Kurzer Rückblick auf Tanith in der Zille. Ich schicke voraus, dass es mein erstes Mal in dieser charmanten Kneipe war - und so viel sei vorab verraten: sicherlich nicht mein letztes Mal.
In die Zille gehen, das ist wie eine Reise zurück in die Jungend. Die 80er triefen dort regelrecht aus allen Poren - und das liegt nicht nur an der geschmackvollen Mucke, die in der Zille aus den Boxen perlt. Grüne und braune unverwüstliche Kunststoffe bzw. Fließen dominieren. Ich hatte das Gefühl, ich muss gleich mein Abi nochmal schreiben *brrr* Das ließ sich nur mit Bier und einigen kurzen wieder vertreiben. Wir waren schon deutlich vor Konzertbeginn vor Ort, um den Slogan "Bier, Wein und Schnaps erschwinglich" auf Wahrheitsgehalt zu prüfen. Und er trifft voll zu! Das zahlz natürlich kräftig auf die Laune der Anwesenden ein.
Auch die Band turnte schon durch den winzigen Laden, unter anderem um das obligatorische Foto am Fenster zu schießen. Auch für ein paar lockere Worte waren sich die drei Jungs und das eine Mädel nicht zu schade. In der Zille wird nicht distanziert, sondern fraternisiert. Nur schade, dass das Merch so kernig bepreist war: 25 Euro fürs Vinly finde ich für eine kleine Band too much. (CD 15 Euro. Shirts bis hin zum Basie-Shirt bis 30 Euro)
Um 20.30 ging's dann durch die Theke (!) ins winzige Hinterzimmer. Mutmaßlich 50 Gäste füllten den Raum ordentlich. Die Bühne auf Bodenniveau sorgt für Publikumsnähe. Der Sound war für ein Hinterzimmer fein, nicht zu laut, aber auch nicht zu leise. Und jederzeit so transparent, dass jedes Instrument inklusive Bass perfekt zu hören war. Die knallbunte Lightshow der zwei Funzeln hat was!
Tanith spielte die komplette erste Scheibe durch und rundete das Set mit einem Klassiker von Uriah Heep (Na nanana nanana nanaaaa, und wie heißt er?) ab. Klar, viel Stage Acting geht auf den geschätzten 8 m2 Bühne nicht. Das Publikum feierte die Band rund um Russ Tippins dennoch ordentlich ab. Der erfahrene, charismatische Mucker ist Dreh- und Angelpunkt der Band. Wobei die übrigen Bandmitglieder durchaus musikalische Qualität haben, jedoch etwas schüchtern rüberkamen. Leute, habt ihr bei dem Material und diesen handwerklichen Ferigkeiten doch gar nicht nötig!
Fazit: Ein klasse Abend in einer autenthischen Kneipe. Den Laden sollte man unbedingt unterstützen. Dumm und dämlich verdient sich dort mit Sicherheit keiner.
Und auch der Bezahlprozess im Vorfeld (Paypal, Anweisungen per E-Mail, Karten werden an der Theke hinterlegt) lief unkompliziert und absolut zuverlässig ab. Gerne wieder...