Deutscher Punk

Naja Malaria und die Neubauten sind die NDW – Nena und der Goldene Reiter sind als 2. NDR die kommerzialisierte Ausschlachtung der ersten, die sich außerdem ganz bewusst von Rock absetzte. Demnächst alles in Buchform von Florian Völker, auch wenn das kein Herrschaftswissen ist.

Hm, dass ist mir alles viel zu undifferenziert. Nur zwei Punkte: 'Goldener Reiter' war 1980 ein großer Hit...... '99 Luftballons' kam erst drei Jahre später. MALARIA und EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN waren niemals NDW. Wenn überhaupt, dann eher New Wave. Hab mich gerade über den Autor Florian Völker informiert und dabei festgestellt, dass mich sein Buch nicht interessiert. Ich bevorzuge Bücher von Zeitzeugen.
 
Das ist schlicht falsch, selbstredend wurden Neubauen und Co als Neue Deutsche Welle besprochen und sie kommen ja (was die Bedeutung angeht viel zu spät) auch in der ZDF-Doku vor.
Mir ist dabei bewusst, dass die außerwissenschaftliche Selbst-Historisierung der kommerziell erfolgreichen Akteure der 80er anderes erzählt, aber es stimmt halt schlicht nicht mit den Quellen (hier mit dem Malaria-Vorgänger Mania D...) überein. "Undifferenziert" mag das sein, weil der Gebrauch undifferenziert für alle deutschsprachige Musik war, die sich irgendwie auf Punk-Rock bezog, und nicht spezifisch für Kinder-Melodien mit Drum-Computer reserviert war.
Hier wird zwischen ONDW und INDW unterschieden, was man so nicht machen muss, aber was den Unterschied ganz gut klar macht: https://www.deutschlandfunkkultur.d...welle-neue-musik-von-der-ernsten-ndw-100.html
 
Genauso wie Klaus bevorzuge ich auch Zeitzeugen, zumal es die in Zusammenhang mit den 80er diese ja nun wirklich noch zu Hauf gibt.

Die Doku verweist doch auf diese unterschiedliche NDW-Phasen, aber einen klaren deutschen Schubladen-Cut, nach dem Motto Du bist noch ein guter NDWler und Du ein schlechter, weil später und es da ja auch schon Hubert K. gab ist natürlich albern. Kam eigentlich auch ZAZA in der Doku vor? Der Zauberstab war mein persönlicher Startschuss in die NDW, aber ich bin auch ja auch ein Spätgeborener (Jahre 72).
 
Ihr könnt bevorzugen, was ihr wollt, abet in Sounds und Co stehts zeigenössisch (auch in Interviews) halt anders, als es in der Doku erzählt wird. Auch in die Inklusion von Nina Hagen - und der Auslassung von Rio Reiser - ist eine Entscheidung, die eigentlich nur dadurch zu rechtfertigen ist, dass jemand aus der DDR dabei sein sollte.
Gut und schlecht muss man tatsächlich nicht trennen, ich bin weder Fan der einen, noch der anderen Welle. Und wenn ich "kommerziell" sage, dann ist das nicht normativ.
 
Das ist schlicht falsch, selbstredend wurden Neubauen und Co als Neue Deutsche Welle besprochen und sie kommen ja (was die Bedeutung angeht viel zu spät) auch in der ZDF-Doku vor.
Mir ist dabei bewusst, dass die außerwissenschaftliche Selbst-Historisierung der kommerziell erfolgreichen Akteure der 80er anderes erzählt, aber es stimmt halt schlicht nicht mit den Quellen (hier mit dem Malaria-Vorgänger Mania D...) überein. "Undifferenziert" mag das sein, weil der Gebrauch undifferenziert für alle deutschsprachige Musik war, die sich irgendwie auf Punk-Rock bezog, und nicht spezifisch für Kinder-Melodien mit Drum-Computer reserviert war.
Hier wird zwischen ONDW und INDW unterschieden, was man so nicht machen muss, aber was den Unterschied ganz gut klar macht: https://www.deutschlandfunkkultur.d...welle-neue-musik-von-der-ernsten-ndw-100.html

Ich habe nicht geschrieben, dass Malaria und Einstürzende Neubauten nicht als NDW besprochen worden sind, sondern mit meiner Aussage wollte ich darauf hinweisen, das sich beide Bands nicht als NDW bezeichnet haben. Das hätte ich klarer formulieren sollen.

Hilsberg hat mit dem legendären Artikel für die Sounds den Begriff 'Neue Deutsche Welle' das erste Mal ins Spiel gebracht. Das Heft hab ich 1980 als 13jähriger von nem Freund bekommen, weil er wusste, dass ich so langsam aber sicher anfing mich für Punk zu interessieren.
 
Hilsberg hat mit dem legendären Artikel für die Sounds den Begriff 'Neue Deutsche Welle' das erste Mal ins Spiel gebracht.
Auch das stimmt nicht...

Lassen wirs, bleib bei deinen Überzeugung. Ich bleib bei dem, was ich überprüfen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Malaria! Und Neubauten als NDW zu charakterisieren ist schon sehr ... hm ... speziell! Hab ich als Teen der 80er so tatsächlich noch nie gehört!
 
Auch das stimmt nicht...

Lassen wirs, bleib bei deinen Überzeugung. Ich bleib bei dem, was ich überprüfen kann.

Anscheinend bist du ja einer dieser Menschen, die glauben die Deutungshoheit für sich gepachtet zu haben. Oder du glaubst tatsächlich, dass es in dieser Geschichte nur eine Wahrheit gibt. Wie auch immer, mir vergeht jegliche Lust, mich mit dir weiter auseinanderzusetzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Apropos NDW...... am Ostersonntag hab ich mir die nagelneue Doku 'Neue Deutsche Welle' bei ZDF info angeschaut. Hat mir gut gefallen, da dort u.a. die direkte Linie vom deutschen Punk (die Schweizer Punkband GRAUZONE taucht auch auf) zur Neuen Deutschen Welle nachgezeichnet wird und wie plötzlich jede deutschsprachige Band als NDW etikettiert wurde.
Ich habe mir diese Woche auch diese Doku angesehen. Hat mir ebenfalls gut gefallen, danke für den Tipp.
 
Würde evtl auch in den Hardcore Thread passen,
neue Band aus Ffm:

https://autokorrekt069.bandcamp.com/album/autokorrekt

a1976824016_16.jpg
 
"Endlich mal ein Buch über die frühe Punk-Szene in Hannover" war mein erster Gedanke, als ich von dem Buch gehört habe. Hamburg, Düsseldorf und Berlin sind ja schon recht gut dokumentiert, aber Hannover wurde bisher immer ausgespart (mit Ausnahme der tollen Compilation 'Jung kaputt spart Altersheime - Hannover Punk '78 - '84' und der gleichnamigen Doku über die Frauen, die in den späten 1970er und 80er Jahren im deutschsprachigen Raum Punk- und Musikgeschichte geschrieben haben - ist der Film eigentlich mittlerweile fertig, frage ich mich gerade....?). Hannover hat eine sehr vielfältige Punkgeschichte vorzuweisen: No Fun Records, HANS-A-PLAST, BLITZKRIEG (aus denen die hervorragenden BOSKOPS entstanden sind), BLUT + EISEN (eine der besten und originellsten dt. Hardcore-Punkbands aus den 1980ern), UJZ Glocksee, die absolut wahnsinnigen Chaos-Tage 1984 (mein erster Besuch) um nur mal ein paar wichtige Stationen zu nennen.

'Wie der Punk nach Hannover kam' ist ein wunderbares subjektives Foto-Lesebuch, an dem u.a. Hollow Skai (u.a. No Fun Records) beteiligt ist, den ich in diesem Thread schon aufgrund seines Buchs über die NDW lobend erwähnt habe. Hauptsächlich aber wird die Geschichte von den damaligen Musikern erzählt: Annette Benjamin, David Spoo, Jens Gallmeyer, Angelique Upstart, Annette Simons u.v.m. Natürlich darf auch Karl Nagel nicht fehlen, der auch auf dem Cover zu sehen ist. 'Wie der Punk nach Hannover kam' ist unterhaltsam von der ersten bis zur letzten Seite und aus dem Schmunzeln bin ich auch kaum rausgekommen. Fazit: die perfekte Lektüre für altgewordene Zeitzeugen wie mich, aber auch durchaus lesenswert für jüngere Punx, Sympathisanten und Interessierte. 256 Seiten, gebunden und erschienen im Hirnkost Verlag.

Design-ohne-Titel-7.png
 
"Endlich mal ein Buch über die frühe Punk-Szene in Hannover" war mein erster Gedanke, als ich von dem Buch gehört habe. Hamburg, Düsseldorf und Berlin sind ja schon recht gut dokumentiert, aber Hannover wurde bisher immer ausgespart (mit Ausnahme der tollen Compilation 'Jung kaputt spart Altersheime - Hannover Punk '78 - '84' und der gleichnamigen Doku über die Frauen, die in den späten 1970er und 80er Jahren im deutschsprachigen Raum Punk- und Musikgeschichte geschrieben haben - ist der Film eigentlich mittlerweile fertig, frage ich mich gerade....?). Hannover hat eine sehr vielfältige Punkgeschichte vorzuweisen: No Fun Records, HANS-A-PLAST, BLITZKRIEG (aus denen die hervorragenden BOSKOPS entstanden sind), BLUT + EISEN (eine der besten und originellsten dt. Hardcore-Punkbands aus den 1980ern), UJZ Glocksee, die absolut wahnsinnigen Chaos-Tage 1984 (mein erster Besuch) um nur mal ein paar wichtige Stationen zu nennen.

'Wie der Punk nach Hannover kam' ist ein wunderbares subjektives Foto-Lesebuch, an dem u.a. Hollow Skai (u.a. No Fun Records) beteiligt ist, den ich in diesem Thread schon aufgrund seines Buchs über die NDW lobend erwähnt habe. Hauptsächlich aber wird die Geschichte von den damaligen Musikern erzählt: Annette Benjamin, David Spoo, Jens Gallmeyer, Angelique Upstart, Annette Simons u.v.m. Natürlich darf auch Karl Nagel nicht fehlen, der auch auf dem Cover zu sehen ist. 'Wie der Punk nach Hannover kam' ist unterhaltsam von der ersten bis zur letzten Seite und aus dem Schmunzeln bin ich auch kaum rausgekommen. Fazit: die perfekte Lektüre für altgewordene Zeitzeugen wie mich, aber auch durchaus lesenswert für jüngere Punx, Sympathisanten und Interessierte. 256 Seiten, gebunden und erschienen im Hirnkost Verlag.

Design-ohne-Titel-7.png

Ich sollte mal häufiger in diesen Thread schaun. Schmälert mein Konto und läßt aber mein Herz höher schlagen:top:
 
Zuletzt bearbeitet:
"Endlich mal ein Buch über die frühe Punk-Szene in Hannover" war mein erster Gedanke, als ich von dem Buch gehört habe. Hamburg, Düsseldorf und Berlin sind ja schon recht gut dokumentiert, aber Hannover wurde bisher immer ausgespart (mit Ausnahme der tollen Compilation 'Jung kaputt spart Altersheime - Hannover Punk '78 - '84' und der gleichnamigen Doku über die Frauen, die in den späten 1970er und 80er Jahren im deutschsprachigen Raum Punk- und Musikgeschichte geschrieben haben - ist der Film eigentlich mittlerweile fertig, frage ich mich gerade....?). Hannover hat eine sehr vielfältige Punkgeschichte vorzuweisen: No Fun Records, HANS-A-PLAST, BLITZKRIEG (aus denen die hervorragenden BOSKOPS entstanden sind), BLUT + EISEN (eine der besten und originellsten dt. Hardcore-Punkbands aus den 1980ern), UJZ Glocksee, die absolut wahnsinnigen Chaos-Tage 1984 (mein erster Besuch) um nur mal ein paar wichtige Stationen zu nennen.

'Wie der Punk nach Hannover kam' ist ein wunderbares subjektives Foto-Lesebuch, an dem u.a. Hollow Skai (u.a. No Fun Records) beteiligt ist, den ich in diesem Thread schon aufgrund seines Buchs über die NDW lobend erwähnt habe. Hauptsächlich aber wird die Geschichte von den damaligen Musikern erzählt: Annette Benjamin, David Spoo, Jens Gallmeyer, Angelique Upstart, Annette Simons u.v.m. Natürlich darf auch Karl Nagel nicht fehlen, der auch auf dem Cover zu sehen ist. 'Wie der Punk nach Hannover kam' ist unterhaltsam von der ersten bis zur letzten Seite und aus dem Schmunzeln bin ich auch kaum rausgekommen. Fazit: die perfekte Lektüre für altgewordene Zeitzeugen wie mich, aber auch durchaus lesenswert für jüngere Punx, Sympathisanten und Interessierte. 256 Seiten, gebunden und erschienen im Hirnkost Verlag.

Design-ohne-Titel-7.png
geil, wird natürlich bestellt!!
 
"Endlich mal ein Buch über die frühe Punk-Szene in Hannover" war mein erster Gedanke, als ich von dem Buch gehört habe. Hamburg, Düsseldorf und Berlin sind ja schon recht gut dokumentiert, aber Hannover wurde bisher immer ausgespart (mit Ausnahme der tollen Compilation 'Jung kaputt spart Altersheime - Hannover Punk '78 - '84' und der gleichnamigen Doku über die Frauen, die in den späten 1970er und 80er Jahren im deutschsprachigen Raum Punk- und Musikgeschichte geschrieben haben - ist der Film eigentlich mittlerweile fertig, frage ich mich gerade....?). Hannover hat eine sehr vielfältige Punkgeschichte vorzuweisen: No Fun Records, HANS-A-PLAST, BLITZKRIEG (aus denen die hervorragenden BOSKOPS entstanden sind), BLUT + EISEN (eine der besten und originellsten dt. Hardcore-Punkbands aus den 1980ern), UJZ Glocksee, die absolut wahnsinnigen Chaos-Tage 1984 (mein erster Besuch) um nur mal ein paar wichtige Stationen zu nennen.

'Wie der Punk nach Hannover kam' ist ein wunderbares subjektives Foto-Lesebuch, an dem u.a. Hollow Skai (u.a. No Fun Records) beteiligt ist, den ich in diesem Thread schon aufgrund seines Buchs über die NDW lobend erwähnt habe. Hauptsächlich aber wird die Geschichte von den damaligen Musikern erzählt: Annette Benjamin, David Spoo, Jens Gallmeyer, Angelique Upstart, Annette Simons u.v.m. Natürlich darf auch Karl Nagel nicht fehlen, der auch auf dem Cover zu sehen ist. 'Wie der Punk nach Hannover kam' ist unterhaltsam von der ersten bis zur letzten Seite und aus dem Schmunzeln bin ich auch kaum rausgekommen. Fazit: die perfekte Lektüre für altgewordene Zeitzeugen wie mich, aber auch durchaus lesenswert für jüngere Punx, Sympathisanten und Interessierte. 256 Seiten, gebunden und erschienen im Hirnkost Verlag.

Design-ohne-Titel-7.png
heute ist ein Artikel dazu in der taz, allerdings können die Bilder der gedruckten Ausgabe leider nicht online verwendet werden:
https://taz.de/Archiv-Suche/!5931145&s=hannover&SuchRahmen=Print/
 
Zurück
Oben Unten