Fanzines

Hm, ich hatte Ende Juli das Heft bei IBP bestellt, bekam dann aber die Nachricht, dass es aus sei. Bedeutet "wieder", dass es die letzten Tage rein kam?

Vielleicht ein kleines Missverständnis, ich meinte #9

http://shop.ironbonehead.de/en/zines-/12947-chips-beer-us-issue-9-zine.html

@abruptum
Mit Zines - vor allem mit deutschsprachigen Fanzines - kann man kein Geld verdienen, mit Glück kann man seine eigenen Kosten decken aber alles andere ist äußerst schwierig. Aber darum geht es auch den Wenigsten und das Argument sollte auch nicht berücksichtig werden. Wenn ich sehe das Leo vom Fatal Underground sein Zine jahrelang nur für die reinen Portokosten dem willigen Leser angeboten hat, geht mein Herz auf. Und sein Drucker tut mir unendlich Leid.
Den meisten Schreibern geht es um die Liebe zur Musik, dem Interesse an der Band und das Beantworten von Fragen, die man sonst nirgends findet - so hat bei mir damals alles begonnen. Dafür gehen dann auch schon mal ein paar Euro über den Jordan, aber das interessiert am Ende keinen, wenn man das fertige Magazin in den Händen halten darf. Ha, und bevor mir jemand daraus einen Strick drehen will: Ich möchte Webzine-Schreibern diese Eigenschaften ja nicht abstreiten. (;
Der Vorteil von gedruckten Zines ist für mich auch, das man einen Abschnitt abschließen kann und sich mit etwas Neuem beschäftigen kann. Es gibt nicht die Möglichkeit Jahre später etwas zu ändern, dort kurz etwas umzuschreiben, wegzustreichen oder einzufügen. Es ist abgeschlossen. Wenn man es übertrieben ausdrücken will: Es ist ein Zeitdokument.

Ich kenne übrigens keine vergleichende Statistik die den ökologischen Fußabdrucks eines Magazines mit der App auf dem Smartphone samt Serverkosten in Betracht zieht, aber das ist vermutlich auch irrelevant. (;

Und übrigens, mit 29 Jahren zähle ich mich noch lange nicht zu der Horde der alten Säcke. Ich bin auch nicht mit Zines aufgewachsen, dafür bin ich einfach zu jung gewesen. Ich hatte schon seit der frühen Schulzeit eine Affinität hin zum gedruckten Wort. Anfassen, bekritzeln, notieren, unterstreichen, das gelingt mir in der digitalen Welt nicht. (;
 
Hast du meinen Beitrag überhaupt gelesen? Ich schrieb doch, dass, wenn man ein Fanzine macht, man Glück haben kann, wenn man plus/minus Null rauskommt. Und das meist auch nur, wenn man Promo-Zeugs in die "Kalkulation" mit einrechnet. Natürlich betreibt niemand ein Fanzine, um Geld damit zu machen, sondern aus Idealismus. Ich habe selbst ein Printzine gemacht mit zwei Ausgaben; weiss also wovon ich rede.

Yeap und ich wollte das noch einmal unterstreichen und meine Sicht noch einmal dazu ausbreiten.

Welches Zine hast du denn aus dem Boden gestampft?
 
Nachtrag: Idealismus ist schön und gut, und wer das machen will, hat meine Hochachtung.

Bei mir war es so, dass ich von jeder Ausgabe so um die 130 Stück abgesetzt habe. Das hätte man vielleicht noch optiemieren können, aber egal.
Und dann fragst du dich halt irgendwann, warum mache ich das zum Nulltarif, wenn das dann gerade mal diese 130 Leutchen lesen. Mal abgesehen von dem Aufwand, die Hefte immer zur Post zu bringen.

Und das wird immer weniger. Zumindest im Punk/Hc-Bereich war es vor einigen Jahren noch üblich, dass Shops (Online oder echte)Printzines im Angebot hatten. Gibt es heute auch kaum noch, weil es halt kaum Nachfrage gibt.

Aber wie gesagt, ich habe Hochachtung vor jedem, der das noch durchzieht. Meine Erfahrung ist halt oft (ich weiss ja nicht was du genau machst, arbeiten/studieren), dass wenn die Leute älter werden und teilweise Familie haben und ein Vollzeitjob dazu kommt, dass nicht mehr machen (wollen). Kann man jetzt spiessig nennen, aber wenn man nach 8 oder 10 Stunden Arbeit nach Hause kommt , hat man halt nicht unbedingt noch Lust, Interviews zu führen oder Reviews zu schreiben.

Und ich freue mich über jeden Leser, der Interesse an meinem Hobby (und vielleicht auch an den Bands) zeigt. Aber ja, die meisten Distros nehmen keine Zines mehr auf, weil sie diese einfach nicht weiterverkaufen können. Übrigens, Bernd von Dunkelheit Prod. führt ein vielfältiges Sortiment an Zines in seinem Shop.

Ich arbeite seit mittlerweile 6 Jahren Vollzeit, glücklicherweise in Copyshops/Druckerein, weswegen ich somit immer an der Quelle saß. Das erste Heft habe ich, wenn ich mich richtig erinnere, noch im ersten Jahr bei meinem ersten Arbeitgeber gedruckt.

Das Sonic Death Monkey. Hatten wir nicht sogar mal getauscht, ich meine mich dunkel zu erinnern ?!

Yeap, das haben wir. Liegt aber auch schon gut zwei Jahre zurück, glaube ich.
 
Bald erscheint die achte Ausgabe von Live Eclipse und ich kann vorab schon sagen, das es eines der interessantesten The-Ruins-of-Beverast-Interview enthält, die ich bisher gelesen habe. Danach habe ich all meine Pläne auf Eis gelegt, die Band selber befragen zu wollen,...
 
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http://www.wordsasweapons.de/
 
Heute morgen habe ich die dritte Ausgabe des "Compilation of Death"-Zine, nein, nennen wir es eher Buch, begonnen. 390 Seiten Death Metal. Die Bandauswahl liest sich grandios - Sadistic Intent, Autopsy, Cianide, Coffin Text, Doombringer, Eternal Darkness, Incantation und noch unzählige mehr. Aber - wie immer gibt es ein "Aber".
Aber dann kommt der große Wermutstropfen bereits in der Einleitung: Viele Bands wurden mit 10 standardisierten Fragen abgespeist, die offensichtlich als Rundmail an viele Bands geschickt wurden. Mal schauen was daraus geworden ist, denn erst einmal will ich mich durch das umfangreiche Sadistic-Intent-Gespräch.
 
Die 10. und wohl ebenso letzte Ausgabe des Hammerhearts ist gestern erschienen.

Interviews: Borknagar, Malevolent Creation, Moonsorrow, Eis, Himinbjorg, Wederganger, Nocternity, Universe 217, Midnight Odyssey, Antlers, Infesting Swarm, Violation Wound, Azavatar, Ainulindale, Convictive, Kadavrik, Wolcensmen
Specials: BATHORY (20-seitiges Special!)! Zahlreiche Buch-, CD-, Fanzine-, Tape-, und Vinyl-Reviews!
Umfang: 112 Seiten
Aufmachung: Cover farbig, Innenteil schwarz-weiss, sauberes Layout, Offset-Druck, Hochglanzpapier
Preis: 5,00 Euro (zzgl. 1,66 € P&V)

http://adnoctum.de/hammerheart-zine/
 
Hab das neue (und leider letzte...) Hammerheart grad aus dem Briefkasten gezogen. Schon die Liste der interviewten Bands verspricht ja wieder Unterhaltung und Lesespaß auf höchstem Niveau.
 
Ich habe das Heft heute ebenfalls aus dem Briefkasten geholt. Die Bands als solche sprechen mich zwar weniger an, aber ich lass mich gerne überzeugen.
 
OPTIK:

Auf jeden Fall eine eigene individuelle Note!
Mir ist aufgefallen das einige Fanzine versuchen
immer Professioneller zu wirken jedoch in diesem Rahmen sich einengen.

Oft fällt mir das am Gestaltungsraster auf, welches kaum aufgebrochen wird
oder zu Schematisch abgearbeitet wird.

Gestaltungsraster ja, ist wichtig wenn man sich nicht verzetteln will aber, wählt ein flexibleres oder
geht (so vom mir am liebsten) Back to Cut ´n Paste. Keine einfachen rahmenlosen Bilder, mehr Gestaltungsmittel
kleine easter eggs oder eine Hommage.
Das Horrible Eye´s ist ein gutes Bespiel für eine tolle Gestaltung.
Hochglanz Hefte gibt es genug der Untergrund braucht Fanzine!
Mehr Mut und Wildheit auf den Seiten in Wort und Bild!
Oft wirkt alles zu Leblos, zu Aufgeräumt.

Inhalt:
Weniger Interviews in der Zahl aber dafür mit schöner Länge.
Das Live Eclipse ist ein gutes Beispiel für eine schöne Interviewlänge.
Klar hängt das immer auch vom Interviewpartner ab, ich denke trotzdem das
da oft Luft nach oben ist.

Auch hier ist die Individuelle Note wichtig. Ich möchte nicht das Gefühl haben
vom geschulten Redakteur zu lesen sondern vom Maniac welcher mit mir dem Leser
seine Welt teilt und das eben nach seinen Regeln.
 
Okay, mehr Wut ist notiert und den Wunderkerze kann man in Zukunft wieder öfters ignorieren ;) - und die Bands mehr anstacheln, ebenfalls notiert.
 
BTW machst du aber ein tolles Heft!
Wer aber in der Ausgabe 5 CRUCIAMENTUM und SEPULCHRAL TEMPLE hat
und dann zu meiner Freude auch noch COMAWORX !!!! :verehr:
Hat mich sowieso schon in der Tasche
 
Eine Frage an die breite Masse: Was wünscht man sich heute von einem Fanzine? Nur mal interessehalber für mich.
- interessante Interviews, gern auch mal was anderes oder kompletten Unsinn...
- eine erkennbare eigenen Note
- Zeug interviewen/besprechen, was den mainstreamigeren Magazines durch die Lappen geht (gibt aber haltleider echt nicht mehr so viel unbekannten Zeug im Internetzeitalter)
- ein supiges cut'n'copy Design
 
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