Party.San 2022 (11.-13.08., Schlotheim)

Der Tag könnte jetzt auch vorbei sein und ich wär glücklich.

Secrets of the Moon haben mich gerade komplett weggerissen.
Selten, dass mich ein Auftritt so sehr emotional mitnimmt, besonders wenn mich mit der Band lediglich verbindet, dass ich sie vorher mal gesehen habe (Vorprogramm von Bethlehem 2014 oder so) und weiß, dass sie gut sind, ich mich aber nie tiefergehend mit denen befasst habe.
Sehr schade, dass ich keine weitere Möglichkeit dazu bekommen werde, die nochmal zu sehen.
 
Wir sind mal wieder ganz am ende der startbahn :D die tägliche sporteinheit ist also gesichert. Aber das passt. Morgen 14:30 am DF stand!
 
Vielleicht sind am Samstag um 14.30 Uhr, am DF Stand noch Forumsmitglieder für ein gemeinsames Foto zu aktivieren.
Habt ein schönes Festival.
 
Hallo srry das Foto hat irgendein Boomer gemacht, alles nicht so gut. Wie geht es euch?
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Leute, erster Festivalbericht, direkt aus der Koje, während Dismember noch irgendein altes Zeug im Background spielen.

Meine Tage waren der BM-lastige Donnerstag und Samstag wegen Shape of Despair.

Also zum Donnerstag. Und gleich zum Wesentlichen. Gaerea haben geherrscht ohne Ende. Masken, Mikroständer mit okkultem Schnickschnack dran, dissonanter Sound, spielstarker Drummer, das mag man alles kennen, aber der Sänger mit seinen Freddie-Mercury-Gedächtnis-Bewegungen war ein menschgewordenes Ausrufezeichen. Selten in dem Genre so eine überzeugende Performance gesehen.
Hangatyr haben keinen super Auftritt hingelegt, klangen aber nach zuhause mal in Ruhe antesten.
SOTM, puh, schwieriges Kapitel. Ich finde die "Carved..." zumindest halb-interessant, alles danach langweilig (mittlere Phase) bis todlangweilig (Neues) und die Mische gilt denn auch für den Gig. Bye bye.
Bei DWEF kommt live mehr rüber als auf Konserve, weil sie halt schnell sind, viel ist es am Ende trotzdem nicht und ich hatte nicht den Eindruck, dass die Band wirklich Bock aufs PartySan hatte. Insbesondere die Ansagen waren im Tonfall arg lieblos.
Der Kontrast zu Whoredom Rife im Zelt könnte nicht größer sein, denn die haben alles was DWEF nicht haben, obgleich sie nicht zu den stärksten Trondheim-Bands gehören: Feeling, Dreck, Diabolität und statt schlechter gar keine Ansagen. Das Mikro war am Anfang kurz weg, kam aber pünktlich zum Wort "apocalypse" in die Gänge.
Über Alcest wollte ich herziehen, weil sie null das verkörpern, was ich im Metal suche, aber sie waren gut. Die ziehen ihr Ding durch, mit einer Form von Metal, der aller Bosheit beraubt wurde und sich dem BM-Publikum auch gar nicht erst anzudienen versucht. Gefühlt haben sie ein recht hartes Set gespielt; habe sie auf der Clubtour zu "Shelter" gesehen, da war viel mehr Ruhe. Total liebenswerte Kommunikation auch, so sanft, fast geflüstert, und wie Neige am Ende allein auf der Bühne steht und die Hände an die Brust legt und zum Publikum eine Dankesgeste macht, das ist toll und irgendwie rührend. Sie waren übrigens die einzige Band mit rosa Licht. Chic. Merci, bien-aimé.
Mayhem ... waren halt Mayhem. Habe ich schon schlechter gesehen, etwa auf dem PartySan. Unglaublich, was Atilla mit seiner Stimme macht. Hellhammer wie immer obenrum phänomenal, die Füße sind aber häufig nicht ganz tight.

Überspringen wir den ganzen Klimbim zwischendrin und kommen gleich zu Shape of Despair, die man ja live fast nie antrifft und die den Samstag als letzte Zeltband beendeten. Sie haben in den 40 Minuten tatsächlich fünf Songs untergebracht, ich hatte maximal vier erwartet, wobei die neue Scheibe mit "Dissolution" (als Opener) und "Forfeit" vertreten war, "Monotony Fields" mit dem Titeltrack und dem Schwelger "The Distant Dream of Life" (als Rausschmeißer). Der absolute Oberhammer war aber das mittig platzierte "Angels of Distress". Sooo schön. Echt noch schönere Melodien als Katatonia am Vortag. Der Gesang von Natalie vermischte sich so mit den Synthies aus der Konserve, dass beides irgendwann nicht mehr auseinander zu halten war. Aber darauf kommt es in dem Fall auch nicht an. Was für ein Wundenbad zum Abschluss eines wie immer tollen Festivals.

Und sonst?
*Die zusätzlichen Zelte auf dem Konzertgelände waren super, gerade bei der höllischen Sonne. Meine Fresse, hatten manche Sonnenbrand. Einfach mal nicht nur Balsam inne Hals kippen, auch mal an Hals draußen denken!
*Einen Zeltplatz so arschweit hinten hatten wir noch nie, obwohl Donnerstagmittag angereist. War zumindest angenehm ruhig. Überhaupt gehört das PartySan zu den Festivals, wo m.E. auf dem Zeltplatz im Mittel eher leise gefetet wird.
*Sound super wie immer, Essen auch.
*Der Auftritt von 1914 gehörte aus diversen Gründen zu den bemerkenswertesten und wird hier im Forum und im Heft sicher noch ausführlicher Thema sein. Bei allem Verständnis und Zustimmung für das Anliegen der Band konnte ich nicht bei allen Ansagen mitjubeln. Das massenhafte Töten russischer Soldaten ist echt nichts, was ich beklatschen will. Es ist gerechtfertigt, aber trotzdem eine Tragödie.
*Ich könnte schwören, dass irgendeine neue Chemikalie in die Dixies gekippt wird, die stinken nicht mehr so.
*Das Kapitel Forenfoto war ein Trauerspiel. Bei der Gelegenheit immerhin kurz den herzlichen @Timmitus kennengelernt, Grüße.
*Das war jetzt mein dreizehntes PartySan oder so und ich kann Asphyx echt nicht mehr sehen. Und verstehen konnte ich den besoffenen Kauderwelsch von Martin v. D. auch nicht immer. Manchmal hatte ich das Gefühl, Husky zählt die Songs schnell ein, damit M. nicht soviel Zeit zum Labern hat.
*Toll, dass Festival wieder geht. Es hat echt gefehlt.
 
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