- KIEZGESPRÄCH -
„Nuke Club“ aus Friedrichshain nach Lichtenberg? Das sind die drei möglichen Locations. „Im Nuke Club hat vor allem die Rock-, Metal-, Gothic- und Punk-Kultur eines ihrer letzten verbliebenen Zentren im Innenstadtbereich“, sagte
Florian Schmidt, Grünen-Baustadtrat in Friedrichshain-Kreuzberg
dem Tagesspiegel-Checkpoint. Wie schon bei der Griessmühle in Neukölln, versuche die Eigentümerin „S Immo AG“ offenbar, diese bisher von Subkulturen genutzten Flächen in teuren Gewerberaum umzuwandeln. „Besonders verwerflich ist der Umstand, dass die Miete des Nuke während der Coronakrise durch Spenden der Fans und öffentliche Hilfen weiter beglichen wurde. Der Vermieter musste also keinen krisenbedingten Ausfall beklagen, während der Mietgegenstand faktisch nicht genutzt werden konnte.“ Genutzt hat es: nichts. Zum 31. Juli muss der Club raus. Die Besitzer hoffen auf einen Ersatzstandort und zunächst eine Verlängerung der Kündigungsfrist.
Lichtenbergs Baustadtrad Kevin Hönicke (SPD) will das Nuke in den Bezirk holen. Am 29. Juni fanden bereits Gespräche statt, Hönicke traf sich mit Vertretern des Nuke. „Kultur darf nicht nur am Rand von Berlin stattfinden“,
twitterte Hönicke. (Daraus lässt sich schließen, dass er Lichtenberg, zu Recht, nicht für den Rand der Stadt hält. Obwohl es außerhalb der Ringbahn ist.) Die Clubdichte in Lichtenberg ist bisher recht gering. Beim Nuke ist es natürlich so, dass der Club in Friedrichshain eingesessen ist und es auch (Rock-)Bars und andere Clubs in der Nähe gibt, daher ist die Verdrängung sehr schade.
Trotzdem wurden drei Locations in Lichtenberg inspiziert. Bei einem Ort am Ostkreuz, die genaue Adresse wird nicht genannt, wäre nur eine temporäre Nutzung möglich. Daher ist dieser Standort wohl raus. Dann wäre da noch eine Fläche in der Landsberger Allee, zwischen Ikea und Globus-Markt, da sind wir schon etwas weiter weg aus dem Stadtzentrum.
Oder wie wäre es mit Rockmusik bei den Stasi-Akten? Auch das Gelände, auf dem der „Campus für Demokratie“ entstehen soll, wurde ins Auge genommen. Gemeint ist das Areal an der Ruschestraße, wo
früher die Stasi-Zentrale war und heute das Stasi-Museum. Auch die Stasi-Aktenbehörde befand sich auf dem Gelände. Sie wurde im Juni aufgelöst. Vor Ort entsteht das Bundesarchiv, Akten und Mitarbeitende gehen dahin über. Dazu
eine Analyse von Kollege
Robert Ide.