Punk!

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'Als die Welt noch unterging' behandelt die gleiche Thematik wie 'Verschwende deine Jugend': Die Entstehung von Punk und New Wave von 1976 - 1985. Zwar hat das Buch auch diverse Fehler, die aber Außenstehenden (ist nicht elitär gemeint) nicht auffallen werden. Bestes Beispiel sind Frank Apunkt Schneiders Ausführungen zur damaligen Szene in Bochum. Auch das er Bands wie TRIO und EXTRABREIT recht ausführlich erwähnt, ist für mich nicht nachvollziehbar. Zwar waren beide Bands vom Punk beeinflusst, aber sie haben in der frühen Szene der 1980er absolut keine Rolle gespielt. Aber trotz meiner persönlichen Kritik überwiegen hier die positiven Anteile deutlich. Der Ratinger Hof wird nicht als der Nabel der Punkwelt hingestellt. Er bietet einen fundierten Einblick in die ehemalige Fanzine- und Kassettenwelt inkl. Diskografien und Kassettografien. Manch einer hält Schneiders Schreibstil für zu akademisch - mir gefällt er. (400 Seiten - Ventil Verlag).


Wenn du Buchempfehlungen über die Entwicklung/Entstehung von Punk in Ländern wie Großbritannien, Schweden, USA oder dem ehemaligen Ostblock haben möchtest, dann helfe ich dir da gerne weiter.
 
@Necrofiend , ich habe jetzt mal eine Liste für dich (und für alle anderen, die es interessiert) zusammengestellt. Los geht's mit:

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Der Titel beschreibt den Inhalt. Hier wird anschaulich beschrieben, wie Hardcore aus dem Punk Rock entstanden ist u.v.m. Martin Büsser spart glücklicherweise nicht mit Kritik und zeigt u.a. deutlich auf, wie Punk und Hardcore kommerzialisiert wurden. Diese Kritik habe ich als äußerst erfrischend empfunden, denn Punk und Hardcore sollte meiner Meinung nach permanent hinterfragt werden. Martin Büsser stammt selbst aus der Hardcore Punk-Szene, hat lange Zeit für das ZAP geschrieben sowie für die empfehlenswerte Testcard-Reihe. Er hat für das Buch viel Kritik einstecken müssen - zu intellektuell, zu arrogant etc. Aber vielleicht hat er auch genau den richtigen Leuten auf die Füsse getreten, für die Hardcore Punk immer noch eine heilige Kuh ist. Mir hat es gut gefallen. (174 Seiten - Ventil Verlag)



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Ein wunderbares Buch über die ersten Punk Rock/New Wave-Jahre in Deutschland. Hier wird der Zeitraum von 1976 - 1983 abgedeckt in Form von zahlreichen Interviews mit Zeitzeugen wie z.B. Martina Weith (ÖSTRO 430), Peter Hein (FEHLFARBEN), Christian Haas (DAF, DER PLAN), Tommi Stumpff (KFC), Blixa Bargeld (EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN), Annette Benjamin (HANS-A-PLAST) und viele andere mehr. Absolut empfehlenswert, auch wenn mich eine Sache hier immer gestört hat. Es wird so getan, als wenn Punk Rock nur bis zum Jahre 1983 existiert hätte und auch die kleine Schwester Hardcore wird komplett ausgeblendet. Das erinnert mich an alte Zeiten, als ich 1982 als 15jähriger Punk auf Leute gestossen bin, die schon seit 1977 dabei waren bzw. 1982 nicht mehr dabei waren oder Skinheads wurden, weil Punk ja angeblich tot war und für die wir nur ein Haufen lächerlicher Pseudos waren. Diese Arroganz von einigen der Älteren hat sich bei mir tief eingebrannt und mir gezeigt, dass ich so nie werden möchte. (454 Seiten - Suhrkamp)



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Im Gegensatz zu den ersten beiden Büchern ist 'Keine Zukunft war gestern - Punk in Deutschland# ein Hardcoverbuch im DIN-A4 Format. Hier wird in chronologischer Reihenfolge die Entstehung von Punk Rock in der BRD von 1976 bis in die Gegenwart nachgezeichnet. Das Thema Punk in der DDR wurde dabei fast komplett ausgeklammert aufgrund der zahlreichen Publikationen, die zuvor erschienen sind. Die Geschichte wird von vielen verschiedenen Leuten erzählt, ist wunderbar illustriert und vermittelt so ein lebendiges Bild der Hardcore Punk-Subkultur. Nur beim Thema Hardcore gab es ein paar Punkte, die mich störten, aber wahrscheinlich neige ich als Zeitzeuge zur Erbsenzählerei. Ein gutes Buch. (365 Seiten - IG Dreck auf Papier)
Sehr schön, Nr. 1 + 3 werde ich mir bei Gelegenheit mal zu Gemüte führen :top:

Jetzt ist aber erstmal "Red Metal" über die Metal Szene in der DDR an der Reihe.
 
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Der Titel beschreibt den Inhalt. Hier wird anschaulich beschrieben, wie Hardcore aus dem Punk Rock entstanden ist u.v.m. Martin Büsser spart glücklicherweise nicht mit Kritik und zeigt u.a. deutlich auf, wie Punk und Hardcore kommerzialisiert wurden. Diese Kritik habe ich als äußerst erfrischend empfunden, denn Punk und Hardcore sollte meiner Meinung nach permanent hinterfragt werden. Martin Büsser stammt selbst aus der Hardcore Punk-Szene, hat lange Zeit für das ZAP geschrieben sowie für die empfehlenswerte Testcard-Reihe. Er hat für das Buch viel Kritik einstecken müssen - zu intellektuell, zu arrogant etc. Aber vielleicht hat er auch genau den richtigen Leuten auf die Füsse getreten, für die Hardcore Punk immer noch eine heilige Kuh ist. Mir hat es gut gefallen. (174 Seiten - Ventil Verlag)

In der Tat sehr gut. Hätte ich auch als allererstes empfohlen :)

Das Punk DC Buch aus dem Ventil Verlag fand ich auch gut, ebenso das Network of Friends Buch vom Helge Schreiber. Hier empfiehlt sich die 2021er erweiterte Neuauflage auch wenn man die 1. Auflage schon hat.
 
Sehr schön, Nr. 1 + 3 werde ich mir bei Gelegenheit mal zu Gemüte führen :top:

Jetzt ist aber erstmal "Red Metal" über die Metal Szene in der DDR an der Reihe.

Super! Wenn du sie dann mal gelesen hast und Lust hast, dann kannst du hier ja ne Rückmeldung hinterlassen.

In der Tat sehr gut. Hätte ich auch als allererstes empfohlen :)

Das Punk DC Buch aus dem Ventil Verlag fand ich auch gut, ebenso das Network of Friends Buch vom Helge Schreiber. Hier empfiehlt sich die 2021er erweiterte Neuauflage auch wenn man die 1. Auflage schon hat.

'Dance Of Days' find ich auch prima. Die übersetzte Version kenn ich jetzt nicht, da ich nur die Originalausgabe habe. Ich hatte das Buch jetzt nicht erwähnt, weil ich @Necrofiend s Anfrage so verstanden habe, dass er ein Buch sucht, welches sich eher mit der überregionalen Entwicklung vom Punk beschäftigt. Helges Buch ist ebenfalls sehr gut, alleine schon deshalb, weil es das einzige Buch ist welches sich mit der Entwicklung des Hardcore Punk in Europa der 1980er beschäftigt. Da der Fokus hier aber "nur" auf diesem Jahrzehnt liegt, hab ich es nicht erwähnt. Ist aber ein sehr wichtiges Buch.
 
@Necrofiend, wenn Du (oder andere) auch an einer Innensicht auf Punk in der DDR interessiert bist: "Untergrund war Strategie - Punk in der DDR zwischen Rebellion und Repression" von Geralf Pochop ist ein Zeitzeugenbericht und voller persönlicher Erinnerungen an die Zeit zwischen Ende der 70er bis Ende der 80er über das Leben als Punk in der DDR. Es gibt wohl auch einen Nachfolgeband, der sich mit der Nachwendezeit beschäftigt. Den kenne ich allerdings noch nicht.

Infos zum Autor, zu den Büchern und zum Projekt (es gibt auch Ausstellung dazu usw.) hier: https://www.untergrund-war-strategie.de/. Das erste Buch gibt es auch in einer Auflage der BpB: https://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/292249/untergrund-war-strategie
 
Super! Wenn du sie dann mal gelesen hast und Lust hast, dann kannst du hier ja ne Rückmeldung hinterlassen.



'Dance Of Days' find ich auch prima. Die übersetzte Version kenn ich jetzt nicht, da ich nur die Originalausgabe habe. Ich hatte das Buch jetzt nicht erwähnt, weil ich @Necrofiend s Anfrage so verstanden habe, dass er ein Buch sucht, welches sich eher mit der überregionalen Entwicklung vom Punk beschäftigt. Helges Buch ist ebenfalls sehr gut, alleine schon deshalb, weil es das einzige Buch ist welches sich mit der Entwicklung des Hardcore Punk in Europa der 1980er beschäftigt. Da der Fokus hier aber "nur" auf diesem Jahrzehnt liegt, hab ich es nicht erwähnt. Ist aber ein sehr wichtiges Buch.

Ja, wollte nur Ergänzungen liefern :)
 
Büsser kann für so nen Einstieg auch etwas anspruchsvoll zwecks Lesevergnügen sein, aber ich finde es ebenfalls als einen der Klassiker in deutscher Sprache überhaupt!
 
sehr interessant, wenn auch freilich eigenwillig und sehr subjektiv, ist das erste Buch von John Lydon, a.k.a. Johnny Rotten bezüglich der ersten britischen Punkwelle: "No Irish, No Blacks, No Dogs"
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Spontan würde ich noch Craig o Haras"philosophy of punk" dazu nehmen.
Wenn dich auch die Oi! Geschichte interessiert, George Marshall's "spirit of 69" ist sehr empfehlenswert.
 
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