Ich stand halb vorne links. Der Sound war ok. Bei Saxon waren die beiden Gitarren gefühlt etwas zu laut. Aber das mag ein subjektiver Eindruck sein. Halford hatte viel Hall drauf … Aber das war ok und da gibt’s vermutlich bedeuten jüngere Kollegen, die mehr ‚Hilfsmittel‘ nutzen.
Alle drei Bands waren super! Uriah Heep sind für diese Tour-Kombi der perfekte Opener. Was die Herren abrocken … fantastisch!!! Das kam live auch alles noch etwas druckvoller rüber als auf Platte. Mick Box mit bald 77 Jahren in dieser top eingespielten Band zu sehen, ist einfach toll. Hurricane von der neuen Platte hat sich prima behauptet. Songs wie Gypsy, Easy Livin’ oder Lady in Black sind zwar so oft gehört, dass ich sie zuhause quasi nie auflege … aber live ist das doch einfach nur fantastisch! Starker Auftritt, ein Song mehr wäre schön gewesen.
Saxon haben mich live noch nie enttäuscht und auch dieses Mal war das wieder saustark. Drei neue Songs (Hell, Fire and Damnation, There’s Something in Roswell, Madame Guillotine) fügten sich nahtlos neben Klassikern ins Set ein. Schade das kein Song von Carpe Diem gespielt wurde. Paul Quinn vermisst man.
Judas Priest kamen mit Panic Attack irgendwie nur schwer ins Set. Während Saxon mit ihren aktuellen Titelstück sehr gut begrüßt wurden, war’s bei Priest gefühlt etwas ruhiger … danach kam mit You’ve got Another thing comin’, Breaking the Law und Rapid Fire (hier war der Sound matschig?) Klassiker und es ging gefühlt erst richtig los. Ich fand die Setlist super und mutig! Nur Painkiller, sonst kein Song vom wohl berühmtesten Album!! Kein Metal Gods, kein Beyond the Realms of Death, kein The Ripper, kein the Sentinel, kein Diamonds & Rust, kein Grinder … auch kein Song von der Firepower, dafür aber Sword of Damocles von der Redeemer of Souls (dieses leicht psychedelische Riff - herrlich!). Meine persönlichen Highlights waren Love Bites, You don’t have to be old to be wise und Sinner!! Von den drei Songs der neuen Platte haben Crown of Thorns und Invincible Shield deutlich besser gezündet als Panic Attack. Insgesamt empfand ich die Stimmung in der Halle etwas schwankend … die berühmten und erwartbaren Songs wurden natürlich mehr abgefeiert. Die schwächsten Resonanzen gab’s meiner Meinung nach bei Saints in Hell. Insgesamt ein sehr gutes Konzert und gerade die ‚frische‘ Setlist hat echt Laune gemacht! Halford hat gut gesungen und entfacht einfach diese einmalige Aura! Stark!! Ich hatte das Gefühl, dass die Songsuswahl ihm entgegen kam. Bei Songs wie A Touch of Evil oder Diamonds & Rust muss er live mehr kämpfen als z.B. bei Love Bites oder You don’t have to be …
Insgesamt ein super Abend mit drei ‚Dino-Bands‘, die live und auf Platte immer noch state of the art sind!!! Und hoffentlich noch lange aktiv bleiben.