Hoher Gesang: Mittlerweile auch im Metal/Rock verpönt?

Der @Stormrider hat ja schon ein paar feine Beispiele gepostet. Danke.

Ist aber natürlich kein Staaten-gebundenes Phänomen, hier mal die sensationellen Disorder mit ihrem kraftvollen US-Stahl und einer hohen Stimme.


Der Gesang kommt hoch, kontrolliert und mit eingängigen Gesangslinien daher. Spitzenstoff, der mit deutlich tieferen Gesang vielleicht einbüßen würde...

Geiler Scheiss. Leider gibt's da nicht viel zu holen von der Band was Alben angeht, wie es scheint.
 
Bei mir kommt es drauf an, was der Gesang in seiner ganzen Atmosphäre mit mir macht, ob mich das "entführt" und einfach total ergriffen in den Sitz fallen lässt. John Arch, Midnight, David DeFeis und Geoff Tate zu Bestzeiten, diese Edelstimmen strecken mich immer nieder. Oder wenn der alte Eric Adams in höchste Lagen einsteigt und screamt, will ich immernoch mit dem Bihänder nach gesamtgesellschatlichen Lösungen suchen:D Gerade im U.S Metal liebe ich das ganz besonders. Und das trotz meiner großen Liebe für Geballer und Gegrinde. Der King ist seiner eigenen Liga wiederum. Aber wie schon genannt wurde, mit Kiske geht heute fast gar nicht mehr.
 
Dabei singt der Kiske in den hohen Lagen eigentlich sehr angenehm entspannt, ohne die schrillen Schreie. Selbiges gilt für John Arch. Bei letzterem habe ich den Eindruck, dass er von Haus aus eine hohe Stimme hat, beim Kiske etwas weniger.

Zwei weitere Beispiele, wo hohe Stimmen geil sind, sind Tokyo Blade (der Unterschied vom ersten zum zweiten Album...hm, da regt sich was) und deren Abkömmling Skull Fist (hier ist das Erstwerk total geil). Eunuchen, Kastraten, pffff...mein metal muss nicht maskulin sein. Noch besser ist, wenn beim Falsett ein Vibrato dazukommt und das ganze sirenig wird (siehe den Anfang von Communication Breakdown oder das Ende von Somewhere out in Space).

Das hier finde ich bei hohem Gesang den Oberknüller:
 
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Ob der hohe Gesang mittlerweile out ist? Ich habe keine Ahnung wie die Jugend heutzutage so tickt - bei mir jedenfalls gehen Crimson Glory oder King Diamond immer noch gut rein. Trotzdem ein Einwurf: Man muss auch bedenken, daß heutzutage sehr viel mehr Frauen den Metal auf der Bühne vortragen wollen und warum sollte sich ein Mann das mühsam draufschaffen, wenn eine Frau das lässiger und kompetenter bringen kann. Und da sind ja auch noch die vielen Bands mit Operettsängerinnen (Nightwish, etc), die gehen ziemlich in die Höhe und die sie sind damit oft sehr erfolgreich. Wer die Frauen aus seinen Berechnungen ausklammert, kommt m.E. zu falschen Ergebnissen.

P.S.: Für mich ist eher der amerikanische Großstadt-Metalcore-Growl - im Gegensatz zum skandinavischen Dunkler-Wald-Growl (den liebe ich) - ein Geht-Nicht. Außerdem mag ich diesen mit geschlossenen Augen vorgetragene (bildlich gemeint) Nun-wird's-aber-total-intensiv-bitte-jetzt-gut-mitleiden-Rockgesang wie bei Linkin Park z.B. überhaupt nicht.
 
Ich finde auch, es kommt auf die Musik an! Ich würde nicht sagen verpönt, aber ich bin dem auch ehr abgeneigt. Aber nur weil meine musikalische "Erziehung" mit Thrash, Death, Grind begann, und ich nicht mit Power/US/...was weiß ich in Kontakt kam! Dennoch können mich manche Scheiben begeistern wie z. B. Accept - Restless And Wild, Warlock - Hell bound, etc.....!
 
Medieval Steel, Heir Apparent, Original Sin, Overlorde, Savage Grace, Attila, Panther, Jag Panzer (auch wenn viel rauer), Helstar, Twisted Tower Dire, Demon Bitch - da fühle ich mich pudelwohl. Lizzy Borden, großartig, gar Stryper. Aber mit Poison, Ratt, Winger, Warrant, Axl Rose, da bin ich meist raus, obwohl ich Sleaze gerne mal mag. Aber da kommt das "Metal-Feeling", wie ich es will, das mich pusht, null Meter rüber.
 
Hey,

ich hab' seit geraumer Zeit die Beobachtung gemacht, dass speziell hohe Gesänge auch im Metal- und Rock belächelt oder missbilligt werden und wollt' mal fragen ob ihr das ähnlich wahrnehmt.

Die Rede ist hierbei von Stimmlagen wie jenen von:
  • John Cyriis(Agent Steel)
  • Rob Halford
  • Axl Rose
  • Kai Hansen
  • James Rivera(Helstar)
  • Ralf Scheepers(Primal Fear)
Et cetera et cetera, die üblichen Verdächtigen.
Für mich waren insbesondere diese hohen kraftvollen Screams immer der Inbegriff des Metals.
Wenn ich allerdings mal in 'ner Runde Overkill, Judas Priest oder "nur" Guns n' Roses anschmeiß', verziehen sich die Gesichter.
Das Phänomen betrifft auch alle Altersklassen.
Bei so ganz speziellen Vertretern wie King Diamond würde ich's ja noch nachvollziehen können aber bei oben genannten Konsorten, kann ich's schwer verstehen dass der "klassische" Metal-Gesang so verpönt ist.
Diese Ablehnung gab's ja schon mal ab Mitte der 90.er bis ca. 2015.
Dann kam der Retro-Hype aber selbst da war der klassische Gesang eher kritisch beäugt.

Wenn man sich die momentan erfolgreichen Metaltruppen ansieht, haben die auch oft jemanden am Mikroposten der die mittleren Lagen bedient.
Ausnahmen sind Maiden, Helloween oder Gn'R.
Aber deren Publikum sind auch zu 80% deren Alt-Fans, meiner Beobachtung nach.
Wobei Bruce mittlerweile auch eher nicht mehr im ganz hohen Bereich hantiert.

Wie ist der Stand der Dinge?
Nehmt ihr das ähnlich wahr oder habt selbst 'ne Aversion gegen die hohen Lagen?
Ich!

Ich kann mit diesem hohen Gesang nichts anfangen und tatsächlich entscheidet sich oft am Gesang, ob ich US-Metal mag oder nicht. Ist ein bisschen Dreck in der Stimme, finde ich es oft geil.
Das ist aber reine Geschmackssache. Ich verpöne nichts.
Das liegt wohl daran, dass ich Ende der 1980er sehr schnell zu Thrash und Death Metal kam.
Den Gesang von Blitz oder Axl würde ich aber niemals in die "Mag-ich-nicht"-Schublade sortieren.
 
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