JustPriest
Deaf Dealer
4. Animal Magnetism: Arghh, Sandwich-Position zwischen Lovedrive und Blackout. Zwischen Sirius und Aldebaran strahlt es sich schwieriger. Sicher ein Geheimtipp mit fast schon doomigem Titelsong. Scorps go Sabbath? Irgendwie noch in der Findungsphase mit Jabs.
5. Savage Amusement: (ein bisschen zu) hemmungsloses Ausspielen der Hair-Metal-Karte. Atmet den Zeitgeist, Musik fürs Autoradio von Crockett und Tubbs. Letztes Album unter der Regie von Dierks - vielleicht war die Luft oder die Passion, die das Game rulet, schon raus? Wenn wenigstens Media Overkill noch als Single ausgekoppelt worden wäre. In der Konkurrenz reicht es dann leider nur zu Platz 5.
Was man bei beiden Alben wohl auch noch eine entscheidende Rolle war, die in den Diskussion untergeht ist der Faktor, der bei beiden genau entgegensetzt ist:
Die Produktionsdauer.
Animal Magnetism war wahrscheinlich zu schnell produziert und dann halbgar veröffentlicht.
Wer weiß, wie das Ergebnis gewesen wäre, hätte man sich mehr Zeit genommen.
Im Vergleich zu Lovedrive fehlten wohl die Hits, die sich schnell entfalten.
Auf der anderen Seite wiederum hat das Album dadurch Ecken und Kanten und einen vergleichsweise rauen Sound.
Und die Songs entfalten sich erst später, während so manche Hits schnell totgenudelt sind...
Bei Savage Amusement dann genau umgekehrt... zu lange produziert. Dadurch zu glattpoliert im Sound...
Und wegen der langen Dauer viel zu spät veröffentlicht... 4 Jahre nach dem letzten Album und dadurch auch
nicht mehr im Fahrtwasser von Love at First Sting. Das hätte 1986 oder spätestens 1987 kommen müssen...
Wer weiß, wie erfolgreich es geworden wäre.
Dann ist das Album nach der Wartezeit auch viel zu kurz... Nur 9 Songs?
In alten Metal Hammer Berichten von 1987 und 1988 sollten es 11 Songs werden, die fehlenden 2 als Bonus oder B-Seiten.
Ich tippe mal ganz stark auf "Living for tomorrow" und "Edge of Time".
Da ist viel Potential verlorengegangen.
Die Lovedrive ist zwar 1979 und schon 1978 aufgenommen, aber stilistisch schon total 80er...
Die stilistische Breite der Roth-Phase (und die für die 70er typisch psychedelischen Hendrix Anleihen) ist hier folglich komplett weg.
Der Übergang der 70er in die 80er, mit dem viele ältere Bands zu kämpfen hatten (und zu Identitätskrisen führte),
wird hier perfekt eingeleitet.