HELVETETS PORT - From Life to Death

Das Video ist absolut top und sie haben die Heavy Load-Posen auch wunderbar einstudiert, aber der Song ist trotzdem leider nur Mittelmaß.
 
Das Video ist absolut top und sie haben die Heavy Load-Posen auch wunderbar einstudiert, aber der Song ist trotzdem leider nur Mittelmaß.
Ich weiß nicht, in meinem Metal-Universum ist auch der Song top. Eine catchy Hookline, die mich schon tagelang verfolgt, eigenwillige Parts - ohne insgesamt ins Krude abzudriften, alles eingebettet in schlüssiges Songwriting. Und - was die meisten Bands leider vergessen - gute Lyrics. HP beherrschen die große Kunst, exakt auf dem messerscharfen Grat zwischen "sympathisch blöd naiv" und "unwiderstehlicher Heavy Metal Pathos" zu balancieren.

"What we do know is that he
Ruled with an Iron Hand - it's alright!
where we stand...
Ruled with an Iron Hand - it's OK!
...ruled this man"
 
Ich weiß nicht, in meinem Metal-Universum ist auch der Song top. Eine catchy Hookline, die mich schon tagelang verfolgt, eigenwillige Parts - ohne insgesamt ins Krude abzudriften, alles eingebettet in schlüssiges Songwriting. Und - was die meisten Bands leider vergessen - gute Lyrics. HP beherrschen die große Kunst, exakt auf dem messerscharfen Grat zwischen "sympathisch blöd naiv" und "unwiderstehlicher Heavy Metal Pathos" zu balancieren.

"What we do know is that he
Ruled with an Iron Hand - it's alright!
where we stand...
Ruled with an Iron Hand - it's OK!
...ruled this man"

Mein Reden! Für mich ist dass alles Andere, nur kein Mittelmaß. Die Band ist extrem. Ich kann verstehen, wenn das Leute richtig scheiße finden. Oder halt richtig, richtig geil. Ich für meinen Teil wüsste jedenfalls auf Anhieb keinen Song mit größerem Hit-Faktor, den ich dieses Jahr gehört hätte. Bin absolut begeistert! :)
 
Aargh! Die Video-Anthology ist da! Auf Video - logisch!

https://www.discogs.com/Helvetets-Port-Ruled-With-An-Iron-Hand/release/14046436

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Ha! :D
Das ist ja echt geil, muss man zugeben.

Zum neuen Song: der Break zum Refrain ist großartig, wie das Lied plötzlich schneller wird.
Sonst ist ja HP-Kost, wie man sie kennt und liebt (oder hasst). Mir war die Band immer zu unglaubwürdig amateurhaft. „Underground Poser“, wenn man will. Ich weiß, dass sie es erst meinen. Aber kauzig IST man, wird man nicht.
 
In Vorbereitung auf das Storm Crusher habe ich mich jetzt erstmals mit der Band beschäftigt und bin einigermaßen fassungslos, was mir da jahrelang entgangen ist. Das ist schon richtig toll und macht einfach wahnsinnig viel Spaß. Auch das scheinbar gerne mal gescholtene Debütalbum finde ich echt klasse. Mal schauen, ob die Euphorie des Erstkontakts von Dauer sein wird.

Achja, die Texte! Folgende Zeile aus "Swing The Studded Mace" zauberte mir - neben einigen anderen lyrischen Großtaten - ein breites Grinsen ins Gesicht, da hier endlich mal geklärt wird, welche Missetaten auf dem Schlachtfeld in höchster Not moralisch so gerade noch vertretbar sind: "If you lose yours, picking up a weapon is not desecrating the corpse / It is a means for you to stay alive"
 
"Swing The Studded Mace"

Das ist auch mein bisheriger Favorit, zumal der Song mit seiner spröden Unkonventionaliät bei mir auch irgendwie wohlige Assoziationen an Realmbuilder auslöst. Die Songs des Debüt-Albums können mit den drei Tracks der ersten Single meiner Meinung nach schon nicht ganz mithalten, aber nachdem ich zunächst richtig enttäuscht war, hatte ich heute "Diamond Claw" als ersten Ohrwurm des Tages in der Birne - da tut sich also noch was. Bin jedenfalls einigermaßen gespannt, wie sich die Band beim Storm Crusher präsentieren wird - wobei ich ja fast davon ausgehe, dass die von dem ganz alten Kram (und nur mit dem bin ich bislang vertraut) nicht viel spielen werden...
 
Bin jedenfalls einigermaßen gespannt, wie sich die Band beim Storm Crusher präsentieren wird - wobei ich ja fast davon ausgehe, dass die von dem ganz alten Kram (und nur mit dem bin ich bislang vertraut) nicht viel spielen werden...

Letztes Jahr am Steel City blieb kein Wunsch offen und kein Auge trocken. Auf der Bühne werden diese Songs ihrer Bestimmung zugeführt. An der Band ist nichts irgendwie bemüht, anbiedernd oder ironisch. Ich freu mich schon sehr. Swing that Mace that doesn't swing!
 
Neben meiner Begeisterung für das erst kürzlich von mir entdeckte Frühwerk der Band muss ich auch mal ein paar Sätze zum neuen Album loswerden. "From Life ... To Death" lief hier nämlich erschreckend häufig in den letzten Tagen.

Während das Debütalbum ja noch mit einer geradezu provokanten Reduziertheit glänzte, wird nun im Vergleich dazu aber mal so richtig dick aufgetragen: Längere Songs. Chöre ohne Ende. Effekte, die auf den Aufenthalt in einem richtigen Studio hindeuten.

Die bandtypische Weirdness tritt dabei diesmal vielleicht noch stärker zu Tage: Aberwitzige Übergänge innerhalb der Songs - mal hangelt man sich über mehrere Riff-Kaskaden umständlich zum nächsten Part, mal reicht dafür ein kurzes Retard-Drumfill. Tempo- und Taktwechsel, die eigentlich verboten gehören. Unfreiwillige Refrains. Merkwürdige Gesangslinien, von denen man nie so genau weiß, ob die jetzt genauso beabsichtigt waren und dann doch aber irgendwie passen. Und klar gibt es wieder einige textliche Preziosen zu bewundern - wobei die Fähigkeit zum kruden Geschichtenerzählen ruhig mal lobend erwähnt werden darf. Und das erstaunlichste: In Summe ergeben diese schrägen Puzzleteile - nach einigen Druchläufen - tatsächlich ein stimmiges Ganzes mit sehr eigener Note.

Das einzige, was ich zu kritisieren hätte, ist die Länge des Albums (EDIT: bzw. des Albums und der Mini-LP, wobei ich da vom Klang her keinen Unterschied heraushören kann): 14 Songs in fast einer Stunde sind dann doch irgendwie erschlagend. Zumal nach dem Titeltrack (Song Nr. 10) in meinen Ohren ein recht deutlicher Qualitätsabfall zu konstatieren ist - aber vielleicht geht da auch einfach meine Aufmerksamkeitsspanne zur Neige...
 
Zuletzt bearbeitet:
Die bandtypische Weirdness tritt dabei diesmal vielleicht noch stärker zu Tage: Aberwitzige Übergänge innerhalb der Songs - mal hangelt man sich über mehrere Riff-Kaskaden umständlich zum nächsten Part, mal reicht dafür ein kurzes Retard-Drumfill. Tempo- und Taktwechsel, die eigentlich verboten gehören. Unfreiwillige Refrains. Merkwürdige Gesangslinien, von denen man nie so genau weiß, ob die jetzt genauso beabsichtigt waren und dann doch aber irgendwie passen. Und klar gibt es wieder einige textliche Preziosen zu bewundern - wobei die Fähigkeit zum kruden Geschichtenerzählen ruhig mal lobend erwähnt werden darf. Und das erstaunlichste: In Summe ergeben diese schrägen Puzzleteile - nach einigen Druchläufen - tatsächlich ein stimmiges Ganzes mit sehr eigener Note.

Aus dem Metal Squadron Interview:

Is this part of what you are aiming for with Helvetets Port, to show some sort of identity by sticking out and not only use the typical melodies, whether we’re talking about vocals/music or by using the standard song structures?

– I would say that for me it’s part of being a songwriter, whether it be for Helvetets Port or something else. Getting stuck in genericness is such a deadly trap and you hear it all the time when browsing new bands. For some bands it can be overcome by sound and feeling, but the further away from the eighties you search for this quality in the history books, the more difficult that feat seems to become, almost to the point of being impossible nowadays – now you pretty much need at least a modicum of originality. It’s however not a conscious decision when writing songs, and I am glad to have some kind of automatic barrier against the most generic stuff.
 
@Dr. Zoid Sehr schön ausgedrückt. Die Band kommt teilweise 'rüber, als wäre sie beim einspielen von sich selbst überrascht worden bzw. als ob der Song die Band in der Hand hätte und nicht umgekehrt.
 
Der Mangel an HP-related content in diesen Hallen ist gelinde gesagt erschreckend. Für mich ist From Life ... To Death mittlerweile eines der aufregendsten Heavy Metal-Alben der letzten Jahre. Der größte Reiz dieses Albums besteht eigentlich darin, dass Helvetets Port Songs geschrieben haben, deren erforderliche Umsetzung die Fähigkeiten der Band um Längen übersteigt. Das Ergebnis ist einfach umwerfend charmant.

Dieser Rezensent hat's auch begriffen: https://yourlastrites.com/2019/08/16/helvetets-port-from-life-to-death-review/
 
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