SEPULTURA (incl. "Quadra" / VÖ: 7.2.2020)

Oh man, das ist ein schwieriger Listenwahn und ich bin jetzt mal ne Stunde in mich gegangen.
Vor Jahren wäre meine Liste wie aus der Pistole geschossen zu Papier geflossen, aber in den letzten fünf Sonnenumkreisungen hat sich da einiges getan.
Wenn ich jetzt einfach mal meine liebsten Platten runterbete, kommt da nicht die selbe Liste bei rum, als würde man mich nach den wichtigsten, oder gar besten Alben dieser Ausnahmeband befragen.

  1. Arise - Hier ändert sich nix! Unfassbares Album und absolut zeitlos in seiner Perfektion. Das kann ich immer hören.
  2. Schizophrenia - Früher von mir unterschätzt stellt es doch das vielleicht beste Kombiwerk aus Morbidität und lupenreinem Thrash dar.
  3. Beneath The Remains - Götterwerk und damals das für mich brutalste Album in meiner CD Sammlung.
  4. Against - Ja, das überrascht mich selbst, aber ohne Max ging die Band den besten Weg, den man gehen konnte. Green als Nachfolger war eine Ansage! Hardcore Vibes, Aggression aber auch unglaublich viel Druck. Dazu das Songmaterial: Kurz und auf den Punkt. Damals war ich geschockt, doch nur bis ich das endlos beschissenen Soulfly Zeugs von Max gehört habe. Auf Against passt ehrlich gesagt alles und ich empfinde es heute als seiner Zeit deutlich voraus.
  5. Morbid Visions - Es trifft Ähnliches zu, wie bei Against! Beide sind in ihrem ganz eigenen Sinne roh und ungestüm. Natürlich ist das hier ein bedeutenderes Werk und seine schiere böse Aura hält es in den oberen fünf Rängen, aber es gibt doch einige Tage, an denen ich keinen Zugang dazu finde.
  6. Machine Messiah - Einfach der reinen Freude wegen, die ich empfand als es mal wieder ein durchhörbares, klassisches Albumgefüge mit einem ultrageilen Instrumental gab, dass man von vorne bis hinten durchhören konnte, ohne konzentriert mit dem Kopfhörer dazuliegen, muss ich es in der Liste aufnehmen. Ich mag ja wirklich die neueren Platten, aber A-Lex, Mediator und zuletzt auch Quadra, sind doch sehr progressive Werke (was auch seine Vorzüge hat und der Band gut steht), aber wenn ich in solcher Stimmung bin, vergesse ich Sepultura leider oft und lande dann doch ehr bei späten “Death”, “Nile” oder “Psychotic Waltz”. Grade die Mediator hat aber viele geile Momente absoluter Finsternis. (Wer letztes Jahr “Absent in Body” verpasst hat, sollte sich deren geniale Platte mal anhören und vielleicht seid ihr ja meiner Meinung, dass Mediator den Mitgliedern nicht so schlecht gefallen haben wird)
  7. Nation - Das Album eines Sommers. So muss ich es wohl neben, aber bis heute liebe ich dieses schnörkellose Hitalbum ohne komplexe Songs. Völlige Eingängigkeit und für mich damals einfach ein Sommeralbum das man auf Dauerrepeat hören konnte. Vielleicht das poppigste, was die Band je aufgenommen hat.
  8. Roots/Chaos A.D. - Ich kann beide Alben nur zusammen besprechen und auch nicht von einander trennen. Chaos hat eines der besten Cover Artworks der Welt, ist in seinem Gesamtkonstrukt aber der Weg hin zu Roots, aber noch nicht da. Zu der Zeit haben mich Fear Factory mehr abgeholt und erst mit Roots ging die Band dahin wo es wehtat. Der Sound von Roots ist bis heute zwar Geschmacksache und Glaubensfrage in einem, aber noch hat die Brutalität damals durchaus ergriffen. Durch die schon lächerlich übertriebenen Drums platzten einem damals fast die Trommelfelle, wenn man den Discman zu sehr aufdrehte. Man meinte, den Regenwald zu spüren, zu riechen und zu hören. Heutzutage sind die Alben für mich jedoch ehr Erlebnisse und Erfahrungen und selten einfach von vorne bis hinten genossene Werke.
 
Für mich haben Sepultura irgendwie drei Phasen. Die Frühphase, die man als ‚klassisch‘ ansehen kann und mir persönlich am besten mundet; da finde ich alle Alben recht nah beieinander, wobei die Arise je nach Tagesform am stärksten ist.
Dann die mittlere Phase, die für mich Chaos A.D. und Roots ausmachen. Das war eine innovative Weiterentwicklung … beide Alben finde ich gleichstark. Diese Richtung wurde dann eher auf den ersten Soulfly-Alben fortgesetzt.
Ab der Against, die ich ebenso wie @vincen2vega feiere, wurden die Songs kürzer, intensiver, direkter. Das fand ich nach der Roots super. Dabei haben Sepultura in allen Phasen einen großen Wiedererkennungswert.

Meine Top10 wäre:
1 Arise
2 Morbid Visions
3 Chaos A.D.
4 Against
5 Schizophrenia
6 Beneath the Remains
7 Roots
8 Dante XXI
9 Nation
10 Quadra
 
01: Arise
02: Machine Messiah
03: Chaos A.D.
04: Beneath The Remains
05: Quadra
06: Dante XXI
07: Kairos
08: The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart
09: Schizophrenia
10: Morbid Visions
 
Nach der Quadra hatte ich mir die Green- Alben mal bei spotify angehört, das klang schon gut, aber kennen is natürlich was anderes. Vielleicht kauf ich mir einfach mal ne Scheibe und setz mich intensiver damit auseinander!
 
Ich stöber gerade bei jpc, weiß jemand, was half-time mastering bedeutet?
Da wird die Vorlage für die Pressmatrize in halber Geschwindigkeit gefertigt, was dem Schneidestichel doppelt so viel Zeit gibt, auf die max. Auslenkungen zu reagieren. Soll die Präzision und damit den Klang erhöhen. Ob das stimmt oder nur der neueste Gag ist um hohe Preise zu rechtfertigen weiß ich nicht.

https://uebervinyl.de/half-speed-mastering/

Diskussion darüber besser im Vinyl Boom Thread.
 
Da wird die Vorlage für die Pressmatrize in halber Geschwindigkeit gefertigt, was dem Schneidestichel doppelt so viel Zeit gibt, auf die max. Auslenkungen zu reagieren. Soll die Präzision und damit den Klang erhöhen. Ob das stimmt oder nur der neueste Gag ist um hohe Preise zu rechtfertigen weiß ich nicht.

https://uebervinyl.de/half-speed-mastering/

Diskussion darüber besser im Vinyl Boom Thread.

Kleine Korrektur : HSM gibt es schon lange, das ist nichts neues.

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