Suffocation Sommer 2022

somethingwild

Till Deaf Do Us Part
23.07. DE München, Free & Easy Festival
29.07. DE Berlin, Lido
08.08. CH Martigny, Sunset Bar (w/ Rings Of Saturn)
10.08. DE Nürnberg, Hirsch (w/ Rivers Of Nihil & God Mother)
11.08. DE Karlsruhe, Die Stadtmitte $# (w/Rivers Of Nihil & God Mother)
13.08. DE Leipzig, Hellraiser (w/ Rings Of Saturn, Rivers Of Nihil, Humanity's Last Breath, Frontierer & God Mother)
16.08. DE Köln, Essigfabrik (w/ Decapitated, Rings Of Saturn, Rivers Of Nihil & Humanity's Last Breath)
17.08. DE Aschaffenburg, Colos-Saal (w/ Decapitated, Rings Of Saturn, Rivers Of Nihil & Humanity's Last Breath)
20.08. AT Spital Am Semmering, Kaltenbach Open Air
22.08. CH Aarau, KiFF (w/ Rings Of Saturn)
23.08. DE Jena, F-Haus (w/ Rings Of Saturn & Ingested)
24.08. DE Göttingen, Exil (w/ Rings Of Saturn & Ingested)
25.08. DE Andernach, Deathfeast Open Air

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Xefix und Hallelula, Aschaffenburg steht nicht mehr, Suffocation haben die fränkische Festung mittels gut 200 HelferInnen bei 34 Euro Wegezoll wirklich in Schutt und Asche gelegt. Der Rest war totaler Bullshit.

Als ich nach immerhin wohl gut 2,5 Jahren wieder den Colossaal betrat, habe ich gedacht, was ist jetzt passiert, wo bist Du da hingekommen? Ein verdammt junges Publikum in den vorderen Reihen ließ sich von irgendeinem Gothic-Gnom auf der Bühne zu Mitmachspielchen animieren. Ich schäme mich, dass ich (nicht mehr lange) zwei Longplayer einer Band namens „Rivers of Nihil“ besitze. Das Ganze ist auf Konserve wirklich reizvoll, aber die Ästhetik des Auftritts war furchtbar. Und live hörte sich das nach schlechtem Metalcore, mit kalkulierten, klinisch wirkenden Death Metal-Einsprengseln, „atmosphärischen Klargesang-Breaks“ vermischt mit irgendwelchen poppigen Sampels an= insgesamt total bäh!

Klar, die Polen von Decipated waren dann schon ein anderes Kaliber. Sauber gespielter Tech-Death von sicherlich qualifizierten Musikern, aber völlig seelenlos ohne coole oder gar sicke Riffs heruntergezockt. Auch dem Metalcore wurde wieder ordentlich gefröhnt. Das Ganze ließ mich vollkommen kalt und langweilte mich, sodass ich mich nach 25 min. genervt nach draußen verzog.

Die wie immer im Colossaal lecker Brezn waren zu diesem Zeitpunkt wohl von der "Rivers of Nihil-Jugend" bereits gänzlich vertilgt, Skandal und schlechte Erziehung. So war man gezwungen sich am wie immer köstlichen Schlappeseppel-Kellerbier festzuhalten.

Meine Laune besserte sich auch nicht gerade, nachdem Suffocation gefühlt eine h Soundcheck machten.

Aber dann Kinder, glaubt es mir, leckt mich am Arsch, haben Suffocation den Laden zusammengeschlagen. Gefühlt war das eines der absolut härtesten Konzerte meiner ganzen Konzertgängerkarriere. Zum letzten Mal spürte ich eine ähnlich erdrückende Wand vor knapp 9 Jahren bei Morbid Angel auf mich zukommen.

Genauso muss es sich in „Stahlgewittern“ im ersten Weltkrieg angefühlt haben, wenn man vollkommen chancenlos gegen dröhnende Artillerie-Einschläge (Drums, Bass), pfeifende Rohrbomben (Gitarren) und luftabschnürendes Giftgas (Growls) anrannte, um im Stellungskrieg Meter um Meter elendig im Schützengraben des Colossaals zu verrecken. Das war kein Konzert, das war Krieg!! 75 Minuten prügelte die Band auf den willenlosen Mob ein und das immer bei glasklarem Sound und technischer Finesse. Besonders beeindruckend war, dass das nicht mal sonderlich angestrengt wirkte, sondern die wahnsinnige Energie scheinbar ganz normal aus den Protagonisten herauskam. Nicht die Geschwindigkeit, sondern der an den Eigenweiden reißende harte Druck, der von der Bühne kam, war das Entscheidende. Welch gigantischer Unterschied zu den vorangegangen Langweilern. Ich fand das fast schon unglaublich und war wirklich richtig baff. Geile Sache, man fühlte sich physisch und psychisch richtig durchgeprügelt und reinigend befreit. Amen.
 
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