So, mal ein paar Tipps von mir zum eigentlichen Sampler:
Track 1
ballert gleich aus allen Rohren: Blastbeats, flirrende Gitarren, Kreischvokals, eindeutig Black Metal, aber halt: noch in der Strophe setzen tiefere Growls mit ein (ist das ein anderer Sänger?), der Refrain dann klar und melodisch gesungen bei anhaltendem Geblaste, in der Bridge dann kurz etwas grooviger, bevor es dann mit einem Gitarrensolo im Höllentempo endet. ich tippe mal auf frühe Nullerjahre, habe aber null Plan, wer das sein könnte. Mir ist‘s etwas zu hektisch und anstrengend: 6/10
Britische Extrem-Krachcombo, Napalm Death sind es nicht!
Track 2
ist klassischer Death Metal mit bis weit in den Keller gestimmten Gitarren und extrem tiefen Growls, der klingt wie frisch aus den 90ern, ein Gebiet auf dem ich mich null auskenne. Für mich hört sich das wie ein entfernter Verwandter der Bolzenwerfer an.
Doch, kann man gut hören, aber einfach nicht mein Hometurf: 7/10
Deutsches War-Metal-Geschwader, haben mit Truppensturm mal eine Split aufgenommen!
Track 4
ist ein mehr als 10-minütiger Longtrack, mit allen Elementen des klassischen Black Metal, sehr episch und abwechslungsreich mit einem Mittelteil der mich an die späteren Bathory erinnert. Aber auch hier wird deutsch gesungen, deswegen sind wir nicht in Skandinavien. Mir fällt mit diesen Elementen nur Nagelfar ein. Falls die das sein sollten, ein guter Anlass, sich mal näher mit ihnen zu beschäftigen. 8/10
Deutsche Black Metal Legende, für mich gibt es da zwei Stück, eine davon ist es, vielleicht liegst Du richtig, vielleicht falsch! (Nocte Obducta wäre Nr. 3)
Track 5
beginnt wie eine Kopie einer 80er Mike Varney-Shrapnel-Produktion, nur ohne deren Virtuosität, irgendwann nach mehr als 2min setzt aber doch Gesang ein, eigentlich auch angenehmer Klargesang in mittlerer Stimmlage, dann nochmal über 1min Gitarrensolo, gefolgt von einer kurzen Strophe bis zum Ende. Mir fehlt da der Biss und die Ideen im Songwriting, das beruht mir zu sehr auf der Leadgitarre und klingt mir etwas zu unausgegoren: 5/10.
Auf die Band bin ich durch den Bericht über das Riddle Of Steel III gekommen, Band selber ist nicht mehr ganz taufrisch, haben dort aber wohl ziemlich abgeräumt!
Track 6
versprüht den Charme eines britischen Pubs, irgendwo in der englischen Provinz und irgendwann in den 80ern und das hört man dem Sänger auch komplett an. Ist aber kein Pubrock und auch kein Punk, sondern melodischer Metal mit guter Gitarrenarbeit. Da aber nach ca. einer Minute eine immer dominanter werdende Geige einsetzt, die später auch soliert, setzt Papas verlorener Sohn, der Fideleien nicht abkann, hier aus, aber nicht ohne einen Rateversuch: britische Metal-Band mit Geige, da fällt mir nur Skyclad ein?
Da die Gitarrenarbeit und die Gesangsmelodie zu gefallen wissen, gibt es trotzdem 7/10.
Mit Skyclad liegst Du ganz richtig, fehlt nur noch der Song! Die Textzeile " Take my hand in the hour of darkness" verpasst mir jedes Mal wieder eine Erpelpelle!
Track 7
beginnt gleich wieder mit Geigen, bzw. orchestralem Soundgewand plus Piano, gefolgt von einer sanften, klaren Stimme in mittlerer (männlicher) Stimmlage. Insgesamt eher balladesk und leicht angeproggt. Als Assoziation fallen mir spätere Katatonia ein, aber die würde ich kennen und das hier klingt dann doch ganz anders, der Vergleich passt eher von der Atmosphäre her. Am Ende noch ein paar Chöre. Toll gemacht, aber es nimmt mich nicht mit, trotzdem anerkennende 7/10.
Hier wollte ich gerade schreiben, dass man vielleicht hätte erwähnen müssen, dass der Song orientalische Einflüsse besitzt, aber hat er ja gar nicht so offensichtlich, wie der Rest von dieser Band! Vielleicht erkennst Du den Song durch diesen Hinweis ja, Bruder!
Track 9
sehr langsamer, vom Keyboard getragener Instrumentalteppich, darüber keifende schwarzmetallische Growls, epische Chöre und mit über 9 Minuten auch ebensolche Länge. Für manche hört sich das sicher gut an, aber mir rollen sich da die Fußnägel hoch. Kurz und knapp: jedem Tierchen sein Pläsierchen, aber von mir gibt‘s nur ne Vier.
Eine meiner absoluten Topbands, der Mainmen ist noch in diversen anderen Bands aktiv und außerdem Produzent. Eine dieser Bands ist übrigens die Nummer 1 der Fun-CD!
Track 10
ok, so klingt also ein Dream Theater Klon. Wenigstens musste ich mir den Kopf nicht zerbrechen, auf welcher Platte von DT dieser Song ist, da ich erstens diese alle kenne und zweitens sofort klar ist, dass die Musiker zwar gut sind, aber eben nicht Portnoy, Petrucci und Co. Zur Hälfte, also nach 5 Minuten setzt dann auch der Gesang ein, tiefer als LaBrie, aber wenigstens das ist gleich mit DT, der Gesang ist der Schwachpunkt. Da aber auch der Song selbst nicht der große Brüller ist und wir mindestens 2 Ligen unter dem Original sind, langt es nur zu 6/10 Punkten. Was das jetzt ist? Ich habe keine Ahnung.
Hier musste ich ja sehr schmunzeln, das der Interpret eigentlich ziemlich viel mit dem Traumtheater zu tun hat!
Track 12
ist sicherlich als eine Art Outro gedacht, weil es als ernster Song so gar nicht funktioniert: ein gesprochener Rant über das Musikbusiness, gefolgt von etwas Gitarrengeplänkel und der gesungenen Lebensgeschichte des Sängers, der in meinem Ohr sehr unangenehm klingt, knapp nach der Hälfte fragt er sich, ob das seine „last encore“ ist, was ich sehr hoffe, weil das keine Zugabe, sondern ein knallharter Rausschmeißer ist. Ich hoffe mal, dass ich nur die Ironie nicht verstanden habe und hier nicht einen Lieblingssong von @Blackwhitesun zerpflücke, aber das hier ist richtige Gülle: 2/10.
Ist ja ziemlich schlecht weggekommen, mal sehen, ob das andere auch so sehen. Deutsche Powermetal Band, Album ist von 2017 und im Namen der Band ist ein Tier enthalten!
So Freunde, nun macht was draus!