Ich hab die Band ja in einer Phase kennengelernt, in der ich vor allem viel Melodic-(Power/)Speed (also das, was Unwissende heute meist als "Power Metal" bezeichnen
) gehört habe - neben viel Power Metal der 80er, sowie etwas melodischem Thrash und Progressive Metal - das war dann natürlich ein krasser Kontrast, aber irgendwie auch genau das, was mir damals noch gefehlt hat.
Ich hatte bereits mit großem Interesse über die Band in Matthias Herr's Metal Lexikon gelesen und war einfach total neugierig, wie das wohl klingen würde (Doom Metal war mir als Genre völlig unbekannt und von Black Sabbath hatte ich damals nichts und kannte lediglich die Stücke "Headless Cross", "Iron Man", "Paranoid" und "Sweat Leaf").
Hab mir dann 1995 als erstes "Tales Of Creation" gekauft und war gleich wie verzaubert von dieser sakralen Atmosphäre, die trotz der düsteren Stimmung oft aufkommt. Die gedrosselte Geschwindigkeit sorgte bei mir auch dafür, Musik wieder ganz anders wahrzunehmen - vorher galt: je schneller desto besser (auch wenn ich inzwischen ja noch viel langsamere Sachen höre, gegen die selbst die langsameren Candlemass-Nummern beinahe wie Speed Metal wirken).
Die ersten vier Alben sind auch heute noch für mich das Maß aller Dinge ("Nightfall" als Highlight), wenn es um Candlemass geht. Danach kommen wohl "King Of The Grey Islands", "Chapter VI" und "Candlemass". Mit den letzten beiden Alben und der Phase Ende der 90er kann ich irgendwie nicht viel anfangen ("White God" finde ich besser als alle regulären Songs auf "Death Magic Doom", auch wenn die nicht schlecht sind. Aber so sehr wie das Vorgängeralbum konnten die mich einfach bei weitem nicht mehr packen).
Rob Lowe ist ein großartiger Sänger, aber die letzte Solitude Aeturnus gefällt mir deutlich besser als die letzten beiden Scheiben von Candlemass. Live waren letztere mit ihm auf dem HOA vor einigen Jahren allerdings sehr stark!