Ich glaube, es gibt nur wenige Bands, die ich seit Ende der 90er häufiger live gesehen habe als Gamma Ray. Die Anzahl der Livealben ist auch beachtlich in den 30 Jahren. Aber der Streaming-Gig in Düsseldorf war - abgesehen von dem fehlenden Publikum - großartig. Allein Ralf Scheepers hat den Streamingpreis gerechtfertigt.
Natürlich ist es schade, dass sie nicht 2 Stunden gespielt haben und Knaller wie "Heaven can wait" (der hat mir gefehlt), "Somewhere out in Space", "Valley of the Kings" oder "Tribute to the Past" fehlen, aber allein "Heading for Tomorrow", "The Silence" oder das schweinegeile "Avalon" sind über alle Zweifel erhaben.
Dann ist es mir auch echt egal, ob Hansen nicht mehr anständig singen oder der Beck die ultimative Rampensau ist. Singen kann er und er passt von der Stimmlage gut zu Gamma Ray. Scheepers ist auch ein Poser vor dem Herren, aber wie er singt ist einfach nur klasse. In den 00er Jahren kam er mal in Wacken im Hawaii-Hemd zu Gamma Ray auf die Bühne als sie "The Silence" spielten und damals habe ich mir nur gewünscht, dass er nochmal was mit Gamma Ray macht. Und das 30-jährige Jubiläum ist der perfekte Anlass.
Und ich muss wirklich sagen, dass die Livescheibe gerade so dermaßen regelt, dass ich am liebsten heute Abend in einen Hamburger Club zum Headbangen und Abfeiern gehen würde. Ich weiß schon gar nicht mehr wie sich ein Livekonzert anfühlt, aber wenn ich die "30 Years" anhöre, weiß ich wirklich, was mir so verdammt fehlt. Ist also die perfekte Ersatzdroge.