Horror und Gore

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Rawhead Rex (George Pavlou, 1986)

Die just erschienen UHD von Wicked Vision wanderte gestern in den Player. Das Dolby Vision ist wirklich gut geworden und die Farben sind extrem satt, was auch den ein- oder anderen roten Kopp hervorbringt.
Einen Kritikpunkt hätte ich aber, nämlich den Schwarzwert. Der ist brutal nach unten gezogen und da gehen fast alle Details in den Schatten flöten und das macht den Film viel
zu kontrastreich. Filmstock sieht so nicht aus. Einen leichten Rolloff in den Schatten hätte ich da bevorzugt, unabhängig ob die Details tatsächlich da sind. Macht das ganze viel "filmischer".
Dafür ist die Schärfe 1A und das fein aufgelöste Korn ein Traum. Die Saturation ist mir auch etwas arg aber das ist Geschmackssache.
Deutscher Ton, vor allem die Dialoge, auch super.
Alles kein Beinbruch. Trotzdem eine Wohltat den Film so zu sehen.
Das ganze Paket ist übrigens fantastisch. Interviews, Dokus und der Soundtrack ist auch dabei. Da wurde sich richtig Mühe gegeben und dafür springe ich auch mal über meinen Schatten
und kaufe ein Mediabook und zwar mit dem oben gesehen Cover

Doch kommen wir zum Film (Parental Advisory Explicit Content, möglicherweise werden Berufsgruppen pauschal beleidigt, Gewalt, vielleicht rauche ich eine während des Reviews, ab 16)

Beginnen wir mit dem berühmten Zitat "jeder Film in dem ein Priester angepisst wird, ist ein guter Film"

Doch von vorne. In der irischen Pampa, weit weg von.... irgendwas steht ein altes Kultdenkmal. Das steht aber irgendwie im Weg also ab zum örtlichen
Kartoffelbauer und mit dem Bulldog raus ziehen. Doch außer ordentlich Kupplungsabrieb passiert nix. Ein Sturm zieht auf und der Bauer zischt ab, weil sein
Essen fertig ist. Dorfhupe zwei bleibt und hebelt sich mit dem Brecheisen einen Wolf, denn jeder weiß. Was 70 PS nicht schaffen, bekommt ein Brecheisen locker
hin. So kommt es dann auch. Das Ding fällt um, Blitz und Donner, die Erde bebt und hervor kommt der schrecklichste aller Dämonen. Aus grauer Vorzeit, lange
bevor es Menschen oder irgendwas gab und damals nannten sie ihn RAWHEAD REX! Ja, wer eigentlich? Egal.
Mächtig angepisst vom langen Liegen stolpert Rex ins Dorf. Leider hat er durch seinen langen Bannschlaf einen mächtigen Knick in der Optik, denn er schielt brutal.
Da hat der Maskenbildner wohl keinen Bock mehr gehabt. Dummerweise ist auch sein komplettes Gesicht gelähmt und sieht wie Gummi aus. Er einfach nicht mehr so agil wie noch vor 300 Millionen Jahren.
Nur der Iro sitzt.
Nun, in der folgenden Stunde macht er ein riesen Fass im Dorf auf, nimmt den Priester in seinen Bann, pisst ihn an, mordet, reißt Köpfe ab, verschont Schwangere und tötet einen Jungen. Dessen Vater
ist zum Glück grad am recherchieren über irische Folklore und löst das Rätsel um den alten Dämon. Vorher verkloppt er noch den Priester, was völlig klar geht.
Ja und das wars auch schon.

Barkers Geschichte ist eine ernste und äußerst brutale Story, die über jeden Zweifel erhaben ist. Aber er musste Rex ja auch nicht zeigen.
Im Grunde ist der Film genau das auch. Stimmig gefilmt, eigentlich ernst und überhaupt hat er eine tolle düstere britische Stimmung.
Ja, wäre da nicht das Gummimonster aus der Gummihölle. Offenbar gab es da ein paar Budgetprobleme und natürlich spart man dann
in einem Monster Film am Monster. Es ist halt einfach scheiße :D
Lustigerweise stört mich das nicht besonders und deshalb mag ich den Film auch sehr.

Doch gute Regisseure wie George Pavlou wissen mit Budgetproblemen umzugehen. Statt vom Monster wenig zu zeigen und dadurch Gummi zu kaschieren und
Stimmung aufzubauen hält er einfach volle Kanne drauf. Mitten am Tag. Ewig lang im Close Up, damit man auch jede Gummipore erkennen kann.
Kerl, ey! Bei dem Kapitel hat er wohl in der Filmschule gepennt, denn der Rest ist kompetent inszeniert. Klasse auch der Autounfall, bei dem einfach die Windschutzscheibe raus fällt.

Das klingt jetzt alles nach Ultra Trash aber das ist es nicht, wenn man mit Gummimonstern klar kommt. Mir allemal lieber als irgend so ein CGI Billo Dreck.

Beenden wir mit dem berühmten Zitat "jeder Film in dem ein Priester angepisst wird, ist ein guter Film"

3,5/5 angepisste Priester
 
Argento und die Musik. Das zieht sich eigentlich durch sein gesamtes Schaffen und ist für mich fast schon Stilmittel. Er hat kein Händchen dafür.
Du meinst vermutlich den Theme Song von Goblin, den ich eigentlich ziemlich cool finde, wenn man den Drumcomputer erträgt.
Wirklich großartig ist der Einsatz von Bill Wymans & Terry Taylors "The Valley" ganz am Anfang. Da wird unglaublich Stimmung aufgebaut.
Ganz schlimm auch der Einsatz bei "Inferno". Keith Emerson hat da einen unglaublichen Soundtrack gebastelt und Argento haut den mit dem Vorschlaghammer rein.
Ehrlich gesagt finde ich den Einsatz von Maiden auch völlig unpassend und das obwohl 80er Maiden zu meinen Lieblingen gehört.

Hier noch so ein Beispiel. Passt null und nervt irgendwie nur *g*

Hm, dem würde ich widersprechen. Auch wenn Vorschlaghammer als Beschreibung schon ganz gut passt und man da sicher drüber streiten kann, ob bzw. wann das passt, aber ich finde schon, dass der Score in seinen Filmen viel ausmacht.

Hab vor ein paar Tagen erst wieder Suspiria gesehen und da passt es einfach wie Arsch auf Eimer, wenn die Tracks von Goblin plötzlich losballern. Unterstreicht nochmal die tripartige Atmosphäre des Films. Ich muss mir aber mal wieder einen anderen Argento anschauen, vielleicht bin ich dann anderer Meinung.
 
Hm, dem würde ich widersprechen. Auch wenn Vorschlaghammer als Beschreibung schon ganz gut passt und man da sicher drüber streiten kann, ob bzw. wann das passt, aber ich finde schon, dass der Score in seinen Filmen viel ausmacht.

Hab vor ein paar Tagen erst wieder Suspiria gesehen und da passt es einfach wie Arsch auf Eimer, wenn die Tracks von Goblin plötzlich losballern. Unterstreicht nochmal die tripartige Atmosphäre des Films. Ich muss mir aber mal wieder einen anderen Argento anschauen, vielleicht bin ich dann anderer Meinung.
Bei Suspiria gehe ich 100% mit. Aber probiere mal Phenomena als absolutes Gegenteil.
 
Bitte. Und dann teile deine Gedanken zumindest bei der Szene mit dem Polizeieinsatz, wo der tote Arzt abtransportiert wird....
 
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Rawhead Rex (George Pavlou, 1986)

Die just erschienen UHD von Wicked Vision wanderte gestern in den Player. Das Dolby Vision ist wirklich gut geworden und die Farben sind extrem satt, was auch den ein- oder anderen roten Kopp hervorbringt.
Einen Kritikpunkt hätte ich aber, nämlich den Schwarzwert. Der ist brutal nach unten gezogen und da gehen fast alle Details in den Schatten flöten und das macht den Film viel
zu kontrastreich. Filmstock sieht so nicht aus. Einen leichten Rolloff in den Schatten hätte ich da bevorzugt, unabhängig ob die Details tatsächlich da sind. Macht das ganze viel "filmischer".
Dafür ist die Schärfe 1A und das fein aufgelöste Korn ein Traum. Die Saturation ist mir auch etwas arg aber das ist Geschmackssache.
Deutscher Ton, vor allem die Dialoge, auch super.
Alles kein Beinbruch. Trotzdem eine Wohltat den Film so zu sehen.
Das ganze Paket ist übrigens fantastisch. Interviews, Dokus und der Soundtrack ist auch dabei. Da wurde sich richtig Mühe gegeben und dafür springe ich auch mal über meinen Schatten
und kaufe ein Mediabook und zwar mit dem oben gesehen Cover

Doch kommen wir zum Film (Parental Advisory Explicit Content, möglicherweise werden Berufsgruppen pauschal beleidigt, Gewalt, vielleicht rauche ich eine während des Reviews, ab 16)

Beginnen wir mit dem berühmten Zitat "jeder Film in dem ein Priester angepisst wird, ist ein guter Film"

Doch von vorne. In der irischen Pampa, weit weg von.... irgendwas steht ein altes Kultdenkmal. Das steht aber irgendwie im Weg also ab zum örtlichen
Kartoffelbauer und mit dem Bulldog raus ziehen. Doch außer ordentlich Kupplungsabrieb passiert nix. Ein Sturm zieht auf und der Bauer zischt ab, weil sein
Essen fertig ist. Dorfhupe zwei bleibt und hebelt sich mit dem Brecheisen einen Wolf, denn jeder weiß. Was 70 PS nicht schaffen, bekommt ein Brecheisen locker
hin. So kommt es dann auch. Das Ding fällt um, Blitz und Donner, die Erde bebt und hervor kommt der schrecklichste aller Dämonen. Aus grauer Vorzeit, lange
bevor es Menschen oder irgendwas gab und damals nannten sie ihn RAWHEAD REX! Ja, wer eigentlich? Egal.
Mächtig angepisst vom langen Liegen stolpert Rex ins Dorf. Leider hat er durch seinen langen Bannschlaf einen mächtigen Knick in der Optik, denn er schielt brutal.
Da hat der Maskenbildner wohl keinen Bock mehr gehabt. Dummerweise ist auch sein komplettes Gesicht gelähmt und sieht wie Gummi aus. Er einfach nicht mehr so agil wie noch vor 300 Millionen Jahren.
Nur der Iro sitzt.
Nun, in der folgenden Stunde macht er ein riesen Fass im Dorf auf, nimmt den Priester in seinen Bann, pisst ihn an, mordet, reißt Köpfe ab, verschont Schwangere und tötet einen Jungen. Dessen Vater
ist zum Glück grad am recherchieren über irische Folklore und löst das Rätsel um den alten Dämon. Vorher verkloppt er noch den Priester, was völlig klar geht.
Ja und das wars auch schon.

Barkers Geschichte ist eine ernste und äußerst brutale Story, die über jeden Zweifel erhaben ist. Aber er musste Rex ja auch nicht zeigen.
Im Grunde ist der Film genau das auch. Stimmig gefilmt, eigentlich ernst und überhaupt hat er eine tolle düstere britische Stimmung.
Ja, wäre da nicht das Gummimonster aus der Gummihölle. Offenbar gab es da ein paar Budgetprobleme und natürlich spart man dann
in einem Monster Film am Monster. Es ist halt einfach scheiße :D
Lustigerweise stört mich das nicht besonders und deshalb mag ich den Film auch sehr.

Doch gute Regisseure wie George Pavlou wissen mit Budgetproblemen umzugehen. Statt vom Monster wenig zu zeigen und dadurch Gummi zu kaschieren und
Stimmung aufzubauen hält er einfach volle Kanne drauf. Mitten am Tag. Ewig lang im Close Up, damit man auch jede Gummipore erkennen kann.
Kerl, ey! Bei dem Kapitel hat er wohl in der Filmschule gepennt, denn der Rest ist kompetent inszeniert. Klasse auch der Autounfall, bei dem einfach die Windschutzscheibe raus fällt.

Das klingt jetzt alles nach Ultra Trash aber das ist es nicht, wenn man mit Gummimonstern klar kommt. Mir allemal lieber als irgend so ein CGI Billo Dreck.

Beenden wir mit dem berühmten Zitat "jeder Film in dem ein Priester angepisst wird, ist ein guter Film"

3,5/5 angepisste Priester
oh ja, gute Idee, den mal wieder zu schauen - kleiner, kultiger Film
 
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Meine vermaledeite Fresse, was für ein absoluter Horrortrip in den Wahnsinn!!!!!
Mich hat schon lange nichts mehr so dermaßen vereinnahmt und gequält und schockiert, wie dieser Film!

Wer auf "anspruchsvolle" Horrorfilme steht und ihn nicht kennt, der holt das bitte umgehend nach!!!
Husch Husch!!!!!
 
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Meine Güte, dass mich noch mal ein Film richtig gruselt, hätte ich nicht erwartet.
Der hat's allerdings getan...brrrr...
Dazu gibt's durch die Bank weg sympathische Charaktere, die alle ganz normal aussehen, eine Atmosphäre, dicht wie Gelee und ein großartiger Soundtrack.

Hier haben ihn wohl schon die meisten gesehen, für den Rest gilt es zu sagen:

Anschauen!!!
Die Atmosphäre und der Soundtrack waren phantastisch. Vor allem schön dezent retro-80er, was mich als Soundtrack- und Synth/Retrowave-Fan begeistert. Von dieser Atmosphäre und Musik hätte ich mir einen Halloween-Film von Carpenter Ende der 80er vorgestellt, wenn er das Franchise nach seinen Vorstellungen fortgesetzt hätte. Da waren schon einige Referenzen versteckt oder inspiriert. Gerade die Kamerafahrt am Beginn durch die Straße.
Wenn man nicht drauf achtet, bemerkt man es nicht, aber man sieht im Film keine Handys. (Oder doch?) Auf die in vielen Filmen übliche türkis-orange Farbpalette wird verzichtet. Dadurch wirkt der Film zeitloser, sodass man schwer sagen kann, ob er nun 1985 oder 2015 spielt. Das ist schon sehr vorausschauend.
 
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Die Origins Story zu "X".
Ti West ist echt ein toller Regisseur. Wie er es schafft, knapp zwei Stunden Spannung durch Kamerafahrten, perfekter Musikuntermalung und den ständigen Erwartungen des Zuschauers zu spielen, in einen so dermaßen ruhigen, sehr Dialog-,lastigen Film zu erzeugen.

Mia Goth spielt grandios !

Toller Film.
 
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Abseits von "Der Exorzist" gibt es gute und schlechte Filme mit diesem - unglaublich interessanten, Thema. Jener hier, den ich übrigens seit 2005 im Kino nie mehr gesehen habe, ist einer der besten, wenn ihr mich fragt.
Größtenteils spielt sich alles (absolut kurzweilig) vor Gericht ab, ansonsten gibt's genug stimmungsvolle Momente, ein paar gruselige Schauwerte und gute Schauspieler. Jumpscares sucht man auch vergebens.
 
Ich habe zuletzt gesehen:

Infinity Pool (Sky X): war ganz interessant, aus der Idee hätte man sicher mehr rausholen können.

The Other Side of the Door (Disney Plus): atmosphärischer, klassischer Grusler. Ich hätte gerne mehr von der „anderen Seite“ gesehen, ansonsten für Fans klassischer Geistergeschichten einen Versuch wert.

Was wir fürchten (ZDF): für meine Frau war es zu viel Horror, für mich zu wenig, aber alles in allem gute knackige Serie mit ordentlicher Atmosphäre und stimmungsvollen Bildern. Eventuell hätte man das Ganze 30 Jahre nach hinten datieren sollen, das Thema rund um die „Krankheit Homosexualität“ wirkt in der heutigen Zeit in der Form ziemlich übertrieben. Aber gut, was weiß ich wie es mitten im Schwarzwald zugeht. Wobei eigentlich in der Umgebung von Prag gedreht wurde. Alles in allem aber eine Empfehlung
 
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Ein Klassiker von 1979 der immer noch tadellos funktioniert, lediglich einige wenige optische Effekte (Explosion der Nostromo z.B.) wirken nicht mehr ganz zeitgemäß.
Auch wenn man nicht viel vom Alien zu Gesicht bekommt, wirkt es sehr furchteinflössend. (Oder gerade deswegen?)
Regie, Kamera, Musik und Schnitt sowie die eigene Vorstellung des Rezipienten erzeugen mehr Grauen, als heutige CGI Effektorgien das vermögen.
Manchmal ist weniger doch mehr.
 
Hui, was ist das denn Feines? Gerade eben habe ich gesehen, dass de Ossorios reitende Leichen vor drei Jahren wieder aufleben durften, was natürlich eine Sofortschau nach sich zieht.
Los geht's!

"Der Fluch der reitenden Leichen"

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Mehr dazu später!
 
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