Review Luke Cage Staffel 2 Spoilerfrei
Und während Daredevil Staffel 2 eher so mittel war und zeitweise wirklich arg den roten Faden verloren hat - und Jessica Jones Staffel 2 sogar richtiger Müll war der spätestens ab der Hälften sich selber abgeschafft hat - war Luke Cage Staffel 2 ... ein sehr entspannter Ritt in den Horizont. Hoffe ich.
Kommen wir zu den Characteren: Bereits wie in Staffel 1 habe ich hier exakt nichts zu beanstanden. Characterzeichnung als auch -Entwicklung sowie -Einführung der neuen Charactere war für Marvel Verhältnisse sehr sehr gut. Also wirklich Brilliant. Jeder hat ausreichende Motive, sowohl Eingangsmotive als auch Handlungsmotive. Und man packt sich, nach dem Abspann der 13ten Episode, nicht einmal wirklich an den Kopf.
Der Plot, die Story, die Handlung. Ich finde, man könnte JEDE Marvelserie auf 8 Episoden runterkürzen und nichts würde verloren gehen. Das trifft leider auch auf Luke Cage zu, dessen HauptPlot in der zweiten Hälfte wieder einmal arg gestreckt wirkt. Das ist ein Hauptproblem neuerer Serien, weil es nur noch Formate gibt und ein Künstler nicht sagen kann "dieses Mal machen wir nur 9 Folgen statt 20!". Und das merkt man klar auch Luke Cage S2 an. Dennoch ist der Plot immer stringent, auch wenn er hier und da etwas erzwungen gewunden wirkt.
Stimmung - die ist wie in Staffel1 natürlich ein Grenzfall. Für die einen viel zu langatmig und entspannt (Immerhin solls in Superheldenserien so richtig aufs Mett geben!), für die anderen mal eine willkommende Abwechslung. Ich finde, grade Season 2 schafft noch besser den Spagat.
Das Ende / Die letzte Folge: Schwierig. Ich würde mir wünschen, das war es mit Luke Cage, weil die Story bis genau zum Abschluss sich sehr abgeschlossen fühlt. Nach einem sehr tiefen Schlag in Folge 3-6 kämpft sich der Held im dritten Akt der Geschichte bis zum Ende hoch und holt sich den größten bittersüßen Triumpf. Jedoch wird hier definitiv das Gesetz der Serie reinkicken und wir werden bestimmt eine dritte Staffel bekommen. Die sich dann was komplett neues ausdenken muss. Denn das Ende schließt diesen Handlungsbogen mehr als ab und lässt nicht eine offene Frage zurück.
Enjoyment: Es ist keine Serie, die man x Folgen am Stück guckt. Jeden Abend eine Folge und man fühlt sich bestens unterhalten und vor allem: Gesättigt. Und das ist für mich ein Qualitätsmerkmal in schnell konsumierbarer Kunst der 2010er Jahre. Darum:
9/10