Bestial / War Black Metal (Profanatica, Proclamation, Teitanblood,...)

Erste Videos sind auf YouTube. Sieht geil aus. Gerne ein kleiner Bericht bitte, wenn Du wieder im Lande bist.
Das kann allerdings dauern.
Bin noch knapp 2 Wochen in Japan.

Versuche mal die Tage was auf dem Handy zu schreiben.

Kurzfassung schon mal:
Das Festival war sehr geil. Bin aber froh, dass ich nicht wegen Beherit da hin bin.
Nein, der braune Hansel spielte nicht mit. An der Gitarre war der Gitarrist von Witchcraft.
 
Ok. habe eine gut 3 stündige Zugfahrt vor mir und versuche mal, das Festival in Osaka zu reviewen.

Angefangen hat die Sause mit der Pre-Show am 5.April.
Stattgefunden hat das ganze im Socore Factory in Osaka. Ca. 4-5 km von der Gorilla Hall, in dem das eigentliche Festival stattfand, entfernt.
Die Show war im Vorverkauf nach ca. 3 Stunden ausverkauft gewesen. Zum Glück konnte mein Kumpel Tickets im Vorverkauf ergattern. Das Billing verprach einiges!
Die Socore Factory ist ein kleiner Club, in dem ca. 100 Besucher Platz haben. Ein länglicher Schlauch, mit einer kleinen, aber ca. 1,5m hohen Bühne. Sound war bei allen Bands sehr gut. Am Abend waren der Laden dann aber wohl eher mit 250! Zuschauern gefüllt. Ich war noch nie an einem Konzert mit so engen Platzverhältnissen. Notausgang gabs nicht. Im Falle eines Unfalls hätte es wohl kein Entkommen gegeben...

Los gings sehr pünktlich mit Iron Bludgeon. Eine 2-Mann Band. Offenbar Locals, wobei der Gitarrist und Sänger wohl amerikanische Wuzeln hat. Dieser soll wohl auch der Veranstalter des Konzerts gewesen sein.
Geboten wurde sehr simpler Bestial War Metal. Der Drummer ballerte wie blöd und schien deutlich versierter zu sein, als sein Frontmann.

Weiter gings mit Fester Decay. Optisch konnte ich die z.T. noch sehr jungen Burschen nicht einordnen. Ein volltätowierter Bassist, ein Sänger in Hippieklamotten und die anderen eher so skatermässig gekleidet. Der Sound gefiel mir aber sehr. Oldschooliger ranziger Deathmetal mit sehr viel Druck und souverän dargeboten.
1. Highlight!
Danach kamen Cut aus China auf die Bühne. 3 sehr junge und am Merchstand sehr höfliche Jungs, die ein sehr geiles 1. Album veröffentlicht haben und wohl auch schon einige Konzerte gespielt haben.
Posen können sie und spielen auch. Gefielen mir ebenfalls sehr.
Sacrocurse haben dann ebenfalls sehr überzeugen können. Obwohl in Osaka nur zu dritt, konnten sie ebenfalls viel Druck aufbauen und überzeugten mit viel technischem Können.
Der Sänger und Gitarrist ist eng mit Yosuke von NWN verbunden und u.a für die Organistaion des Destroying Texas Fest zuständig.
Er machte einige launige Ansagen und beschwor den internationalen Zusammenhalt der Metalcomunity.

Diocletian hatte ich zuletzt in Tijuana gesehen. Im Vergleich zu dieser Show spielten sir heute mit einem anderen Bassisten und einem anderen Sänger.
Die Bühne wirkte etwad gar eng für die allesamt kräftig gebauten Herren auf der Bühne.
Der Sänger war klar der Schwachpunkt. Musste die Texte ablesen und schien war auch stimmlich etwas blass. Der Rest überzeugte aber mit gewohnt derbem und gekonntem Geballer.
Anschliessend folgten Anatomia.
Die hatte ich zuvor noch nie gesehen und war entsprechend gespannt. Kannte sie abere bereits von einigen Tonträgern.
Sehr routiniert und überzeugend boten die drei ihren doomigen Deathmetal dar. Kein unnötiger Schnickdschnack. Nur Soundwalze. So muss dass!
Sehr geil!

Danach kamen endlich SABBAT auf die Bühne. Heute sollte das 40 jährige Jubiläum der Veteranen zelebriert werden.
Wäre davon nichts auf dem Flyrr gestanden, hätte das wohl keiner gemerkt. Gezol geniesst es, dem Publikum seinen nackten Hintern zu zeigen und dreht sich entsprechend immer wieder um.
Sie spielen 40 Minuten sehr engagiert und routiniert ihre Hits und einen neuen Song vom neuen Album. Dieser gefiel mir sehr, da wieder deutlich härter als die letzten Sachen.
Dir Posen kennt man. Dennoch nehme ich der Band ab, dass sie immer noch sehr viel Spass an der Sache haben.
Das Publikum geht teilweise, sehr steil, was die engen Platzverhältnisse nicht angenehmer macht.

Trotz der Überfüllten Location, ein sehr cooler Einstieg in ein langes Festivalwochenende!
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Socore Factory ist ein kleiner Club, in dem ca. 100 Besucher Platz haben. Ein länglicher Schlauch, mit einer kleinen, aber ca. 1,5m hohen Bühne. Sound war bei allen Bands sehr gut. Am Abend waren der Laden dann aber wohl eher mit 250! Zuschauern gefüllt. Ich war noch nie an einem Konzert mit so engen Platzverhältnissen. Notausgang gabs nicht.
Puh, da hätt ich nur schwer entspannen können... Vielleicht klingt es aber auch schlimmer als es war.

Sehr interessant übrigens, danke.
Wurde der neue Song von Sabbat als solcher angekündigt oder hast du das gefolgert, weil du ihn nicht kanntest? Bei der Diskographie ja schier unmöglich.
 
Puh, da hätt ich nur schwer entspannen können... Vielleicht klingt es aber auch schlimmer als es war.

Sehr interessant übrigens, danke.
Wurde der neue Song von Sabbat als solcher angekündigt oder hast du das gefolgert, weil du ihn nicht kanntest? Bei der Diskographie ja schier unmöglich.
Der Song wurde als neuer Song angekündigt. Am Festival wurde das Album in einer Special Edition bereits verkauft. Da der Plattenspieler leider nicht in den Rucksack passte, kann ich es aber erst zu Hause anhören.

Und, Sabbat haben gar nicht soooo viele Songs geschrieben, nur jeweils jede Bandprobe und jedes Konzert aufgenommen und veröffentlicht.
So kommen all die ganzen Tonträger und Editionen auch ohne riesen Songoutput zusammen ;)
 
Die komplette neue Heresiarch gibts schon im Stream:

Starkes Ding, wobei sich die Band immer mehr vom klassischen War Metal weg entwickelt. Ziemlich epische Angelegenheit insgesamt!
 
Samstag 6. April Gorilla Hall Osaka

Der Blackmetal/BestialwarMetal Tag:

Die Gorilla Hall ist eine sehr moderne Konzerthalle. Das Gebäude befindet sich neben einem Ruderstadion und einem Golfabschlags Platz.

Das Venue selber ist ein zweistöckiger Bau. Unten ein grosser Saal mit einem Fassungsvermögen von Schätzungsweise 600-800 Personen. Oben eine Gallerie mit Stufen und einem Vorraum mit Chillout Zone. Es gibt sogar ein paar Liegeplätze auf einer Art Sofa.

Im unteren Stock befand sich im Foyer nebst Bar auch die Merchmeile.

Wir waren etwas überpünktlich da und fanden eine lange Schlange vor. Also erstmal in Geduld üben. Doch als die Türen aufgingen gestaltete sich der Einlass sehr zügig.

Auffällig war, dass es keinerlei Taschenkontrollen oder ähnliches gab.

Drinnen dann die nächste Schlange vor dem Merch. Da ich die limitierte Sabbat Platte wollte, stellte ich mich auch an. Die Schlange zog sich bis in den oberen Stock hin. Da kaum was vorwärts ging, gab ich nach etwa einer halben Stunde auf.

Musikalisch gings mit Evil aus Japan los. Ich mag die Band sehf und wurde auch direkt mit gutem Sound (von Beginn weg und durch die Bank bei allen Bands Top Sound!) und einer guten Setliste abgeholt. Die Band wirkte auf der grossen Bühne allerdings etwas verloren und Hüftsteif.

Als zweite Band spielte Sex Messiah. Die Gitarristin und Sängerin Moe soll massgeblich an der Organisation des Events mitgewirkt haben. Während des Auftritts liess sie uns wissen, dass sie den Unterkiefers eines Menschen, der sich im sogenannten Selbsmordwald (Aokigahara) das Leben genommen hat, um den Hals trägt. Der darauf folgende Song handelte dann auch davon. Auch Sex Messiah habe ich berwits in Tijuana gesehen. Im Vergleich zu diesem Gig, war der Sound in Osaka deutlich transprenter. Gute und kurzweilige Show. Aber doch zurecht so früh auf dem Billing.

Im Anschluss standen Abigail auf der Bühne. Punkiger Blackthrash. Routiniert und mit Attitude. Das Publikum ging ertmals steil. Es entwickelte sich ein ruppiger Moshpit. Gefiel mir gut.

Die Schlange zum Merchstand war auch da immer noch sehr lange und kam kaum voran. Irgendwann merkte ich aber, dass ganz vorne beim NWN Stand kaum Leute anstanden und konnte mir so doch noch das neue Sabbat Album in der Osaka – Edition ergattern.

Bloody Vengeance waren die nächste Band. Kadeniac stand das erste Mal (von 3 Auftritten an dem Tag!) auf der Bühne.

Das bekannte Intro eröffnete den sehr soliden Auftritt, den ich mir vom Balkon aus ansah. Auch hier oben war der Sound sehr transparent und druckvoll. Dem Publikum schien die Band wenig vertraut. Die Reaktionen fielen sehr verhalten aus. Mir gefällt, was die Herren da zusammentrümmern.

Danach spielten Witchcraft. Von denen kannte ich nichts. Ich hatte im Vorfeld mitbekommen, dass Down with the most highs alte Aufnahmen von denen neu augelegt haben und auch über NWN eine Platte veröffentlicht wurde, aber darüber hinaus konnten sie mein Interesse nicht wecken.

Den Auftritt fand ich semi gut. Simple Riffs, kaum Action auf der Bühne. Die Musiker hatten sich wohl mit Tape «Tattoos» auf die Arme geklebt, welche sich während dem Konzert langsam lösten. Eher bisschen peinlich und dem Hype nicht gerecht werdend.

Death Worship ballern danach ohne Kompromisse und verdammt thight drauflos. Was der Drummer hier zusammenknüppelt ist kaum zu toppen! Death Wohrship habe ich in den letzten anderthalb Jahren 4 mal gesehen. Der Auftritt in Osaka ist für mich der beeindruckendste. Förster im Ninja/Beduinen/wasauchimmerlook wirkt trotz der barbarischen Gewalt die er mitverantwortet, schon fast lässig und entspannt. Ganz grosses Kino!

Das 2. Mal Sabbat innerhalb von knapp 24 Stunden. Auch in der Gorilla Hall wirken Sabbat sehr motiviert. Gezol schneidet sogar noch mehr Grimassen und begattet auch seinen Bass noch intensiver. Die Setliste variert im Vergleich zum Vortag fast komplett. Nur Darkness and Evil wird an beiden Abenden gespielt. Es gibt auch heute einen neuen Song vom neuen Album. Diesen finde ich auf den 1. Eindruck weniger zwingend, als den gestern. Trotzdem auch heute alles in allem eine grandiose Show.

Im Anschluss folgt der erste Auftritt von Departure Chandelier überhaupt. So heisst es zumindest. Ich erwarte nichts und bekomme viel. Sehr viel sogar. Die Band um den Hospital Records Chef kommt auf die Bühne und sorgt für enorm viel Stimmung. Obwohl sie absolut ohne evil-Brimborium, mit Basballcap und in «Alltagskleidung» auf der Bühne stehen schaffen sie es, eine kalte aber mitreissende Atmosphäre zu kreieren. Das Publikum honoriert den Auftritt mit lauten Zugaberufen.

Ein erneuter Stilbruch. Blasphemy! Für mich das 6. Konzert auf dem mittlerweile 3. Kontinent im 4 Land. Blasphemy sind heute wieder in Topform. Weniger krachig als zuletzt in Berlin. Dafür ist der Sound zu transparent und gut. Nocturnal Grave Desecrator wirkt auf mich heute gealtert. Aber unglaublich präsent. Habe ihn auch schon deutlich «abwesender» erlebt. Er wirkt dadurch nahbarer als sonst. Caller of The Storms animiert zeitweise sogar das Publikum. Auch das habe ich so noch nicht erlebt. Blasphemy sind die unbestrittenen Meister ihres Fachs und werden ihrem Status absolut gerecht!

Danach folgen also Beherit. Wie bereits geschrieben, stehen sie zu viert auf der Bühne. Mit einem Gitarristen. Der Typ mit den «angetapten Armtattoos» in Form von sich lösenden umgedrehten Kreuzen. Es ist der gleiche Typ, der schon bei Witchcraft gelangweilt hat. Ich kenne Beherit von Tonträgern her praktisch null. Hatte mal eine Seveninch von denen, die ich später wegen nichtgefallen gegen die 2. Seveninch von Sabbat eingetauscht habe. Das zu meinem Bezug zu der, für viele angereisten Fans, als Kultband gehandelten Truppe.

Beherit beginnen sehr schleppend. Sie wiederholen doomige Riffs immer und immer wieder. Nach 25 Minuten sind gerade mal 3 Songs gespielt. Der Sänger verlässt für 5 Minuten die Bühne, worauf endlich Blackmetal gespielt wird. Den Gesang übernimmt auch der Witchcraft Typ. Danach kommt wieder der eigentliche Sänger auf die Bühne und es geht auch wieder weiter mit Schnarchmusik. Zu den langweiligen und unsauber gespielten Riffs, werden die Songs mit Ambient/Synthsounds aufgebläht und in die Länge gezogen.

Nach einer Stunde ist der 1. Von 2 angekündigten Beherit Auftritten vorbei. Am ersten Tag sollte ein Blackmetal Set gespielt werden und am 2. Dann ein Noise Set.

Für mich war das alles eine Farce. 5 Minuten akzeptable Musik und der Rest langweiliges Gedudel.

Mit meiner Meinung stehe ich wohl eher einsam da. Vielen soll es gefallen haben. Ob sie das aber auch so sehen würden, wenn da kein Beherit Logo an die Wand projiziert worden wäre, wage ich zu bezweifeln.

Puh, ist etwas lang geraten. Der 2. Tag folgt dann ein anderes Mal.
 
Samstag 6. April Gorilla Hall Osaka

Der Blackmetal/BestialwarMetal Tag:

Die Gorilla Hall ist eine sehr moderne Konzerthalle. Das Gebäude befindet sich neben einem Ruderstadion und einem Golfabschlags Platz.

Das Venue selber ist ein zweistöckiger Bau. Unten ein grosser Saal mit einem Fassungsvermögen von Schätzungsweise 600-800 Personen. Oben eine Gallerie mit Stufen und einem Vorraum mit Chillout Zone. Es gibt sogar ein paar Liegeplätze auf einer Art Sofa.

Im unteren Stock befand sich im Foyer nebst Bar auch die Merchmeile.

Wir waren etwas überpünktlich da und fanden eine lange Schlange vor. Also erstmal in Geduld üben. Doch als die Türen aufgingen gestaltete sich der Einlass sehr zügig.

Auffällig war, dass es keinerlei Taschenkontrollen oder ähnliches gab.

Drinnen dann die nächste Schlange vor dem Merch. Da ich die limitierte Sabbat Platte wollte, stellte ich mich auch an. Die Schlange zog sich bis in den oberen Stock hin. Da kaum was vorwärts ging, gab ich nach etwa einer halben Stunde auf.

Musikalisch gings mit Evil aus Japan los. Ich mag die Band sehf und wurde auch direkt mit gutem Sound (von Beginn weg und durch die Bank bei allen Bands Top Sound!) und einer guten Setliste abgeholt. Die Band wirkte auf der grossen Bühne allerdings etwas verloren und Hüftsteif.

Als zweite Band spielte Sex Messiah. Die Gitarristin und Sängerin Moe soll massgeblich an der Organisation des Events mitgewirkt haben. Während des Auftritts liess sie uns wissen, dass sie den Unterkiefers eines Menschen, der sich im sogenannten Selbsmordwald (Aokigahara) das Leben genommen hat, um den Hals trägt. Der darauf folgende Song handelte dann auch davon. Auch Sex Messiah habe ich berwits in Tijuana gesehen. Im Vergleich zu diesem Gig, war der Sound in Osaka deutlich transprenter. Gute und kurzweilige Show. Aber doch zurecht so früh auf dem Billing.

Im Anschluss standen Abigail auf der Bühne. Punkiger Blackthrash. Routiniert und mit Attitude. Das Publikum ging ertmals steil. Es entwickelte sich ein ruppiger Moshpit. Gefiel mir gut.

Die Schlange zum Merchstand war auch da immer noch sehr lange und kam kaum voran. Irgendwann merkte ich aber, dass ganz vorne beim NWN Stand kaum Leute anstanden und konnte mir so doch noch das neue Sabbat Album in der Osaka – Edition ergattern.

Bloody Vengeance waren die nächste Band. Kadeniac stand das erste Mal (von 3 Auftritten an dem Tag!) auf der Bühne.

Das bekannte Intro eröffnete den sehr soliden Auftritt, den ich mir vom Balkon aus ansah. Auch hier oben war der Sound sehr transparent und druckvoll. Dem Publikum schien die Band wenig vertraut. Die Reaktionen fielen sehr verhalten aus. Mir gefällt, was die Herren da zusammentrümmern.

Danach spielten Witchcraft. Von denen kannte ich nichts. Ich hatte im Vorfeld mitbekommen, dass Down with the most highs alte Aufnahmen von denen neu augelegt haben und auch über NWN eine Platte veröffentlicht wurde, aber darüber hinaus konnten sie mein Interesse nicht wecken.

Den Auftritt fand ich semi gut. Simple Riffs, kaum Action auf der Bühne. Die Musiker hatten sich wohl mit Tape «Tattoos» auf die Arme geklebt, welche sich während dem Konzert langsam lösten. Eher bisschen peinlich und dem Hype nicht gerecht werdend.

Death Worship ballern danach ohne Kompromisse und verdammt thight drauflos. Was der Drummer hier zusammenknüppelt ist kaum zu toppen! Death Wohrship habe ich in den letzten anderthalb Jahren 4 mal gesehen. Der Auftritt in Osaka ist für mich der beeindruckendste. Förster im Ninja/Beduinen/wasauchimmerlook wirkt trotz der barbarischen Gewalt die er mitverantwortet, schon fast lässig und entspannt. Ganz grosses Kino!

Das 2. Mal Sabbat innerhalb von knapp 24 Stunden. Auch in der Gorilla Hall wirken Sabbat sehr motiviert. Gezol schneidet sogar noch mehr Grimassen und begattet auch seinen Bass noch intensiver. Die Setliste variert im Vergleich zum Vortag fast komplett. Nur Darkness and Evil wird an beiden Abenden gespielt. Es gibt auch heute einen neuen Song vom neuen Album. Diesen finde ich auf den 1. Eindruck weniger zwingend, als den gestern. Trotzdem auch heute alles in allem eine grandiose Show.

Im Anschluss folgt der erste Auftritt von Departure Chandelier überhaupt. So heisst es zumindest. Ich erwarte nichts und bekomme viel. Sehr viel sogar. Die Band um den Hospital Records Chef kommt auf die Bühne und sorgt für enorm viel Stimmung. Obwohl sie absolut ohne evil-Brimborium, mit Basballcap und in «Alltagskleidung» auf der Bühne stehen schaffen sie es, eine kalte aber mitreissende Atmosphäre zu kreieren. Das Publikum honoriert den Auftritt mit lauten Zugaberufen.

Ein erneuter Stilbruch. Blasphemy! Für mich das 6. Konzert auf dem mittlerweile 3. Kontinent im 4 Land. Blasphemy sind heute wieder in Topform. Weniger krachig als zuletzt in Berlin. Dafür ist der Sound zu transparent und gut. Nocturnal Grave Desecrator wirkt auf mich heute gealtert. Aber unglaublich präsent. Habe ihn auch schon deutlich «abwesender» erlebt. Er wirkt dadurch nahbarer als sonst. Caller of The Storms animiert zeitweise sogar das Publikum. Auch das habe ich so noch nicht erlebt. Blasphemy sind die unbestrittenen Meister ihres Fachs und werden ihrem Status absolut gerecht!

Danach folgen also Beherit. Wie bereits geschrieben, stehen sie zu viert auf der Bühne. Mit einem Gitarristen. Der Typ mit den «angetapten Armtattoos» in Form von sich lösenden umgedrehten Kreuzen. Es ist der gleiche Typ, der schon bei Witchcraft gelangweilt hat. Ich kenne Beherit von Tonträgern her praktisch null. Hatte mal eine Seveninch von denen, die ich später wegen nichtgefallen gegen die 2. Seveninch von Sabbat eingetauscht habe. Das zu meinem Bezug zu der, für viele angereisten Fans, als Kultband gehandelten Truppe.

Beherit beginnen sehr schleppend. Sie wiederholen doomige Riffs immer und immer wieder. Nach 25 Minuten sind gerade mal 3 Songs gespielt. Der Sänger verlässt für 5 Minuten die Bühne, worauf endlich Blackmetal gespielt wird. Den Gesang übernimmt auch der Witchcraft Typ. Danach kommt wieder der eigentliche Sänger auf die Bühne und es geht auch wieder weiter mit Schnarchmusik. Zu den langweiligen und unsauber gespielten Riffs, werden die Songs mit Ambient/Synthsounds aufgebläht und in die Länge gezogen.

Nach einer Stunde ist der 1. Von 2 angekündigten Beherit Auftritten vorbei. Am ersten Tag sollte ein Blackmetal Set gespielt werden und am 2. Dann ein Noise Set.

Für mich war das alles eine Farce. 5 Minuten akzeptable Musik und der Rest langweiliges Gedudel.

Mit meiner Meinung stehe ich wohl eher einsam da. Vielen soll es gefallen haben. Ob sie das aber auch so sehen würden, wenn da kein Beherit Logo an die Wand projiziert worden wäre, wage ich zu bezweifeln.

Puh, ist etwas lang geraten. Der 2. Tag folgt dann ein anderes Mal.
Neid, purer Neid...! Was ne Bandauswahl. Wünsche dir noch ne tolle Zeit da drüben! Ich täte ja die v.a. neben Plattenläden, Toystores abklappern und die Toho-Studios besuchen.
 
Neid, purer Neid...! Was ne Bandauswahl. Wünsche dir noch ne tolle Zeit da drüben! Ich täte ja die v.a. neben Plattenläden, Toystores abklappern und die Toho-Studios besuchen.
Danke dir!
Ja, die Bandauswahl hatte schon was ;)
Plattenläden haben wir auch einige Besucht. Konnte meine Wantlist ein bisschen verkürzen und habe zudem noch einiges gefunden, was da gar nicht drauf war:D

Bei den Spielsachen bin ich zum Glück raus. Bzw fange da gar nicht erst an. Aber kulinarisch gibts schon genug zu entdecken.
 
Danke dir!
Ja, die Bandauswahl hatte schon was ;)
Plattenläden haben wir auch einige Besucht. Konnte meine Wantlist ein bisschen verkürzen und habe zudem noch einiges gefunden, was da gar nicht drauf war:D

Bei den Spielsachen bin ich zum Glück raus. Bzw fange da gar nicht erst an. Aber kulinarisch gibts schon genug zu entdecken.
ich müsste Fanliebe-Foto an jeder Godzilla-Statue machen!
 
So, der zweite Teil zum NWN / Hospital Fest in Osaka ist fertig. Man möge mir die teils etwas saloppe schreibweise verzeihen. Normalerweise schreibe ich nicht so viel und schon gar nicht am Smartphone im Urlaub...


Sonntag, 7. April

Der zweite offizielle Tag des Festivals stand im Zeichen des Noise. Ich habe von dieser Musikalischen Stilrichtung praktisch keine Ahnung, wollte mich völlig unvoreingenommen auf die einzelnen Interpreten einlassen und schauen, was das mit mir macht. Ich liess mir alle Optionen offen. Im Wissen, dass einige der auftretenden Künstler politisch sehr umstritten sind, versuchte ich, diesen Umstand zu ignorieren und wirklich nur den Gesamteindruck auf mich wirken zu lassen.

Sollten also hier Namen erwähnt werden, die in diesem Forum nicht gern gesehen werden, kann ich diese im Nachhinein auch wieder löschen.

Das Publikum am zweiten Tag unterschied sich doch etwas, im Vergleich zum Vortag. Als Metaller zu erkennende schienen mir deutlich weniger anwesend, als noch am Vortag.

Den ersten Act, Lussuria verpasste ich komplett, da ich auf dem Weg vom Hotel zur Gorilla Hall durch einen Park musste, in dem es -nebst zwei kindlich klingenden Sängerinnen in superknappen Outfits und davor eine kleine Schar Männer allen Altersstufen, welche geschlossen eine Art Choreo mit Sprechhören und Klatschen- zu sehen gab. Daneben gabs Buffets mit «Hostessen», die ebenfalls in Knappen Kostümen – mit langem buschigem Schwanz und Katzenohren, essen verteilten oder mit schüchtern wirkenden Männern so etwas wie Smalltalk führten.

Ein Stück weiter vollführten einige Armeeangehörige den interessierten Zuschauern ihr Können und massakrierten mit Plastikgewehren und Plastikbajoneten unter lautem Geschrei, diverse Luftballone…

Ich sah dann als erstes Cult of Youth aus Deutschland. Die ersten 2-3 Minuten wurde auf der Bühne vor allem getrunken. Der Frontmann leerte mehrere Gläser und trank später direkt von der Flasche. Der Sound wusste dann aber sehr zu gefallen. Eine Cellistin, ein Trommler und besagter Frontmann, der mit akustischer Gitarre seine teils gebrüllten Songs zum Besten gab. Hatte etwas neofolkiges. Angenehmer Einstieg einer Formation, mit der ich mich noch weiter befassen werde.

Danach folgten Old Tower. Diese traten in Kutten gehüllt vor einem Altarähnlichen Tisch auf. Unter atmosphärischen Klängen rezitierten sie aus einem grossen Buch. Rein akustisch gefiel mir das, die Kostüme und das Drumherum fand ich etwas albern.

Danach folgten mit Skin Crime die erste Formation, die etwas in der Richtung spielten, was ich bisher unter Noise verstand. Das Duo schien beim Publikum gut anzukommen. Nach einer halben Stunde war die Messe gelesen. Überhaupt hatten die auftretenden Künstler z.T. relativ kurze Spielzeiten. Was ich so aber sehr angenehm fand.

Thirdorgan war dann für mich der einzige Künstler, mit dem ich kaum etwas anfangen konnte. Der Mann sass im düsteren Licht an einem Tisch und starrte auf seinen Laptop. Absolut keine Interaktion mit dem Publikum. Ja gut, dachte ich mir, der kann sein Programm eigentlich auch zu Hause zusammenstellen und dann auf der Bühne einfach Play und Stopp drücken.

Yellow Gas Flames habe ich nur zum Teil gesehen, da ich mal kurz was essen ging. Als ich zurück kam, tobten sich zwei Menschen auf der Bühne wild gestikulierend und mikrofonschwingend aus. Wobei ich den Eindruck hatte, dass die Dame jeweils schaute, was der Typ gerade vollführt, um dann das selbe auch zu machen. Fand ich jetzt nicht so überzeugend diese Performance.

Linekraft war da eine ganz andere Geschichte. Der Japaner schrie sich mit stark verzerrter Stimme zu kalten, monotonen Beats und Soundcollagen die Seele aus dem Leib. Zwischendurch hämmerte er immer wieder auf Metallteilen herum. Zu Beginn mit Gasmaske und freiem tätowiertem Oberkörper vor gross an die Wand projizierten schwarzweiss Bildern, später ohne Maske. Während seiner Show warf er immer wieder eine Art Flugblätter ins Publikum. Auch von dem Balkon aus wurden von verschiedenen Positionen aus Flugblätter geworfen. Darauf in japanischer Sprache, aber z.T. auch in englisch, eine Art Manifest in dem er seine Wut auf die (japanische) Gesellschaft zum Ausdruck bringt. Einer der Acts, von denen ich nicht weiss, wie ich sie politisch verordnen muss. Hatte aber im Ausdruck etwas sehr faszinierendes und packendes.

Agonal Lust gingen danach für mich unter. Von der Performance ist mir nicht mehr viel geblieben. Etwas mehr als eine Woche später könnte ich nicht mehr sagen, was die Show ausmachte.

Prurient war dann wieder packender. Harshnoise/Powerelectronics mit intensiver visueller Unterstützung in Form von z.T. gewalttätigen Bildern, verstörenden Szenerien. Fand ich richtig gut.

Danach folgte die wohl polarisierndste Show. Genocide Organ. Zwei vermummte und mit Macheten bewaffnete Typen skandierten abwechselnd Texte, während noisige Klänge das Publikum aufpeitschten. Dazu wurden teils beklemmende Bilder und Videos gezeigt. Alles sehr provokativ und offensichtlich hart an der Grenze (oder für einige darüber hinaus) des ertragbaren. Diese Formation hatte mit über einer Stunde Spielzeit, die längste Bühnenzeit. Nach etwa einer Stunde leuchtete im Hintergrund das Logo von Grey Wolves auf. Offensichtlich erschien nach weiteren ca. 5 Minuten ein Herr auf der Bühne, der wohl zu Grey Wolves gehört. Vor der Bühne entwickelte sich darauf kurzzeitig ein aggressiver Moshpit. Auch der Typ von Prurient kam nochmals für etwa 10 Minuten auf die Bühne.

Von der Menge wurde die Show gefeiert. Ich stand etwas ratlos da.

Als vorletzter Act sollte Masonna auftreten. Ich wusste bereits dass diese Shows z.T. nur wenige Minuten oder gar nur wenige Sekunden! dauern. Die anderen Anwesenden wohl auch. Darum stand das Publikum bereits etwa 20 Minuten vor dem Beginn gebannt vor der Bühne. Der Soundcheck bei geschlossenem Vorhang dauerte gut 10 Minuten.

Als der Vorhang schliesslich fiel hampelte und schrie ein hyperaktiver Typ begleitet von schrillem Lärm und zuckenden Lichtblicken über die Bühne. Plötzlich warf er sich zu Boden wälzte sich auf diesem, stand wieder auf, schrie noch ein paar Mal ins Mikrofon. Bevor er ohne ins Publikum zu schauen nach rund 3 Minuten die Bühne verliess. Das war Masonna.

Die Umbaupause vor Beherit zog sich danach in die Länge.

Als endlich der Vorhang zum letzten Mal aufging, erstrahlte wieder das gleiche Beherit Logo wie am Vortag an der Rückwand. Sonst war die Bühne bis auf einige Lichtspots, die jedoch nicht gebraucht wurden, leer. Ein langer Ton erklang. Dieser wurde gehalten und veränderte sich nur um Nuancen. Nach 18 Minuten! Wurde aus dem Ton ein Brummen. Dieses wiederum hielt wieder etwa 3 Minuten an, bevor wieder etwas ähnliches wie in den ersten 18 Minuten erklang. Der Ton wurde noch ein wenig verzerrt und nach insgesammt 30 Minuten war der Zauber vorbei.

Offenbar sass Marko Laiho vor ein paar Geräten auf dem Bühnenboden. Von da aus wo ich stand sah ich während der ganzen «Show» nichts.

Schön wars mit Beherit. Ich hatte keine Erwartungen an den Auftritt und habe noch weniger bekommen. Beherit sind für mich nach diesen zwei Shows mindestens genau so wenig wichtig, wie vor dem Festival. Mir tun die Leute leid, die extra wegen denen nach Japan gereist sind.

Insgesamt war das Festival für mich aber ein sehr eindrückliches tolles Erlebnis. Mit vielen grossartigen Shows am ersten Tag und einigen interessanten und spannenden Eindrücken am zweiten Tag.
 
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