Lustige Konzertanektoten

triker

Till Deaf Do Us Part
1991 Düsseldorf Phillipshalle (Christmas Metal Meeting)

Nun, wir waren natürlich wegen Motörhead da!

Tja und dann spielte da ne uns unbekannte Kapelle mit dem klangvollen Namen Morbid Angel auf.
Nach einem total nervenden Intro ging das Geballer/Gegröhle los und mein Kumpel schreit mich sofort an:
Wat is dat den für ne Scheiße?
Raus hier!

Wir also eiligen Schrittes raus in den Vorraum Bier trinken (den Gedanken hatten noch viele andere).
Und da steht dann ein riesiger "Rocker/Biker" (der war wohl auch eher wegen Motörhead da) und brüllt:
Maaaaan eeeey,wo ist den hier die Hauptsicherung?

Drum herum natürlich alles am brüllen vor lachen!:D

So, jetzt seit ihr dran.
 
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Ein Kumpel und ich waren mal bei irgendeinem Konzert im Südbahnhof in Chemnitz Club Achtermai und zwischen 2 Bands, wir waren gerade frisch Bier holen, spricht uns plötzlich so ein Typ an und meinte zu meinem Kumpel (@Musti Kanzler kennste ja jetzt:D) "Du kannst hier nicht stehen, den Platz hab ich für meinen Freund reserviert"
Unsere Gesichter waren unbezahlbar!:jubel: Sowas hatten wir auch noch nicht erlebt... Es scheint so als könne man auch Stehplätze reserviereno_O Gut zu wissen, probieren wir beim nächsten Mal auch:D Aus tiefstem äh... Respekt hat sich mein Kumpel dann umgestellt:D
 
Dann war da noch so ein Erlebnis mit einem gewissen "Schreiberling" eines hard rockenden Fachmagazins.

Wir (und viele andere) stehen "schiedlich friedlich" erste Reihe und alles ist gut.
Plötzlich gibt es ein wildes, ätzendes Gedränge/Geschubse, hervorgerufen durch besagten "Schreiberling".

Kumpel dreht sich rum und sagt sinngemäß. "Komm mal runter, weiter kommst du eh nicht nach vorne".
"Schreiberling"(recht "aggro"): kann nix dafür, ich wurde nach vorne geschubst (ja ne is kla) und macht wie wild weiter!.

Darauf anderer Kumpel (3m hoch/2m breit) sinngemäß : Schluss jetzt du Vogel, sonst knallt et!

Dat doofe Gesicht von dem "Schreiberling" war einfach nur Gold wert und gleichzeitig kehrte SOFORT wieder "angenehme Ruhe" ein!;)
 
Ich hatte auch mal eine lustige Konzertanekdote:
Wir waren 2014 bei den Suicidal Angels in Leipzig und nen Kumpel war auf ein Mädel scharf. Und daneben stand ein Mann Mitte Vierzig.
Soweit so gut. Er dachte, das könnte ihr Vater sein und hat die "Wenn ich mich mitn Vater gut stelle, steigen meine Chancen bei der Tochter"-Tour gebracht.
Also hat er den Vater angequatscht und während einer Vorband mit ihm gesoffen. Klingt eigentlich nicht so verkehrt. Haben sich auch gut verstanden.

Am Ende stellte sich heraus, dass Vater und Tochter weder Vater und Tochter waren, geschweige denn sich kannten.
Seitdem bringe ich hin und wieder den "2 Kamele und ein Dromedar für die blonde Tochter" Witz.
 
Die meisten lustigen Sachen sind eigentlich immer nach den Konzerten passiert.
Nach Motörhead vom Auto überfahren worden.
Nach Gorfest auf einer Homoparty gelandet.
Nach Maiden auf russisch mit einem Australier unterhalten.
Lauter solche Dinge die geringfügig mit Alkohol zu tun hatten.
 
Die Bonner Mittelalterrock-Band SCHELMISH, die sich für nichts zu schade ist, gastierte im Rahmen eines kleinen Mittelaltermarktes auf dem Zuffenhäusener Kelterplatz in Stuttgart, quasi vor meiner Haustüre, um den rüstigen Rentnerinnen und Rentnern in Zuffenhausen einzuheizen. Es war an einem Sonntag, vor ungefähr 20 Jahren. Das genaue Jahr weiß ich nicht mehr, denn es gab keine Tickets zur Erinnerung. Da an Sonntagen hier im Stuttgarter Norden das Aufregendste ansonsten der Gottesdienst war, beschlossen wir einen Teil unserer Clique zu motivieren, zum Kelterplatz zu kommen, um dort Medieval Front Row Headbanging im Schottenrock zu absolvieren.

Ein halbes Dutzend Mädels und Jungs in Metalshirts mit Kilt fand sich ein, schon am Mittag mit ordentlichem Pegelbereich ausgestattet und beanspruchte die erste Reihe für sich, was auch nicht schwierig war, denn es gab keine andere Reihe. Besser gesagt, nicht näher als 10 Meter von der ersten Reihe entfernt. Angesichts dieser trostlosen Situation beschlossen SCHELMISH unter anderem SLAYERS ''Hell Awaits'' instrumental mit Dudelsack zu spielen, was die Stimmung in der ersten Reihe zum überkochen brachte. Es bildete sich der erste und seitdem letzte Moshpit auf dem Zuffenhäusener Kelterplatz. Mütter brachten ihre Kinderwägen in Sicherheit, Opas versuchten die Polizei zu rufen, die 50 Meter weit weg ihr Quartier beherbergt hatte, welches an Sonntagen aber damals nicht besetzt war und handelten sich missbilligende Blicke ihrer Gattinnen ein, weil sie versagten, für Ruhe im sonntäglichen Vorort des Herrn zu sorgen und vorne schubsten und schmissen wir uns gegenseitig um, während eine/r immer für Metnachschub sorgte.

Das Konzert war ein voller Erfolg für die Band, die 2 CDs absetzte und uns versprechen musste wiederzukommen. Natürlich taten sie es nie, was mich immer noch schmerzt. Doch nach dem Konzert, als das Gemisch aus Met und Bier in uns vollends kollidierte, wollte sich ein Kumpel in den nur einen Steinwurf entfernten Feuerbach übergeben und fiel kopfüber hinein, im Versuch, die Böschung hinabzusteigen. Seine Freundin ergriff die Panik, denn man muss wissen, dass der Feuerbach eine reißende Bestie ist, von ungefähr 20 bis 30 cm Tiefe. Leider stolperte sie auch und irgendwann befanden wir uns alle im Feuerbach, wo wir dann auf Entenjagd gingen, weil wir auf die Idee kamen, abends Ente essen zu wollen. Der Erfolg blieb aus. Die Enten waren zu schnell, also krochen wir die Böschung wieder hinauf, voll durchnässt und mit Grashalmen übersät und aßen eben den kleinen Mittelaltermarkt leer.

Es traute sich niemand auch nur in unsere Nähe zu kommen, doch wir waren uns der strafenden Blicke bewusst. Denn verfickt nochmal, das war ein SONNTAG. Im friedlichen Stuttgarter Norden, wo die Welt in Ordnung war. Und wie konnten wir es nur wagen, diese Idylle zu stören? Unnötig zu sagen, dass dieses Konzert das einzige härtere Konzert war, das jemals dort stattfand. Auch wurde nie wieder dort geheadbanged und auch keine Enten gejagt. Der Platz hat sich wieder erholt. Die Enten kommen wieder und einmal die Woche wird dort Obst, Gemüse, Fleisch und Eier verkauft. Wie es sich gehört.
 
Die meisten lustigen Sachen sind eigentlich immer nach den Konzerten passiert.
Da hab ich auch noch was.
Wieder Düsseldorf Phillipshalle /Motörhead , nur irgend ein anderes Jahr.
Der Parkplatz war nach dem Konzert übelst vereist.

Und jetzt gibt es ja in jeder Clique so den Typ "Megaschlags" (superdünn mit Ellen langen Gräten).
So, unserer hatte gesoffen wie ne Sickergrube und verkündete lauthals:
Ich muss pissen, ich geh mal da hinten zu den Bäumen.
Dummer weise trug man damals ja noch Cowboystiefel... ... und diese in Kombination mit Eis...

Er hat dann im rotzevollen Kopp Pirouetten auf geführt wie es ne Eiskunstlaufprinzessin nicht eindrucksvoller hin bekommen hätte .
Wir standen brüllend vor lachen an den Autos und haben Noten verteilt.
5,6 in der B-Note (künstlerischer Ausdruck).
Bist du bekloppt das war Minimum ne 5,9
Quatsch ihr Affen, dat war max ne 5,7... usw usw.

Da ziehen wir den Guten heute noch mit auf!
 
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Pissen? Okay, da habe ich eins. Im Mai 2011 traten O´DEATH aus den USA, eine damalige Folkpunk Band, in der Manufaktur in Schorndorf auf. Unerträgliche Musik für mich, aber was macht man nicht alles, wenn man sich einschleimen will, um evtl. eine Chance zu bekommen? Die Manufaktur ist eine linksgerichtete Location, die von konservativen Bürgern gemieden wird und in der alle Monate interessante Punkbands auftreten und in der auch sonst ein Kulturprogramm für Freunde der linken Szene geboten wird. Änderte nichts daran, dass ich irgendwann vor der Mucke floh und mich der zahlreichen Biere zu entledigen hatte, die wieder raus wollten.

Rechts neben mir stand ein waschechter Punker am Pissoir. Mit dem Schwanz in der Hand, und die Stirn an der Wand angelehnt, seinen Iro leicht lädierend, stand er da und rührte sich nicht. Ich pisste und fragte ihn, wie ihm das Konzert denn so gefallen würde, erhielt aber keine Antwort, außer einem leichten Schnarchen. Ich pisste weiter und dachte mir, na gut, beim pissen eingeschlafen, kann passieren. Ich ging wieder raus und beim nächsten pissen stand er immer noch da. Schwanz in der Hand, Stirn an der Wand, schnarchend. Mittlerweile war jeder Konzertbesucher pissen gewesen, aber der Punker kam auch nach Konzertende nicht raus.

Am Ausschank, im Raum nebenan, kam jemand auf die Idee, eine Nachricht auf einen Zettel zu schreiben und bat jeden an der Theke um einen Euro. Es kamen 15 Euro zusammen. Zwei gingen hin, steckten ihm den Zettel und das Geld in die Lederjackentasche. Die Nachricht lautete kurz: ''15 Leute haben versucht, Dich durch abschütteln wach zu bekommen. Jeder hat 'nen Euro gespendet. Für Dein nächstes Konzert.''
 
1992, Halle/S. Eissporthalle, Motörhead.
Konzert zu Ende, wir raus aus der Halle und alle voll wie die Haubitzen.
Mein Bruder steht schwankend vor einem "inoffiziellen" Tourshirt-Verkäufer und redet auf den ein. Der Shirt-Verkäufer lacht ohne Ende und grient bis über beide Backen...aber nur solange bis ich mitbekomme, dass mein Bruder versucht hat ihn "hochzuhandeln", auf utopische 50 Mark pro Shirt.
Habe dann meinen Bruder weggeführt, wortlos.
 
Beim Konzert von Gore eingepennt :feierei:
Kumpel meinte dann so das die Stücke mit Gesang richtig gut waren...
 
Pissen, da gibt es noch eine.
Heavy Summernight Open Air, damals noch in Euskirchen.
Wichtig: das Gelände wird von einem Fluss (Erft) begrenzt.

So, nun hatte ein Kumpel (schon recht betrunken/aber noch nicht rotzevoll) kund getan, dass wenn er pissen müsse, er sich in die Erft stellen wolle, von wegen Wasserspülung (und er hatte tierisch Spaß).

Irgendwann war er dann rotzevoll.
Plötzlich kommt sein Sohn zu mir (ich war ne Wurst kaufen) und sagt:du der Pappa ist pissen!!!

Scheiße,scheiße, scheiße... mir schwante sofort Übel (die Erftaussage) und ich bin los gesprintet...
... ZU SPÄT... "die Robbe" landete gerade an (versuchte es zu mindest) , harghargharg!:D

Natürlich ist er mitten im Fluss (zum Glück Niedrigwasser) während des Pissens um gefallen.
Sau dumm nur:
die Tags zu vor (von der Frau) geschenkt bekommene neue Digicam hing am Gürtel und die sau teure Brille war auch weg!

So, jetzt erst mal "die Robbe" an nen Baum gesetzt (der wollte nämlich wieder in den Fluss, weiter pissen) und dann ein Suchkommando organisiert. Es stapften bestimmt 20 Leute in der Erft rum, und so wurden Brille und Digicam (natürlich am Arsch) auch gefunden.

Jetzt sitzen da aber immer noch ca 120 Kilo Mensch drießegranatenvoll an nem Baum und müssen in's Auto.
Ich also zu nem Ordner, der geht mit und erkennt das Problem sofort.
Ich mach euch die Backstage Zufahrt auf.
Gesagt getan, wir durften mit dem Auto backstage.
Da gelang es uns dann mit Hilfe von ein paar kräftigen Jungs "der Robbe" die nassen Klamotten aus zu ziehen und sie Anschließend zu verladen.

Man kann sich leicht vorstellen, wie unglaublich begeistert seine Frau war, als er am nächsten Morgen dann mal "gebeichtet" hat, von wegen Digicam...
 
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Mein damaliger Gitarrist und ich gingen 1983 auf einen Rock-Wettbewerb. Wie es sich gehörte, zum Ablästern - da wir selbst ja nicht in die Ausscheidung kamen...

War so allerhand dabei: Punk, guter Zep-Verschnitt, u.s.w. viele hundert Leute, aber Applaus und Stimmung eher verhalten. Dann kam eine unsägliche Band auf die Bühne. Der etwa gleich alte Sänger sah aus wie eine Mischung aus Otto Waalkes und indischem Schlangenbeschörer, rannte wie ein Derwisch mit Lemmy-T-Shirt über die Bühne, schrie entsetzlichen Müll ins Mikro und der Rest machte Motörhead auf Assi-Niveau. Die mitgebrachte Meute jubelte. Und wir waren entsetzt und motzten rum. Dann sagte ich in der Pause im Spaß, "dass ich, wenn Die gewinnen, dem Sänger den neben stehenden Eimer Wasser überkippen würde."

Daraufhin drehte sich eine toll aussehende 40 gerin nach mir um, wurde knallrot, packte mich am Kragen, regte sich tierisch auf und schrie auf mich ein."Das sei ihr Sohn, mit seiner Band und die seien total genial und wenn ich irgend etwas störendes unternehmen würde, würde sie persönlich mich zusammenschlagen und dann der Band ausliefern. Ich sei intolerant und ungezogen, sie würde gleich die Polizei rufen, u.s.w...."

Nun ja, die Band gewann glücklicherweise nicht. Wir machten später in der Halle einen Bogen um sie, fuhren heim und ein paar Tage später gestand ich meiner neuen, damaligen Flamme in einer Rocker-Disco meine Zuneigung. Sie "willigte ein", nahm mich wenige Tage später mit nach Hause und stellte mich der, aus der Küche kommenden, Mutter mit den Worten: "Mutti, schau mal - auch ein Musiker" vor.

Vor mir stand


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die gut aussehende, kreischende Frau vom Wochenende...
 
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Mein damaliger Gitarrist und ich gingen 1983 auf einen Rock-Wettbewerb. Wie es sich gehörte, zum Ablästern - da wir selbst ja nicht in die Ausscheidung kamen...

War so allerhand dabei, Punk, guter Zep-Verschnitt, u.s.w. Applaus eher verhalten. Dann kam eine unsägliche Band auf die Bühne. Der etwa gleich alte Sänger sah aus wie eine Mischung aus Otto Waalkes und indischem Schlangenbeschörer, rannte wie ein Derwisch mit Lemmy-T-Shirt über die Bühne, schrie entsetzlichen Müll ins Mikro und der Rest machte Motörhead auf Assi-Niveau. Die mitgebrachte Meute jubelte. Und wir waren entsetzt und motzten rum. Dann sagte ich in der Pause im Spaß, "dass ich, wenn Die gewinnen, dem Sänger den neben stehenden Eimer Wasser überkippen würde."

Daraufhin drehte sich eine toll aussehende 40 gerin nach mir um, wurde knallrot, packte mich am Kragen, regte sich tierisch auf und schrie auf mich ein."Das sei ihr Sohn, mit seiner Band und die seien total genial und wenn ich irgend etwas störendes unternehmen würde, würde sie persönlich mich zusammenschlagen und dann der Band ausliefern. Ich sei intolerant und ungezogen, sie würde gleich die Polizei rufen, u.s.w...."

Nun ja, die Band gewann glücklicherweise nicht. Wir machten später in der Halle einen Bogen um sie, fuhren heim und ein paar Tage später gestand ich meiner neuen, damaligen Flamme in einer Rocker-Disco meine Zuneigung. Sie "willigte ein", nahm mich wenige Tage später mit nach Hause und stellte mich der, aus der Küche kommenden, Mutter mit den Worten: "Mutti, schau mal - auch ein Musiker" vor.

Vor mir stand die








gutausehende, kreischende Frau vom Wochenende...
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Zwei Fragen:
1. Handelte es sich bei der zum Tanztee aufspielenden Rockgruppierung um SODOM?
2. Wie ging die Geschichte weiter?
 
Die genauen Umstände kann ich nicht mehr rekonstruieren, aber ich war im Hamburger Umland, als Rückfahrgelegenheit bot sich eine Gruppe junger polnischer Männer an, die gerade ein Auto in Deutschland gekauft hatten und dieses nun nach Polen überführen wollten. Ich fuhr mit, die jungen Männer sprachen kein Wort Deutsch, nicht mal Hallo, Bier, Tschüss, und mein Polnisch war recht broken, die Fahrt folglich eher schweigsam. Und die Musik, die die gehört haben!
In Altona stieg ich aus, dort sollten im verlassenen Karstadt-Gebäude, zwei Stockwerke unter der Erde, die Texaner "Fuckemos" spielen. Ein irres Konzert, mitten in der Nacht, mitten in der Woche, die Musiker hatten teilweise Kleinkinder dabei, sieht man auch nicht oft bei solchen Gelegenheiten. Auf dem Konzert lernte ich einen jungen Mann aus Ungarn kennen, wie der nun ausgerechnet da gelandet war: alles völlig unwahrscheinlich.
Er bat mich im Anschluss um eine Empfehlung für einen geilen Schuppen, was mit Girls, Hamburger Nachtleben, naja, Girls waren ihm wichtig, er wollte was "aufreißen".
Nicht mein Fachgebiet, aber kurze Zeit vorher wurde mir ein Buch quasi aufgezwungen, wo es um das Aufreißen ging, ein Wunderbuch, so sagte man mir, Erfolgsgarantie, auch für ein bisschen hässliche Typen. Voll die Beleidigung eigentlich, fällt mir jetzt erst auf.
Auf dem Weg in das Nachtleben erzählte ich dem Ungarn davon, er zeigte sich sehr interessiert, in einer stark verrauchten und verruchten Bar bot sich dann eine Situation wie aus dem Lehrbuch, er bat mich um ein Praxisbeispiel, ich ging hin zu einer Gruppe junger Mädchen, dann verlor ich den Ungarn; irgendwann saß ich zusammen mit den jungen Mädchen, die fast alle Dreadlocks hatten, und ein paar jungen Amerikanern am Elbufer, es dämmerte schon, alles voll harmonisch, knutschen und so, plötzlich hielt ein dunkler Mercedes mit quietschenden Reifen vor uns, ein aufgebrachter Kieztürke suchte seine junge Schwester, alle waren ein bisschen eingeschüchtert, ich nicht, ich begrüßte den Türken mit Handschlag, er mich mit Namen, das ist nun auch schon wieder so eine Geschichte, das sprengt aber den Rahmen, jedenfalls suchte er woanders weiter, nach dieser kurzen Episode lag Argwohn in den Blicken der Mädchen, ob meiner Bekanntschaften, aber auch ein Funken Geilheit, weil Mädchen immer auch ein bisschen die Gefahr suchen, und die Möglichkeiten sich diesbezüglich gerade erweitert hatten.
Dann fuhren wir noch mit einer Fähre über die Elbe, auf einmal waren fast alle nackt, manche im Wasser, dann wieder knutschen, zurück über die Elbe, es verschwimmt ein wenig, ein Mädchen wollte dann unbedingt über vegane Ernährung sprechen, gut, sie war echt süß, also gingen wir zu mir, dann musste ich zur Arbeit, das ging noch, als man jung war, am nächsten Tag bin ich glaube ich auf ein Festival gefahren, heute wäre ich wohl nach einem Tag Krankenhaus.
Und die Sonne! Damals schien immer die Sonne! Dabei ist das so lange gar nicht her, zehn Jahre vielleicht.
 
Zwei Fragen:
1. Handelte es sich bei der zum Tanztee aufspielenden Rockgruppierung um SODOM?
2. Wie ging die Geschichte weiter?

Die Dame erkannte mich dann natürlich, aber es war nur ein kurzes Lachen - dann war das vergessen. Ich hatte sogar ein ausgesprochen gutes Verhältnis zu ihr, auch noch, nachdem mit der Tochter schon wieder Schluss war. Die Band lernte ich dann natürlich auch kennen und ich sagte ihnen auch, was ich von diesem Schrott hielt. Die waren aber auch nur noch ein paar Monate zusammen.

Das Beste daran war, dass ich im Hochsommer mit Allen nach Naxos flog und somit für 18 Jahre mein alljährliches Langzeit-Feriendomizil fand.
 
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Anfang der '90er (so um '94 rum?) spielen Manowar (MANOWAR!) in der Siegrlandhalle, und weil das das erste "größere" Metalkonzert für meine Kumpels und mich war, sind wir natürlich auch alle andächtig hingepilgert. Erste Kutte noch mal schön richten, den VoKuHila in Form bringen usw., kennt ihr ja.
Nun war das aber so, daß wir alle noch derart jung und unbedarft waren, daß wir mit Alkohol noch nicht so viel am Hut hatten. Man will ja aber vorm Einlaß gerne auch noch ein Schlückchen trinken. Kannste bei 'nem Manowar (MANOWAR!!)-Gig natürlich nicht mit 'nem Tütchen Kakao oder 'nem Sunkist auftauchen, is klar, ne? Da war guter Rat teuer!
Also Malzbierfläschen gekauft und mühsam die Etiketten abgekibbelt, damit man sich nicht blamiert.
Soweit, so schön - als nun die Pforten geöffnet werden hat einer meiner Kumpels noch ein volles Fläschchen über, und weil man's ja nicht mit reinnehmen kann, stellt er es in einem unbeobachteten Moment einfach bei der Absperrung hin.
Wir sind schon ein Stückchen weiter in der Reihe, da hören wir hinter uns ganz deutlich ein "Ey, Keule - hier hat einer 'n volles Bier stehen lassen!Geil!" - dann das charakteristische Geräusch einer sich öffnenden Flasche, gefolgt von einem Bastard aus Ausspucken/fast Kotzen. Wir schon so 'n bisschen penlich berührt ("Neee! Keine Ahnung, WIR hamm damit nix zu tun, Ehrenwort!") schnell weiter, und hören hinter uns nur ein leiser werdendes, verzweifeltes: "Malzbier! MALZBIER! Wer macht sowas? Warum macht man sowas?"

Bei dem selben Gig auch noch folgende Situation: Ich wollte natürlich in standesgemäßer Kluft auftauchen und hatte mir zu diesem Zweck von meinem Onkel seine olle Lederhose ausgeborgt.
Das er die hauptsächlich beim Reiten (klassisch, auf'm Pferd, ihr Pherkel!) anzog störte mich dabei zunächst nicht mal so sehr.
Bis ich mitten im Konzert neben zwei mächtig mächtigen Rockertypen stehe und der eine zu seinem Gefährten meint "Samma! Riechst du dat auch? Dat riecht doch hier nach Pferd, oder wat?"
Ich bin dann ganz unauffällig ein paar Meter weggeschlichen. Und habe mir ein paar Monate später 'ne eigene Lederhose besorgt.

Konzert war übrigens ganz OK. Manowar halt (MANOWAR!!!). :D
 
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