Darkthrone, Unholy Darkthrone

Hand aufs Herz: Wer bereits ein paar Stunden nach Release (oder weit davor) mit "Langweilig, klingt wie immer." ankam, hatte schon von vornherein keine Lust auf die Platte.

Sie hebt sich auf vielen Ebenen von den Vorgängern ab - sei es die überdeutliche Celtic Frost Ummantelung, die von Hugin angesprochenen Referenzen oder die melodiösen Parts in z.B. "Eon 3" und im letzten Drittel von "The Lone Pines...", one step at at time.

Klar muss man sich von der Hoffnung, dass sie sich mit Mitte 50, Anfang 60 wieder mit Corpsepaint und Fackeln im Finsterforst verirren, verabschieden und es macht viel Spaß, wenn man jedes neue Darkthrone Album als das betrachtet, was es sein soll: Eine persönliche Hommage an jedes klassische räudige Metal Genre.

Hier wird keine Geschichte mehr geschrieben werden, das macht man mit auf drei aufeinander gefolgten genreprägenden Platten sicher nur einmal am Leben, und ich finde es sehr schade, mit welcher (vor)schnellen Vehemenz den Boys hier mit Ablehnung begegnet wird.
Kann man doch alles nicht ernsthaft langweilig finden. Ist tatsächlich alles SO schnelllebig? Ist man so schnell so voreingenommen?

Es ist halt schade drum. "It Beckons Us All" ist für mich gerade eine flauschige Decke, ein Schutzschild, ein wärmendes Feuer, ein Linseneintopf mit ordentlich Bockwurst drin, meine Ritterrüstung und Lanze, die ich brauche, bevor meine Tochter mit terroristischstem Superdauerfeuer weiterhin versucht, mich zum Swiftie zu machen.
Mag ne Rolle spielen.
drei dicke Herzen un Zstimmung dafür
++1
ich musste schließlich das Portmonaie für das TS-Ticket zücken...
 
"It beckons us all" ist ein wahrlich großartiges Album geworden. Facettenreich und sehr individuell, wie es eben nur Darkthrone sein können.
Der letzte Song alleine - ich hätte so etwas nie von DT erwartet, wow!
Wer DT nur auf die 90'er reduziert, verpasst sehr sehr viel.
Natürlich ist das alles Geschmackssache.
Trotzdem muss ich Celestial_void recht geben. So schnell kann man ein Album nicht wirklich beurteilen.
In der heutigen Zeit ist alles zu schnell-lebig und die Aufmerksamkeitsspanne sinkt und sinkt.
Es gibt halt auch einfach zuviel an neuen Releases.
Insofern "Hail Darkthrone" und Danke an Fenriz und Ted!
 
Die letzten Tage mal wieder Darkthrone durchgängig laufen lassen, speziell die letzten 6 Alben. Abwechslungsreich sind sie ja, kann man denen nicht vorwerfen, klingt irgendwie doch immer anders.
Allerdings tue ich mich mit den letzten beiden Alben immer noch sehr schwer, gerade die neue ist echt lahm bislang, hat ihre Lichtblicke, werde noch ein paar Mal reinhören.
Bin eigentlich nicht so der Listenfreak, aber bei den letzten 6 sieht es wohl so aus:

1. Old Star
2. The Underground Resistance
3. Arctic Thunder
4. Eternal Hails
5. It Beckons Us All
6. Astral Fortress
 
Ich habe mich auch dazu entschlossen in diesem Monat gar nichts mehr zu kaufen , um mich den Türmen an CDs und Platten, die ich im letzten halben Jahr angehäuft habe mal richtig zu widmen. Darunter fällt dann auch die neue Darkthrone. Momentan zücke ich 8,5.

Liste der letzten 6 Alben:

1 Old Star
----------------------------
2 Arctic thunder
3 Eternal hails....
4 The underground resistance
5 It beckons us all
6 Astral fortress
 
An manchen Tagen ist "Duke Of Gloat" der beste Darkthrone Song überhaupt.
Bin mir sicher, dass sie sich nach der Aufnahme im Studio zumindest anerkennend zugenickt haben.

Gestern hatte Nick Garrett in der neuen Folge seines "Big Riff Energy" Podcasts Nocturno Culto zu Gast und die obige Mutmaßung ist gar nicht so weit von der Realität entfernt.

Geht da aber um die neue Platte, da beschreibt er, wie er und Fenriz sich nach der Aufnahme zum ersten Mal seit 1988 die Hände geschüttelt haben. Das ist deren Ausdruck von überbordendem Enthusiasmus :D
Generell ein sehr gutes Interview:

 
Trotzdem muss ich Celestial_void recht geben. So schnell kann man ein Album nicht wirklich beurteilen.
In der heutigen Zeit ist alles zu schnell-lebig und die Aufmerksamkeitsspanne sinkt und sinkt.
Es gibt halt auch einfach zuviel an neuen Releases.
Insofern "Hail Darkthrone" und Danke an Fenriz und Ted!
Da geb ich dir (euch) natürlich recht und ich maße mir auch gar nicht an, das Album ernsthaft beurteilen zu können. Aber es fehlt mir bei Darkthrone mittlerweile die Muße, den Alben ausgiebig Zeit zu widmen, um sie dann eventuell doch gut zu finden. Dafür hat mich der Output in den letzten 20 Jahren zu wenig überzeugt. Da ist zwar auch nichts Schlechtes dabei, was man ihnen ja auch hoch anrechnen muss, allerdings finde ich andere Sachen dann eben deutlich spannender und dann wandert meine Zeit bzw. Aufmerksamkeit eben eher da hin.

Immerhin haben sie immer noch das alte Logo ;) Ist ja auch keine Selbstverständlichkeit.
 
Ich finde es schwierig, nach so kurzer Zeit bereits von einem weiteren Meisterwerk zu sprechen. Ich finde es bisher langweilig; vielleicht ändert sich das noch. Umgekehrt gilt das genauso.
 
Wie die Bassdrum in "Howling Primitive Colonies" ab 4:19 in einen flotten Tanzbeat variiert, während des geilen Riffs, das zum ersten Mal bei 2:40 aufgezündet und die Bassdrum da noch stumpf nach Snare durchgetreten wird....

Verdammter sexy Fenriz!
 
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