Am Samstag war ich mal wieder auf einen kurzen Abstecher im Brühler Whiskyhaus. Ich hatte durch die Facebook Gruppe der Friends of "A Dream Of Scotland" von einem recht interessanten bottling vom Duncan Taylor für das Brühler Whiskyhaus gelesen und wollte mal vor Ort probieren.
Leider hatte ich Pech, es war keine offene Flasche mehr da und die sechs verschlossen im Lager waren alle bereits über den online Shop verkauft. Im Nachhinein hab ich gesehen, dass es noch 10cl Miniaturen im online Shop gibt. Hab jetzt eine bestellt und hole sie die Tage ab.
https://whiskyhaus.de/produkt/01l-t...e-by-duncan-taylor-single-malt-scotch-whisky/
Tja, muss man sich halt was anderes zum samstäglichen Frühschoppen aussuchen. Gott sei Dank hat Marco kompetentes Personal, das einem bei der Auswahl helfend zur Seite steht.
Als erstes gab es diesen Glen Elgin aus dem Hause Malts Of Scotland. Solide, klassische Bourbon Cask Reifung. Preislich für das Alter und Fassstärke inzwischen leider absolut ok, mir fehlte aber das gewisse Etwas. Ich hab bereits einige deutlich spannendere Bourbon Cask Reifungen zu Hause stehen und erst letztes Jahr noch einen Dailuaine von MOS gekauft, von dem ich mir ebenfalls mehr erhoffe.
https://whiskyhaus.de/produkt/glen-...-scotland-speyside-single-malt-scotch-whisky/
Also noch ein Versuch, eine weitere Empfehlung von Friedel, einem der allesamt netten Mitarbeiter aus Marcos Team. Diesmal gab es einen Malt aus einer der diversen Abfüllserien von Michel Reick, in diesem Fall aus der Reihe "The Old Friends".
https://whiskyhaus.de/produkt/tomin...d-friends-speyside-single-malt-scotch-whisky/
Von Tomintoul hab ich während unseres Schottland Urlaub 2013 ein Miniaturen Set mit drei verschiedenen Standard Abfüllungen, inklusive eines dreißig Jahre alten Malts gekauft. Überzeugen konnte mich keine der Abfüllungen, allesamt eher flach und unspektakulär. "The Gentle Dram" nennt die Brennerei das. Joa...
Wir haben hier also einen, in meiner Erinnerung, eher mäßigen Malt als Basis mit zehn Jahren Fassreifung. Immerhin hat vorher der gute alte Peter Siemens drin gelegen.
Farblich geht es erfreulicherweise nicht in Richtung der inzwischen so beliebten Dunkelbrauntöne, welche vor allem bei relativ jungen Malts für mich immer laut "nasses Fass" schreien und nach wenig mehr als der ursprünglichen Fassbelegung schmecken.
Stattdessen hat der Malt eine sehr schöne Karamell Note, wirkt nicht vom Fass erschlagen aber auch nicht unreif. Insgesamt sehr ausgewogen und lecker, wenn auch natürlich kein Monster an Komplexität. 80 Euro für einen zehn Jahre alten Malt sind natürlich nicht günstig, inzwischen aber durchaus marktüblich und zumindest stimmt hier die Qualität.
Zum spontan mitnehmen hing mir das Preisschild dann aber trotzdem ne Nummer zu hoch. Sollte um meinen Geburtstag rum in zwei Monaten allerdings noch eine Flasche übrig sein, könnte die durchaus in meiner Sammlung landen.
Da im Laden immer noch Maskenpflicht herrscht, bin ich mit den zu verkostenden Whiskies vor die Tür gegangen, das Wetter passte ja. Draußen konnte man sich dann mit dem oder anderen ebenfalls verkostenden Kunden unterhalten. Wir waren damit quasi das Snob-Gegenstück zu den Clochards am anderen Ende des Marktplatzes, die unserem Malt wohl Bier oder Wein zweifelhafter Herkunft entgegen zu setzen hatten.
Jetzt hoffe ich mal, dass ich bald die Gelegenheit habe mein Sample vom Tullibardine abzuholen. Bin ja doch gespannt.