Unter dem Banner Odins - Viking Metal (Folk/Pagan/Heathen)

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Ich mag Einherjer und freu mich auf das Album, aber bei dem Song (und einigen anderen der letzten Alben) passiert mir irgendwie zu wenig.
Midtempo, knarzige Stimme, unauffällige Gitarren, das Rezept ist immer gleich und ich kann selbst nicht genau definieren, warum es mich manchmal mitreißt und manchmal langweilt.
 
Ich mag Einherjer und freu mich auf das Album, aber bei dem Song (und einigen anderen der letzten Alben) passiert mir irgendwie zu wenig.
Midtempo, knarzige Stimme, unauffällige Gitarren, das Rezept ist immer gleich und ich kann selbst nicht genau definieren, warum es mich manchmal mitreißt und manchmal langweilt.

Hmm... ich kann zwar verstehen, was du damit sagen willst, aber mir geht es doch ein wenig anders als dir mit Einherjer. Dass die Band weder allzu filigran ist, noch über die Maße abwechslungsreich, das ist sicher richtig, aber was mich am meisten an dieser Band fasziniert, das ist, dass sie an meinen Rezeptoren eine völlig unwiderstehliche Rhythmusarbeit an den Tag legt, die mich richtig in einen Sog zieht. Für mich ist Einherjer irgendwie die Band, die genau das richtige Maß an Folkigkeit und Tribal-Feeling mitbringt und mit dem ebenfalls richtigen Maß an Härte kombiniert, so dass sich ein eigenwilliger Sound als Synthese ergibt, der sich dann mit Fug und Recht als Viking Metal bezeichnen kann, ohne in den Fettnapf der schunkeligen Dudelei zu treten, aber eben auch ohne einfach nur Black oder Death Metal mit Wikingerlyrik zu sein. Diese Balance gelingt ganz wenigen Bands und daher finde ich es echt ziemlich schade, dass ihr bis heute der Ruf nachhängt, dass Euronymous sie so schlecht gefunden habe, dass er ihnen keinen Deal anbieten wollte.

Mein Bild von Einherjer hat sich übrigens voriges Jahr nochmals ganz massiv gewandelt. Obwohl ich quasi Fan der ersten Stunde bin und die Truppe um Ulvar und Grimar seit dem ersten Demo lückenlos verfolgt habe, ist es mir trotzdem irgendwie gelungen, sie bis 2019 niemals live gesehen zu haben. Und so hat sich voriges Jahr beim "Bang Your Head" meine Bindung an die Truppe nochmal mächtig intensiviert. Da habe ich sie tatsächlich nach 25 Jahren Fandasein erstmals live gesehen, und der Auftritt war der völlige Wahnsinn. Und ich sage so etwas echt sehr, sehr selten von einem Konzert. So einen wahnsinnig tighten Tribal-Groove habe ich tatsächlich noch nie erlebt. War völlig baff, wie mächtig die Band herüber gekommen ist und wie sehr sie vor einem Publikum abgeräumt hat, das ja nun wahrlich kein typisches Viking/Black-Metal-Publikum ist. Da sind beim BYH in der Halle eine Menge Leute wie Berserker mitgegangen, die niemals zuvor auch nur den Namen der Band gehört haben, und ein paar meiner Kumpels fingen sogar an, norwegische Lyrics mitzusingen, obwohl sie kein Wort Norwegisch verstehen oder sprechen. Einherjer live zieht dich (also mich) voll in einen Sog. Auch das habe ich in dem Ausmaß selten bei einer Band erlebt.
 
die Punkte bezüglich Rhythmus und Tribal-Feeling unterschreibe ich sofort. Finde an der Band auch faszinierend, wie sie gleichzeitig schwer und hölzern, aber auch leichtfüßig und beweglich klingen kann, beispielsweise in "Dreamstorm", "Ride The Gallows" oder "Hammer I Kors".
Deine Erfahrungen vom BYH freuen mich natürlich, insbesondere vor dem Hintergrund, dass ich sie 2009 auf dem Paganfest gesehen habe, wo sie zwischen Moonsorrow, Korpiklaani, Unleashed, Alestorm und den Reitern leider komplett geringschätzt wurden. Solche Packages sind zum Scheitern verurteilt, dementsprechend sprang der Funke nie wirklich übrig, weil die Zuschauer entweder Partyvolk oder Moonsorrow-Anhänger waren. Hatte das Gefühl, dass die wenigsten Einherjer überhaupt kannten. Da ist vielleicht so eine unvoreingenommene Zuhörerschaft wie beim BYH dankbarer. Würd sie mir definitiv auch wieder ansehen.
 
die Punkte bezüglich Rhythmus und Tribal-Feeling unterschreibe ich sofort. Finde an der Band auch faszinierend, wie sie gleichzeitig schwer und hölzern, aber auch leichtfüßig und beweglich klingen kann, beispielsweise in "Dreamstorm", "Ride The Gallows" oder "Hammer I Kors".
Deine Erfahrungen vom BYH freuen mich natürlich, insbesondere vor dem Hintergrund, dass ich sie 2009 auf dem Paganfest gesehen habe, wo sie zwischen Moonsorrow, Korpiklaani, Unleashed, Alestorm und den Reitern leider komplett geringschätzt wurden. Solche Packages sind zum Scheitern verurteilt, dementsprechend sprang der Funke nie wirklich übrig, weil die Zuschauer entweder Partyvolk oder Moonsorrow-Anhänger waren. Hatte das Gefühl, dass die wenigsten Einherjer überhaupt kannten. Da ist vielleicht so eine unvoreingenommene Zuhörerschaft wie beim BYH dankbarer. Würd sie mir definitiv auch wieder ansehen.

Ja, "gleichzeitig schwer und hölzern, aber auch leichtfüßig und beweglich" ist eine Beschreibung, die aus meiner Sicht Einherjer ganz hervorragend trifft. Vor allem das Attribut "hölzern" ist passend in dem Kontext, und zwar entgegen seiner üblichen Zuweisung gar nicht mal in einem negativen Sinne konnotiert, sondern im Sinne eines Attributs, das natürliche Verwurzelung transportiert. Wie ein grob behauener Totem, der jedoch auch allerlei filigranen Zierrat abbekommen hat und irgendwie trotzdem noch lebt. Hier läuft gerade die "Norrøn" und da ist für mich auch der Opener 'Norrøn Kraft' ein perfektes Beispiel für das, was du beschreibst. Das artet jetzt zwar fast in esoterische Schwärmerei aus, aber für mich ist die Art und Weise, wie sich Frode und Gerhard nach zweieinhalb gemeinsamen Jahrzehnten rhythmisch verstehen und sich an Bass und Schlagwerk ergänzen, schon etwas, das sich in manchen Songs fast nach einem Puls der Natur anfühlt. Genau deswegen gefällt mir das Attribut "hölzern" hier so gut. Äh, ja, genug davon...

Mit Unleashed könnte ich mir das am ehesten noch halbwegs passend vorstellen.

Aber mit Korpiklaani, Alestorm und den Reitern wird's dann in der Tat schwierig. Wobei ich Korpiklaani irgendwie sogar ganz cool finden kann, oder eher noch deren Vorgängerband Shaman. Partyvolk kann anstrengend sein.
:D
 
definitiv. Ich finde, allein die Stimme von Grimar strahlt schon so etwas Hölzernes aus. Würde den Begriff normalerweise auch mit Negativem verbinden, aber in diesem Fall ist es der Atmosphäre absolut dienlich. So wie ich die Produktion von "The Gathering Wilderness" von Primordial staubtrocken finde, aber dafür umso gelungener.

Ja, gerade die letzten Korpiklaani haben mir auch gut gefallen, wenn man die obligatorischen Sauf-Songs mal weglässt.
 
Die neue Einherjer hat's tatsächlich geschafft, unseren Februar-Soundcheck zu gewinnen, was mich natürlich riesig freut. Das Schöne dabei ist, dass außer mir als Einzelrezensent auch noch diverse Soundcheck-Kollegen echt hohe Noten gezückt haben. Hat sich die Band verdient, wie ich finde. Beharrlichkeit ist ihr zweiter Name.

:)

 
Die neue Einherjer hat's tatsächlich geschafft, unseren Februar-Soundcheck zu gewinnen, was mich natürlich riesig freut. Das Schöne dabei ist, dass außer mir als Einzelrezensent auch noch diverse Soundcheck-Kollegen echt hohe Noten gezückt haben. Hat sich die Band verdient, wie ich finde. Beharrlichkeit ist ihr zweiter Name.

:)


Top! Die beiden vorabsongs "Stars" und "The Blood And The Iron" , fand ich schon sehr gut. Da steigt die Vorfreude auf den Release.
 
ich muss generell sagen, dass ich gerade etwas in Rückstand gekommen bin, was Veröffentlichungen in dem Bereich angeht. Kann jemand schon was zu denen hier sagen?
  • Wardruna - Kvitravn
  • Bilwis - Sagenwelt
  • Korpiklaani - Jylhä


Auf meinem Radar für die nächsten Wochen/Monate sind auf jeden Fall die hier:
  • Empyrium - Über den Sternen
  • Einherjer - North Star
  • Surturs Lohe - Wielandstahl
  • Aara - Triade I: Eos
  • Minas Morgul - Heimkehr
  • Nodfyr - Eigenheid

Hab ich irgendewas Essenzielles vergessen?
 
Hab ich irgendewas Essenzielles vergessen?
Ist hier ein bisschen off topic, da die Basis dieser Folk Metaller nicht Black/Death/Pagan ist, sondern eher traditioneller Metal der Grave-Digger-Schule, aber ich bin ein großer Freund der Ämmitaler Drachetöter EXCELSIS, die vor knapp zwei Monaten ihr achtes Studioalbum "Bluetmond" veröffentlicht haben. Schönes, stimmungsvolles, dunkles, folkiges (aber nicht schunkeliges) Album um mittelalterliche und ältere Mythen aus dem heimischen Emmental, Lyrics weitgehend im Bärndütsche Dialekt. Bin ein großer Fan der Band.
 
wow, den Namen hör ich zum ersten Mal. Fühle mich stilistisch eigentlich überhaupt nicht beschränkt, daher hör ich da gern mal rein, zumal deine Beschreibung eigentlich schon ziemlich mein Interesse geweckt hat. Bei acht Alben kommt natürlich die obligatorische Frage auf - wo anfangen?
 
wow, den Namen hör ich zum ersten Mal. Fühle mich stilistisch eigentlich überhaupt nicht beschränkt, daher hör ich da gern mal rein, zumal deine Beschreibung eigentlich schon ziemlich mein Interesse geweckt hat. Bei acht Alben kommt natürlich die obligatorische Frage auf - wo anfangen?

Die Band hat 1996 angefangen und im Jahr darauf mit der Eigenpressung "Anduin The River" debütiert, wobei ich nicht weiß, wie gut man die noch finden kann (EDIT: Man kann, die Band bietet sie noch an.). Wie der Name sagt, war man da noch Tolkien- und Blind Guardian-lastiger, so dass die Eigenpressung zwar hübsch aber noch nicht repräsentativ ist. Ab dem regulären Debütalbum "Kurt of Koppigen" befassen sich dann aber nahezu alle Alben und Texte mit Sagen aus der Heimat der Band und der Schwytzerdütsch-Anteil wird auch immer größer.

Im Prinzip haben alle Alben eine konstant hohe Qualität, wenn man den Stil mag. Herausforderung ist Münggu Beyelers Leadgesang, der doch eine sehr dunkle, grollende Art hat, die nicht jeder mag. Das neue Album "Bluetmond" ist ein guter Start, für einen Trip chronologisch rückwärts, ebenso "Kurt of Koppigen", "Tod u Vergäutig" oder "The Legacy of Sempach".

http://excelsis.ch/wordpress/ (mit diversen Hörproben)

Hier der Videoclip zu "d' Chräije" (die Krähe) vom neuen Album:

Die älteren Scheiben kriegt man eher im Bandshop, die neueren drei gibt's auch bei Amazon.

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Zuletzt bearbeitet:
Also eigentlich passt das hier nicht unbedingt rein aber erstens bin ich im Moment ein wenig angesüffelt und zweitens bin ich gerade hin und weg von dem Album und habe auch keine Ahnung wo ich es sonst posten soll. es geht um die Collaboration zwischen THE LION'S DAUGHTER und INDIAN BLANKET, ein Black/Sludge Album gemischt mit einem Country/ Folk Album, "A Black Sea" hat zwar nix mit Odin und Konsorten zu tun, ist aber einfach unfassbar geil!!!
hört es euch an ! :D

 
da ich letztens zufällig was über Stämme in Nordosteuropa gelesen habe, steht mein Sonntagmorgen ganz im Zeichen des Baltikums. Um mal die drei bekanntesten Vertreter herauszugreifen:


Alle auf ihre Weise absolut einzigartig, doch dieses auf kauzig-Stolze, das teilweise fast schon unangenehm-Dudelige, aber auch das fröhlich-Schroffe - all das mach diese musikalische Gegend so liebenswert. Gerade als Frühlings-Soundtrack absolut geeignet. Zumal alle Bands auch innerhalb ihrer Diskographie genügend Abstufungen vorweisen, dass eigentlich immer etwas für meine aktuelle Laune dabei ist.
 
Auf meinem Radar für die nächsten Wochen/Monate sind auf jeden Fall die hier:
  • Empyrium - Über den Sternen
  • Einherjer - North Star
  • Surturs Lohe - Wielandstahl
  • Aara - Triade I: Eos
  • Minas Morgul - Heimkehr
  • Nodfyr - Eigenheid

Hab ich irgendewas Essenzielles vergessen?

Wenn dir Nodfyr zusagen, solltest du unbedingt mal ALVENRAD anchecken! Die Band kommt aus dem näheren Nodfyr Umfeld und Gitarrist Jasper Strik ist in beiden Bands aktiv.
Alvenrad spielen eine großartige Mischung aus kauzig, trollischem Black Metal und 70's Rock alà Uriah Heep und Jethro Tull!
 
Wenn dir Nodfyr zusagen, solltest du unbedingt mal ALVENRAD anchecken! Die Band kommt aus dem näheren Nodfyr Umfeld und Gitarrist Jasper Strik ist in beiden Bands aktiv.
Alvenrad spielen eine großartige Mischung aus kauzig, trollischem Black Metal und 70's Rock alà Uriah Heep und Jethro Tull!

kenn ich, aber ich stimme absolut zu. Dieser 70er Spirit passt wunderbar zu den folkigen Klängen. Und ich hab das Gefühl, sie nehmen sich nicht allzu ernst. Tolle Frühlingsmusik!
 
was haltet ihr eigentlich von Utmarken? Bin seit Jahren unschlüssig...
Finde ich persönlich sehr gut, wenn auch alles irgendwie ziemlich gleich klingt, Gute Laune Musik

Zitat Thor Joakimsson/Musikreviews:
"...und 15 Jahre nachdem die Stilbezeichnung "Folk Metal" leider herabsank zum Warnhinweis für Qualitäts-bewusste Metaller, um die jeweilige Veröffentlichung einen möglichst großen Bogen zu machen, werten UTMARKEN den Terminus mit einer vor Lebensfreude übersprudelnden Musikalität auf und liefern mit ihrem dritten Album nicht weniger als einen Genre-Meilenstein ab. Ohne Berührungsangst vor schwedischem Schlager und noch weniger vor Hard Rock, haben die Jungs ihren eingängigen Metal von allem befreit, was nicht zum Ohrwurm taugt. Die Hymnen zünden zwar sicher auch im kleinen Club, dürften ihren Stadion-Rock-Appeal jedoch vor allem auf Festival-Bühnen entfalten."
 
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