KI-Musik Erzeugung von Musikstücken via KI

Koenijo

Till Deaf Do Us Part
Auf Heise.de habe ich heute folgenden Artikel gefunden:

https://www.heise.de/tests/Vier-kom...red.plus.newsticker.7-tage-news.teaser.teaser

Der Artikel ist hinter einen Paywall. Ich hatte am letzten Wochenende bei HoH dem @GordonOverkill erzählt das sich da was tut in Sachen der Erstellung von Musikstücken via KI.


Noch scheinen die Systeme dran zu scheitern gute Songs zu schreiben weil es Trainingsmaterial fehlt. Wegen rechtlichen Gründen dürfen die Forscher nicht z.B. auf die bei Spotify hinterlegten Stücke zugreifen um ihre System zu trainieren.

Ich bin der Meinung es wird dazu kommen, das irgendwann Rechteinhaber das ermöglichen werden und dann muss der Composer nur beschreiben wie das Stück aufgebaut sein soll. Ein paar Sekunden später ist das Stück fertig.
Das wird leider die Zukunft werden.
 
Auf Heise.de habe ich heute folgenden Artikel gefunden:

https://www.heise.de/tests/Vier-kom...red.plus.newsticker.7-tage-news.teaser.teaser

Der Artikel ist hinter einen Paywall. Ich hatte am letzten Wochenende bei HoH dem @GordonOverkill erzählt das sich da was tut in Sachen der Erstellung von Musikstücken via KI.


Noch scheinen die Systeme dran zu scheitern gute Songs zu schreiben weil es Trainingsmaterial fehlt. Wegen rechtlichen Gründen dürfen die Forscher nicht z.B. auf die bei Spotify hinterlegten Stücke zugreifen um ihre System zu trainieren.

Ich bin der Meinung es wird dazu kommen, das irgendwann Rechteinhaber das ermöglichen werden und dann muss der Composer nur beschreiben wie das Stück aufgebaut sein soll. Ein paar Sekunden später ist das Stück fertig.
Das wird leider die Zukunft werden.

Das Prinzip, kreative Prozesse mit überschaubarem Aufwand unbegrenzt reproduzierbar zu machen, ist generell eine der großen Tendenzen des aktuellen Jahrhunderts, meine ich. Ich hab mal einen Artikel über den sogenannten Millenium-Jingle gelesen... die kleine Terz, die wohl ein sehr ursprüngliches Intervall ist, mit dem viele Menschen irgendwelche frühkindlichen Erfahrungen verbinden und die entsprechend ein warmes, heimeliges Gefühl im Hörer auslöst. Dieses Stilmittel wird wohl grob seit der Jahrtausendwende inflationär in Popsongs genutzt und ersetzt zumindest teilweise die klassische "Hook", also die herausstechende, eingängige Gesangsmelodie. Dadurch kommt es weniger auf den kreativen Aha-Moment an, wenn ein Song komponiert wird, sondern es reicht, wenn der Beat ordentlich grooved.
Dazu kommen andere Punkte wie etwa die digitale Revolution der Aufnahmetechnik, in deren Zuge der Bedarf an virtuosen Intrumentalkönnern massiv zurückgegangen ist. Im Ergebnis steht ein Musikmarkt, der sich immer mehr aus der Abhängigkeit von handwerklichen und kreativen Spitzenkräften gelöst hat und besser denn je in der Lage ist, Produkte quasi am Fließband zu produzieren.
Das Songwriting irgendwann gänzlich in die Hände des Algorithmus zu legen, wäre nur die konsequente Fortsetzung dieser Tendenz. Ich würde mich nicht wundern, wenn wir alle das noch erleben sollten.
 
und dann muss der Composer nur beschreiben wie das Stück aufgebaut sein soll. Ein paar Sekunden später ist das Stück fertig

Im Ergebnis steht ein Musikmarkt, der sich immer mehr aus der Abhängigkeit von handwerklichen und kreativen Spitzenkräften gelöst hat und besser denn je in der Lage ist, Produkte quasi am Fließband zu produzieren.

Alter Hut. Die sollten mal bei Frontiers Records in Italien nachfragen... :D
 
Ich denke in vielen Bereichen lässt sich mit KI einiges machen. Seien es Songtexte, Beats und allerlei elektronische Spielereien in Songs Schwierig wird es bei Dingen bleiben, bei denen der Faktor Mensch eine Rolle spielt. Dinge die einen gewissen Charakter und/oder Unperfektion brauchen...

Ich denke da an die Stimmen, Bends und Vibrato an der Gitarre, die charakteristische Art wie Drummer Dinge spielen, der Ton der Finger am Bass ect. um es nun mal hauptsächlich auf "unsere" Musik zu beziehen.

Ich bin skeptisch, dass KI wirklich einen lebenden, atmenden Rock- oder Metalsong KOMPLETT erschaffen kann. Was ich mir vorstellen kann ist, dass KI ein Hilfsmittel sein kann um Ideen schnell zu vervollständigen, Grundgerüste von Songs zu schaffen und so das Songwriting zu erleichtern/beschleunigen.

Die KI, an die man momentan ran kommt, ist auch nur so gut wie der User der davor sitzt. Mit "Schreib mir nen Metalsong" kommt man nicht weit. Gibt man den Teilen ein wenig mehr Input, ein paar Zeilen Themen und Ideen steigen die Chancen gewaltig, dass da was bei rumkommt. Und natürlich die Bereitschaft für Try&Error.

So jedenfalls ist meine Erfahrung aus ein bisschen Rumspielen mit ChatGPT
 
Also mich kümmert eine entsprechende Entwicklung nicht.
Über viele Jahrzehnte wurde soviel Material an toller Musik angehäuft. Und es gibt immer noch für einen neues in der Vergangenheit zu entdecken. Auch dank des DF.
Ich brauche keine neue Musik.
Die bereits kombinierte reicht für mehrere Leben.
 
Also das man Radio oder Ballermannhit damit erzeugen kann, glaube ich sofort.

Vermutlich auch so typische Schema F Metalsong "Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Solo-Refrain". Wenn es dann um die perfekte Räudigkeit oder Funken von Genialität geht, bin ich skeptisch.

Denke auch klassische Stücke kann man nach musiktheoretischen Schema erstellen. Nur ob da am Ende Jahrtausendwerke bei rauskommen, bezweifle ich eher...

PS Müssen KIs GEMA Abgaben zahlen? Denn schon Tonfolgen von wenigen Tönen könnten ja geschütze Inhalte beinhalten. Der Herr damals hatte ja manuell schon einen Lastwagen mit Anträgen gefüllt für ein 90 Sekunden Stück. Wenn da jetzt die KIs kommen, stirbt die Menschheit aus, weil der ganze Regenwald für Antragsformulare gebraucht wird...
 
Also das man Radio oder Ballermannhit damit erzeugen kann, glaube ich sofort.

Vermutlich auch so typische Schema F Metalsong "Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Solo-Refrain". Wenn es dann um die perfekte Räudigkeit oder Funken von Genialität geht, bin ich skeptisch.

Denke auch klassische Stücke kann man nach musiktheoretischen Schema erstellen. Nur ob da am Ende Jahrtausendwerke bei rauskommen, bezweifle ich eher...

PS Müssen KIs GEMA Abgaben zahlen? Denn schon Tonfolgen von wenigen Tönen könnten ja geschütze Inhalte beinhalten. Der Herr damals hatte ja manuell schon einen Lastwagen mit Anträgen gefüllt für ein 90 Sekunden Stück. Wenn da jetzt die KIs kommen, stirbt die Menschheit aus, weil der ganze Regenwald für Antragsformulare gebraucht wird...
Richtig, der Quark wird allein schon daran scheitern, dass es nicht immer perfekte technische Fähigkeiten, aber immer Gefühl braucht
 
Das Prinzip, kreative Prozesse mit überschaubarem Aufwand unbegrenzt reproduzierbar zu machen, ist generell eine der großen Tendenzen des aktuellen Jahrhunderts, meine ich. Ich hab mal einen Artikel über den sogenannten Millenium-Jingle gelesen... die kleine Terz, die wohl ein sehr ursprüngliches Intervall ist, mit dem viele Menschen irgendwelche frühkindlichen Erfahrungen verbinden und die entsprechend ein warmes, heimeliges Gefühl im Hörer auslöst. Dieses Stilmittel wird wohl grob seit der Jahrtausendwende inflationär in Popsongs genutzt und ersetzt zumindest teilweise die klassische "Hook", also die herausstechende, eingängige Gesangsmelodie. Dadurch kommt es weniger auf den kreativen Aha-Moment an, wenn ein Song komponiert wird, sondern es reicht, wenn der Beat ordentlich grooved.
Dazu kommen andere Punkte wie etwa die digitale Revolution der Aufnahmetechnik, in deren Zuge der Bedarf an virtuosen Intrumentalkönnern massiv zurückgegangen ist. Im Ergebnis steht ein Musikmarkt, der sich immer mehr aus der Abhängigkeit von handwerklichen und kreativen Spitzenkräften gelöst hat und besser denn je in der Lage ist, Produkte quasi am Fließband zu produzieren.
Das Songwriting irgendwann gänzlich in die Hände des Algorithmus zu legen, wäre nur die konsequente Fortsetzung dieser Tendenz. Ich würde mich nicht wundern, wenn wir alle das noch erleben sollten.

In weniger als 5 Jahren wird das soweit sein, die großen Contentverbreiter (Google, Apple, Amazon, Microsoft) sind auch die großen Player im digitalen Geschäft, für die ist es lukrativ eigenen Content möglichst günstig zu produzieren und auf ihren Kanälen zu verbreiten, da sparen sie teures Geld für einen Timberlake.

Das alles wird massive Auswirkungen auf den Massenmarkt und auf jüngere und folgende Generationen haben (nicht nur im Bereich Musik). Wäre ich 20 und als reflektierter Mensch erzogen worden, würde mir das Sorgen machen, aber so bin ich mir sicher, dass die Nischen meiner Lebenswelt noch einige Jährchen weiter bestehen, danach lebe ich einige Jahre in der Vergangenheit und am Ende bin ich vielleicht sogar froh, wenn mich ein halbwegs humorvoller KI-Pflegeroboter betreut und mir eine eben erfundene „Iron Maiden“-Nummer übers Windelnwechseln vorsingt.
 
In weniger als 5 Jahren wird das soweit sein, die großen Contentverbreiter (Google, Apple, Amazon, Microsoft) sind auch die großen Player im digitalen Geschäft, für die ist es lukrativ eigenen Content möglichst günstig zu produzieren und auf ihren Kanälen zu verbreiten, da sparen sie teures Geld für einen Timberlake.

Das alles wird massive Auswirkungen auf den Massenmarkt und auf jüngere und folgende Generationen haben (nicht nur im Bereich Musik). Wäre ich 20 und als reflektierter Mensch erzogen worden, würde mir das Sorgen machen, aber so bin ich mir sicher, dass die Nischen meiner Lebenswelt noch einige Jährchen weiter bestehen, danach lebe ich einige Jahre in der Vergangenheit und am Ende bin ich vielleicht sogar froh, wenn mich ein halbwegs humorvoller KI-Pflegeroboter betreut und mir eine eben erfundene „Iron Maiden“-Nummer übers Windelnwechseln vorsingt.
You made my day:top:
 
@GordonOverkill: Die Problematik perfekt auf den Punkt gebracht (und damit einige Gütekriterien für Musik angebracht). Leider wird das eine ziemliche "Revolution" auslösen und man wird es nicht vermeiden können, dass sowas in unseren Genres Fuß fasst. Vereinzelt wird man damit schon klarkomen können. Problematisch wird dann die Veröffentlichungsflut sein, die schon heute unerträglich ist und bei mir zu einer absoluten Verweigerung führt. Wenn irgendwo Frontiers draufsteht, höre ich mir das nur an, wenn ich den Künstler kenne oder wenn man darauf hinweist, dass es wirklich heraussticht.

Es gibt natürlich im Metal/Hardrock auch Bands, die KI-artig komponieren und in der Lage sind für einen Sänger einen Song so zu schreiben, als wäre er von seiner Stammband (I'm looking at you, Tobias Sammet). Solche Lieder finde ich eher langweilig (wenn die Melodien schön klingen, höre ich das trotzdem gerne), weil die Inspiration dahinter gering ist. Und wozu Klaus Meine oder Ralf Scheepers einen Song schreiben, der so wie üblich klingt? Wäre das nicht viel spannender, den entsprechenden Sängern etwas zu geben, was außerhalb ihres Bereiches liegt.

Schwache KI kann nur das kalkulieren, was man ihr vorgibt. Entsprechend wird ein KI-Manowar-Song immer nur so sein, wie ihn Joey DeMaio für seine Fans schon komponieren. Dass ein Joey sich für Free Jazz interessiert oder Bock auf eine AOR-Liebesballade kann sich keiner vorstellen. Gut, das ist wirklich etwas abseitig, aber vielleicht hat auch er eine Idee, die anders ist als das vorher dagewesene. Das Element der Überraschung und der Abweichung, das kann dir eine schwache KI nicht geben und es ist doch gerade das, was humanitäres Schaffen so spannend macht.

Heute ist man Boomer, wenn man in seinem Steingarten einen SUV hat, morgen ist man ein Boomer, wenn man KI-generierte und entsprechend "künstlerisch verarmte" Musik doof findet und stattdessen drauf besteht, dass gute Musik sich durch handwerklich erworbenes Können und übersprudelnde Inspiration definieren soll.

Mir fällt gerade ein positiver Aspekt ein: Gibt ja diese Videos "so würde sich Song XY anhören wenn ihn Band ABC geschrieben hätte", was eine interessante Sache ist und für mich absolut unmusikalischen Menschen selber nicht vorstellbar. Dafür muss man nur bereits bekannte Prinzipien auf eine andere Band übertragen. Was die Bezahlung betrifft: Es gibt Programmierer und Auftraggeber. Den Großteil würde letzterer erhalten und der, der den Algorithmus programmiert hat, bekommt eine kleine Provision.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich find das gar nicht so schlecht. Vielleicht bekäme man von Manowar und Maiden wieder geile Songs/Alben (weil schlechter/doofer ist ja schwer möglich) und Metallica klängen überhaupt mal wieder wie ne ordentliche Band.
 
Was Hologram-Touren anbetrifft, habe ich die große Ablehnung zunächst nicht verstanden, bis ich einen Ausschnitt von einer Hologramm-Tour von ABBA gesehen habe. Gruselig war es mit anzusehen, wie Menschen aus Fleisch und Blut digital nachgestellt worden sind. Die Musik kam bestimmt auch aus der Konserve. Da kann ich auch zur Metaldisco gehen, das braucht keine Konzertstimmung.

Schlimmer noch sind Hologramm-Konzerte bei verstorbenen Künstlern, denn die haben keine Mitbestimmung bei der Showgestaltung und werden so dargestellt, wie man sie kennt bzw. kennen möchte.

Ok hingegen sind kurze Cameo-Auftritte in Musikvideos und Serien, wo der Künstler als Animation auftritt.

Leider bin ich nicht so alt, dass ich sagen kann, leckt mich doch, ich höre nur meinen alten Kram, egal, was jüngere machen. Zu hoffen wäre, dass die Gegenbewegung ("echte" Musik wird niemals aussterben, da bin ich mir sicher) eine große Reichweite hat und Musiker nicht am Hungertuch nagen müssen.
 
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