Portohammer für Privatkunden beim Auslandversand ab 01.01.2019

Das ist schon eine drastische versteckte Preiserhöhung. Bombadiert mal den Verbraucherschutz mit Mails deswegen; da werden noch einige verwundert im Postbüro stehen. Ich hoffe, die DP/DHL wird mit Klagen überzogen. Aber dann wieder: sind ja nur die Privatkunden.

Hermes ist bei Kleinartikeln international leider keine Alternative, lediglich bei Paketen über 2kg in der EU und vor allem in die Schweiz und nach Liechtenstein (als Non-EU-Staaten teurer bei der DHL) - da bin ich schon längst, wie auch beim Inlandspaketversand, umgestiegen. Mein Groll wegen Unzulänglichkeiten (in neun von zehn Fällen nicht die Zusteller!) und mangelnder Problemklärung bei der bzw. durch DP/DHL und ein bescheidenes Preis-Leistungs-Verhältnis hat mich dazu getrieben.
 
Hier ebenfalls meine Erläuterung aus dem Discogs-Thread:

Ich habe mich mal etwas eingelesen. Dabei handelt es sich tatsächlich um eine Übereinkunft des Weltpostvereins. Hintergrund ist der zunehmende Warenversand, insbesondere aus Asien, der wohl oft ohne die gesetzlichen Zollgebühren und Steuern eingeführt wurde. Deshalb die vorgeschriebene Registrierung. In absehbarer Zeit werden die Versandunternehmen in anderen Ländern sicherlich nachziehen, sofern sie es nicht bereits getan haben oder ebenfalls zum 1. Januar 2019 tun.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich hier in Deutschland das Finanzamt für die Daten der Post interessieren könnte. Selbst, wenn viele bei Ebay, Discogs etc. Privatverkäufer angeben, nach den gültigen Bestimmungen handeln nicht wenige wohl im rechtssinn gewerblich. Das gilz z.B. auch für gebrauchte CDs, LPs und Shirts, sofern ein gewisser Umsatz erzielt oder eine bestimmte Menge an Artikel angeboten wird. Auf die Auswirkungen auf Reseller bin ich gespannt.

Die Reaktionen der Verkaufsplanttformen sind dessen ungeachtet ebenfalls abzuwarten. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Ebay, Discogs, Amazon Marktplace gerne auf die (internationalen) Geschäfte ihrer (privaten) Anbieter aus Deutschland verzichten wollen.

Jedenfalls ist der gute alte Trade damit tot. Schade, in der Vergangenheit habe ich Dutzende Scheiben auch ins Ausland getauscht. Das werde ich mir zukünftig sparen.
 
Zum 01. Januar 2018 fordert die Neuregelung des Weltpostverbandes eine Unterscheidung zwischen „Dokumenten“ und „Waren“ im internationalen Briefversand - was kann da jetzt die Deutsche Post dafür?
 
Zum 01. Januar 2018 fordert die Neuregelung des Weltpostverbandes eine Unterscheidung zwischen „Dokumenten“ und „Waren“ im internationalen Briefversand

Copy & paste?

Quelle von November 2017: https://www.logistik-watchblog.de/u...rt-produktgruppe-warenpost-international.html - die neue Regelung geht weit darüber hinaus, von der aktuellen Entwicklung steht dort nämlich gar nichts drin

was kann da jetzt die Deutsche Post dafür?

Nichts für das Genannte. Die Forderung des Weltpostverbandes ist auch nicht das Problem und nachvollziehbar. Das Problem ist die Umsetzung durch die Deutsche Post, die dem - und damit allen - Privatkunden und auch Kleinsthändlern, die die Mindestanforderungen für einen gewerblichen Account bei der DP nicht erfüllen, keine differenzierte, gestaffelte Alternative mit Wahlmöglichkeiten zum privaten Warenversand bietet, ob nun Geschenk oder sonst noch was, sondern bis 2000g nur eine einzige einheitliche und teuere und dazu noch mit mieserablen Zusatzleistungen, die eine bisweilen massive Preissteigerung bis zu 400% mit sich bringt, also de facto eine implizite Preiserhöhung ist und eine hervorragende Subventionierung der DHL (eine CD in die USA unversichert: heute noch 3,70€, ab Dienstag 16€; eine DLP über 500g unversichert in die USA: heute 7€, ab Dienstag 16€; ein Extrembeispiel: ein Patch unversichert in die USA: 1,50€, ab Dienstag der Theorie nach eigentlich 16€ - alles very verhältnismäßig). Und dafür kann die Deutsche Post sehr wohl etwas - leider ist sie bisweilen alternativloses Quasimonopol, im Briefverkehr sowieso. Und sie wird sich die Hände bei nächstjährigen Oster- und Weihnachtsversand reiben, wenn es vorher keine Regelung gibt. Würde mich beim aktuellen Post-Chef auch nicht wundern, der ja alle Nase lang Portoerhöhungen fordert.

Edit:

In einem Bericht vom 7.11.18 (sic!) war noch nichts von Folgen für Privatkunden bekannt. Eine wirkliche Pressemitteilung gab es dazu auch bis heute nicht. Schaut schon so ein bisschen danach aus, als versuchte man die ersehnte Portoerhöhung durch das Hintertrüchen einzuführen.

Kanon ist: Weil aus dem asiatischen Bereich massiv Warensendungen via Brief günstig verschickt werden - woran sich wohl auch nichts ändern wird -, werden jetzt hurtig Neuregelungen "erfunden" (Zitat paketda), die zu Lasten von Kleinstunternehmern, die von anderen Regelungen betroffen sind als nur von der 5-Warensendungen-pro-Quartal, und vor allem von Privatkunden gehen.

Auch bleiben offene Fragen. Bspw. bez. der Kontrolle der Inhalte, da Briefe noch immer dem Briefgeheimnis unterliegen. Mir scheint das alles sehr unausgereift. Mal gespannt, aber da wird es von einigen Seiten Klagen bei der Bundesnetzagentur hageln, denn das scheint dann bezüglich dem Warenversand von Privatkunden doch ein Alleingang der Post zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich kann mir auch noch nicht wirklich vorstellen, dass das durchsetzbar sein wird. Gerade das Thema Briefgeheimnis sehe ich als problematisch für die Post an. Zumindest innerhalb der EU kann man z.B. CDs ohne case und selbst digipaks in Zeitung eingewickelt und im Luftpolsterumschlag wunderschön verpacken und muss keinen CN22 ausfüllen. Keine Frau vom Postschalter wird sich auch nur ansatzweise trauen zu fragen, was da drin ist und das als normalen Brief frankieren. Und wenn es eben nach außerhalb der EU geht, schreibe ich "documents" auf den CN22 und gut ist. Ich habe im ablaufenden Jahr schon solche Luftpolsterbriefe mit CDs aus dem Ausland bekommen (weiß leider nicht mehr woher), wo "documents" als Inhalt angegeben war. Hatte mich damals gewundert, jetzt wird es mir klar.
 
Ich haette im Zweifelsfall zu den CDs dann einfach ein Blatt Papier mit Rechnung, Widmung, Zeichnung oder watweissich reingehaun, um die Sendung zu ner Dokumentensendung (mit CD-Beilage) zu machen^^
Rechnung um Gottes Willen nicht, aber der Rest ist schon spaßig. Auf jeden Fall immer ein paar Flyer mit beilegen, die man selbst ja durch eigene Bestellungen immer in Massen bekommt. Dann sind die eben der Sendungsinhalt und die sind defintiv "Dokumente". Ob da noch ´ne CD beiliegt ... pfff.
 
Nix is mehr Dokument als Tondokument.

Übel zu hören, da muss ich dann gleich mal zur Post und gucken was sich dann noch lohnt.

Edit:
Achso 16eur für 2kg standard weltweit , 20eur eingeschrieben, das geht ja. ..
Das wars dann wohl.
Der ganze Keller steht noch voll :hmmja:
 
Zuletzt bearbeitet:
So, eben ein Gespräch mit den Boss der örtlichen Filiale gehabt. Der hat alles bestätigt und meinte, man könne es ja auf gut Glück versuchen. Einzelne CDs gehen bestimmt noch durch, LPs nicht mehr. Ich hab nun alles raus, zumindest bis auf das Päckchen von einem Arschloch, das noch nicht gezahlt hat. Neuen Gesamtbetrag gab es jetzt schon, Postbüro hat zu. Ich werd es in Zukunft so machen, dass ich Porto online kaufe und dann weiterhin als Brief versende. Schreibe halt nun documents drauf. Weiterhin werde ich einige Landstriche ausschließen und in Europa nur noch via Hermes versenden, sollten wir die 2000g oder die Haftung von 50€ überschreiten. Pakete im Inland nur noch via Hermes. Nach einem alternativen Briefanbieter für städtische Bereiche suche ich gerade. Ich sehe es echt nicht ein, der Post mehr zu geben, als es unbedingt nötig ist.

Jedenfalls ist das ein ziemlicher Arschloch-Move. Die Postmitarbeiter hier waren auch überrascht, begeistert schien keiner davon; Infomaterialen gab es bisher auch keine. Der Boss meinte, er wüsste es natürlich nicht genau, aber er sieht es ähnlich, dass man hier wohl seitens der sowieso lauten Chefetage die Gelegenheit beim Schopfe gepackt hat und kurzfristig die Möglichkeit einer versteckte Preiserhöhung sich zu Nutze gemacht hat. Mir tun alle Kleinversender leid, gerade Bands und so, die das noch nicht mitbekommen haben (Danke auch, ich hätte womöglich echt erst am Dienstag überrascht in der Post einen Wutanfall bekommen) und nun die kommende Woche kräftig draufzahlen dürfen.

:thumbsdown:

Edit: Funfact: Hatte auf der FB-Seite der Post mal danach gefragt und wie man das denn rechtfertigen könnte. Wurde gelöscht und geblockt.
 
So, eben ein Gespräch mit den Boss der örtlichen Filiale gehabt. Der hat alles bestätigt und meinte, man könne es ja auf gut Glück versuchen. Einzelne CDs gehen bestimmt noch durch, LPs nicht mehr. Ich hab nun alles raus, zumindest bis auf das Päckchen von einem Arschloch, das noch nicht gezahlt hat. Neuen Gesamtbetrag gab es jetzt schon, Postbüro hat zu. Ich werd es in Zukunft so machen, dass ich Porto online kaufe und dann weiterhin als Brief versende. Schreibe halt nun documents drauf. Weiterhin werde ich einige Landstriche ausschließen und in Europa nur noch via Hermes versenden, sollten wir die 2000g oder die Haftung von 50€ überschreiten. Pakete im Inland nur noch via Hermes. Nach einem alternativen Briefanbieter für städtische Bereiche suche ich gerade. Ich sehe es echt nicht ein, der Post mehr zu geben, als es unbedingt nötig ist.

Jedenfalls ist das ein ziemlicher Arschloch-Move. Die Postmitarbeiter hier waren auch überrascht, begeistert schien keiner davon; Infomaterialen gab es bisher auch keine. Der Boss meinte, er wüsste es natürlich nicht genau, aber er sieht es ähnlich, dass man hier wohl seitens der sowieso lauten Chefetage die Gelegenheit beim Schopfe gepackt hat und kurzfristig die Möglichkeit einer versteckte Preiserhöhung sich zu Nutze gemacht hat. Mir tun alle Kleinversender leid, gerade Bands und so, die das noch nicht mitbekommen haben (Danke auch, ich hätte womöglich echt erst am Dienstag überrascht in der Post einen Wutanfall bekommen) und nun die kommende Woche kräftig draufzahlen dürfen.

:thumbsdown:

Edit: Funfact: Hatte auf der FB-Seite der Post mal danach gefragt und wie man das denn rechtfertigen könnte. Wurde gelöscht und geblockt.

Danke für den Hinweis! CDs einfach auf gut Glück versuchen. Allerdings sehe ich den Ärger schon vor mir, wenn dann doch eine CD rausgezogen wird und der Käufer seine Ware nicht erhält.

Noch eine Frage: Der Versand innerhalb der EU bei LP-Größe ist mit DHL doch günstiger als mit Hermes, selbst wenn 2kg überschritten werden. DHL-Paket (bis 5kg, versichert bis zu 500 Euro): 15,99 Euro, Hermes 19,79 Euro (, wenn auch bis 25 kg Gewicht möglich)?
 
Zuletzt bearbeitet:
Joa, ein Risiko bleibt. Dann wieder dürfen die die Briefe nicht öffnen oder röntgen, da Briefgeheimnis.

Noch eine Frage: Der Versand innerhalb der EU bei LP-Größe ist mit DHL doch günstiger als mit Hermes, selbst wenn 2kg überschritten werden. DHL-Paket (bis 5kg, versichert bis zu 500 Euro): 15,99 Euro, Hermes 19,79 Euro (, wenn auch bis 25 kg Gewicht möglich)?

Du kannst eine Paktegröße kleiner nehmen, längste + kürzeste Seite 50cm reicht eigentlich, dann passt das. Sind knapp 14€. Und das werde ich primär anbieten. Wer DHL will, gerne, aber ich werde das nicht fördern.
 
Edit: Funfact: Hatte auf der FB-Seite der Post mal danach gefragt und wie man das denn rechtfertigen könnte. Wurde gelöscht und geblockt.
Hahahahahahahaha, meine Güte, was sind das denn für Uhrensöhne?

Sagt mal: wie handhabt ihr das eigentlich mir diesem kackigen neuen Verpackungsgesetz? Man muss sich da scheinbar wo anmelden und 30 E oder so pro Jahr zahlen... was ergibt das für einen Sinn? (Ja, ich kenne die Hintergründe, die mit der Entsorgung der Verpackungsmaterialien zusammenhängen, also pls keine Belehrungen in diese Richtung.) Ich glaube, so müssen sich Ablasszahlungen im Mittelalter angefühlt haben...
 
So, eben ein Gespräch mit den Boss der örtlichen Filiale gehabt. Der hat alles bestätigt und meinte, man könne es ja auf gut Glück versuchen. Einzelne CDs gehen bestimmt noch durch, LPs nicht mehr. Ich hab nun alles raus, zumindest bis auf das Päckchen von einem Arschloch, das noch nicht gezahlt hat. Neuen Gesamtbetrag gab es jetzt schon, Postbüro hat zu. Ich werd es in Zukunft so machen, dass ich Porto online kaufe und dann weiterhin als Brief versende. Schreibe halt nun documents drauf. Weiterhin werde ich einige Landstriche ausschließen und in Europa nur noch via Hermes versenden, sollten wir die 2000g oder die Haftung von 50€ überschreiten. Pakete im Inland nur noch via Hermes. Nach einem alternativen Briefanbieter für städtische Bereiche suche ich gerade. Ich sehe es echt nicht ein, der Post mehr zu geben, als es unbedingt nötig ist.

Jedenfalls ist das ein ziemlicher Arschloch-Move. Die Postmitarbeiter hier waren auch überrascht, begeistert schien keiner davon; Infomaterialen gab es bisher auch keine. Der Boss meinte, er wüsste es natürlich nicht genau, aber er sieht es ähnlich, dass man hier wohl seitens der sowieso lauten Chefetage die Gelegenheit beim Schopfe gepackt hat und kurzfristig die Möglichkeit einer versteckte Preiserhöhung sich zu Nutze gemacht hat. Mir tun alle Kleinversender leid, gerade Bands und so, die das noch nicht mitbekommen haben (Danke auch, ich hätte womöglich echt erst am Dienstag überrascht in der Post einen Wutanfall bekommen) und nun die kommende Woche kräftig draufzahlen dürfen.

:thumbsdown:

Edit: Funfact: Hatte auf der FB-Seite der Post mal danach gefragt und wie man das denn rechtfertigen könnte. Wurde gelöscht und geblockt.

Was der Post definitiv fehlt, ist etwas Konkurrenz in Sachen Briefe auf bundesebene. Sicherlich gibt es regionale Anbieter wie Citypost usw. Aber bislang keine wirklich ernsthafte Konkurrenz bundesweit.
 
Was der Post definitiv fehlt, ist etwas Konkurrenz in Sachen Briefe auf bundesebene. Sicherlich gibt es regionale Anbieter wie Citypost usw. Aber bislang keine wirklich ernsthafte Konkurrenz bundesweit.

So läuft das, wenn der Staat einerseits wichtige Infrastrukturen (siehe auch Bahn) privatisiert und im Falle der Deutschen Post dieser trotz Privatisierung und sozusagen "Entlassung in den freien Wettbewerb" über die staatliche Bundesnetzagentur ein "Briefmonopol" einräumt.
 
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