05.10.19 - ODIUM | PURIFY | MINDREAPER - Moshpit Flörsheim

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Dawn Of The Deaf
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Fatzebuk: https://www.facebook.com/events/504042173757278/
 
MINDREAPER:





Den Samstagabend eröffnen im Moshpit im Bahnhofsgebäude Flörsheim – rund 26 km südwestlich von Frankfurt entfernt – die 2001 in Mittelhessen gegründeten MINDREAPER.
Stilistisch bewegt sich das Quartett zwischen melodischen Death Metal und tiefergelegten Thrash und lässt dennoch bei aller Brutalität immer genügend Luft für eine filigrane Melodielinie zu. Hauptsächlich geht es aber heftig und schnell zur Sache, mal im schleppenden MORBID ANGEL-Stil wie in „Stillborn God“ - einem Song über die Finanzindustrie - mal in der Schweden-Tradition von HYPOCRISY. Dabei sind MINDREAPER problemlos in der Lage, die wilde Natur des Death Metal einzufangen und in Melodien umzusetzen, die unglaublich eingängig sind.

Das Gitarrenspiel von Marcel Bangert ist fantastisch und bietet genügend Abwechslung von harmonischen Mid-Tempo-Grooves bis hin zu schnellen und melodischen Abschnitten. Dabei spielen die Hauptriffs mit den melodischen Lead-Gitarren, die immer im Hintergrund bleiben, um eine epische Stimmung aufzubauen.
Das Schlagzeugspiel wird von Manuel Nozulak auf den Punkt gebracht und während es einige Abschnitte gibt, in denen Details wie kurze Blast-Beats oder Tempowechsel hinzugefügt werden, um die Intensität zu erhöhen, dient es hauptsächlich als Rückgrat für die Melodien und Harmonien der Songs.

Nicht nur die Instrumentierung ist erstklassig, auch Sänger Sebastian Rehbein – einziges verbliebenes Originalmitglied von MINDREAPER – hat ein großes Talent. Sein Knurren erinnert ein wenig an schwedische Death Metal-Sänger. Seine Darstellung ist nahezu makellos und kombiniert Aggressivität mit guter Aussprache, was die Texte während der Spielzeit von 50 Minuten stets verständlich macht.


Mediaseiten von MINDREAPER:
Bandcamp: https://mindreaper.bandcamp.com/
Facebook: https://www.facebook.com/TheMindreaper/
Homepage: https://www.mindreaper.de/
Myspace: https://myspace.com/mindreaperband
ReverbNation: https://www.reverbnation.com/mindreaper
SoundCloud: https://soundcloud.com/mindreaper
 
PURIFY:





Die 2000 in Mainz gegründeten Thrasher von PURIFY fallen im Anschluss zunächst einmal dadurch auf, dass Sänger Tobias Mönch statt eines regulären Mikrofonständers einen Wischmop in den Händen hält, an dem sein Mikro befestigt ist. PURIFY zelebrieren ein seriöses Thrash-Feuerwerk, das, sofern man es anhand der Songtitel beurteilen kann, sich textlich in den üblichen Thrash-Klischees ergeht und eben nicht auf Comedy ausgelegt ist.

Das Ganze wird schnell, wuchtig, auf den Punkt gespielt und von der Stimme von Tobias Mönch begleitet, die man eher dem Death Metal zuordnen würde.

Der positive musikalische Eindruck wird jedoch stark durch die Interaktionen der Bandmitglieder untereinander geschmälert, die hauptsächlich darin besteht, sich gegenseitig zu beschimpfen. Sprüche wie „Er hat 'nen Arschberger-Syndrom" oder "Halt's Maul - keiner kann Dich leiden" lassen den Fremdschämfaktor steigen. Mag sein, dass das Quartett dies selbst als Humor erachtet, mir jedenfalls geht dieses dumme Gelaber während des 50-minütigen PURIFY-Gigs ganz schön auf den Sack!


Mediaseiten von PURIFY:
Facebook: https://www.facebook.com/purifyofficial/
Homepage: http://www.purify-thrash.de/
Myspace: https://myspace.com/purifymetal
Contact: guido.holstein@gmx.de
 
ODIUM:





Bei den 1993 im hessischen Hasselroth gegründeten ODIUM handelt es sich um ein Thrash- / Power Metal-Quartett, das Ähnlichkeiten mit ihren deutschen Kollegen von GRAVE DIGGER, PARADOX, PERZONAL WAR und RAGE aufweist.

Sänger Ralf Runkel hat eine Stimme, die weder hart noch sauber ist, sondern häufig angespannt wirkt. Auf der anderen Seite ist es die Nuance, die er zum Beispiel zu „The Answer“ hinzufügt, die es erlaubt, leisere Verse darzustellen, während er in anderen Songs versucht, mit seiner Stimme eine regelrechte Aura zu erzeugen. Ralf Runkel kann seinen teutonischen Akzent jedoch nicht sonderlich gut verbergen und ist stimmlich auf die mittlere Reibeisenlage limitiert. Dazu kommt diese lyrische und gesangliche Unbeholfenheit, die leider ein bisschen „urdeutsch“ rüberkommt .

Meistens wird der jeweilige ODIUM-Song in 30 Sekunden vorgestellt, bevor man sich auf riffgesteuerte Verse, einen schärferen Refrain und genügend instrumentale Zeit einlässt, so dass Lead-Gitarren-Fanatiker nicht zu kurz kommen.

Diese recht einfache Herangehensweise bedeutet, dass die ODIUM-Songs eine bemerkenswert konsistente Gruppe bilden. Abgesehen vom maßvolleren „As the World Turns Black“, das klare Verse enthält, hat jeder Song Riffs, an die man sich erinnern muss, insbesondere "The End of Everything" gleich zu Beginn des 50-minütigen Gigs (inklusive zehn Minuten Zugabe).

Trotz der relativen Knappheit an Soli für ein solches Genre sind die Melodien in „As the World Turns Black“, „Frozen World“ und „Revolution“ sehr kraftvoll und verleihen den ansonsten einfachen Liedern einen zusätzlichen Grad an Subtilität, während die von der Band ausgegebenen Refrains mitreißen, wie bespielsweise in „No Goodbye“.


Mediaseiten von ODIUM:
Facebook: https://www.facebook.com/odium.thrashmetal
Homepage: https://www.odium-metal.de/
Myspace : https://myspace.com/odium-metal
ReverbNation: https://www.reverbnation.com/odiummetal
Twitter: https://twitter.com/ODIUM_metal
YouTube : https://www.youtube.com/user/odiumbooking


Für EUR 7 an der Abendkasse aber leider nur 38 zahlenden Besuchern trotzdem ein gelungener Abend.


Beste Grüße

babeliron :)
 
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