Ich gestehe, dass einige Statements der letzten Seiten mich ratlos zurücklassen. Es ist eine bedeutsame Entwicklung für den Fall, dass die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen einstellt, wenn man ihn mal auf den justiziablen Teil beschränkt. Die Sta hat das Beispiel für Beispiel für die Öffentlichkeit begründet, was auch kein selbstverständlicher Move ist. Es ist ersichtlich, was versucht wurde und warum es am Ende nicht reichte. Die Richtung der Entscheidung in B entspricht der Richtung einiger presserechtliche Entscheidungen eines anderen Gerichts (HH), die der Einstellung des Verfahrens vorausgingen.
Ich verstehe, dass das Ergebnis „Hier gibt´s nichts zu sehen, gehen Sie weiter“ den Gerechtigkeitssinn triggert, wenn man sich auf der Seite der sich äußernden Opfer verortet. Aber gute Absichten allein sind zu wenig. Ein stabiles Faktenfundament ist unerlässlich, und zwar kein allgemeines, das erst über drei Ecken mit dem Fall zu tun hat. Das Scheitern auf der juristischen Ebene wahlweise auf eine korrupte Justiz, patriarchalische Strukturen oder die Berliner Polizei zu schieben, schießt m.E. weit übers Ziel hinaus und entwertet den juristischen Befund auf eine Weise, die ich nicht zulässig finde. Da scheint mir das Faktenfundament eher lose und nicht spezifisch auf diesen Fall bezogen.
Also mal die Kirche im Dorf lassen. Es ist – Stand heute, der sich schon morgen ändern kann – juristisch nichts zu holen. Vor dem Gesetz ist TL unschuldig. K.O.-Tropfen, Vergewaltigung, Nötigung: Alles Behauptung ohne Fundament.
Dass der justiziable Teil immer schon nur einer von mehreren in der Causa war; dass es einen großen widerwärtigen Teil gibt, der nicht bestritten wird (aber eben auch nicht justiziabel ist); dass dieser neben persönlichen, an TL geknüpften auch strukturelle missbräuchliche Komponenten hat; und dass es wichtig ist, unsere Szene auf genau diese Strukturen zu durchleuchten und sie von ihnen soweit wie möglich zu bereinigen; dass es Opfer gibt, Menschen aus Fleisch und Blut, hier und jetzt, die unter diesen Strukturen real leiden (auch wenn sie juristisch keine Opfer sein mögen) – all das bestreite ich gar nicht, es war im Gegenteil viel mehr als der juristische Teil der Teil der Causa, der mich zum Grübeln brachte, auch über mich selbst.
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