Für mich einer der ganz, ganz großen neben den üblichen Verdächtigen, ein Metalsänger, wie er sein sollte: die Vocals mal fies, mal eindringlich, die Screams kontrolliert und messerscharf und dazu die richtige Portion Rotz in der Stimme. Auch, wenn die letzten beiden MC-Alben durchaus kontrovers diskutiert wurden, für mich waren die immer noch um Lichtjahre vor den meisten anderen Veröffentlichungen - was nicht zuletzt auch am schlicht phantastischen Gesang von Mike lag.
Die letzten Live-Auftritte (Doppeltour mit Armored Saint) wurde von Einigen als "zu professionell" empfunden, ich hatte eine Menge Spaß, abseits der sonst großen Inszenierungen von Größen wie Maiden und Konsorten: es war ein Clubkonzert von 2 der wohl großartigsten Bands im Rock- und Metalzirkus, 2 Bands, die ihre Auftritte und die Reaktionen der Fans sichtlich genossen - und Mike machte einen überaus guten Eindruck, stimmlich wie körperlich.
Wie so oft: man kannte diesen Menschen nicht persönlich, man kannte seinen Gesang, hat ihn live gesehen, einige Interviews gelesen - und daraus formt sich ein Eindruck. Im Falle von Mike war dieser sehr positiv, man hatte das Gefühl, es mit einem bodenständigen und in sich ruhenden Menschen zu tun zu haben.
Was immer man auch schreiben mag, so recht wird es den Gefühlen nicht gerecht, die damit einher gehen: die MC-Alben unter seiner Mitwirkung haben mich persönlich sehr geprägt, MC waren immer ein "Malochertrupp", zu Unrecht unter dem Radar der breiten Wahrnehmung, auch in der Szene: Metallica veröffentlichten ein "Black Album" für die Massen, Metal Church eines der wohl besten klassischen Metal-Alben der 90er. So sehr man sich ein weiteres Album und eine Tour nun noch gewünscht hätte: diese Hoffnung ist wohl dahin.
Ein großer hat die Bühne verlassen und das macht mich traurig - und wieder staune ich darüber, wie viel einem Musik und ihre Protagonisten geben können. RIP Mike, es war sehr schön mit Dir.