Heilsbringer of Metal

Denke mal, dass sich auf Grund dieser Entwicklung damals der Grunge usw. so gut durchsetzen konnten. Es war einfach Musik mit Ecken und Kanten und nix glattgebügeltes. Oder warum ist gerade der Black Metal so erfolgreich gerade?
Da hast schon recht. Beim BM denke ich aber auch, dass das ein paar Jahre noch gut läuft, weil es halt auch grad jüngere Leute evtl. mit Sinnsuche verbinden oder sowas in der Art, da ist schon viel psychologisches mit im Spiel - nicht nur die Mucke. Dann tut sich das auch auf nen harten Kern verteilen. Da es aber grad so dermaßen viel gute Sachen gibt, hoffe ich doch sehr, das verschiebt sich noch lange.
 
Man hat es Ende der 80er Jahre gesehen, was passieren kann, wenn der Metal zu sehr in den Mainstream gelangt (ich sag nur Sleaze/ Hair Metal), derzeit sehe ich die selbe Entwicklung beim doch recht erfolgreichen Symphonic Metal ala Nightwish, Epica usw. Gute Bands etablieren entsprechenden Bereich, mit der Zeit kommen immer mehr Bands und überschwemmen den Markt mit zum Teil belangslosem Zeug. Wie ein Fass: Man kann es nur so lange füllen, bis es überläuft. Sicherlich bleiben am Ende die wirklich guten Bands, die noch etwas Innovationen mit an Bord haben, aber 80% der Bands verschwindet in der Versenkung.
Für eine Überschwemmung ist heutzutage ja nichtmal ein Mainstreamtrend notwendig. Eigentlich ist es immer so, da es sehr einfach geworden ist, Musik zu produzieren und zu verbreiten.
 
Nachtrag zu eben:

Hier im Forum werden ja immer wieder Night Demon als Nachfolger und Thronerben genannt, aber das sehe ich (leider) nicht so.
Das aktuelle Album Darkness Remains läuft hier gerade, und mir fehlen da auf dem Album genau die Sorte Songs der Marke
The Trooper, Run To The Hills, Breaking The Law, The Sentinel, Turbo Lover, Creeping Death, Fade To Black, Holy Diver, Die Young, Paranoid,
No More Tears, Empire, Silent Lucidity, Ace OPf Spades, Overkill, Blackout, Rock you like a Hurricane usw, also Songs,
die dauerhaft im Ohr bleiben und die Hits sind (auch wenn das bei der einen und anderen Person hier ja verpönt ist).
Night Demon berufen sich zwar auf europäische Bands, aber "dummerweise" auf die "falschen" Bands aus der zweiten und dritten Reihe.
Um auch von der größeren Masse an Normalo-Metal-Hörern und Metal-Interessierten wahrgenommen zu werden und dort Gehör zu finden,
spielt die Band zu unzugängliche Musik.
Und das trifft auf viele Bands zu´, auf die ich stehe und die ich auch eingangs genannt hatte.

Zudem sehe ich die Gefahr bei nachlassendem Interesse an Bands, daß wir bald in unserem eigenen Saft schmoren werden,
denn dann werden nur noch (nord)europäische Bands in unseren Breitengraden spielen und US-Kananda-Südamerika-Bands werden
aus finanziellen Gründen (weil keiner Geld verlieren kann und will, weder Veranstalter, noch Booker und auch die Bands nicht) nicht mehr gebucht.
Fish (der Sänger) hat da auf Facebook einen guten Artikel gebracht.
Da sehe ich als noch größeres Problem für die Zukunft als die Bandfrage selber.

Was man wohl auch nicht ausser Acht lassen sollte, Iron Maiden, Metallica usw. waren damals (Ende 70er/ Anfang 80er Jahre) die ersten Metalbands. Die gesamte Metalszene hatte sich zu der Zeit gerade entwickelt. Gerade Metallica standen mehr oder weniger alleine auf weiter Flur in ihrer Zunft. Man hatte nur wenig Konkurenz, gegen die man sich durchsetzen musste.
Bands wie Enforcer, Night Demon haben zigfache Konkurrenz und müssen sich zudem noch gegen die noch aktiven Großen Bands durchsetzen. Mit der QUalität der Musik hat das nicht viel zu tun. Viele Käufer greifen lieber zur neuen Maiden, als zur aktuellen Night Demon, obwohl letztere musikalisch Qualitativ besser ist, aber eben nicht der Name Maiden draufsteht.
Zum Vergleich:
Wenn man mal die Metalszene verlässt: Warum waren die Beatles so erfolgreich? Ganz einfach, weil se mit zu den ersten gehörten. In den 70ern gab es auch viele neue Bands, aber keine von diesen hatte solche Massenhysterien ausgelöst wie die Liverpooler.
 
Find ich auch erstaunlich. Die mögen für Deathmetal nicht übermäßig harts ein, für Hallenkonzerte sind sie es aber schon. Man sieht auch sonst oft Shirt von denen, wie mir mal aufgefallen ist...

Genau das mit der Härte bei Amon Amarth ist der Grund.
Zugänglicher Songaufbau, verständliches Gegrunze, melodische Soli, sympathisches Auftreten, Spaß an der Sache.
Die Konzerte mögen "groß" sein, wirken aber nicht so.

Und zu @emskopp nein, die Qualität mag von Night Demon zwar für dich besser sein, aber die Band hat keine Hits, nichts, was bei den Leuten langfristig kleben bleibt,
die sich auf ein Konzert bzw. Festival begeben, wo Night Demon ebenfalls auftreten und die die Band so nebenbei hören.
Wenn ich da an Masterplan bei Hammerfall oder seinerzeit Victory bei Gary Moore denke, da bin ich später auf deren eigenen Konzerte wegen der Songs gegangen,
eben weil die Songs etwas hatten, was sofort genial-geil-super-klasse-toll war. Und das ging damals nicht nur mir so.
Bei Night Demon sehe ich das (leider) nicht, die Songs sind gut, aber ziehen emotional nicht die Wurst vom Teller.
Und das ist ja mit ein Grund, weswegen es diese Bands, die leicht am potentiellen Publikum vorbei musizieren, nur bis kurz vors anvisierte Ziel schaffen werden,
aber nie ganz nach oben auf die Pole-Position.
Gute Songs, aber keine Hits, wahrscheinlich aufgrund der Größe sympathisch-fanfreundliches Auftreten, aber bundesweit (wenn nicht gar weltweit) zu wenig Fans,
um Hallen mit mehr als 300 bis 800 Leuten voll zu machen. Wenn überhaupt.
Und das trifft auf Night Demon genauso zu wie auf RAM, Eternal Champion, Gatekeeper, Monument, Horisont, Dead Lord, Audrey Horne, Jorn Lande, Grand Magus
und selbst alte Recken wie Metal Church, Queensryche, Threshold und andere.
 
Viele Käufer greifen lieber zur neuen Maiden, als zur aktuellen Night Demon, obwohl letztere musikalisch Qualitativ besser ist, aber eben nicht der Name Maiden draufsteht.

Night Demon werden nie die Klasse selbst von mittelmäßigeren Maiden-Alben erreichen. Könnten sie, hätten sie bereits. Im Livesektor mögen die Nummern, kombiniert mit tollen Shows und unermüdlichem Touren, sie noch ein ganzes Stück weiterbringen, aber der Stoff für Legenden ist das wahrlich nicht.
 
Ich glaub, ihr verwechselt gerade was: Night Demon ist die Band mit den knackigen und auch ziemlich hitlastigen Songs. Maiden sind die mit den langen Tracks (zumindest seit gefühlten Jahrzehnten).
 
Genau das mit der Härte bei Amon Amarth ist der Grund.
Zugänglicher Songaufbau, verständliches Gegrunze, melodische Soli, sympathisches Auftreten, Spaß an der Sache.
Die Konzerte mögen "groß" sein, wirken aber nicht so.

Und zu @emskopp nein, die Qualität mag von Night Demon zwar für dich besser sein, aber die Band hat keine Hits, nichts, was bei den Leuten langfristig kleben bleibt,
die sich auf ein Konzert bzw. Festival begeben, wo Night Demon ebenfalls auftreten und die die Band so nebenbei hören.
Wenn ich da an Masterplan bei Hammerfall oder seinerzeit Victory bei Gary Moore denke, da bin ich später auf deren eigenen Konzerte wegen der Songs gegangen,
eben weil die Songs etwas hatten, was sofort genial-geil-super-klasse-toll war. Und das ging damals nicht nur mir so.
Bei Night Demon sehe ich das (leider) nicht, die Songs sind gut, aber ziehen emotional nicht die Wurst vom Teller.
Und das ist ja mit ein Grund, weswegen es diese Bands, die leicht am potentiellen Publikum vorbei musizieren, nur bis kurz vors anvisierte Ziel schaffen werden,
aber nie ganz nach oben auf die Pole-Position.
Gute Songs, aber keine Hits, wahrscheinlich aufgrund der Größe sympathisch-fanfreundliches Auftreten, aber bundesweit (wenn nicht gar weltweit) zu wenig Fans,
um Hallen mit mehr als 300 bis 800 Leuten voll zu machen. Wenn überhaupt.
Und das trifft auf Night Demon genauso zu wie auf RAM, Eternal Champion, Gatekeeper, Monument, Horisont, Dead Lord, Audrey Horne, Jorn Lande, Grand Magus
und selbst alte Recken wie Metal Church, Queensryche, Threshold und andere.

Mir ging es hierbei nicht um den Vergleich Night Demon mit den Glanztaten von Maiden. Das da Welten zwischen liegen, ist mir auch bewusst.
Mir ging es eher um den Vergleich Night Demon mit den aktuelleren Maiden Scheiben (The Final Frontier), oder eben die letzte Metallica. Die letzten Maiden Alben aber auch die letzte Metallica waren im Vergleich zu den Frühwerken eher Mittelmaß. Aber die Leute kaufen sich lieber Mittelmaß, wo Maiden oder Metallica draufsteht, als ne sehr gute RAM, Night Demon oder Portrait Scheibe.
 
Zudem sehe ich die Gefahr bei nachlassendem Interesse an Bands, daß wir bald in unserem eigenen Saft schmoren werden,
denn dann werden nur noch (nord)europäische Bands in unseren Breitengraden spielen und US-Kanada-Südamerika-Bands werden
aus finanziellen Gründen (weil keiner Geld verlieren kann und will, weder Veranstalter, noch Booker und auch die Bands nicht) nicht mehr gebucht.
Fish (der Sänger) hat da auf Facebook einen guten Artikel gebracht.
Da sehe ich als noch größeres Problem für die Zukunft als die Bandfrage selber.

Problem ist ja leider auch, dass leider nicht viele junge Fans nachkommen (wer heute in die Metalszene rutscht, steht eher auf den Core-Krams oder Extremmetal, mit traditionellem Metal haben die wenigsten was am Hut. Man schaue sich mal nur hier im Forum um. Die meisten hier sind Ü40. Viele der Musiker aktueller Bands gerade mal 20/ Mitte 20. Soll heissen, im Moment gehen unsere Helden von damals nach und nach. Auf Dauer sind es eher die aktiven Fans, die nach und nach gehen.
 
Die von @The Metallian angesprochenen Übersee-Sorgen teile ich eigentlich nicht. Kann sein dass das für Fish ein Problem ist, aber in der Metalszene geht man doch noch fleißig zu Konzerten, berappt fleißig ständig steigende Ticketpreise und kauft fleißig Merch vorm Nachhauseweg. Ideale Voraussetzungen also. Plus, die meisten Bands die ich jetzt persönlich sehen wollen würde, spielen in Europe um zu spielen und größer zu werden, nicht mit der Illusion, mal davon leben zu können oder dick abzukassieren.

@emskopp : die Frage wäre doch, wovon es abhängt ob neue, junge Fans den Weg in die Szene finden. Ich glaub in Ermangelung von Radio, MTV und Bravo sind einerseits das Internet, andererseits diese Riesen-Kommerzfestivals ein wichtiges "Einfallstor". Dass es lokale Gigs und Bands gibt, ist sicher auch wichtig. Allgemein glaube ich nicht, dass Metal besonders schlecht dasteht, ich denke, die Anzahl echter Musikfans und echter "Jugendkultur"-Kids geht generell zurück. Die Leute hören querbeet irgendwas oder gar nix, ohne sich damit näher zu beschäftigen, und eine Szene ist doch nur Zeitverschwendung auf dem Weg ins Berufsleben. Gute Hobbies sind etwa Tanzen gehen, unbezahlte Praktika, Sport, Gaming, diverse obsessive Arten von gesunder Ernährung und Netflix.

An dieser Stelle überschneidet sich der Thread mit dem "Jung und angepisst: Der U20-Bandthread" von @Franz Meersdonk , der euch vielleicht auch interessiert: https://forum.deaf-forever.de/index...pisst-der-u20-band-thread.11013/#post-1524799
 
Die von @The Metallian

@emskopp : die Frage wäre doch, wovon es abhängt ob neue, junge Fans den Weg in die Szene finden. Ich glaub in Ermangelung von Radio, MTV und Bravo sind einerseits das Internet, andererseits diese Riesen-Kommerzfestivals ein wichtiges "Einfallstor". Dass es lokale Gigs und Bands gibt, ist sicher auch wichtig. Allgemein glaube ich nicht, dass Metal besonders schlecht dasteht, ich denke, die Anzahl echter Musikfans und echter "Jugendkultur"-Kids geht generell zurück. Die Leute hören querbeet irgendwas oder gar nix, ohne sich damit näher zu beschäftigen, und eine Szene ist doch nur Zeitverschwendung auf dem Weg ins Berufsleben. Gute Hobbies sind etwa Tanzen gehen, unbezahlte Praktika, Sport, Gaming, diverse obsessive Arten von gesunder Ernährung und Netflix.

Das mit dem Rückgang der echten Musikfans habe ich in einem der vorherigen Beiträge von mir geschrieben: Gerade auch, weil bei vielen Jugendlichen die Musik nur mehr eine untergeordnete Rolle spielt:, War da mein Wortlaut. Und selbst wenn Jugendliche in den Metalbereich rutschen, wie lange bleiben diese auch dabei, ehe sie dem "nächsten Trend" hinterherrennen. Viele der großen Bands leben gerade auch davon, dass viele Fans der ersten Stunde(n) bis heute Fans dieser Band(s) geblieben sind.
Finde aber auch, dass die heutige Jugend es im Grunde genommen einfacher hat, durch Internet usw. sich in die Matererie reinzuhören.

Was sicherlich auch mit ein Grund sein könnte. Früher haftete dem Metal der Mythos des Bösen und gar Verbotenen an. Und gerade das war es mit Sicherheit auch, was viele Jugendlich so anzog. Heute ist es mehr oder weniger was ganz normales (Metallica im normalen Radioprogramm). Ich meine, wie will ich als Teenie mit Metallica gegen die Eltern rebellieren, wenn Opa (70) im Nebenzimmer zu Reign In Blood von Slayer am headbangen ist. ;)
 
Genau das mit der Härte bei Amon Amarth ist der Grund.
Zugänglicher Songaufbau, verständliches Gegrunze, melodische Soli, sympathisches Auftreten, Spaß an der Sache.
Die Konzerte mögen "groß" sein, wirken aber nicht so.

Und auf keinen Fall die lukrative Querverbindung zur Methorn-Folkmetalfraktion vergessen! AMON MARTH sind genau zu dem Zeitpunkt so richtig groß geworden, als auch diese "Szene" ihren größten Zulauf hatte. Davon sind ihnen viele Hörer erhalten geblieben, zumal die Folkmetalfans in der Mehrzahl junge Menschen sind und ihre musikalischen Geschmäcker noch mehr sichtbar nach außen tragen, als das beim gesetzten Metalfan der Fall ist.
 
Das mit dem Rückgang der echten Musikfans habe ich in einem der vorherigen Beiträge von mir geschrieben: Gerade auch, weil bei vielen Jugendlichen die Musik nur mehr eine untergeordnete Rolle spielt:, War da mein Wortlaut. Und selbst wenn Jugendliche in den Metalbereich rutschen, wie lange bleiben diese auch dabei, ehe sie dem "nächsten Trend" hinterherrennen. Viele der großen Bands leben gerade auch davon, dass viele Fans der ersten Stunde(n) bis heute Fans dieser Band(s) geblieben sind.
Finde aber auch, dass die heutige Jugend es im Grunde genommen einfacher hat, durch Internet usw. sich in die Matererie reinzuhören.

Was sicherlich auch mit ein Grund sein könnte. Früher haftete dem Metal der Mythos des Bösen und gar Verbotenen an. Und gerade das war es mit Sicherheit auch, was viele Jugendlich so anzog. Heute ist es mehr oder weniger was ganz normales (Metallica im normalen Radioprogramm). Ich meine, wie will ich als Teenie mit Metallica gegen die Eltern rebellieren, wenn Opa (70) im Nebenzimmer zu Reign In Blood von Slayer am headbangen ist. ;)

Hab ich überlesen, sorry. Ich wollte eher darauf hinaus dass ich mir nicht sicher bin ob es ein besonderes Bedürfnis nach Rebellion oder alternativen Lebensentwürfen gibt. In meiner Wahrnehmung geht es um unkomplizierten Spaß und Lebensläufe ohne Lücken.
 
Warum soll man rebellieren, wenn es einem doch irgendwo gut geht. Gibt da keinen wirklichen Grund, man hat ja irgendwo alles.
Im Endeffekt sprichst du von späteren Erwachsenen ohne Ecken und Kanten. Einer ist wie der andere.

Aber, auf der anderen Seite: ein lückenloser Lebenslauf oder unkomplizierter Spass muss aber nicht ausschliessen, dass ich mich für etwas begeistern kann: sei es für gute Musik nebst Plattensammeln, oder irgendwelche anderen Hobbies. Halt einfach etwas, wo ich im normalen Alltag abschalten kann.
 
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