Cosmic Black Metal

Was durchaus auch noch genannt werden darf: die älteren Bands, die den Black Metal erstmals mit kosmischen Elementen angereichert haben.

Mir fallen da zunächst Covenant ein, die auf ihrem Zweitwerk Nexus Polaris textlich ziemlich kosmisch unterwegs waren. Beim Erscheinen war das Album für mich eine maßlose Enttäuschung; überladen, glattgebügelt, fast schon kitschig. Ich muss allerdings zugeben, dass ich, nachdem ich mir das Album heute mal wieder angehört habe (angeregt übrigens durch diesen Thread), meine Meinung zumindest teilweise revidieren muss. Allerdings sollte man nicht den Fehler machen, sich vorher In Times Before the Light auf die Ohren zu geben: Nach dem grandiosen Monarch of the Mighty Darkness wirkt Nexus Polaris fast schon wie Mallorca-Partyschlager.
--> https://www.youtube.com/watch?v=kbBugglcGUs

Von Covenant ist der Weg zu Arcturus nicht weit, wobei deren in meinen Augen "spacigstes" Album (The Sham Mirrors) nicht mehr allzuviel mit Black Metal zu tun hat. Phantastisch ist es trotzdem (wie fast alles von Arcturus).
--> https://arcturus-no.bandcamp.com/album/the-sham-mirrors

Samael dürfen auch nicht vergessen werden; sind die Schweizer doch ab Passage textlich zumindest teilweise in den Weiten des Weltalls unterwegs.
--> https://www.youtube.com/watch?v=STE8CNpjGhM

Und noch ein paar nicht ganz so bekannte Bands:

Sirius aus Portugal machen keyboardlastigen Black Metal, der seine Einflüsse von den üblichen Verdächtigen bezieht (frühe Arcturus, Emperor, Limbonic Art, Dimmu Borgir etc.). Ich kenne nur das zweite, auf Nocturnal Art erschienene Album Spectral Transition - Dimension Sirius. Darauf findet sich nichts weltbewegend Neues, aber zumindest halbwegs brauchbare Musik. Das Album sollte sich in jeder Grabbelkiste dieser Republik für 2-3 € finden lassen.
--> https://enterdimensionsirius.bandcamp.com/album/spectral-transition-dimension-sirius

Voidsphere aus dem Prava Kollektiv, aus dem auch die schon genannten Arkhtinn stammen, machen typischen Prava Kollektiv-Metal, sprich: lange, atmosphärische Songs, die zum Entspannen und Träumen einladen. Lohnenswert.
--> https://voidsphere.bandcamp.com/album/to-overtake-to-overcome

The Second Moon: Ich weiß nicht, ob man dieses norwegische Ein-Mann-Projekt überhaupt als Metal bezeichnen darf; in meinem engstirnigen Denken gehört zu Heavy Metal schließlich zwingend eine E-Gitarre. Die höre ich hier aber nicht. Andererseits: Wenn das kein (Keyboard-)Black Metal ist, was ist es dann? Arcturus-Fans dürfen sicher ein Ohr riskieren.
--> https://www.youtube.com/watch?v=5Gx_RD9lzcQ

Was ich mich übrigens auch frage: Wer hat den Black Metal eigentlich in den Weltraum geschossen? War der Auslöser vielleicht Fenriz mit seinem Ausflug in die elektronische Musik anno 1994/95 (Neptune Towers)?
 
Noch eine Ergänzung: Auf der 1997 erschienenen MCD Ode to the Nightsky von Mundanus Imperium (die genaugenommen eine Wiederveröffentlichung des Nattefall-Demos ist) findet sich auch der gesuchte "Cosmic Black Metal". Stilistisch und qualitativ ist das Ganze mit der ersten Covenant zu vergleichen.
--> https://www.youtube.com/watch?v=s4FnjYmteOw

Ich dachte damals, dass die Band groß rauskommen wird. Und das dachten wohl auch Nuclear Blast. Mundanus Imperium hatten aber andere Pläne: Sie holten Jørn Lande in die Band, der das Debütalbum The Spectral Spheres Coronation (1998) in Ronnie James Dio-Manier einsang. Das Resultat darf wohl als eigenständig bezeichnet werden. In meinen Augen beißen sich allerdings Musik und Gesang, was das Album (für mich) unhörbar macht. Und mit Black Metal hat es natürlich auch nichts mehr zu tun.
 

Void Omnia, die sich leider schon aufgelöst haben. Aber definitiv eine großartige Reise durch den schwarzen Weltraum.

Geil.
Das hab ich vor Jahren auf YT entdeckt, stand auch auf mein "Will haben"-Liste, dann hab ich die aber verlegt und den Namen vergessen.
Wusste nur noch wie das Cover aussah.
Schön fürn 5er auf Discogs bekommen.

Der Faden wird teuer
 
das klingt zwar sehr geil und kann die Atmosphäre des kalten, einsamen Alls, in dem niemand dich schreien hört, dass du bei den Außenreparaturen einfach vergessen und zurück gelassen wurdest, sehr gut transportieren - ist aber eher Unterwasser-Tiefsee-Thematik?
 
das klingt zwar sehr geil und kann die Atmosphäre des kalten, einsamen Alls, in dem niemand dich schreien hört, dass du bei den Außenreparaturen einfach vergessen und zurück gelassen wurdest, sehr gut transportieren - ist aber eher Unterwasser-Tiefsee-Thematik?
Das Album ist großartig, aber ja, gänzlich in die andere Richtung unterwegs. Unterseealbträume und nichts im Weltall. Mit Ahab, Dryad und Sulphur Aeon (mutmaßlich) eines der Tiefseeschrecken-Alben des Jahres, geht man von der Vinyl Veröffentlichung aus.
 
Ich finde die Einwände berechtigt. Ich war mir selbst nicht 100% sicher, ob es wirklich passt. Für mich laufen die Genre- und Subgenregrenzen tatsächlich vor allem über die musikalische Ebene. Sound, Atmosphäre usw; lyrics interessieren mich eher wenig. Wobei natürlich das viel über die Thematik ausrückt.
Vampyroteuthis Infernalis passen für mich eher in Richtung Cthulu und damit Cosmic Horror. Das würde ja zum Titel des Threads passen. Wenn’s wirklich nur Space meint, dann kann ich damit auch leben. :)
 
Ich darf mir das gar nicht alles anhören.

Ich verehre ja Dissection und dieser neue Begriff " Cosmic Black Metal " hat bei den Bands, die ich schon vor einiger Zeit gefunden habe und gut finde wie z.B. Hallig, Vorga und Imperialist überall Dissection - Anleihen und oder wird immer wieder Dissection rangezogen.

Ich sollte das echt nicht anhören.... ich finde vermutlich viel oder sogar alles nur geil o_O
 
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