Matty Shredmaster
Till Deaf Do Us Part
Tut mir leid, das ist kein Argument für EINHUHNDERTUNDACHTZIG Euronen für genau EINE CD. Natürlich weiß ich nicht was die Bands in den 80ern verdient haben und auch nicht was sie heute verdienen. Aber umgerechnet auf x Fans je 180 € müssten die Plattenfirmen den Bands in den 80ern mehr Geld pro CD bezahlt haben als sie durch die Verkäufe eingenommen haben nach meiner Logik.
Aber eh kein Ding, fragen wir doch einfach mal den forumseigenen Superstar. Hey, @Matty Shredmaster, wie lebt es sich so als äh, brotloser Künstler der CDs, LPs + Merch von Lost World Order und Powergame fast verschenkt? Guten Hauptjob? Erbschaft? Anders kann ich mir nicht erklären dass du hier weder ein Auto noch ein Jahr den Lebensunterhalt finanziert haben willst. Ach, und da gibts ja noch Tankard! Die sind auch alle berufstätig soweit ich weiß weil sie von ihrer Musik nicht leben können und die machen auch keine fragwürdigen Aktionen. Würde ich etwas drüber nachdenken und meine Sammlung durchschauen nach den ganzen Underground-Bands die kein Mensch kennt.... wie können die ihre Platten rausbringen??
Danke für den Superstar *rot werd*
Für mich ist das ja ein Hobby, ich will und muss nicht davon leben. Wir haben alle Jobs und wollen einfach gehört werden.
Allerdings muss man in die Waagschale werfen, dass die Produktion eines Albums heute nur noch einen Bruchteil (!) dessen kostet, was man in den Achtzigern investieren musste. Und da braucht mal niemand zu glauben, dass das damals ernsthaft die Labels bezahlt haben. Die Kosten wurden den Bands zu einem Großteil direkt von den Tantiemen wieder abgezogen, so dass auch damals der Musiker für die Kosten aufkommen musste. Und ich bin sicher, dass manche weniger erfolgreiche Musiker aus den glorreichen Achtzigern heute noch Schulden abbezahlen. Labels waren auch in den Achtzigern schon Wirtschaftsunternehmen und keine karitativen Einrichtungen. Und die ganz rührigen, denen es weniger um Profit ging...tja, wo sind die heute nur?
Albumproduktionen mit LP-Herstellung und allem Drum und Dran haben in den Achtzigern locker höhere fünfstellige Beträge gekostet, heute kannst du 500 CDs inkl. guter Studioaufnahme problemlos für € 3.000-4.000,- finanzieren. Dafür muss man jetzt nicht unbedingt Crowdfunden, es sei denn man ist das ganze Jahr unterwegs und spielt jeden Abend für 5 Personen und erhält nur einen Anteil am Eintrittsgeld.
Und man kann sich beim Crowdfunding auch immer die Frage stellen, ob das jetzt ein wichtiges Ziel ist. Brauchen Underground-Bands unbedingt einen Bus bzw. will ich mich daran unbedingt finanziell beteiligen? Jeder kann das zum Glück für sich selbst entscheiden. Ich finde in manchen Fällen, dass man sich das Leben etwas einfach macht. Ich brauche irgendwas, wie komm ich da nur dran? Ach, tolle Idee, ich mache ein Crowdfunding.
Mir persönlich wäre es unangenehm, wenn ich mir von Leuten, die zu meinen Konzerten kommen, einen Bus oder eine CD-Produktion schenken lassen würde, das liegt aber an meiner persönlichen Einstellung. Meine Eltern haben mir beigebracht, dass man Dinge mehr wertschätzt, wenn man sie sich selbst erarbeitet hat. Aber nochmal: das kann jeder für sich entscheiden, und ich verurteile das auch nicht. Solange Leute sich an einer solchen Crwodfunding-Aktion beteiligen, ist dieselbe dadurch auch legitimiert. Für mich käme das aber nur infrage, wenn es mir richtig dreckig ginge, und das war zum Glück noch nie so krass der Fall.