Welche Scheibe läuft jetzt? Teil VII

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Heute in der Früh war's draußen so kalt und der Nebel hing so tief in den Straßen, dass mein Bart davon nass wurde :'D Ich bin zwar witterungs- und temperaturtechnisch dann schon eher ein Sommermensch, aber wenn die kalte Jahreszeit so richtig hereinbricht, das hat schon was - jedes Jahr wieder.
Dazu gab's folgenden Soundtrack:

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Lustre - The Ashes of Light

Also Part 1 - "Eyes Like Stars" - ist sowas wie mein absolutes Lieblingslied zur Zeit. Klar, man kann die Sachen von ihm auch so sehen: Keyboard-Melodien die nach Kinderliedern oder 80er-Popsongs klingen, endlos wiederholt, ganz weit hinten Gitarrengeschrammel als Soundelement oder Rauschen und ein paar gekrächzte Vocals, eher spartanisch eingesetzt. Man könnte auch sagen: oho!, dekonstruierter Black Metal, meine Güte, was für ein Genie! In Wahrheit denke ich aber nix von beidem, sondern: das ist einfach eine recht eigene Auffassung von Ambient, der anhand von BM-Elementen aufgezäumt wird. Oft sehr lieblich, klar. Extrem repetitiv mit ein paar Motiven in zehnminütigen Songs. Aber hey, das ist so mitunter das Wesensmerkmal von Musik, die ich liebe. Egal ob Krach oder Flüstern, Pamphlet oder Elegie: ab und hinein ins Meditative. Wobei mir bei Lustre stets das Herz übergeht und mich Emotionen und Erinnerungen fluten.

danach dann:

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Leviathan - The Tenth Sub Level of Suicide

Haha, was für ein Stilbruch! Aber halt schon: die erste Nummer nachm Intro - "Fucking Your Ghost in Chains of Ice" - ist sooo großartig! Wie sich die Nummer aufbaut, Wahnsinn; da würd' ich schon sagen: total meins, quasi Blaupause. Danach wird's halt auch mitunter mal ein bissl langgezogener, da muss ich schon sagen: so komplett an mich geht das nicht mehr, das Album ist allerdings auch ein bissl länger als es nach meinem Empfinden ideal wäre. (Brauche aber auch generell keine Alben, die sehr viel länger gehen als 45 Minuten. Außer Type 0 natürlich!) Seit ich die "One Man Metal"-Doku gesehen hab', hör' ich das Ganze auch ein bissl anders. Jef kommt mir halt echt auch ernsthaft gebrochen vor, das macht's für mich schon schwer zu hören. So sauber trennen wie ich das gern behaupte kann ich das also doch nicht immer.
Dennoch: ist ein gutes Album, eingedampft auf seine allerbesten Momente wäre das wohl so an der Grenze zum Klassiker in meinem Leben.

und wiederum danach dann noch:

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Dark Fortress - Stab Wounds

Also ja natürlich, da haben wir den Klassiker dann doch tatsächlich noch. Das ist schon sehr nah an dem, was ich richtig liebe bzw. mitten aus dem Spektrum. Die Solos find' ich ab und zu nicht so super, das haben aber Solos so an sich und ist wohl kaum die Schuld von Dark Fortress. (Noch dazu bei BM brauch' ich die schon gar nicht.) Das Songwriting, der Sound, die Atmosphäre, oh ja: das ist Musik, die ich liebe! Da kann ich mich reinsetzen und dann gern auch mal wochenlang darin abtauchen. Bissl zu lang ist das Album auch wiederum und tatsächlich fallen mir auch gleich mal zwei, drei Songs ein, um die man dieses Werk quasi ohne qualitativen Verlust kürzen könnte. Aber ich hör's dann doch immer wieder durch, weil's halt so ist wie es ist. Schon ein großer, richtig großer Klassiker.
Inspiriert dazu die mal wieder durch meine Gehirnwindungen zu blasen wurde ich zugegeben durch meine Instant-Liebe zur "Zeitlang" von Gràb. Die in den letzten Tagen wohl auch so ca. fünf oder sechs Durchläufe bei mir hatte.

Ach hey, endlich wieder tiefster Herbst, endlich Zeit für Black Metal. (Gut: natürlich ist ganzjährig und stets Zeit für BM. Allerdings ist er unter den momentan gegebenen Umständen ja immer noch ein bissl besser.)
 
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