollte (neben der emotionalen Nostalgie natürlich, von der sich streng genommen womöglich Niemand wirklich frei sprechen kann).
Klar, mir geht das auch oft so, lange Zeit mochte ich tatsächlich auch nur das Debüt von KING CRIMSON, die anderen Alben haben viele Durchläufe gebraucht (das Debüt hat aber tatsächlich schon beim ersten Anhören gezündet). Dennoch können auch sehr spät entdeckte oder "hart erarbeitete" Alben bei mir noch einen sehr hohen Stellenwert bekommen, nicht selten auch einen höheren, als ein früh kennengelerntes und bereits lange heiß geliebtes Werk.
Mein Ranking (oder allgemein, wie sehr mich ein Album packt) hat oft tatächlich wenig damit zu tun, wann ich es kennengelernt hab oder ob es das erste Album einer Band war, dass ich gehört hatte (manchmal vielleicht schon, aber oft eben auch gar nicht).
 
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80. King Crimson - In The Court Of The Crimson King
Spinnt er jetzt? Warum so weit hinten? Weil es eigentlich nicht meine Musik ist. Die 60er sind musikalisch noch weniger meine Welt als die 70er, dazu ist mir manches hier zu jazzig und zu verspielt (das Geklimpere in Moonchild langweilt kolossal). Warum hab ich das Album dann überhaupt in meiner Liste? Ganz einfach: weil das über allem thronende Epitaph alleine schon eine Nennung hier rechtfertigt und auch die drei restlichen Songs grandios sind. Vorstellen und empfehlen ist zwar bei diesem Album vollkommen überflüssig, aber weil ich gerade dabei bin, verlinke ich dann doch mal Epitaph:
Hmm, 'Epitaph' ist ja fast so gut wie 'Epitaph'. Da wird mal das ganze Album gehört, aber das ist schon ziemlich fantastisch.
 
Meiner bescheidenen Meinung nach gibt es kein Album in der ganzen weiten Welt, das in jede Top50 gehört.
Eine interessante Aussage. Viell. kannst Du in "Deinem" Thread ja mal darauf zurückkommen? Ich frage mich, wie meinst Du das? Einfach, weil Geschmäcker so verschieden sind und das auch gut so ist? Oder weil es so viele gute Platten gibt, daß notwendig jede(r) eine andere Auswahl vorlegen wird? Oder aber... weil die Top 51 der besten Prog-Alben qualitativ so verdammt nah beieinander liegt?
 
Eine interessante Aussage. Viell. kannst Du in "Deinem" Thread ja mal darauf zurückkommen? Ich frage mich, wie meinst Du das? Einfach, weil Geschmäcker so verschieden sind und das auch gut so ist?
Ja, das vor allem.

Oder weil es so viele gute Platten gibt, daß notwendig jede(r) eine andere Auswahl vorlegen wird?
Das aber auch.

Oder aber... weil die Top 51 der besten Prog-Alben qualitativ so verdammt nah beieinander liegt?
Hmm, das weniger. Zumindest höre ich bei mir schon einen qualitativen Unterschied zwischen #1 und #50.
 
Na, dann machen wir mal weiter...

79. Anathema - Judgement
Als Death/Doom-Band waren sie mir zu unspektakulär, dann mussten sie sich erst häuten, bis sie 1999 als wunderschöne Progrock/-metal Band neu geschlüpft sind, nur um direkt danach in einen akustisch dominierten Alte-Leute-Art-Rock-Tiefschlaf zu verfallen. Aber dieses eine Aufleuchten mit Judgement liebe ich. Immer schön melancholisch und weniger auf wilde Instrumentalabfahrten, als auf Atmosphäre aus, wirken hier noch die letzten Reste aus der Metal Vergangenheit und auch das Songwriting stimmt, z.B. im Opener Deep, im immer heftiger sich aufbauenden Titelstück oder wie hier im Anspieltip Forgotten Hopes

78. Molassess - Through The Hollow
Ein heftiger Soundtrack für das Kopfkino, fordernd, manchmal anstrengend, musikalisch nie wirklich greifbar, aber im Kern wunderschön - das ist das Projekt/die Band von Farida Lamouchi (ehemals The Devil's Blood) und anderen Musikern aus diesem Umfeld (u.a. Dool). Bis auf den Abschlusssong (programmatisch The Devil Lives genannt) klingt das aber niemals nach The Devil's Blood, sondern ist eine sehr psychedelische, nie wirklich einzuordnende Reise. Schon der eröffnende Titeltrack kämpft sich extrem sperrig in die Ohren, erst nach 8.40min werden Gesang und Gitarrenmelodie wohlig harmonisch.
Trotz aller Sperrigkeit war das (und ist es immer noch) mein persönliches Album des Jahres 2020.
Eigentlich muss man dieses Album am Stück und mit Kopfhörer hören und sich auf die ganzen 60min einlassen, aber als ungefährer Ersteindruck sei hier mal der zweite Longtrack Formless Hands verlinkt: https://youtu.be/lx5TunLt3fQ


77. Motorpsycho - Kingdom Of Oblivion
Anders als bei den beiden vorherigen Plätzen, die nur ein gutes, bzw. überhaupt nur ein Album haben, folgt jetzt eine der produktivsten und faszinierenden Bands überhaupt, die in einer schier unglaublichen Frequenz veröffentlichen, ohne dabei schlechter zu werden, im Gegenteil. Motorpsycho haben bereits Heavy Metal, Grunge, Stoner Rock, Psychedelic Rock, Alternative Rock, Country, Jazz und tadaa...Progressive Rock gemacht, teilweise klar abgrenzbar auf einem Album, teilweise alles durcheinander in einem Song. Mir sind sie am Ende ihrer psychedelischen Stoner-lastigen Phase Ende der 90er mit dem Meisterwerk Trust Us erstmals untergekommen, kurz danach hatten sie ihre eingängigste und zugänglichste Phase mit Let Them Eat Cake, bevor es dann um 2010 wieder verspielter wurde und ab da dann auch immer stärker in Richtung Progressive Rock ging, weswegen ich mich auf die letzten 13 Jahre beschränkt habe, was die mögliche Auswahl für diese Liste anging. Viele würden wahrscheinlich zuerst The Death Defying Unicorn, das gemeinsame Konzeptalbum mit dem Jazzer Staale Storlokken nennen. Zweifellos ein Meisterwerk, nur eben eines, das ich eher selten auflege. Da sind mir die Rock-lastigen Alben wesentlich näher (weitere Tips: Here Be Monsters und Still Life With Eggplant). Auf die Gullvag-Trilogie gehe ich später nochmal ein, ich war aber vor zwei Jahren überrascht, dass sie direkt danach noch mal so einen raushauen wie das (mittlerweile auch schon nicht mehr aktuelle) The Kingdom Of Oblivion. Wieder etwas stärker die früheren Stoner und Psychedelic-Elemente aufgreifend ist das Motorpsycho at it's best. At Empire's End ist (wenn es sowas gibt) exemplarisch für die Norweger und einfach nur traumhaft schön: https://youtu.be/tzvX2Nb2vl8
 
79. Ganz tolles Album nach einem noch großartigerem Vorgänger (in meiner All-Time-Top10!), das ich aber nicht in die Prog-Schublade gepackt habe, sonst wäre das aber wohl auch in meinen Top100.
78. Diese Frida kann überhaupt nicht singen. Ich finde auch TDB vor allem wegen ihres Gesangs im Grunde unhörbar. Ganz schlimm. Sorry. Skip.
77. Mit Motorpsycho habe ich mich noch nie wirklich beschäftigt, obwohl das eigentlich durchaus meins sein könnte. Werde ich mal ändern. Wollte hier eh alles anhören, das ich nicht kenne. solange nicht Frida "singt".
 
79. Unfassbar intensives Inselalbum, das an manchen Tagen Sachen mit mir macht wie sonst nur Warnings "Watching from a Distance".
78. Interessantes Werk, dem ich seinerzeit nicht die erforderliche Zeit geschenkt habe. Danke für die Erinnerung!
77. Ebenfalls stark. Der ganze Output der Truppe ist super, gönne ich mir viel zu selten, und ich frage mich gerade ernsthaft, warum das so ist.
 
Judgement war lange mein Anathema-Fave und Höhepunkt ihrer Discographie. Sämtliche nachfolgenden Alben besitze ich schon lange nicht mehr. Kürzlich habe ich mir die Judgement auch mal wieder angehört und musste mit Bedauern feststellen, dass die grosse Bedeutung, die die Scheibe damals bei Erscheinen und lange Zeit danach für mich hatte, langsam am Verblassen ist.
 
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