Da das Haupttätigkeitsfeld der Band das Musikmachen ist und das Musikmachen auf der Bühne offensichtlich bisher unhintergehbar mit Lindemanns Fleischmarkt verbunden war, würde ich weiterhin sagen, dass Kunst und Lindemanns Begehren hier in diesem Falle tatsächlich verbunden sind (und da sprechen wir noch nicht von Texten und Ästhetik Rammsteins, die plötzlich auch in einem ganz neuen Licht erscheinen).
Meine Antwort auf deinen letzten Beitrag war schon nicht gut. Du sagtest "damit verbunden sei" und das habe ich falsch interpretiert. Ich mache nen neuen Anlauf zu dieser genaueren Aussage.
Ich hab die Frage ursprünglich gestellt, weil ich mich bei der Fülle an Skandalen in Wirtschaft und Finanzwesen, die sich über die Jahre meines politisch aufmerksamen Lebens ereignet haben, nicht daran erinnern kann, dass ein einziges Mal die sofortige Einstellung des Betriebs gefordert wurde. Ich vermute, dass das an den Gründen liegt, die Wolf genannt hat: Am laufenden Betrieb hängen Arbeitsplätze, Verbindlichkeiten, es gibt Verträge usw.
Ich kann mir vorstellen, dass es bei einer Band von den gigantischen Dimensionen Rammsteins ähnlich aussieht. Da ist die Forderung nach dem Abbruch einer Tournee etwas Anderes als bei einer kleineren Band. Wahrscheinlich gibt es sehr gute Gründe, das nicht zu tun, nur um zu zeigen, dass man die erhobenen Vorwürfe ernst nimmt... also quasi als symbolische Geste. Sowas kann man vielleicht im Underground erwarten, aber nicht in einem Multi-Millionen-Unernehmen.
Ich denke, dass Wolf, der viel tiefer im Business ist als wir und damit seinen Lebensunterhalt verdient, das sehr gut einschätzen kann. Entsprechend habe ich mich über seine Anmerkung gefreut.