Métal Noir Québécois - Black Metal aus Quebec

G0ri

Till Deaf Do Us Part
Ok, wird Zeit für einen weiteren, überflüssigen Thread. Freu mich schon auf den Einzeiler von @Lobi! :*

Métal Noir Québécois - Black Metal aus Quebec mit ner ganz eigenen Klangart, entdeckte ich vor allem wegen der letzten Forteresse für mich:

FORTERESSE - Thèmes pour la Rébellion

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https://www.youtube.com/watch?v=LewgcyJlXgk&t


Ein flammendes Inferno aus melodisch, epischer Gitarrenarbeit, was dich schon von den ersten Tönen an mitnimmt. Auch auffällig: Die weitestgehend gleichbleibende Struktur der Rhythmusgitarren, die sich über die ganze Albumlänge durchzieht. Jedoch mit jedem Hören in keinster Weise an Genialität abnimmt. Für den Einstieg in dieses Gefilde, ist dieses Album genau das Richtige.

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Gris - Il était une forêt...

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Ganz andere Thematik, ganz anderes Songwriting, aber genauso schön, spielen Gris eine sehr kalte, depressive Black Metal Art, die im Gegensatz zu Forteresse und Konsorten weniger dazu animiert, aufzustehen und für Quebec zu kämpfen, sondern viel mehr die Kälte des Nordens wiederspiegelt. Die Atmosphäre zehrt an dir und nimmt dir die letzte Hoffnung. Für mich eines der besten Alben ever. Ist aber auch ein Love it or hate it - Kandidat. Vielleicht mags ja noch jemand.


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Grimoire - L'aorasie des spectres rêveurs

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Soloprojekt von 'Fiel', welcher auch bei Forteresse aktiv war und den m.E besten Song der 'Thèmes...' geschrieben hat 'Par la bouche de mes canons', geht es hier weniger stürmisch und mehr atmosphärisch zu sich. Aber mit genau dem gleichen, melodischen Touch, den ich so an diesem Zeug liebe. Ebenfalls untermalt 'Fiel' die Musik mit schönen Keyboards. Ich ziehe die EP dem Debüt Album vor, da diese mich sofort gepackt hat und mich das Album eher ratlos zurückließ.

https://www.youtube.com/watch?v=g_7t1xNVBbI

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Forteresse - métal noir québécois

Natürlich darf der Namensgeber und Vorreiter nicht fehlen. Was ein Debüt! So kann man schon mal als Band starten. Dabei haben die Songs eine Länge von durchschnittlich 8-9 Minuten, jedoch vergeht die Zeit wie im Flug beim Hören. Der Gitarrensound zwingt dich regelrecht dazu, darin zu versinken und das Hauptaugenmerk ist auch komplett auf die episch, schönen Gitarren ausgelegt. Das Schlagzeug ist sehr im Hintergrund und eintönig. Der Gesang dient ebenfalls mehr zur Untermalung, macht aber seinen Job genau richtig. Das soll alles so sein. Schon beim ersten Hören war mir klar, dass sich das Album in meinem kleinen musikalischen Universum an die Spitze spielen wird. Das ist genau mein Ding. Unbedingt auschecken!

https://www.youtube.com/watch?v=fD5iIOjMqYA

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Mein absolut und über alles geliebtes Label 'Eisenwald' (nicht.) ist ja sehr gut aufgestellt wenn es um Métal Noir Québécois geht. Deshalb hat dieses Glanz-Label das Forteresse Debüt auch nur einmal auf LP rausgebracht, sodass einem der Geldbeutel implodiert, wenn man mal auf Discogs danach schaut. Ich hab heute mal nachgefragt ob in geraumer Zeit ein Repress geplant ist. Ich werde euch auf dem Laufenden halten, sodass auch einige hier, eines der absolut ausreichenden 300 Exemplare abbekommt.

Da ich mich immer mehr durch die unzähligen Bands höre, werde ich hier im gleichen Stil wie da oben immer mal wieder ein Album kurz oder lang (je nachdem) besprechen.

So. Und da ich ziemlich Durstig in dem Thema bin, dürft ihr gerne eure Favoriten rausballern. Hallo @Der Tick! :D
 
Eigentlich wollte ich anmerken, dass es zumindest schon mal so einen Thread gab. Vielleicht sogar noch gibt. Aber danke, passt schon. Ich geh mal weiter Genesis Live-Bootlegs von '76 hören. Vielleicht schreib ich nachher noch was dazu. Ist ja auch nicht so ganz unproblematisch, diese Unterunterunterschublade.
 
Eigentlich wollte ich anmerken, dass es zumindest schon mal so einen Thread gab. Vielleicht sogar noch gibt. Aber danke, passt schon. Ich geh mal weiter Genesis Live-Bootlegs von '76 hören. Vielleicht schreib ich nachher noch was dazu. Ist ja auch nicht so ganz unproblematisch, diese Unterunterunterschublade.
Hab lange gesucht, aber nix gefunden. Das mit der Problematik wollte ich eigentlich noch reinschreiben. Da würde ich gerne auch darüber sprechen/lesen.
 
Erwähnen muss man auch dieses Scheibchen hier. Early Samael-Worship galore! :verehr:

Soercier des Glaces - Ritual of the End
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Reaktionen: avi
Die Gris ist natürlich Pflicht, ebenso wie alles vom Frozen Shadows. Ansonsten sehe ich es ähnlich, unter dem Etikett kommt auch ziemlich viel durchschnittlicher und wenig inspirierter Kram raus, halt wie immer, wenn etwas gut läuft (Cascadian)
 
Sehr interessante Szene, auch wenn mir viele der populären Sachen gar nicht so zusagen. Forteresse finde ich bspw. nur gut, da fehlt mir etwas die Abwechslung. Meine zwei Highlights aus der Region waren die letzten Scheiben von Spectral Wound und Cantique Lepreux.

Spectral Wound - Infernal Decadence: schnell, düster, brutal und doch melodisch. Zudem mit irren Vocals und einer geilen Produktion. Kurz: genau mein Black Metal :) Wahrscheinlich mein liebstes BM-Release aus 2018. Muss mir dringend mal das Debut besorgen.

 
Cantique Lepreux - Paysages Polaires: ganz andere Baustelle, sehr melodisch und für BM-Verhältnisse fast schon easy listening :) Ich meine, schwedische Vibes in der Melodieführung zu erkennen. Dennoch hin und wieder mit ordentlich Druck nach vorne. Klirrende Gitarren, eisige Atmosphäre, das Artwork hält, was es verspricht :) Starkes Songwriting! Auch hier fehlt mir noch das Debut...

 
Cantique Lepreux läuft bei mir schon wieder auf der Schattenseite der ganzen frankokanadischen Kohorte - das ist purer Kitsch.

@exumer hat mit seinem Post nicht ganz unrecht. Zumindest zur Hälfte. Die beiden Ephemer-Demos (die Eisenwald als Compi rausgebracht hat) sind der Wahn, da sie es schaffen die kanadischen Melodieläufe mit Bathory-ähnlicher Epik zu kreuzen. Der Gesang ist erstmal etwas befremdlich, passt aber wie Arsch auf Eimer. Die Csejthe ist aber wirklich auch eins der besten Alben im arg limitierten Subgenre.
Dennoch sind Forteresse mit dem Debüt und dem letzten Album noch einen Zacken besser. "Themes pour la rebellion" - heidewitzka! Das Debut höre ich auch gern, jedoch ist der Drumcomputer halt DER Malus auf dem Album. Wenn das neu aufgelegt werden sollte, gleich mal nen echten Drummer ranlassen. Auf der TplR haben sie ja gezeigt, dass sie da jemanden haben, der das wohl ganz gut machen würde.

Eine Beschäftigung mit dem Délétère'schen Schaffen schadet sicherlich auch nicht. Hierbei würde ich aber die "De horae Leprae" ausklammern. Da nervt der Wechsel im Gesang aller 3,58 Sekunden ungemein.

Es gibt sicherlich auch noch ein paar weitere Bands (Monarque, Sanctuaire, Maléfices...), die man da mal anchecken kann. Grundsätzlich ist das Subgenre wohl auch nicht ganz unproblematisch. @Lobi sprach es schon an und meinte sicherlich das gleiche wie ich: der elendige Nationalromantismus, den viele der Quebecer Bands "vertreten". Ich bin da jetzt nicht tief in der Materie, hat aber für mich schon so einen sumpfigen Beigeschmack. Als die Tiroler Kanadas haben die Quebecer (nicht alle!) wohl auch leichte Separationstendenzen - und in solchen Fahrwassern tummeln sich eben auch dieser ganze braune Unrat, den es hier auch gibt. Vielleicht hat dazu ja hier jemand mehr Ahnung, da auch mein Französisch zu schlecht aka nicht vorhanden ist, um das mal anhand von Texten zu überprüfen.
 
@exumer hat mit seinem Post nicht ganz unrecht. Zumindest zur Hälfte. Die beiden Ephemer-Demos (die Eisenwald als Compi rausgebracht hat) sind der Wahn, da sie es schaffen die kanadischen Melodieläufe mit Bathory-ähnlicher Epik zu kreuzen. Der Gesang ist erstmal etwas befremdlich, passt aber wie Arsch auf Eimer. Die Csejthe ist aber wirklich auch eins der besten Alben im arg limitierten Subgenre.
Dennoch sind Forteresse mit dem Debüt und dem letzten Album noch einen Zacken besser. "Themes pour la rebellion" - heidewitzka! Das Debut höre ich auch gern, jedoch ist der Drumcomputer halt DER Malus auf dem Album. Wenn das neu aufgelegt werden sollte, gleich mal nen echten Drummer ranlassen. Auf der TplR haben sie ja gezeigt, dass sie da jemanden haben, der das wohl ganz gut machen würde.

Eine Beschäftigung mit dem Délétère'schen Schaffen schadet sicherlich auch nicht. Hierbei würde ich aber die "De horae Leprae" ausklammern. Da nervt der Wechsel im Gesang aller 3,58 Sekunden ungemein.

Forteresse mag ich, allerdings gefallen mir die genannten noch nen Tick besser. Das letzte Forteresse Album ist prima, mir aber auf Dauer zu eintönig. Das konnten die schon besser meiner Meinung nach. Von Délétère habe ich (leider?) nur die "De horae Leprae" und die kann ich kaum am Stück anhören, weil eben, wie du schon gesagt hast, der Gesang so unglaublich nervt. Wenn die anderen Alben da anders sind, kann ich mir die ja nochmal antun.

Übrigens vorsicht bei Csejthe! Die "Reminiscence" und auch die Sachen davor sind arschgeil, das neue Album "L'horreur de Čachtice" hat mich jedoch dermaßen enttäuscht! Unglaublich nichtssagend das Teil. Die "Load", "Diabolus in Musica", "Turbolover" oder "Cold Lake" des Kebekus Black Metal.
 
Forteresse mag ich, allerdings gefallen mir die genannten noch nen Tick besser. Das letzte Forteresse Album ist prima, mir aber auf Dauer zu eintönig. Das konnten die schon besser meiner Meinung nach. Von Délétère habe ich (leider?) nur die "De horae Leprae" und die kann ich kaum am Stück anhören, weil eben, wie du schon gesagt hast, der Gesang so unglaublich nervt. Wenn die anderen Alben da anders sind, kann ich mir die ja nochmal antun.

Mach mal. Die letzte ep ist wieder ziemlich gut und auch Les heures de la peste ist empfehlenswert.
 
Insgesamt stehe ich ja sehr auf die Quebec-Geschichten und viele der hier genannten Scheiben gehören zu meinen Dauerlieblingen, da darf auch Monarque mit "Lys Noir" nicht vergessen werden.

Bei Csejthe ging es mir mit "L'horreur de Čachtice" aber leider ähnlich, nachdem ich "Reminiscence" so hart gefeiert hatte war ich da dann auch eher enttäuscht.

Über die Anregung zu "Spectral Wound - Infernal Decadence" freue ich mich allerdings grade sehr, hab es bisher versäumt mir das mal zu geben und und bin nun nach dem ersten Reinhören doch mehr als zufrieden damit.
 
Gris und Fortresse sind schon die Speerspitze des Ganzen. Erstere einerseits mit dem allseits gelobten Debut, das wahrlich grossartigen Depri-BM lieferte, andererseits aber auch mit dem emanzipierten Mammutwerk À L'Âme Enflammée, L'Âme Constellée, das grossartigen, mit vielen atmosphärischen Passagen und von Geigen durchtränkten Black Metal bietet. Letztere haben mit dem Debut eigentlich alles gesagt und liefern trotzdem mit jedem Album Qualitätsware, vor allem die folkloristischen Einsprengsel machens hier aus.

Weiter zu nennen wären sicher das Miserere Luminis Projekt, das sich aus Mitgliedern von Gris und Sombres Forêts zusammensetzt und eigentlich eine gute Mischung aus beiden Bands bietet.

Des Weiteren die viel zu unbekannten Entheos, die vor allem auf ihrem Zweitling Le Zahir eine leicht verschrobene, progressive Herangehensweise zeigen, die sich aber auch nicht vor Folk-Einflüssen versteckt.
https://www.youtube.com/watch?v=Y8FTGu9DtXQ

Zu guter Letzt ein völlig zu Unrecht vergessenes Demo, das roh und melodisch daherkommt, aber bereits richtig mitzureissen vermag. Chätiments Le Sang de Carpathes wurde im letzten Jahr auch von Tour de Garde neu aufgelegt.
https://www.youtube.com/watch?v=Z0YuI95_6CE&t=515s
 
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