Welcher Film hat euch als Kind am meisten Angst gemacht?

Bei mir auch Das letzte Einhorn (vor allem die Hexe und ihrem Zirkus und das Ende in der Burg) und die Pinocchio-Serie (die Folge, wo er in einen Esel verwandelt wurde).

Dann wär da noch die Zeichentrick-Verfilmung von Zwergnase. Da gibt's so eine Szene, wo Zwergnases Mutter ihn nicht mehr erkennt und ihn wegjagt, weil er ja in diesen hässlichen Zwerg verwandelt wurde. Davor hat's mich jetzt nicht gegruselt, aber psychisch hat mich das immer richtig fertiggemacht. Meine Brüder und ich fangen heute noch kollektiv an zu heulen, wenn wir den Film noch mal sehen. Dabei sind die beiden ja eigentlich richtig harte Kerle :D.

Und vor Harry Potter hatte ich eine Zeit lang auch voll Angst.
In der Grundschule hatten wir nämlich einen Fernseher im Schulbus. Da haben wir fast immer Tom und Jerry geschaut, aber manchmal hat uns unser Busfahrer Toni auch andere Filme erlaubt. Irgendwann kam dann jemand mit dem zweiten Teil von Harry Potter an. Und da ich den ersten Teil nicht kannte und noch dazu immer nur Ausschnitte gesehen hab (weil die Busfahrt höchstens 20 Minuten gedauert hat), hab ich absolut nichts verstanden und fand das alles, vor allem Dobby, total gruslig.
Dieses kleine Harry-Potter-Trauma führte dann dazu, dass ich mich jahrelang geweigert hab, die Bücher zu lesen. :D
 
Richtige Alpträume hat mir damals eine Episode der deutschen Gruselserie "Unheimliche Geschichten" beschert. Die lief in den frühen 80ern im Vorabendprogramm und meine Eltern dachten wohl, dass zu der Sendezeit nur harmlose und für Kinder geeignete Sachen ausgestrahlt werden. Tja, mit 8 oder 9 Jahren hat mich die Folge "Zwei Augen im Dunkel" jedenfalls eiskalt erwischt. Es geht darin um eine Frau, die sich mit ihrem Mann ein Haus gemietet hat. Der Mann ist dauernd auf Geschäftsreise, so dass die Frau meistens allein ist und als sie eines Nachts den dunklen Keller erkundet, in dem der mysteriöse Vorbesitzer sein Gerümpel geparkt hat, glotzen sie zwei leuchtende Augen an. Von den Dingern habe ich danach tatsächlich schlecht geträumt und zum ersten Mal diese ganz gewisse Faszination von Angst und Grusel kennengelernt. Vor ein paar Jahren wurde die Serie endlich auf DVD veröffentlicht und aus heutiger Sicht wirkt die natürlich längst nicht mehr so wie damals (schon allein der eher durchschaubaren Spezialeffekte wegen), aber ich kann durchaus noch nachvollziehen, warum sie mich damals so geängstigt hat.

Eine weit größere Wirkung hatte dann allerdings John Carpenters "The Fog - Nebel des Grauens" auf mich.

Ich möchte dazu ein wenig ausholen.

Es war Mitte der 80er, ich war 12 oder 13 Jahre alt. Meine Eltern haben meinen jüngeren Bruder und mich häufiger mal am Samstag allein gelassen, um auszugehen und mit ein paar Freunden Karten zu spielen. Für uns war das immer ein großes Erlebnis. Wir bekamen dann meist eine Rolle Chipsletten spendiert, die selbstverständlich immer ganz gerecht aufgeteilt wurde (wer es genau wissen möchte: es waren exakt 26 Chipsletten für jeden von uns), und guckten entweder die großen Samstagabendshows oder einen Spielfilm. In der Fernsehzeitung hatte ich schon Tage vorher entdeckt, dass um 0.20 Uhr besagter "The Fog" laufen sollte und den wollten wir unbedingt sehen. Das Wachbleiben entpuppte sich dabei jedoch als echte Herausforderung. Anscheinend lief an jenem Tag im Vorfeld nichts wirklich Spannendes und so verabschiedete sich mein Bruder gegen 23.00 Uhr ins Bett und allein wurde es für mich noch viel schwieriger, gegen die Müdigkeit anzukämpfen und die Augen aufzuhalten. Ich erinnere mich, dass ich sogar eiskaltes Wasser ins Waschbecken laufen ließ und mein Gesicht darin eintauchte, um ja nicht vor dem ersehnten Film einzuschlafen. Zu allem Überfluss begann der Film dann auch noch 15 Minuten später als angekündigt (wahrscheinlich hatte Kulenkampff mal wieder überzogen), aber irgendwie hielt ich es tatsächlich durch.

Ab da war ich hellwach und habe mich so sehr gefürchtet, wie in meinem gesamten Filmleben danach nicht mehr.

Der Prolog am Lagerfeuer, der unheimliche Soundtrack, die perfekt gewählten Schauplätze, die unglaublich dichte Atmosphäre und natürlich die untoten Seeleute an sich haben mich vermutlich häufiger hinter den Sessel gucken lassen als auf den Fernsehschirm. Zu allem Überfluss steht mein Elternhaus auch noch in einem kleinen Küstenort direkt am Deich und draußen war Nebel. Okay, letzterer Punkt könnte auch nur romantisch-verklärte Erinnerung sein, aber stockfinster war es natürlich auf jeden Fall.

Auch später konnten Horrorfilme noch dann und wann ein beklemmendes Gefühl oder Furcht bei mir entfachen, aber diese Intensität an Empfindungen wie ich sie bei "The Fog" verspürt habe, die hat man vermutlich tatsächlich nur ein einziges Mal im Leben.

Eben der Zauber des ersten Horrorfilms.
 
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Oh ich kann mich noch sehr gut an den ersten Film erinnern, der mich richtig verstört hat. Ich war 5 oder 6 und habe heimlich im 3. Programm spät abends Tarantula gesehen. Meine Eltern haben davon nichts mitbekommen, da ich oben im Gästezimmer am Fernseher saß. Das war wirklich richtig schlimm. Ich konnte lange nicht mehr vernünftig schlafen und hatte richtig üble Albträume. Mich schauderts jetzt noch wenn ich daran zurück denke!

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Damals hab ich den Film mit 10 heimlich auf VOX geguckt. Ich mochte Akte X, X-Faktor und Co., aber irgendwie hat mich dieser Film mitgenommen. (Dabei waren die Masken doch so schlecht xD)
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(Dabei waren die Masken doch so schlecht xD)
Die Masken bei "American Werewolf" schlecht? o_O

Man reiche mir meine Herztabletten.

Ernsthaft: Der Film ist einer meiner Lieblingshorrorfilme und die Make-up-Effekte sind für mich bis heute in der oberen Liga angesiedelt (Rick Baker wurde dafür ja sogar mit einem Oscar ausgezeichnet). Aber vielleicht ist das auch eine Frage des Alters. Als oller Sack ziehe ich die handgemachten, 'echten' Tricks denen aus dem Computer vor. Die wirken auf mich authentischer und greifbarer.
 
Die Masken bei "American Werewolf" schlecht? o_O

Man reiche mir meine Herztabletten.

Ernsthaft: Der Film ist einer meiner Lieblingshorrorfilme und die Make-up-Effekte sind für mich bis heute in der oberen Liga angesiedelt (Rick Baker wurde dafür ja sogar mit einem Oscar ausgezeichnet). Aber vielleicht ist das auch eine Frage des Alters. Als oller Sack ziehe ich die handgemachten, 'echten' Tricks denen aus dem Computer vor. Die wirken auf mich authentischer und greifbarer.

Die Masken waren zu damaliger Zeit sehr effektiv, sonst hätte ich mich nicht so weggegruselt. :D Jo aber stimmt schon - sie waren authentischer als die heutigen Super-duper-Effekte. Sehr gerne schaue ich mir S/W Filme an. Nosferatu mit Max Schreck ist das beste Beispiel dafür: einfache Kostüme/Masken, die eine unglaublich verstörende Stimmung erzeugen. Sehr sehenswert und verstörend, auch ohne Maskierung:

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Oh ich kann mich noch sehr gut an den ersten Film erinnern, der mich richtig verstört hat. Ich war 5 oder 6 und habe heimlich im 3. Programm spät abends Tarantula gesehen. Meine Eltern haben davon nichts mitbekommen, da ich oben im Gästezimmer am Fernseher saß. Das war wirklich richtig schlimm. Ich konnte lange nicht mehr vernünftig schlafen und hatte richtig üble Albträume. Mich schauderts jetzt noch wenn ich daran zurück denke!

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Da gab es doch keinen Grund sich zu fürchten, denn wie sagt Bruce so schön: "Whatever the problem is Clint Eastwood is going to fix it" ...
 
Die unendliche Geschichte hat mich als Kind stark traumatisiert.
Ich kann den Film selbst heute nicht gucken ohne dass ich bei Szenen mit dem Gmork Herzrasen und Schweißausbrüche bekomme.
Jurassic Park sollte auch nicht unerwähnt bleiben. Ich konnte mir Jahrelang die Szene mit dem Dilophosaurus nicht ansehen. Davon bin ich heute zum Glück geheilt:D
 
Oh ich kann mich noch sehr gut an den ersten Film erinnern, der mich richtig verstört hat. Ich war 5 oder 6 und habe heimlich im 3. Programm spät abends Tarantula gesehen. Meine Eltern haben davon nichts mitbekommen, da ich oben im Gästezimmer am Fernseher saß. Das war wirklich richtig schlimm. Ich konnte lange nicht mehr vernünftig schlafen und hatte richtig üble Albträume. Mich schauderts jetzt noch wenn ich daran zurück denke!

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Ich hab den im frühen Teenie-Alter gesehen und mich auch ziemlich gegruselt. Aber so richtig schocken konnte der Streifen mich dann doch nicht, da ich zu der Zeit schon ein erfahrener Gruselhörspiel-Freak war und die hier rauf und runter gedudelt hatte:
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:D
 
Oh ich kann mich noch sehr gut an den ersten Film erinnern, der mich richtig verstört hat. Ich war 5 oder 6 und habe heimlich im 3. Programm spät abends Tarantula gesehen. Meine Eltern haben davon nichts mitbekommen, da ich oben im Gästezimmer am Fernseher saß. Das war wirklich richtig schlimm. Ich konnte lange nicht mehr vernünftig schlafen und hatte richtig üble Albträume. Mich schauderts jetzt noch wenn ich daran zurück denke!

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Die Bedingungen rund um diesen Film waren bei mir ähnlich - aber das Jahrzehnt wohl ein Anderes....

Und mir war da damals irgendwie völlig klar, das es so etwas nicht geben konnte. Daher also nicht so viel Angst, höchstens ein Schreck. Aber Spinnen mochte ich eine ganze Zeit lang nicht. Heute nehme ich jedes Insekt oder Spinnentier in die Hand und bringe es an einen sicheren Platz.
 
Mich hat der Film seinerzeit vollkommen unvorbereitet getroffen. :thumbsdown:. So etwas kannte ich bis dahin nicht.
I'm vergleich zu heute waren die Zeiten eh etwas naiver. Meine Kinder hätten sich mit 6 über den Film kaputt gelacht ;)
 
Bei mir war es die 1960er-Verfilmung von Wells' "Die Zeitmaschine", die mir als kleinem Dötz endlose Alpträume beschert hat. Ich hab bestimmt ein halbes Jahr oder mehr an jeder Ecke Morlocks mit glühenden Augen und zotteligem weißen Fell aus jedem Gully kriechen sehen, die mich auffressen wollten...

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Ich hab den im frühen Teenie-Alter gesehen und mich auch ziemlich gegruselt. Aber so richtig schocken konnte der Streifen mich dann doch nicht, da ich zu der Zeit schon ein erfahrener Gruselhörspiel-Freak war und die hier rauf und runter gedudelt hatte:
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:D
Hmmm, so ein Gruselhorspiel hat mir als Kind auch Angst gemacht. Mehr als Filme nach meiner aktuellen Erinnerung. Irgendwas mit menschenfressenden Raupen. War aber ausgeliehen, bin (und war auch als Kind) eigentlich kein großer Hörspiel Fan...
 
@aswang @subcomandante: Aber hallo! Tobi & Tobias... keine Ahnung. So richtig gefürchtet hab' ich mich nicht, von einer morbiden Faszination würd' ich aber durchaus sprechen bei den Gesellen. Vor allem Tobias dauernd mit seinem quasi geisterhaften Singsang, boah!
Mich hat auch gefreut, dass bei Krawutzi Kaputzi (also diesem Stück über die nun schwer gescheiterten und in Meidling zusammengerotteten Existenzen der ehemaligen Kasperl & Co.-Stars rund um Pezi + Fips) nicht auf Tobias vergessen wurde, so offensichtlich war das als Charakter ja nicht meine ich.
Der hatte schon was, auf jeden Fall! Auch aus heutiger Sicht noch. Während Tobi auf mich eher boden- sowie: anständig gewirkt hat ;)

Zum Thema:

Bei mir war's wohl "Legende". Also der Ridely Scott-Film von '85 mit Tim Curry als Mega-Bösewicht und Tom Cruise. Schon zu Beginn tauchen da ein paar recht abgefahrene Gesellen auf und der Herr der Finsternis dann selbst: meine Güte :o
Hab' den als Kind dennoch immer und immer wieder gesehen, auch wenn da die Überwindung wirklich sehr hoch war. Also nicht so: "hihi, a bisserl grauslich", sondern schon ein paar Stufen darüber mit schlechten Träumen und temporärer Angst vor Dunkelheit und dergleichen. Hat mich trotzdem wie magisch angezogen.
Hab' den auch erst mit Mitte 20 sowas dann mal wieder gesehen - und musste auch da feststellen: es ist einfach ein unglaubich charmantes, bezauberndes und durch und durch düsteres Märchen, hervorragend erzählt, mit toller Farbgebung und Kontrasten und einfach generell wundervoll in Szene gesetzt.

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Danach kam dann wohl schon "Es", ich war ein bissl älter (11, wenn ich's recht behirne) und hab' mich richtig gut gefürchtet, so ging's ja allerdings vielen anderen auch bei diesem Film, der war ja nochmal eine ganz andere Liga.

Irgendwann hab' ich aus diesem Grundgefühl aber eine Liebe kultiviert und hab' bis heute (wenn auch nicht mehr in dem Ausmaß vergangener Jahre) einen recht deutlichen Hang zum Horror, der in Phasen immer mal wieder durchbricht :)
 
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