Weiß nicht ob das in Deutschland überhaupt eine Meldung wert war, aber Rapid Wien ist nach beleidigenden und teils homophoben Entgleisungen von Funktionären und Spielern im Anschluss an das Wiener Derby von der Bundesliga bestraft worden. Der Klub wird aber Protest einlegen.
Der Strafsenat der Fußball-Bundesliga sprach am Montag gegen alle involvierten Funktionäre und Spieler unbedingte Strafen aus und belegte den Klub mit einem bedingten Abzug von drei Punkten. Betroffen sind Geschäftsführer Steffen Hofmann, Co-Trainer Stefan Kulovits sowie Guido Burgstaller, Marco Grüll, Thorsten Schick, Maximilian Hofmann und Niklas Hedl.
Steffen Hofmann erhielt wegen Ehrverletzung (Paragraf 111) eine Funktionssperre von zwei Monaten, davon ein Monat unbedingt. Kulovits bekam wegen Diskriminierung (112) eine dreimonatige Funktionssperre, davon zwei Monate unbedingt. Burgstaller und Grüll wurden wegen Diskriminierung für sechs Pflichtspiele gesperrt (drei unbedingt), Thorsten Schick wegen desselben Delikts fünf Spiele (zwei unbedingt). Maximilian Hofmann und Torhüter Niklas Hedl wurden wegen Verletzung des Fair-Play-Gedankens (111a) für drei Spiele gesperrt, eines davon unbedingt.
Damit muss Rapid im entscheidenden Spiel um den Einzug in die Meistergruppe am Sonntag (17 Uhr) bei Austria Klagenfurt gleich fünf Spieler ersetzen. Kapitän Burgstaller und Torjäger Grüll fehlen Rapid bis in den April.
Rapid hatte am 25. Februar die Wiener Austria mit 3:0 besiegt und erstmals seit zehn Jahren ein Heim-Derby gewonnen. In den Tagen danach tauchten verstörende Videos auf, die bei den Siegesfeiern aufgenommen worden waren. Zunächst wurde publik, dass Steffen Hofmann deftig gegen den Stadtrivalen austeilte. Stunden später war auf einem Mitschnitt zu sehen und zu hören, wie Kulovits und die fünf Spieler gemeinsam mit Fans teils homophobe Gesänge gegen die Austria anstimmten.