Dead_Guys Empfehlungen

Dead_Guy

Till Deaf Do Us Part
So Leute, da @Fraoch mich ermutigt hat, wird es nun hier ab morgen täglich ein Review von mir zu lesen geben. Da wie bekannt sein sollte mein Geschmack in alle Richtungen geht, wird hier vermutlich jedes Genre irgendwann, auch außerhalb der Stromgitarren behandelt. Kritik sowie Empfehlungen sind jederzeit willkommen. :)

Zu den Reviews:
WITCHCRAFT - Firewood

CAULDRON - Burning fortune

ABSU - The sun of Tiphareth

IMMOLATION - Here in after

MGLA - Exercises in futility

THE BLACK ANGELS - Death song

EVOKEN - Atra mors

KIKAGAKU MOYO - Masana temples

NAGLFAR - Diabolical

THE PINEAPPLE THIEF - Dissolution

IMHA TARIKAT - Kara ihlas

BRUTUS - Nest

DARK TRANQUILLITY - The gallery

DØDSENGEL - Interequinox

MGLA - With hearts toward none

DAUGHN GIBSON - All hell

FURIA - Nocel

EMINEM - The Marshall Mathers LP

FLUNK - For sleepyheads only

LIFELOVER - Pulver

BROADCAST - Tender buttons

SHOC CORRIDOR - Train of events

DEATH GRIPS - The money store

ANATHEMA - Weather systems

MINISTRY - Filth pig

IMMORTAL - Pure holocaust

CROWBAR - Broken glass

MAYHEM - De mysteriis dom sathanas

GONG - Camenbert electrique

MGLA - Groza

AMENRA - Mass VI

VEMOD - Venter på stomene

SHINING - V-Halmstad

REVEREND BIZARRE - I: In the rectory of bizarre reverend

TAMAM SHUD - Viper smoke

BATTLE DAGORATH - II-Frozen light of eternal darkness

AENAON - Hypnosophy

MARI LWYD - Future king

LICE - Woe betide you

BAAZLVAAT - The higher power

厄鬼 (AEK GWI) – 凶夢 (Hideous dream)

CAMEL OF DOOM - Psychodramas: Breaking the knotsof twisted synapse
 
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Artist: Witchcraft
Album: Firewood
Release: 2005
Style: 70s Hard Rock


Vorweg eine kleine Geschichtsstunde: zu Beginn der 2000er gab es die weltweite Plage, kompriemerte und vor allem klinische Kacksounds zu verbreiten. Es war die Hochzeit Metalcores, einem Genre wo sich die kreativen Bands an einer Hand abzählen ließen und lassen und der größte Teil dieser Flut sich lieber auf Genre Standards beschränkte. Was das mit diesesm Album zu tun hat? Nun man könnte sagen dass diese Retrowelle die logische Konsequenz war, Platten wo sich die Instrumente noch echt anhören, Fehler die nicht ausgemerzt werden sondern für den gewissen Charme sorgen und allgemein ein Sound der Raum hatte. Und obwohl Witchcraft zu denen gehören die Black Sabbath und Pentagram genaustens studiert haben, konnte man ihnen ihre Kreativität und das Talent tolle Songs zu schreiben nicht abstreiten. Also was bietet nun Firewood? Es bietet zeitlosen Hard Rock mit einer doomigen Schlagseite. Immer wieder gibt es ruhige Passagen, die wohl vom Folk beeinflusst sein sollen für mich persönlich aber mehr ein Countrey Feeling aufweisen. Besonders loben muss ich die Gitarren, es ist eine Kunst simple Riffs zu schreiben die aber nie plumb wirken, sondern einfach nach vorne gehen. Mich spricht auch der nasale Gesang an, technisch gesehen nicht wirklich gut, besticht er aber mit Charme und drückt Gefühle aus. Einzelne Songs hervorzuheben macht für mich keinen Sinn, alles Songs sind auf dem selben Niveau und den Hit gibt es auch nicht, der Ausreißer “Attention“ mit seinen 11 min Spielzeit und seiner epischen Atmosphäre sollte trotzdem erwäht werden. Auch wenn ich den Nachfolger “The alchemist“ doch deutlich besser finde, lege ich dieses Album immer mal wieder auf, es besticht durch eine jugendliche Spielfreude die immer wieder von einer erwachsenen Nachdenklichkeit durchbrochen wird.

8,5/10

Anspieltipp:
 
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Jo, starke Sabbath-Tribute-Scheibe, die lief hier auch sehr häufig. Leider kam recht kurz danach die Zeit, in der Psychedelic und Stoner Rock wieder groß wurden und so richtig viel Müll auf den Markt geschwemmt wurde (~ 08/09 ff., ging ab da aber ja jedem Genre so und ging immer schneller), sodass ich an dem stilistischen Dunstkreis schnell die Lust verlor. Ich glaube, die Nachfolger klangen mir auch zu sauber, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Wenn noch etwas von damals läuft, gehört die aber auf jeden Fall dazu. Hab ich dank deines Reviews gerade mal wieder angeschmissen.
 
Boah, jeden Tag ist 'ne Hausnummer.

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Zum Album:
Das Doom- und Stoner-Revival hatte ich damals auch zügig satt. Da war das Thema für mich auch schon mit Reverend Bizarre, Witchcraft und Blood Ceremony relativ gut abgefrühstückt. Danach kam sehr viel gleichförmiges dazu und Alben wie Orthodoxs grandios-jazziges Amanecer en Puerta Oscura oder Place of Skulls düstere Suchtaufbereitung The Black is Never Far gingen da meiner Meinung nach leider in dem Meer an Ideenlosigkeiten unter. Von daher, klar Metalcore (und Pop-Screamo) hatten damals ihren Last-Serenade-(und -Smile-in-Your-Sleep)-Hype und die Genre nervten zügig mit den immer gleichen Songs. Blöd fand ich allerdings, dass etwa nach Daugther of the Sun im Doomrock das gleiche passierte. Die ersten Veröffentlichungen im Revival waren noch richtig spannend, aber als Doom und besonders dieser jüngere Doomrock dann zum marktwirschaftlichen Faktor wurden, wurde das kreative auch schon wieder überschwemmt von der Masse ewiger Pentagram-Vitus-Trouble-Imitatoren, leider. Die ersten beiden Witchcraft gehören für mich auch noch zu den guten Sachen im Revival.

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Schön wenn einen das geschriebene zum denken, hier mit Erinnerung verbunden, anregt. :top:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bin gespannt was du uns so alles kredenzt. Und, ein Review muss keine Doktorarbeit sein. Schreib einfach , was dir einfällt. Es darf/ muss subjektiv sein und ruhig auch etwas harscher sein. Reizpunkte machen die Diskussion aus.
Ehrlich gesagt weiß ich das selber noch nicht so recht, da ich das den Zufall entscheiden lasse, damit die Sache für mich auch reizvoll bleibt :)
 
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