Wenn du das Gefühl hast, jeden Moment in Flammen aufzugehen. Wenn die Energie der Band wie ein Feuersturm der Ekstase durch das Publikum fährt und dieses willenlos wimmernd und mit offenen Mündern nach Luft schnappend hinterlässt. Wenn du komplett das Zeitgefühl verlierst und jede Sekunde der Verzückung uralte und ewig junge Ewigkeit atmet. Wenn du Angst hast, dass der enthemmte Veitstanz auf der Bühne jeden Moment außer Kontrolle gerät, das Chaos heranzubranden droht und du dir dieses Auseinanderfallen jeglicher Ordnung fast schon herbeisehnst. Wenn du das Gefühl hast, durch ein mit Schnaps, Blut, Tränen und Ahoi-Brause getränktes Glaswollenfeld gekrochen zu sein und dir nichts schöneres vorstellen kannst. Wenn am Ende nicht eine Saite mehr auf dem Bass verbleibt, weil das edle Instrument mit Fäusten, Fußtritten und Bierflaschenhieben malträtiert wurde. Wenn der Rausch, den Musik in dir auslösen kann, alles, aber auch ALLES überschattet, dann warst du Teil eines Ereignisses, das keinen der Anwesenden unverändert in die Welt entlässt. Wie gestern im MTS in Oldenburg. Was für ein Inferno der boshaft-verschmitzten Energie! Ich seh überall nur noch Schwarzlichtregenbögen. Satan ist Liebe. Konzert des Jahres. Album des Jahres. Ich kann zu...