Ich sehe es ähnlich.
Nehmen wir the day that never comes.
EXAKT eine Mischung aus fade to Black und one.
Wie Mosaiksteinchen zusammengefügt, aber ohne Seele.
Das hört sich für mich einfach nicht rund an und wie du schon sagtest, gewollt aber nicht gekonnt
Du sprichst mir da aus der Seele:
ich bin mit Metallica das erste mal 1992 oder '93 in Berührung gekommen - da war ich 7 oder 8. Als die Load rauskam war ich natürlich trotz allem völlig begeistert, weil Metallica drauf stand. Als 7 Jahre später die St. Anger rauskam hab ich das nicht so ganz mitgeschnitten, da ich mich zwischenzeitig für Black Metal begeistert habe, aber die Death magnetic hab ich dann wieder verfolgt. Mein erster Gedanke als ich "The Day...." gehört habe, war:
Das ist ein geleakte Written-In-Progress-Song! Es gab ja sowas immer mal wieder mit einigen Songs, dass Versionen davon mal live gespielt wurden..... ich war bis zum Tag als das Album erschienen ist überzeugt davon, dass das niemals final sein könnte. Kein Produzent oder Musiker der Welt würde so eine halbgare Angelegenheit abliefern. Doch, die schon. Und tatsächlich ist der Death Magnetic DER Grund dafür, warum ich die Band eher so als Kinderheitserinnerung betrachte. Ich attestiere hier höchstens noch Nightmares Long und dem Instrumental sowie Broken, Beat and Scared irgendeine Form der Daseinsberechitgung, ahahah.
Naja, mit dem Album ist mir klar geworden, dass die eine einzigartige Fähigkeit vollständig abgelegt haben:
keine Note zuviel! Von der Kill bis zur s/t gab es nie ein Part der nicht dem Song bzw. dem Album dienlich war und alles war im Fluss. Man kann von der s/t halten was man will, aber es war die Reduktion in Reinform. Als Beispiel ENTER SANDMAN: eine Herangehensweise "schmeiss den zweiten Takt raus, wiederhol es 3 mal und beim vierten mal spielst du deinen zweiten Takt - fertig ist das Riff!" ist heute quasi undenkbar, weil jede noch so beliebige Idee immer und immer und immer wieder reingefeuert wird, um den verzweifelten Ruf eines progressiven Song Writings zu stützen. Es wird aber halt einfach nicht geiler, dadurch 18 Parts in einen Song zu bringen.
....und das bringt sich zu 72:
Ich hab jetzt einige Durchläufe gehabt und mich in unterschiedlichen Situation damit auseinander gesetzt. Es bleiben insgesamt 5/12 Songs über die in irgendeiner Art und Weise nicht völlig redudant erscheinen und das sind 72 Seasons, You Must Burn!, Lux, Too far gone und Inamorata. Es gab noch ein paar andere wo zumindest die hälfte gut wäre. Aber mit zwei Ausnahmen bin ich im Kopf durchgegangen, wie man die einfach editieren könnte und dann wäre das eine Runde angelegenheit. Kick 4 Songs raus, und von den verbleibenden 8 Songs schneiden wie großzügig die vollkommen nichtssagenden Intros raus und wir haben hier ein extrem solides Spätwerk.
Der Gag ist dass die beiden echten Highlights der kürzeste und der Längste Song ist. Bei Lux ist absolut nichts zu viel und Inamorata kommt einen wie eine 4 Minuten-Nummer vor entgegen dem anderen Material. Was ein geiler Aufbau! Was eine coole Verneigung vor Outlaw Torn und Fixxxer! Mit was für Chuspe hier My Friend Is MIsery inkl dem Gitarreneffekt einfach reingeworfen wird!
Inamorata ist Absolut großartig!