Lies es, es lohnt sich. Man lernt auch viel über damalige Vertriebsstrukturen usw. Egoldt selbst war eigentlich eingefleischter Rock'n'Roll-Fan und hat ganz klein mit einem Laden angefangen. Es war wahrscheinlich sein Verhängnis, wenn man es so nennen will, dass er dann ab Ende der 70er Jahre auch Punk/Oi mit ins Programm nahm und immer mehr rechte Bands dabei waren, bis dann mit Skrewdriver ein neues Kapitel begann, womit ROR dann zum führenden Rechtsrocklabel wurde. Egoldt selbst wird von fast allen als unpolitischer, höchstens konservativer Mensch beschrieben (vom Aussehen her eher 70er-Jahre Zuhältertyp mit Stiefeln und Mantel), der von vielen Bands offensichtlich auch selbst nicht viel hielt, aber es war halt ein sehr gutes Geschäft.
Man kann dank youtube ja in sehr viele Alben und Songs reinhören, da war schon viel Mist dabei, auch bei den frühen Punk-Sachen (Vomit Visions, Der Durstige Mann usw.)
Die Allierten sind von der Mucke her gar nicht schlecht (Caspar Brötzmann war mit dabei), aber die Stimme geht mal ja so gar nicht. Ganz schlimm.
Die CDU Punks von OHL sind meiner Meinung nach auch überbewertet (ich weiß das sieht hier jemand anders
), der Herr Windgassen ist/war heute Soap-Darsteller und OHL gibt es immer noch, hat sich heute dem Kampf gegen den Extremismus verschrieben (besonders gegen den vom Islam).
Ich schätze, der Autor wollte die ab ca. 1985 auf dem Label erschienenen, rechten Bands nicht näher beleuchten, da es ja immer auch wenig Werbung ist. Das Label gibt es ja immer noch, aber da Egoldt verstorben ist, und die Familie alles verkauft hat, sind die Rechte heute in anderen Händen. Soviel ich weiß haben die Onkelz alle Rechte ihrer frühen Alben zurückerlangt.