Neuborn Open Air Festival 2018

"Die Autobahnabfahrt Wörrstadt ist leider mehrere Wochen gesperrt. Folgt daher bitte der Umleitung auf der A63. Hier auch nochmal eine Karte."

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Du kümmerst dich um uns wie die Mutter der Kompanie :)
 
Jo, wenigstens das, wenn ich schon selbst nicht kommen kann, so Bewältigung der Entzugserscheinungen :hmmja::hmmja:
 
Immerhin habt ihr super Festivalwetter. Würde nur eine gute Band heute spielen, ich würd rumkommen.
 
Audrey Horne.................... o_Oo_Oo_O Jetzt mach hier nicht den @Dominik2 ...............

Ne, sorry, ich komme auf keinen Fall. Dieses WE ist mal Ruhe angesagt; war genug Krawall die letzten Wochen. Aber Jacky_Revolver wird dort sein.

Kommst Du zu Prong/WI? Werde gehen, sofern ich nicht in Berlin sein sollte.
 
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Dann also doch noch spontan auf ein paar Bands auf´s Neuborn. Warbringer waren für mich gleich der Höhepunkt. Obwohl es hier in jüngerer Zeit auch einige kritische Stimmen zu deren Gigs gab, hat es mir wirklich hervorragend gefallen. Schön "geshredderder" Thrash mit technischer Finesse und packenden Soli und das bei einem hervorragenden Sound, was auch mit ordentlich Zuspruch und Moshpits seitens der Crowd gutiert wurde. Thrash Metal rules!

Deserted Fear nur knapp dahinter. Ich hatte die Kapelle noch gar nie gesehen, was ein wesentlicher Grund war, doch noch in die Pfalz (Korrektur nach Rheinhessen) zu düsen. Technisch astrein, vor allem der Drummer wusste zu gefallen, die Präzision der Ddhürringer war echt beeindruckend. Ansonsten sehr cooles Stage Acting und weniger die oftmals unterstellte Comedy-Show. Kleiner Kritikpunkt, irgendwie hat mir der letzte Wums gefehlt, vielleicht kommt Death Metal im kleinen Klub doch noch ne Spur besser und intensiver. Auf alle Fälle müssen sich Deserted Fear in diesem Genre auf dem Kontinent vor niemandem verstecken.

Meine Beziehung zu Audrey Horne ist ne schwierige. Obwohl das eigentlich meine Mucke ist, bin ich bei den letzten beiden Konzerten relativ schnell davongelaufen. Gestern lief es mir deutlich besser rein und ohne Zweifel die Norweger sind ne Weltklasseband, die zudem noch ordentlich Show vor dem Herren machen. Über die spielerischen Qualitäten braucht man eh nicht zu diskutieren. Gleichwohl Audrey Horn wird nicht zu meinen Top-Faves werden, denn irgendwie sind mir die Refrains zu cheesy und das Ganze triftet für mich partiell zu sehr in Stimmungsmucke ab.

Der biedere Germane an sich ist ja nicht dafür bekannt, dass er den Swag für guten Rock und Roll hat. Zwar gibt es hierzulande einige gute Dampfhammerkapellen, aber wenn wir über Kadavar reden, dann geht es halt schon mehr um Rock und Roll und dessen Interpretation des Krautrocks. Ich habe die Berliner gestern zum 6chsten oder 7ten mal gesehen, ja und das war schon gut und engagiert und stellenweise auch mitreißend, aber mir geht seit dem Stoned from the Underground 2017 nicht mehr aus dem Kopf, wie Kadavar gegenüber den Übersee-Größen damals im direkten Vergleich abgestürzt sind. Wie gesagt, für Germanen ganz gut. Da ich aber nach ner guten h jemanden aus F getroffen habe, der grade nach Hause fahren wollte, habe ich mich dann da eingeklinkt.

Grüße @Thenervetattoo und dessen Lebacher Mitfahrer (Danke für die Runde!); @Reinhold, @Maztur war lustig, aber kein Vergleich zu den beiden Vorjahren, als man halt an den beiden Tagen nicht so mal kurz dazwischen da war und mehr Zeit zum entspannt Quatschen hatte. Man kann nur hoffen, dass sich das Billing des Festivals wieder erholt, denn vom Preis-Leistungs-Verhältnis, Speisenangebot und der Location gibt es wahrlich nix zu meckern. Vor allem der Sound ist auf dem Neuborn für ein Open Air echt immer erste Sahne! Für 2019 wurden als erste Band Tankard angekündigt, keine Revolutin, es gibt aber Schlimmeres und aus Sicht des Veranstalters wohl nicht unclever.

Special Thanks an die junge Dame, die mir mein beim Abtasten verlorenes, sackteueres Berufshandy nachgetragen hat, das hätte Ärschaa gegeben!!
 
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Es ist zu lesen, dass der heutige Festivaltag ausverkauft gewesen sei, obwohl gestern jetzt nicht übertrieben viel los war. Auf alle Fälle schien ja dann doch das Billing den Geschmack des Publikums getroffen zu haben.

Auf einem Umtrunk heute Abend hat mir jemand erzählt, das ist Rheinhessen und nicht Pfalz, wie oben von mir geschrieben. Ich bitte dies zu entschuldigen.
 
Es ist zu lesen, dass der heutige Festivaltag ausverkauft gewesen sei, obwohl gestern jetzt nicht übertrieben viel los war. Auf alle Fälle schien ja dann doch das Billing den Geschmack des Publikums getroffen zu haben.

Das glaube ich nur bedingt. Ich glaube nämlich, das Festival wird hier in der Gegend vor allem auch als Event wahrgenommen, zu dem man geht, weniger als etwas, wohin man der Bands wegen geht. So auch in meinem mittelbaren Umfeld. Ist ja auch okay. Das Wörrstadter Wacken. Mit allem negativen Beiklang.
 
Da magst Du Recht haben, Freitag hatte es eher bißchen weniger Leute, als im Jahr zuvor, obwohl es schon auch recht ordentlich war. Wörrstadt liegt halt auch wirklich geschickt und ist überraschenderweise ja das einzige "event" dieser Art im Rhein-Main-Gebiet.

Wenn es aber einem Gutteil des Publikums egal ist, was da spielt, dann kann man ja auch zu einem Qualitätslineup wie letztes Jahr zurückkehren.
 
So, auch wieder zuhause. Hier mein Senf:

Freitag
Den Auftakt machten mit All Its Grace und Counterparts mal wieder zwei Bands aus der beim NOAF so beliebten Core-Grabbelkiste. All Its Grace waren die erträglichere der beiden Bands, aber ich glaube kaum, dass eine davon in den nächsten Jahren groß von sich reden machen wird...

Danach erst mal @Thenervetattoo getroffen (am Plattenstand, wo sonst :D ) und gleich darauf auch noch @Reinhold. Überaschend tauchte dann auch noch @Dominik2 auf, mit dem ich schon gar nicht mehr gerechnet hatte. War schön, Euch mal wieder zu treffen!

Die Thrasher Warbringer waren dann schon ein ganz anderes Kaliber als die zwei ersten Bands und lieferten einen ähnlich starken Auftritt ab wie Havok und Dust Bolt im Vorjahr. Sehr cool!

Noch einen Tick besser gefielen mir Deserted Fear, die ich auf Platte jetzt nicht absolut zwingend finde, aber live sind die Burschen halt schon ne ziemliche Bank und ein sympathischer Haufen obendrein. Das sah wohl auch der Rest des Publikums so und ging ordentlich ab, so dass die Musiker das Grinsen gar nicht mehr aus den Gesichtern bekamen. Bockstarker Gig!

Viele Bands hätten sich im Anschluss daran schwer getan, mit den beiden Vorgängern mitzuhalten, die Rampensäue von Audrey Horne aber (natürlich) nicht. Wie schon bei der Clubtour zu Jahresbeginn glänzten die Norweger mit Spielfreude ohne Ende und großartigen Entertainer-Qualitäten. Die Distanz zwischen Bühne und Fans, die es bei Festivals nun mal gibt, wurde einfach durch diverse Ausflüge ins Publikum überbrückt. Hat wieder mächtig Spaß gemacht, die dürfen gerne bald wieder kommen.

Danach hab ich vergeblich versucht, mir Kadavar schönzuhören. Nicht dass die Scheiße gewesen wären - was sie machen, machen sie vermutlich ganz gut. Aber mein Sound ist es halt nicht und wird's in diesem Leben wohl auch nicht mehr werden. Musik für andere Menschen halt.

Sick Of It All hatte ich zuvor erst einmal gesehen und das liegt schon etwa 20 Jahre zurück. Die große Frage war also, wie stark der Zahn der Zeit inzwischen an den New Yorkern genagt hatte. Wie sich mit den ersten Takten herausstellte: weniger als ich gedacht hätte. Klar, sie rennen nicht mehr ganz so schnell über die Bühne wie früher und die Luftsprünge sind nicht mehr ganz so hoch, aber für eine Band, die es schon seit mehr als 30 Jahren gibt, sind die Herrschaften noch erstaunlich fit und agil. Und so machten SOIA auch ordentlich Alarm und waren ein gelungener Abschluss des ersten Tages. Zum zweiten schreib ich nachher noch was.
 
@Maztur hammer ja vieles ähnlich gesehen.

Frage: War es denn am zweiten Tag tatsächlich so voll, dass man die Bezeichnung ausverkauft nachvollziehen kann?
 
Frage: War es denn am zweiten Tag tatsächlich so voll, dass man die Bezeichnung ausverkauft nachvollziehen kann?
Ja, Samstag war voller als Freitag, vor allem ab dem späten Nachmittag kamen noch mal ne ganze Menge Leute. Es gab aber immer noch so viel Platz, dass es sich zumindest für mich nicht unangenehm oder überfüllt angefühlt hat.
 
Samstag

Zur Abwechslung hab ich dieses Jahr mal das Schnitzel in der Wirtschaft neben dem Campground getestet (Urteil: empfehlenswert) und weil der Service angesichts der schwarzgekleideten Horden ein wenig überfordert schien und alles etwas länger dauerte, hab ich von den Mainzern Denyal nur die beiden letzten Songs mitbekommen. Auch Denyal gingen von der Tendenz her in die Metalcore-Richtung, waren aber melodischer unterwegs als viele ihrer Kollegen und hatten sich auch beim Songwriting etwas mehr Gedanken gemacht als "lass mal hier noch nen Breakdown reinklatschen". Da hab ich beim NOAF schon deutlich schlechtere Opener gesehen.

Die Ska-Punks P.O. Box waren dann weniger mein Fall, aber immerhin bot das Getröte eine gewisse Abwechslung (denn sonst hätte womöglich noch ne Metalcore-Band gespielt...).

Wie mir Wikipedia verraten hat, sind die Street Dogs die Band des früheren Dropkick Murphys-Frontmanns Mike McColgan und so klingen sie auch in etwa. Nix, was ich daheim öfter auflegen würde, aber zum Biertrinken und in der Sonne abhängen kamen sie grade recht.

Metal Inquisitor-Sänger El Rojo erklärte schon beim Soundcheck, dass man aus demselben Bundesland käme und erzählte statt des üblichen "one two check" von der Anfahrt über die schöne A61 :D. Nachdem es also keine Verständigungsprobleme gab, wurden dann auch alle restlichen Ansagen im schönsten Kowelenzer Platt gemacht. Musikalisch war's natürlich eine reine Nostalgieveranstaltung, aber die Jungs machen ganz offensichtlich einfach nur, worauf sie Bock haben und hatten ne Menge Spaß in den Backen, Den hatte ich auch, Daumen hoch dafür! :top:

DevilDriver
klangen in meinen Ohren stellenweise ein wenig wie eine prollige Billigausgabe von Machine Head, bollerten aber wenigstens ordentlich drauflos und waren unterm Strich nicht ganz so übel, wie ich befürchtet hatte.

Noch um einiges heftiger waren The Black Dahlia Murder, die sich als die extremste Band des Festivals entpuppten. Die meiste Zeit holzten die Amis, was das Zeug hielt und vor der Bühne tobte der wüsteste Pit, den ich bisher beim NOAF gesehen habe. Einen Originalitätspreis könnten TBDM wohl nicht einheimsen, aber die Intensität war schon beeindruckend.

Orden Ogan hatten eine Papierschlangenkanone. Ja, richtig, eine Papierschlangenkanone. Und auch sonst hätten sie eher auf eine Faschingsveranstaltung gepasst. Zum Glück hatte ich noch genügend Guthaben auf meiner Verzehrkarte und konnte das Elend in Bier ertränken. :hmmja:

Die letzten Gigs, die ich von Samael zuvor gesehen hatte, litten alle darunter, dass die Keyboards im Soundmix alles übertönten und man sich fragen musste, wozu die Schweizer eigentlich zwei Gitarren haben. Das Problem hatten sie auf dem NOAF nicht - der Sound war massiv und fett und brachte die Qualitäten der Band endlich mal wieder richtig zur Geltung. Und davon haben Samael mehr als genug: einen völlig unverkennbaren, eigenen Stil, gute bis überragende Songs und durch das Charisma von Frontmann Vorph auch mehr Präsenz auf der Bühne als viele andere Bands. Dazu hatte ich das Gefühl, dass sie beweisen wollten, dass sie zu recht Headliner waren, denn die ganze Band legte sich mächtig ins Zeug und lieferte einen höchst engagierten Gig ab. So gut wie gestern hab ich sie jedenfalls schon ewig nicht mehr gesehen - für mich war das nicht nur der mit Abstand beste Auftritt des Samstags, sondern sogar der stärkste Auftritt des ganzen Festivals. Das hatte ich so auch nicht unbedingt erwartet. :verehr:

Unterm Strich war das reichlich durchwachsene Billing dieses Jahr nicht ganz so schlimm wie befürchtet, ich hoffe aber auch darauf, dass sich in den kommenden Jahren wieder mehr Qualität durchsetzt. Die entspannte, gemütliche Stimmung, die locker-freundliche NOAF-Crew und die fairen Preise kann man dagegen auch dieses Jahr nicht genug loben. Wäre schön, wenn man das in Zukunft auch wieder von mehr der auftretenden Bands sagen könnte.
 
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