Meine - neben Warrel Dane/Jeff Loomis-Krams und Metallica - absolute Lieblingsband. Keine Band (außer halt den genannten) habe ich in den letzten 2-3 Jahren öfters, ausgiebiger und wirklich in jeder Stimmungslage gehört. Zudem sind die 4 Platte irre abwechslungsreich und für mich ist die Band (trotz der zahlreichen Nevermorevergleiche, die lustigerweise vor allem auf dem ersten Album nur durch puren Zufall stimmen, denn die Band kannte Nevermore zu der Zeit nicht mal) ein absolutes Ausnahmephänomen, denn bis auf Knightmare aus Australien (und die auch nur bedingt) klingt exakt GAR KEINE Band wie Communic.
Zu den Alben:
Conspiracy in Mind punktet vor allem mit viel Melodie und Harmonien, die auf den folgenden Alben so überhaupt nicht mehr vor kamen, sondern durch Härte und Kälte ersetzt wurden. Das macht das Debut für mich zu einer Platte, die defintiv Alleinstellungsmerkmal hat - und tolle Songs an und für sich. Der Opener ist (und jetzt muss ich doch ein Nevermorevergleich anstellen) die perfekte Symbiose aus "The River Dragon Has Come" und "Godmoney" in Kombination mit bereits ausladenenden und langen Songarrangements. Grade Oddleifs Gesang ist so krass ähnlich (sogar die Phrasierung!) zu genannten Songs, dass ich bereits mit dem Lied unsterblicher Fan wurde. *g* Zudem sind mit "Communication Subline" ein _absolter_ Smashhit (für Bandverhältnisse) enthalten und mit "Silence Surrounds" der beste Longtrack der Band. Perfektes Songarrangement, keine langweilige Sekunde, die Wiederholungen passen perfekt und die schrille Vocalline im Refrain passt wie die Faust aufs Auge. Auch ein klarer Pluspunkt für die mehr als nur deutlich transparente Produktion wo nicht einmal der Sound schwammig wird, trotz mehreren Gitarrenspuren. Mittlerweile auch mein Lieblingswerk der Band. 10/10
Waves Of Visual Decay geht dann langsam aber sicher in die härtere Richtung, wartet aber hier und da vor allem mit ein paar Elektrospielereien für Intros der Songs auf, die zwar nur ganz dezent platziert sind, aber eine unglaubliche Wirkung auf mich hatten. Denn die Songs haben deutlich davon profitiert. Ansonsten besticht die Platte vor allem durch den Titeltrack, durch den völlig über-Opener (bester Opener einer Communic-Scheibe überhaupt) und "Frozen Asleep In The Park" der zwar einen recht vertrackten Text hat, der aber dafür durch seine Aktualität mehr als nur besticht. Allgemein sind die Texte auf der Platte absolut herausragend und sehr aktuell. Oft fühlt man sich betroffen und wird dann doch mal nachdenklich. Findet sich selten. Und die Platte hat den einzigen Communic-Song, den ich HASSE. Ich skippe ihn jedes Mal und er gehört zu den am wenigsten gespielten Songs in meiner Musiksammlung. Denn dieses unfassbar sackdämliche Keyboard auf "My Bleeding Victim" zerstört mir einfach den ganzen Song. Absolut ekelhafte Casio-Kacke, will ich nicht hören. Dafür gibt es mit dem Abschlusslongtrack "At Dewy Prime" die perfekte Versöhnung. Das von so ziemlich ALLEN gefeierte "Fooled By the Serpernt" fand ich immer nett, aber nie herausragend. 9,5/10
Payment For Existence besticht durch 2 wesentliche Unterschiede: Ein paar Songs - The Abandoned One, Becoming Of Man und Through The Labyrinth Of Years - sind tatsächlich unscheinbar. Auch wird auf der Platte die elektronische Spielerei noch mal ein bisschen weiter getrieben als auf dem Vorgänger, was der Platte aber nur zu Gute kommt. Der zweite Unterschied ist vor allem der, dass der Ohrwurmfaktorunterschied (tolles Wort
) zwischen den Unscheinbaren Songs und mehr oder weniger dem kompletten Rest riesig groß ist. Allein die Gitarrenmelodie von "Ravens Cry" oder die Vocalline von "Unpredictables Of Life" ist so großartig, dass mir das Album immer etwas unterging. Das Album war zudem mein Erstkontakt mit der Band und hat mich beim ersten Hören überhaupt gar nicht gepackt. Kurz: Ich fands langweilig. Das war so vor ... mhm ... 5 Jahren? Im Zuge dessen, dass ich immer mehr Nevermore die letzten Jahre gehört habe und ähnliche Musik hören wollte, habe ich dann der Platte noch mal eine Chance gegeben und war seitdem praktisch auf einem "Trip". Kleine weitere Randnotiz: alle Texte der Platte basieren wohl auf irgendeinem Roman, den ein Freund von Oddleif geschrieben hat. Welcher das ist, steht aber nicht im Booklet drin. 10/10
The Bottom Deep ist dann praktisch die "Dreaming Neon Black" von Communic. Sogar aus dem fast gleichen Grund. Hintergrund zur Platte: Oddleifs damals jüngstes Kind ist leider gestorben und hat ihn dementsprechend sehr hart mitgenommen. Musikalisches Ergebnis daraus war dann dieses SEHR reduzierte Album, was sogar die mehrspurigen Gitarren UND die elektro-Spielereien fast ganzlich aus dem Bandsound entfernt hat. Zudem klingt die allgemeine Produktion ein weniger trockener und weniger nach "breitband" als noch zuvor. Textlich sollte klar sein, worum es geht. Oddleif hadert vor allem mit sich, Gott und der Welt und schließt mit einer Zeit ab, in der er (laut einem damaligen Interview) vor allem durch Apathie aufgefallen ist. Herausragende Songs auf dem Album sind, finde ich, der Opener sowie "My Fallen" und das Abschlussdoppel "Wayward Soul" und "The Bottom Deep". Das Overkill-Cover hätte man sich aber mehr als nur sparen können *g*. 9,5/10
Da ich die Band auf Facebook verfolge, weiß ich, dass das neue Album wieder mehr in Richtung "Oldschool" gehen soll (unter Anderem wurde preisgegeben, dass wieder ein 11 Minutentrack dabei sein soll) und dass es halt dieses oder nächstes Jahr kommen soll. Ich kanns kaum erwarten *g*.